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Rezensionen zu
Drei Meter unter Null

Marina Heib

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€ 12,95 [D]* inkl. MwSt. | € 12,95 [A]* (* empf. VK-Preis)

Geschrieben ist das Buch aus der Ich-Perspektive und bis zum Schluss erfahren wir keinen konkreten Namen. Unsere weibliche Protagonistin ist 34 Jahre alt, arbeitet als in einem international IT-Unternehmen als Beraterin. Finanziell hat sie ausgesorgt und auch zu ihren Eltern pflegt sie ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis. Doch in ihr, in ihr drin, da wo es niemand anderes sieht außer sie selbst, sieht es ganz anders aus. Schon als kleines Kind hat sie starke Aggressionen und verliert häufiger die Fassung. Das äußert sich so, dass sie andere Kinder verprügelt oder auch mal von Klippen schubst. Das sie nicht normal ist merkt sie schnell, allerdings versteckt sie sich hinter einer Fassade, einer Fassade des verspielten und verträumten Kindes, dass gerne Pippi Langstrumpf sein möchte oder Winnetou. Bis kurz vor ihrem 34 Geburtstag im November schafft es unsere Protagonistin fast, ihre Dämonen zu zähmen. Doch dann eröffnen ihr ihre Eltern eine unfassbare Wahrheit, die alle alten Wunden wieder aufreißen und ihre Dämonen entfesseln. Es beginnt eine Jagd, die der Hörer schon fast traumatisiert miterlebt. Unsere Protagonistin ist ein psychisch instabiler Mensch, der ein hohes Agressionspotential hat. Schnell bekommt man eine Ahnung, was ihr in der Vergangenheit passiert sein könnte - das wirkliche Verbrechen wird aber mit so einem knall eingeleitet, damit hab ich im Leben nicht gerechnet. Hier werden schlimme Themen und ihre Opfer thematisiert. Für mich an vielen Stellen schon weit über die Schmerzgrenze, aber wer es brutal und pervers mag, ist hier richtig. Unsere Vorleserin Anna Thalbach liest sehr prägnant und schräg, was dem Hörerlebnis noch mal einen kleinen Push ins Verrückte gibt. Zu der Protagonistin hat sie super gepasst!

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Kurzbeschreibung: Sie tötet, um zu leben. Sie beobachtet ihre Opfer. Sie plant ihre Morde. Nichts will sie dem Zufall überlassen. Der Weg der Gewalt ist nicht grundlos. Ihr Leben lang bemühte sie sich um ein normales Leben. Doch die Hülle umschloss eine tiefe Verzweiflung, die sie zu verbergen wusste. Bis zu einem nebligen Donnerstag im November. Der Tag, an dem sie eine Mörderin wird. Sie will die Dämonen vernichten. Sie will Rache. Sie empfindet kein Mitleid. Sie sollen leiden. Genau wie sie. Sprecherin Anna Thalbach blickt in die Abgründe der menschlichen Seele. Meinung: Ich habe schon viel Gutes von diesem Thriller gehört, vor allem, dass er ungewöhnlich ist und das hat sich auch bestätigt. Ungewöhnlich, aber über weite Strecken wirklich nicht einfach. Der Einstieg ist mir ziemlich schwer gefallen, da die Geschichte die erste Hälfte nur total verwirrend und undurchsichtig ist und zusätzlich gibt es Sprünge in der Zeit. Zum einen erzählt die Protagonistin sehr ausschweifend und viel zu detailliert von ihrer Vergangenheit und dann gibt es die Ereignisse in der Gegenwart, in denen die Erzählungen kühl, abgehakt und total wirr werden. Die Protagonistin bringt die Männer auf brutale Weise um, aber man hat keine Idee, weshalb sie das macht und was der Sinn dahinter ist. Das Gute daran ist, dass der Sinn des Ganzen nach und nach erklärt wird und diese Entwicklung total schockiert und für vieles entschädigt, jedoch nicht für alles. Denn die Autorin beginnt meiner Meinung nach etwas zu spät damit, den Sinn zu offenbaren. Die ersten Erklärungen und Wendungen gibt es ca. in der Mitte, wirklich Atem beraubend, schockierend und überzeugend wird es jedoch erst am Ende der Geschichte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber schon ein gewisses Bild zur Protagonistin entwickelt, dass sich trotz der Wendung und des plötzlich Verständnisses für ihre Taten nicht mehr ganz bereinigen lassen kann. Dafür hätten die Erklärungen und die psychischen Auswirkungen des Ganzen doch ein bisschen eher erfolgen müssen. So hat sich die Autorin komplett auf ihre Schockmomente verlassen, die auch dahingehend funktionieren, dass man am Ende total überwältigt und überfahren ist, aber um für die langatmige und verwirrende erste Hälfte komplett zu entschädigen hat es bei mir nicht ganz gereicht. Erzählt wird das Hörbuch von Anna Thalbach und komplett aus der Ich-Perspektive der Protagonistin. Anna Thalbach setzt die Figur der scheinbar verrückten, getriebenen Frau ziemlich gut um und ihre Stimme wirkt authentisch zu der Handlung. Wenn die Protagonistin sich in ihren wirren Gedanken und grausamen Taten voll und ganz verliert, klingt auch Anna Thalbachs Stimme verrückt und abgehoben, genau wie es sein soll. Manchmal war es mir hier auch, genau wie bei der Handlung selbst, schon fast ein bisschen zu viel. Am Ende, wenn alles einen Sinn ergibt, werden auch die Gedanken ruhiger, normaler und emotionaler, was der Geschichte wirklich gut tut und wegen mir auch gerne schon eher hätte eintreten können. Fazit: Marina Heib erzählt eine schockierende Geschichte auf ungewöhnliche Art und Weise. Sie verzichtet nicht nur auf Ermittlungen jeglicher Art, sondern wirft den Leser mitten in eine grausame Mordserie, ohne die Hintergründe bekannt zu geben. Diese kommen erst nach der Hälfte dazu und wirklich aufgedeckt wird alles erst am Ende. Dabei sind die Erzählungen ziemlich wirr und schwierig und man braucht wirklich Durchhaltevermögen. Aber die schockierende Auflösung am Ende entlohnt für vieles, wenn auch nicht für alles. Schlussendlich vergebe ich trotz der langen Durststrecke noch gute 3,5 Sterne und eine Lese- bzw. Hörempfehlung für alle, die einen etwas anderen Thriller mit totalem Schockmoment am Ende erleben wollen.

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Das Hörbuch machte von Anfang an einen eher düsteren Eindruck, trotzdem hat es irgendwie mein Interesse geweckt. Woran das lag kann ich nicht mehr genau sagen, vielleicht wollte ich einfach mal wieder etwas „unheimliches“ hören – auf jeden Fall einen guten Krimi. Leider bin ich enttäuscht worden, denn das Buch ist erschreckend düster und bedrohlich und da ändert auch die „schöne“ Sprache nichts daran, eher im Gegenteil. Für mich passte beides nicht richtig zusammen. Insgesamt ist mir die Hauptperson weder sympathisch noch authentisch. Vielleicht wollte ich mich einfach nicht auf ihre Gedanken einlassen. Daher kann ich das Hörbuch auch nicht wirklich weiter empfehlen,

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Mit der Hörbuchumsetzung zu "Drei Meter unter Null" von der talentierten und routinierten Autorin spannender und fesselnder Romane, Marina Heib, gelesen von der überaus impulsiven und facettenreichen Stimme von Schauspielerin Anna Thalbach ist mir ein wahrer Glücksgriff gelungen. Gerade in der Spannungsliteratur im Genre Krimi und vor allem im Genre Thriller und Psychothriller im Besonderen, ist es schwer mich gänzlich zu überzeugen. Was bei humorvoller Unterhaltungsliteratur beim Hörbuch spielerisch gelingt, wird bei Thrillern und Krimis, die gelesen werden, schon schwieriger. Umso begeisterter bin ich hier, denn auf diesen 5 CDs packendem Nervenkitzels habe ich rein gar nichts auszusetzen und bin vollkommen überzeugt und absolut positiv überrascht… Weit mehr noch als das! Drei Meter unter Null und tief unter die Haut… Stoff für das Nervenkostüm. Stoff aus dem das Grauen und die Verblüffung geformt sind. WOW… Eigentlich wollte ich nur kurz reinhören, aber da blieb mir gar keine andere Wahl, die ersten beiden CDs sofort ganz zu hören und mich in die spannungsgeladenen Ereignisse rund um die Frage nach „Was will ich einmal werden?“ der zuvor noch unbedarften Protagonistin und Grundschülerin hier in der Lesung aus der Ich-Perspektive zu stellen und sie bis ins Erwachsenenalter zu begleiten. … Ein Gedankenkarussell, psychologischer Nervenkitzel, Eindringlichkeit und ein Spiel um Wissen, Normalität und Identitätsfindung. Erschienen im randomhouse audio Verlag Zum Inhalt: "Sie beobachtet ihre Opfer. Sie plant ihre Morde. Nichts will sie dem Zufall überlassen. Der Weg der Gewalt ist nicht grundlos. Ihr Leben lang bemühte sie sich um ein normales Leben. Doch die Hülle umschloss eine tiefe Verzweiflung, die sie zu verbergen wusste. Bis zu einem nebligen Donnerstag im November. Der Tag, an dem sie eine Mörderin wird. Sie will die Dämonen vernichten. Sie will Rache. Sie empfindet kein Mitleid. Sie sollen leiden. Genau wie sie. Sprecherin Anna Thalbach blickt in die Abgründe der menschlichen Seele." Dauer: 6 Stunden & 27 spannende Minuten auf 5 CDs in einer Multibox Art: ungekürzte Lesung des gleichnamigen Buches im Verlag Heyne Encore Genre: (Psycho-) Thriller/Spannung Das passiert / das erwartet den gebannten und gespannten Hörer: Erzählt wird der Thriller aus der Ich-Perspektive. Ein junges Mädchen im Grundschulalter. Die Protagonistin wächst in den letzten Jahren der DDR in Leipzig auf. Bei liebevollen und verständnisvollen Eltern, die die blühende Fantasie ihrer geliebten Tochter gemeinsam genießen und ihre kindlichen Träume mit ihr zusammen leben. Bis andere Kinder in ihrem Alter dieser kindlichen Fantasie schon entwachsen scheinen und sich unsere Protagonistin immer noch wünscht später einmal Pippi Langstrumpf zu werden, sich in ihrem Indianer Tipi versteckt oder sich von Lianen aus dem Fenster schwingt. Und fällt. Ein Aufprall mit bösem Erwachen. Bei ihren Eltern. Die dann doch mal einen klaren Appell an ihre Tochter richten, sie solle endlich „normal“ werden!!!! Doch was ist so falsch daran, sich in den mystischen Wäldern des Spreewald zu verlieren, von magischen Wesen zu träumen, stark sein zu wollen wie die Kinderbuchheldin Pippi Langstrumpf und in einem Indianerzelt zu wohnen? Warum normal sein? Doch weil sie ihren Eltern gefallen will, beschließt sie halt normal zu werden. Unsere Ich-Erzählerin ist ein besonderes Kind, und eine besondere erwachsene Frau. Immer wieder fällt sie durch gewalttätige Übergriffe auf, sie kann sich nicht in das Sozialgefüge einer Gruppe anschließen und lebt in ihrer eigenen Welt. Was ihr als Erwachsene jedoch weit besser zu gelingen scheint, ist auch nur eine Fassade um eisige Pläne zu schmieden. Auf ihrem Lebensweg zu einer jungen Frau versucht sie immer wieder verzweifelt normal zu sein und doch bricht dieses Unverständnis immer wieder aus ihr heraus. Mit 34 Jahren hat sie es fast geschafft, sich soweit anzupassen und normal zu sein, dass sie ein geregeltes und sogar erfolgreiches Leben und Berufsleben als Reisejournalistin und IT-Coach führen kann. Sie ist groß, blond, gutaussehend, gebildet, hat eine adrette Wohnung und eine gute Karriere. Dennoch wirft sie alles hin und beschließt Mörderin zu werden. Der Auslöser war ein Donnerstag im November des Vorjahres… sie beschließt sich den Dämonen zu stellen, die ihr den Schlaf rauben und sie immer wieder antreiben gewalttätig zu werden. Planvoll, intelligent, vorausschauend und systematisch widmet sie sich der Vorbereitung ihres Rachefeldzuges. In ihr lauert eine Wölfin, die sich nicht mehr bändigen lässt… Neben dieser packenden Handlung und dem wirklich facettenreich gelesenen Plot von Sprecherin Anna Thalbach, die unglaublich eindringlich , von Wut zerfressen, von Impulsivität und einer leicht rotzigen Natur erzählt, was in der verkorksten Protagonistin trotz vorbildlicher Kindheit und einem liebevollen Elternhaus schief gelaufen ist und was sich in der komplizierten Psyche dieser Ich-Erzählerin alles vor sich geht und vor allem Warum?! erleben wir einen wirklich nervenaufreibenden und spannenden Einblick in die Denkstrukturen und Anpassungsschwierigkeiten, die weit über eine Identitätsfindung hinausreichen, und bekommen vor Augen geführt warum jemand so wird wie er wird… . Nach und nach legt Anna Thalbach die vielschichtige Gefühlswelt der Ich-Erzählerin frei und entblättert für uns Hörer ein nagendes Panorama nach dem Sein oder Nicht-Sein. Cover / Umsetzung: Das Cover ist eine sehr gute und stimmige Wahl, denn es zeigt sich im gleichen Gewand wie das gleichnamige Hardcoverexemplar des Thriller der Autorin Marina Heib aus dem Verlags-Hause Heyne Encore. Sehr schlicht eigentlich, aber durch seine Unaufgeregtheit schon wieder sehr ansprechend. Schwarz, düster, eine Gasse, eine Gosse, ein Gulli? Es lädt zu Assoziationen ein und fordert einen zweiten Blick. Die Kapitellängen und die Strukturierung finde ich sehr gut gelungen. Leider zeigt mein herkömmlicher CD-Player keine Tracks an, sondern lediglich die Hörminuten innerhalb eines Tracks. Das ist etwas ungeschickt, da man bei einer Hörpause wirklich nicht erkennen kann, bei welchem Skip man gerade angelangt war und später erstmal einen Suchdurchlauf starten muss, um die entsprechende Stelle mit der Minuten abzugleichen und den Faden wieder aufnehmen kann. Die Multibox für die 5 CDs bietet die ideale Aufbewahrung. Stabil, handlich und kompakt mit Infos zum Hörbuch im Boklet. Zum Schreibstil und Lesestil: Der Schreibstil der erfolgreichen deutschen Autorin Marina Heib ist sehr überraschend eindringlich und intensiv, wirklich nicht ohne, dass was sich in ihren Gedanken und Ideen abspielt, projiziert sie gekonnt auf ihr Werk und überträgt es durch die wechselnden Zeitebenen auf eine junge Grundschülerin mit ihrer kindlichen Fantasie und später auf eine von Rache getriebene 34 jährige erfolgreiche Frau. Der Ich-Erzählerin. Aus ihrer Sicht erzählt fällt der Blick auf gnadenlos und beklemmend skizzierte Charaktere, die dadurch eine ganz besondere Intensität gewinnen. Die Autorin M. Heib nimmt kein Blatt vor dem Mund, ohne große Reden zu schwingen, sie wirkt trotzdem psychologisch sehr eindringlich, gar beängstigend und nagend. Kurz, knapp, auf den Punkt gebracht. Ein ganz besonderes und andersartiges Hören oder Lesen diese Story wird es, wenn sich die Protagonistin in ihre Gedankenwelt verliert und sie all die Träume, Fantasien und Facetten erdenklicher Geschichten und Wesen mit der Realität vermengt und Wahn und Wirklichkeit verschwimmen… Hier ist man als Leser oder Hörer dazu versucht, sich die Fingernägel abzukauen oder ganz voller Spannung alles andere um sich herum auslöschen und bei einem leisen Geräusch ganz gepackt und schockiert hochschrecken… Ja, so soll Thrill und Nervenkitzel sein. Dieses Stilmittel beherrscht die Autorin Marina Heib in ihrem brandaktuellen und polarisierenden Psychothriller perfekt. Die Autorin Heib scheut sich auch nicht, bis in die letzten Windungen des Gehirns und des Bösen und Perfiden vorzudringen. Sie nimmt die Leser und Hörer von „Drei Meter unter Null“ mit, sie bietet ein Schauspiel, welches packt, fesselt, schockiert, provoziert und dessen Wendung und Ziel den Atem stocken lässt. Die Dinge entwickeln sich mit einem Automatismus und die Protagonisten entwickeln eine unaufhaltsame Eigendynamik aus Verstrickung, Geheimnis und Schweigen, wo der Leser oder Hörer kein Halten mehr findet und in einem Sog aus Plänen und Verkettungen und Faszination mitgerissen wird. Anna Thalbach ist eine junge Schauspielerin und Tochter meiner Lieblingssprecherin Katharina Thalbach. Dieses Hörbuch ist mein erstes Hörerlebnis, was ich gesprochen und gelesen von Anna Thalbach erlebe. Und ich muss feststellen, dass das Talent der Hörbuchumsetzung und stimmliche Verkörperung scheinbar in der Familie liegt. Anna Thalbach rollt das „R“ so wunderbar und hat allein dadurch Wiedererkennungswert. Die Erzählweise springt durch die Zeit des Reifens und Erwachsenwerdens der Protagonistin, deren Namen wir nicht erfahren. Stück für Stück wird ein bisschen ihrer zerstörten Seele frei gelegt. Doch was hat sie so zerstört, warum ist sie so verstört? Was ist schon normal? Sprecherin Anna Thalbach bringt genau das an die Hörer, was die Autorin beim Lesen ihres Werkes an die Leser übermitteln will. Gekonnt und eindringlich lässt die Sprecherin A. Thalbach den Zuhörer nicht mit den Gedanken abschweifen, sie schaffte es, das Gehör und den Verstand ab dem ersten Satz an ihre Lesung zu binden und gefangen zu nehmen, den Hörer zu fesseln und zu provozieren. Auch wenn zu Beginn nicht wirklich viel passiert, ist man sofort gebannt. Man spürt, dass man in eine außergewöhnliche Seele blicken kann, ein Blick der erschreckend, abstoßend und doch faszinierend ist, da diese dunkle Seele der Protagonistin einfach intelligent ist. Wie kann ein Mensch solche Züge besitzen wie diese junge Frau? Was sich schon in ihrer Kindheit abzeichnet? Darin liegt die Spannung dieses Psychothrillers, und Anna Thalbach versteht es diese Spannung durch facettenreiche Bewegungen in ihrer Stimme an die Hörer zu bringen. Sie geht regelrecht auf in der Wut der Erzählerin, sie schweift gern in Gedanken ab, trägt die Ironie und den Sarkasmus bis ans Äußerste und pflegt gekonnten Zynismus in der Stimme. Sie wird zum Raubtier, das seinesgleichen jagt. Doch je mehr sie zum Wolf wird, desto einsamer wird sie in ihrem Revier, in ihrem Wald. Der 1. Mord wird sie verändern, das hat ihr ihr Trainer und Mentor Jannis bereits prophezeit. Mit eiskaltem und analytischem Verstand beobachtet sie von ihrem jeweiligen Posten aus ihre Umwelt und ihre gezielten Opfer. Diese kaltblütige Art wird in Anna Thalbachs Stimme zu einem Eisblock, der den Leser erzittern lässt, vor Kälte und vor Spannung. Doch die Gedanken von der Erzählerin im Buch sind nicht durchweg böse, sie besitzt auch einen witzigen Zynismus und eine misanthropische Ader, die die Sprecherin hier einfach herrlich übermitteln kann, sodass man zwischen den Morden sich einige Lacher und Schmunzler (vor allem auf dem klischeehaften Campingplatz oder der traurigen Ehe zwischen Hermann und Stefanie…) erlauben darf, ehe es wieder ernst und perfide wird. Trotzdem sind diese Beschreibungen herrlich und lassen auch zwischen all diesen Morden lächeln. Meinung / Eindrücke zum Hörevent: In diesem Hörbuch geht wirklich gar nichts von dieser Einzigartigkeit verloren, die das Buch als Roman zu besitzen scheint. Gerade bei spannenden Titeln und Storys wurde ich bisher selten von einer Hörbuchumsetzung positiv überrascht. Oft war es einfach langweilig oder monoton oder ganz schlimm wie aufs Geratewohl gelesen. Doch in der Hörbuchfassung „Drei Meter unter Null“ stimmt einfach alles. Perfekt. Eine glatte Empfehlung und ein gelungener Lauschangriff mit Nervenkitzel-Garantie. Marina Heib erzeugt durch ihre nagende und gekonnte Wortwahl und dem Sinn des absoluten Nervenkitzels Bilder und lässt ihre Story lebendig werden, die Sprecherin schafft es zudem genau diese Merkmale einzufangen und ihre Lesung sogar ungekürzt ohne Monotonie und Eintönigkeit in der Hörbuchversion zum Ganzen zu geben. Der bizarre und schockierende, aber auch unheimlich spannende Schreibstil der Autorin hat mich in ihrem brandneuen Werk überzeugt, von dieser Autorin würde ich jederzeit wieder einen Titel lesen oder hören wollen. Dieser Psychothriller wird zu einem wahren Sinnes- und Gefühlsrausch und im Hörbuch durch die Wahl der Sprecherin Anna Thalbach und der grandiosen Umsetzung bestens untermalt. Thalbach vertont das Gelesene mit einem unglaublich fesselnden und eingehenden Singsang und sie versteht es, die einzelnen Passagen mit unterschiedlichen Emotionen und Tonlagen hervorzuheben oder die Spannung heraufzubeschwören. Katharina Thalbach, Anna Thalbachs Mutter, ist zu eine meiner liebsten Hörbuchstimmen geworden, seit ich die Kinderbücher „Die Borger“ von ihr als Hörbuch umgesetzt erlebt habe. Anna Thalbach steht ihrer Mutter im Nichts nach. Selten ging mir die Stimme der Erzählerin so nahe, sie nimmt ihre Rolle und ihren Part so ernst, dass zum gebannten Hörer eine eiserne Verbindung entsteht. Der Hörer fühlt sich angesprochen und tritt beinahe in einem Dialog mit der alles andere als normalen Protagonistin und ist gewillt ihr Leben und Denken zu verstehen. Anna Thalbach ist sich wirklich nicht zu schade, sich auf die kranken Ebenen der Protagonisten aus der jeweiligen Sicht zu begeben und auch die verzweifelte Lage der Hauptprotagonistin zu verkörpern. Die Salamischeibentaktik, mit der das ganze Panorama abgebildet wird, gefällt mir. Nach und nach zeichnet sich ein Bild ab, was man nicht verstehen wird. Aber so akzeptiert wie es ist. Die Autorin: "Marina Heib wurde in St. Ingbert im Saarland geboren. Nach ihrem Studium der Orientalistik und Philosophie ging sie 1988 nach Hamburg, wo sie als Journalistin für mehrere Publikumszeitschriften tätig war. Seit 1998 arbeitet sie als Drehbuchautorin fürs Fernsehen. Von Marina Heib sind bislang fünf Kriminalromane, ein Thriller sowie diverse Kurzgeschichten erschienen." Die Stimme / die Erzählerin: "Anna Thalbach, geboren 1973, lebt und arbeitet in Berlin. 2008 erhielt sie den Deutschen Hörbuchpreis als „Beste Interpretin” und gehört zu den gefragtesten Hörbuchsprecherinnen Deutschlands." Fazit: Eine grandiose Lesung mit einer ausgezeichneten Sprecherin, die diese ungekürzte Lesung zu einem nagenden und spannenden Hörevent werden lässt. Psychothrill von seiner allerbesten Hörbuch-Seite. Ob das Buch genauso eindringlich erscheinen kann, wie diese Hörbuchlesung? 5 Sterne Plus!

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Sie wächst in den letzten Jahren der DDR auf, bei liebevollen Eltern, die ihre blühende Fantasie belächeln, bis sie immer mehr aneckt, weil sie einfach anders ist, als andere Kinder. Sie liebt den Spreewald, diese mystische Landschaft in dem alles möglich sein könnte. Segeln unterstreicht ihren Freiheitsdrang und ihre erste Heldin ist Pippi Langstrumpf, das stärkste und mutigste Mädchen der Welt. Allerdings kommt sie nicht gut mit ihrer indoktrinierten Kindergärtnerin und den übrigen Kindern zurecht. Immer wieder fällt sie durch gewalttätige Übergriffe auf. Als die Einweisung ins Kinderheim droht, zieht die Familie nach Leipzig. Auch dort kann sie sich nicht gut einfügen. In der Schule wird sie ausgelacht, weil ihr Berufswunsch Pippi Langstrumpf ist, eine Buchheldin, die für den DDR-Geschmack zu aufmüpfig ist. Immer wieder versucht sie verzweifelt normal zu sein und doch bricht es immer wieder aus ihr heraus. Mit 34 hat sie es fast gelernt sich so weit anzupassen, daß sie nach eifrigen Studien der Informatik und der Fremdsprachen, ein erfolgreicher IT-Coach ist. Sie ist groß blond, gutaussehend, gebildet und erfolgreich. Dennoch wirft sie alles hin und beschließt aus ihrer Normalität auszubrechen und Mörderin zu werden, sich den Dämonen zu stellen, die sie immer wieder heimsuchen, ihr den Schlaf rauben und sie zu Gewalttätigkeiten treibt. Systematisch widmet sie sich der Vorbereitung ihres Rachefeldzuges. Wie ist sie so geworden und warum verspürt sie immer das Bedürfnis das Tier in sich herauszulassen? Anna Thalbach liest unglaublich lebendig und eindringlich. Bisweilen etwas rotzig, respektlos, passend zur völlig unangepassten Ich-Erzählerin. Doch was stimmt mit ihr nicht? Warum tickt sie so? Wie kann jemand mit so viel Talent, liebevollen Eltern und gutem Aussehen, sich so gar nicht einfügen? Nach und nach legt Anna Thalbach die vielschichtige Gefühlswelt der Ich-Erzählerin frei, erklärt, wie sie wurde, was sie war, auch wenn sie sich niemals selbst fand. Die Erzählweise springt durch die Zeit in ihrer Entwicklung. Stück für Stück wird ein bißchen ihrer zerstörten Seele frei gelegt. Doch was hat sie so zerstört, verstört? Dies könnte langweilig oder wirr werden. Doch Anna Thalbach läßt den Zuhörer nicht mit den Gedanken abschweifen, sie schaffte es, das Gehör und den Verstand ab dem ersten Satz zu fesseln. Auch wenn zu Beginn nicht wirklich viel passiert, ist man sofort gebannt. Man spürt, daß man in eine außergewöhnliche Seele blicken kann, ein Blick der erschreckend, abstoßend und doch faszinierend ist. Wie kann ein Mensch zu zerstört und gefühllos werden und das schon so früh? Darin liegt die Spannung dieses Thrillers, mehr als in den akribisch geplanten Morden, die doch von Emotionen getragen stets ein wenig aus dem Ruder geraten. Aber zuvor trainiert sie mit einem Profikiller Disziplin, Selbstüberwindung, Kampfkunst, Reflexe, Beobachtung. Sie wird zum Raubtier, daß Wölfe jagt. Doch je mehr sie zum Wolf wird, desto einsamer wird sie und irgendwann wird sie sich wünschen, wieder ein Mensch zu sein, doch es gibt kein Zurück mehr. Der 1. Mord wird sie verändern. Sie wird nie wieder die sein, die sie mal war. Doch wußte sie nie, wer sie ist. Mit eiskalt analytischem Verstand beobachtet sie ihre Umwelt. Ihre treffenden und gnadenlosen Beobachtungen der Welt der ach-so normalen sind treffend, bissig, witzig auf böse Art. Trotzdem sind diese Beschreibungen herrlich und lassen auch zwischen all diesen Morden lächeln. Ein ungewöhnlicher fesselnder Thriller, ein Einblick in die Zerstörungskraft der Gewalt und Grausamkeit an Frauen und Kindern. Nichts für zarte Nerven, und dennoch kein sinnloser Blutrausch. Sie geht zielgerichtet vor, auf ihrem Racheplan gegen 4 Männer, deren Verbrechen sich erst am Ende dem Hörer offenbart haben, ebenso wie der entsetzliche Irrtum dem die Ich-Erzählerin unterlag. Bis zum Schluss fesselnd und voller Überraschungen. Perfekt für nächtliche Autofahrten, Anna Thalbach ist das beste Mittel gegen den gefährlichen Sekundenschlaf am Steuer. Für Fans von Psychologisch perfiden Thrillern, die auch ohne Action auskommen. Betörend verstörende 5 von 5 Sternen.

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Eine Frau wird zur Mörderin. Sie sucht sich ihre Opfer gezielt aus, doch auf welcher Grundlage bleibt zunächst unklar. Sie tötet sie nicht nur, die Männer sollen leiden, Schmerz erfahren und Todesängste ausstehen. Schon als Kind war sie anders als andere Kinder, zum einen voller Phantasie, sie konnte sich die wildesten Dinge ausmalen, die andere nur haben staunen ließen. Und zugleich gab es immer wieder Konfrontationen und unkontrollierbare Ausbrüche. Dafür gibt es eine Erklärung, die ihre Eltern jedoch bis in ihr Erwachsenenalter verschwiegen haben. Doch es kommt der Tag, an dem ihre Mutter nicht mehr schweigen will und ihr die Wahrheit erzählt. Die junge Frau kann ihr Leben nicht mehr so weiterleben, sondern begibt sich auf die Jagd. Der Krimi startet zwei Handlungsstränge parallel. Im Jetzt, wo das Töten bereits begonnen hat und das erste Opfer zu Tode kommt und mit Rückblicken in die Kindheit, an die ersten Erinnerungen der Frau. Durch die langen Phasen der Erzählung ihrer wilden, phantasie-geleiteten Zeit, verzögert sich die eigentliche Krimihandlung immer wieder. Diese Abschnitte sind durchaus inhaltlich interessant und von Anna Thalbach auch ansprechend gelesen, jedoch fehlt ihnen die Spannung. Als man sich langsam der Erklärung für das Verhalten annähert, nimmt auch der Krimi wieder an Fahrt auf und liefert auch eine Begründung für den Titel des Buches. Psychologisch fand ich die Geschichte ausgesprochen interessant. Zu sehen, was aus einem Menschen unter bestimmten Bedingungen werden kann, wie Einflüsse sich auswirken, bewusst und unbewusst, ist für mein Empfinden glaubwürdig und überzeugend dargestellt. Als Krimi fand ich ihn etwas zu schwach, die Spannung fehlte über weite Strecken und das Hörbuch hatte so manche Länge in der Erzählung. Der zunächst sehr verschwommene Fall gewinnt im Laufe der Geschichte an Klarheit, wird auch komplexer indem er unerwartete Aspekte liefert, die für höhere Brisanz sorgen und endet mit einer sauberen Lösung. Insgesamt durchaus gute Unterhaltung, wenn auch nicht durchgängig Krimi-mäßig spannend.

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Eine junge Frau hat Furchtbares erlebt und versucht jahrelang ein normales Leben zu führen und die Verzweiflung zu besiegen. Doch irgendwann kann sie die Erinnerungen nicht mehr im Zaum halten und wird aus Rache zur Mörderin. Dabei kennt sie keine Skrupel, ihre Peiniger sollen leiden, genauso wie sie gelitten hat. Aus Sicht der Täterin erlebt der Hörer die Geschichte „Drei Meter unter Null“ und erfährt, wie sie denkt und fühlt und zu welchen Handlungen sie das bringt. Dabei ist die Geschichte mit vielen grausigen Details gespickt, die nur der routinierte Thrillerleser einigermaßen bewältigen kann. Sie ist aber überaus spannend und fesselnd, weil man unbedingt das Warum beantwortet haben will und auf die nächsten Taten wartet. Die Atmosphäre, die dabei projiziert wird, ist nahezu atemberaubend und klingt noch lange nach. Trotzdem fällt es zu Anfang etwas schwer, in die Geschichte hinein zu finden, die etwas verwirrend und ein wenig zu langatmig geraten ist. Die Sprache wechselt mit der Stimmung der Protagonistin. Ist sie ausgeglichen und erzählt von schönen Ereignissen, z.B. aus ihrer Kindheit, ist die Sprache ausschweifend und detailliert. Bei den negativen Ereignissen der Gegenwart hingegen, bei denen sie zur Täterin wird, ist die Sprache abgehackt und kurz. Etwa nach der Hälfte der Geschichte gibt es einen Wendepunkt, der überrascht, danach ziehen Tempo und Spannung noch mal enorm an. Gelesen wird die Geschichte von Anna Thalbach, die den Blick in die Abgründe der menschlichen Seele perfekt widergibt. Gerade der Wechsel zwischen den verschiedenen Erzählweisen ist hervorragend gelungen und ihr gelingt es, der Hauptfigur Kontur zu verleihen. Dass sie zurecht als „Beste Interpretin“ mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet wurde, kann sie in dieser Produktion erneut unter Beweis stellen. Das düstere Cover zeigt eine Treppe, auf deren Stufen die einzelnen Worte des Titels zu lesen sind. Verpackt sind die fünf CDs in einem Jewelcase zum Klappen aus Kunststoff. Im Inneren finden sich kurze Informationen zu Autorin und Sprecherin. Fazit Wer die Längen zu Anfang übersteht, wird mit einem Thriller belohnt, der es in sich hat und wirklich außergewöhnlich ist. Story, Spannung, Atmosphäre und die großartige Sprecherin, die eine ganz eigene Stimmung kreiiert, erhalten von uns vier von fünf Punkten.

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