Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Den Mund voll ungesagter Dinge

Anne Freytag

(84)
(21)
(5)
(2)
(0)
€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Sophies Leben entspricht ganz und gar nicht ihren Wunschvorstellungen. Wenige Wochen vor den ersten Abiturprüfungen beschließt ihr Vater plötzlich, dass ein Umzug von Hamburg nach München zu seiner Freundin gerade jetzt das Richtige ist. Ehe Sophie sich versieht, findet sie sich in einem monströsen Haus mit einer Stiefmutter, zwei Nicht-Brüdern und einem zotteligen, schwarzen Hund wider. Alle sind super glücklich mit der Situation. Nur sie nicht. Doch dann lernt sie Alex kennen, das Nachbarsmädchen. Das fröhliche Mädchen, das aussieht wie eine blone Elfe und Sophie mit ihrer Fröhlichkeit in den Bann zieht. Das erste Mal in ihrem Leben lässt sich Sophie auf einen Menschen ein, erzählt über sich, fasst Vertrauen. Aber dann kommt ein Kuss dazwischen, der alles verändert- Und plötzlich hat Sophie den Mund voll ungesagter Dinge. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass mein Herz überquellen müsste von all den Gefühlen, die ich dabei hatte. Einfach deshalb, weil Alex´ und Sophies Liebesgeschichte so echt und wahrhaftig ist und kein Stück kitschig. Es sind Figuren mit Ecken und Kanten und allem, was dazwischen liegt. Menschen wie du & ich. Die beiden fühlen sich verloren in ihren Leben, schlagen sich mit Fragen nach dem eignen Ich umher und finden doch keine Antwort darauf. Sophie ist meistens mürrisch und ist lieber alleine. Sie ist stark und auch selbstsicher, nicht schüchtern, aber die Einsamkeit zieht sie dennoch vor. Vor allem weil alle Jungs nur das schöne Schneewittchen in ihr sehen. Oder eben das Schneeflittchen. Alex hingegen sprudelt über vor Fröhlichkeit mit ihren funkelnden seegrünen Augen und dem breiten Lächeln. Aber eigentlich ist es ihr viel zu wichtig, was andere über sie denken. Alex und Sophie. Zuerst sind sie Nachbarn. Dann Freundinnen. Und dann kommt da dieser Kuss dazwischen, der alles verändert. Da sind Gefühle, die (noch) keinen Namen kennen oder auch nicht gesehen werden wollen. Anne Freytag erzählt ganz behutsam und dennoch mit genau der richtigen Prise Humor von all den Facetten, die das Leben und die Liebe haben. Den Mund voll ungesagter Dinge bekommt doch den Mund auf und lässt all die Dinge heraussprudeln, die gesagt werden müssen. Es ist ein Plädoyer dafür, dass es nicht wichtig, ist in wen man sich verliebt, und dass jeder diese Entscheidung selbst treffen darf. Wichtig ist nur, dass man liebt und dieses Gefühl auskostet. Bis jetzt ist dies mein allerschönstes Buch 2017. So zart. So authentisch. So wichtig. Ein Lieb-Hab-Buch und ein Das-Verschenk-Ich-Buch. Und ein Lest-es-alle-Buch.

Lesen Sie weiter

Kurzbeschreibung Wenn Sophie es sich aussuchen könnte, wäre ihr Leben simpel. Aber das ist es nicht. Und das war es auch nie. Das fängt damit an, dass ihre Mutter sie direkt nach der Geburt im Stich gelassen hat. Und endet damit, dass Sophies Vater plötzlich beschließt, mit seiner Tochter zu seiner Freundin nach München zu ziehen. Alle sind glücklich. Bis auf Sophie. Was hat es bloß mit dieser verdammten Liebe auf sich? Sophie selbst war noch nie verliebt. Klar gab es Jungs, einsam ist sie trotzdem. Bis sie in der neuen Stadt auf Alex trifft. Das Nachbarsmädchen mit der kleinen Lücke zwischen den Zähnen, den grünen Augen und dem ansteckenden Lachen. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf einen anderen Menschen ein. Und plötzlich ist das Leben neu und aufregend. Bis ein Kuss alles verändert. (Quelle und Bildcopyright liegen bei Heyne Fliegt) Äußere Erscheinung Der Großteil des Covers ist ganz einfach rot und in einer bunten Druckschrift und dünnen Buchstaben zieht sich der Titel über fast das ganze Cover. Bis auf eine Ecke, in der Mann ein Mädchen sieht. Sie ist gezeichnet und der hohe, unordentliche Dutt erinnert mich ein wenig an den, den das Mädchen auf dem Cover von »Mein bester letzter Sommer« trägt. Das weiß-rot-gestreifte Top, das man noch ein wenig sieht, ist sehr schön gewählt, da es auch im Buch selbst Erwähnung findet. Meine Meinung Schreibstil: Annes Schreibstil kann man nur mit einem Wort beschreiben. Einzigartig. Kaum hat man die erste Seite aufgeschlagen, ist man gefangen in einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Tränen sind unausweichlich, genauso wie Schmunzeln, breites Grinsen und verträumtes Aufseufzen. Binnen weniger Augenblicke verschwimmt die Realität und alles, was noch zählt, ist die Geschichte, die sie auf den Seiten erzählt. Nur wenige Autoren schaffen es, mich die Wirklichkeit wahrhaftig vergessen zu lassen – und Anne Freytag gehört definitiv dazu. Handlung: Auf dieses Buch habe ich lange, lange, LANGE hingefiebert, weil ich auf Anhieb das Gefühl hatte – Anne Freytag ist die richtige Autorin um eine solche Liebesgeschichte geschickt zu verpacken. Lesbian Romance gibt es auf dem deutschen Jugendbuchmarkt nicht sehr oft, weshalb es zwar wenig Vergleichswerte gibt – aber die Messlatte hat die Autorin mit diesem Buch definitv ziemlich weit noch oben gelegt. Dabei passiert handlungstechnisch nicht viel. Das muss es aber auch gar nicht. Der Fokus liegt auf dem Charakterdevelopement. Es geht nicht darum, dass Sophie mit ihrem Vater umzieht, zu dessen Freundin und ihren Kindern und auch nicht darum, wie sie sich in der neuen Schule schlägt, mit ihren neuen Freunden und und und. Es geht um Sophie und um Alex und um Gefühle, die beide zunächst nicht offen zeigen. Es geht um eine Liebe, die langsam erblüht und die so berührend ist, dass man gar nicht anders kann, als sich ein Happy End für beide zu wünschen Charaktere: Sophie ist die erste Protagonistin und Ich-Erzählerin, daher lernen wir sie am besten kennen. Sophia sagt selbst im Buch, dass sie als Buchcharakter keine Sympathieträgerin ist, weil sie nicht perfekt ist, weil sie Ecken und Kanten hat – aber genau deshalb fällt es dem Leser unglaublich leicht, sich in sie einzufinden und sie zu mögen. Sie ist nicht perfekt, aber das muss sie auch gar nicht sein. Sie ist echt, das reicht schon. Sophie plagen viele Ängste, vermindertes Selbstwertgefühl und immer wieder ist sie, ohne es zu wollen, so tiefgründig wie es nur geht. Sie ist nicht das Mädchen, das viele in ihr sehen, sondern lebt, wie es ihr gefällt. Sie kämpft um das, was sie will – aber ob sie es auch bekommt? Alex wirkt auf den ersten Blick stark, selbstbewusst und lebensfroh. Sie hat immer die richtigen Worte, wie es scheint und hilft damit Sophie mehr, als sie (und Sophie) es sich bewusst sind. Auf mich wirkt sie nicht wie das typische Mädchen von nebenan – dafür ist sie viel zu … unnormal. Aber im positiven Sinne. Von ihr zu lesen löst wahrliche Glücksgefühle aus, so viel Lebenslust wie sie ausstrahlt, aber der Schein trügt, denn auch Alex trägt einiges an Last mit sich herum. Diese versteckt sie gekonnt, aber wenn sie mal hervorkommt, dann lernt man eine andere Seite an ihr kennen und diese ist mindestens genauso berührend, wie Sophies Hintergrund. Fazit Aufgekratzt, zu tiefst berührt und bewegt – das bin ich nach dem Ende dieser wundervollen Geschichte. Ich habe mitgefiebert, mit geweint und mitgelacht. Ein schwieriges Thema hat die Autorin so gekonnt in eine Liebesgeschichte gepackt, wie sie nur das Leben schreiben kann. Bewertung 5/5

Lesen Sie weiter

Klappentext Wenn Sophie es sich aussuchen könnte, wäre ihr Leben simpel. Aber das ist es nicht. Und das war es auch nie. Das fängt damit an, dass ihre Mutter sie direkt nach der Geburt im Stich gelassen hat, und endet damit, dass Sophies Vater plötzlich beschließt, mit seiner Tochter zu seiner Freundin nach München zu ziehen. Alle sind glücklich. Bis auf Sophie. Was hat es bloß mit dieser verdammten Liebe auf sich? Sophie selbst war noch nie verliebt. Klar gab es Jungs, einsam ist sie trotzdem. Bis sie in der neune Stadt auf Alex trifft. Das Nachbarsmädchen mit der kleinen Lücke zwischen den Zähnen, den grünen Augen und dem ansteckenden Lachen. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf einen anderen Menschen ein. Und plötzlich ist das Leben neu und aufregend. Bis ein Kuss alles verändert... Meine Meinung Zuerst einmal vielen vielen Dank an den Heyne Verlag für diese tolle Überraschung. Denn dieses Buch habe ich nicht beim Verlag angefragt, sondern es kam ungefragt vom Verlag als Überraschungspost zu mir. Ich hab echt richtig doof geguckt :D Ich hatte das Buch davor noch gar nicht auf dem Schirm und jetzt nachdem ich es gelesen habe, bin ich wirklich froh darüber! Also DANKE! In diesem Buch geht es um Sophie. Sophie wurde nach der Geburt von ihrer Mutter im Stich gelassen und wurde von ihrem Vater alleine aufgezogen. Nach 17 Jahren trauter Zweisamkeit, zieht ihr Vater jedoch mit Sophie und gegen ihren Willen zu seiner neuen Freundin und ihren Kindern von Hamburg nach München. Das geht Sophie gehörig gegen den Strich und sie hasst einfach alles dort. Doch dann lernt sie das Nachbarsmädchen Alex kennen und auf einmal gibt es doch etwas tolles in München. Sie verbringt sehr gerne Zeit mit Alex und auf einer Party kommt es dann zum Kuss. Wie es danach weiter geht mit den Beiden und wie Sophie mit ihrer neuen Familie zurecht kommt, dass müsst ihr schon selbst lesen :) Sophie ist ein 17 jähriges Mädchen, das schon viel mit machen musste in ihrem Leben. Sie wurde von ihrer Mutter verlassen und hasst sie dafür, doch gleichzeitig vermisst sie auch und das macht ihr sehr zu schaffen. Seit ihr Vater eine neue Freundin hat, beginnt auch ihr Verhältnis zu ihm zu bröckeln und der Umzug setzt dem ganzen dann noch die Krone auf. Sophie weiss nicht was sie will und fühlt sich ungeliebt und leer und versucht dies mit Sex mit verschiedenen Männern zu bessern. Doch danach geht es ihr meistens noch schlechter. Erst als sie Alex trifft, beginnt sie wieder zu leben und sieht auch wieder das positive im Leben. Alex zieht Sophie mit ihrer lebensfrohen Art aus ihrem tiefen, dunklen Loch. Alex mochte ich wirklich sehr, denn sie ist ein aufgeschlossener manchmal etwas überdrehter Mensch. Doch auch sie hat ihre Geheimnisse und Laster mit sich rum zu schleppen und je besser sie Sophie kennen lernt um so mehr vertraut sie ihr und öffnet sich ihr gegenüber. Ich finde es sehr schön wie die zwei Protagonisten sich gegenseitig helfen und ihr Leben bereichern. Sie machen das Leben des jeweils anderen um einiges besser, was man in der Geschichte wirklich sehr gut sehen kann und es ist schön mit anzusehen wie sie sich langsam verändern. Die Geschichte wird aus Sophies Sicht erzählt und Anne Freytag hat es wieder einmal geschafft mich an ein Buch zu fesseln. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten was mir sehr gut gefallen hat und gleichzeitig auch in den Wahnsinn getrieben hat, denn ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Abends im Bett hab ich immer auf ein längeres Kapitel gehofft um es als Ausrede zu nehmen, für heute das Buch beiseite zu lesen, aber es ging einfach nicht. Trotzdem muss ich sagen, dass mir das gewisse Etwas gefehlt hat und für mich war es einen Ticken schwächer als 'Mein bester letzter Sommer', das andere Buch das ich von Anne Freytag schon gelesen habe. Aber auch in dieser Geschichte erzählt die Protagonistin wieder mit viel Gefühl und man fühlt sich in die Geschichte rein und lebt die Geschichte, was ich wirklich sehr schön fand. Man musste einfach mit Sophie mit fühlen :) Das Cover finde ich absolut gelungen. Es ist eigentlich recht schlicht, aber es passt einfach perfekt. Und was ich noch besser finde als das Cover, ist die Innengestaltung des Buches. In der Vorderen Klappe gibt es kleine Zeichnungen, die alle eine besondere Beziehung zu der Geschichte haben und in der hinteren Klappe gibt es wieder eine sehr schön illustrierte Song Liste, mit Songs die alle im Buch vorkommen. Auch die Kapitel sind mit kleinen Zeichnungen verziert. Man sieht wie viele Gedanken bei der Gestaltung gemacht hat und es ist wirklich gelungen und das Ergebnis einfach zauberhaft. Alles in allem handelt es sich hier um eine wirklich schöne Geschichte mit sehr viel Gefühl, die zum abschalten und abtauchen einlädt. Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen der gerne Liebesgeschichten, vor allem auch denen die gerne LGBT Geschichten liest. Es ist wirklich ein tolles Buch und ich bin wirklich sehr froh es gelesen zu haben.

Lesen Sie weiter

Anne Freytag gehört für mich seit jeher zu den Autorinnen, bei denen ich kein Buch verpasse und die mir einfach so unheimlich viel mit auf den Weg geben. Jedes mal berührt sich mich aufs neue so unendlich und so tief, wie nur sie es schafft, auf ihre ganz spezielle und gefühlvolle Art und Weise. Und jedes mal denke ich, besser kann es nicht mehr werden und doch schafft sie es immer wieder. Am Ende liegen ich einfach nur noch in einem Meer aus Tränen und frage mich, wie ich mich daraus noch lösen soll. Auch mit ihrem neuesten Werk hat sie mich komplett unter Strom gestellt und defintiv absolut und unwiderbringlich sprachlos gemacht. Sie erzählt hier auf sehr gefühlvolle Art und Weise die Geschichte von Sophie. Eine Geschichte über ein Mädchen, das mir unsagbar unter die Haut gegangen ist. Aber es ist nicht nur ihr Leben. es ist Sophie die alles verändert. Die unsagbar verletzlich, aber auch stark ist und sich im Umbruch ihres Lebens befindet. Es ist die Zeit die alles spätere entscheidet und die ihr offenbart, wer sie wirklich ist. Sophie hat es ganz richtig gesagt. Sie ist nicht nur Sophie. Sie ist so viel mehr. Sie besteht aus Gefühlen, inneren Ängsten, Entscheidungen und aus einem stetigen Kampf, der ihr das Leben aufgibt. Ich hab mich ihr so unendlich nah gefühlt. Hab unendlich viel gelacht. Mit Sophie, mit Lukas und auch mit Alex. Diese drei Menschen sind etwas ganz besonderes, die mir Sonne ins Herz gebracht haben, aber auch Leichtigkeit, Sehnsucht und auch ein Stück weit Traurigkeit. Eine Sehnsucht die ich mit jeder Faser meines Herzens spüren konnte. Die mich vor Glück taumeln und am Ende zusammenbrechen ließ. Ich hab geweint, ich hab gelitten und war so unendlich verzweifelt. Aber auch Sophies Familie hab ich so sehr ins Herz geschlossen, allen voran Lena. Eine Frau, die einfach ganz besonders ist. Diese Geschichte ist mir so unsagbar unter die Haut gegangen. Dabei ist es nicht mal unbedingt wegen dem, was sie hier behandelt., sondern wie sie es tut. Auch wenn ich dies wirklich als enorm wichtig erachte. Denn mit viel Gefühl und Intensität lenkt sie den Fokus auf wichtige Themen, die oftmals totgeschwiegen werden. Weshalb man auch nie ergründen kann, wie sich die Menschen dabei fühlen und vor allem auch, was es mit den Menschen in ihrer Umgebung macht. Was es in ihnen auslöst. Jetzt weiß ich es. Denn ich konnte in ihre Seele blicken. Konnte die traurigen und lachenden Augen sehen, ihre Leidenschaft und ihr ganzes Sein spüren. Aber nein, was mich besonders berührt hat, waren die Menschen in diesem Buch. Sie sind so lebendig, das ich dass Gefühl hatte, sie stünden neben mir und ich bräuchte nur die Hand auszustrecken, um sie zu berühren. Mit diesem Buch wurde mir wieder gezeigt, das es mehr gibt, als man auf den ersten Blick sieht., Jeder Mensch hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Jeder muss auf seine Weise, sich den Prüfungen des Lebens stellen. Manchmal erscheint uns das nicht normal. Doch was wirklich wichtig dabei ist, daß wir uns wohlfühlen. das es uns glücklich macht. Das wir uns selbst gefunden haben und das Leben so leben, wie es uns gefällt. Alles andere kann doch dann egal sein, oder? An Sophies Seite begreift und verinnerlicht man, was Zweifel, Ängste und innere Zerrissenheit bedeuten und ja, man fühlt mit ihr. Man teilt ihre Emotionen und genau deshalb, berührt es auch so sehr. Jetzt am Schluss bin ich glücklich. Anders, vollständig und es hat mich auch zum nachdenken gebracht. Hier bei geht es um das Leben, die Liebe mit all ihren Facetten. Das Erwachsenwerden und das sich selbst finden. Für mich ein endloser Sog aus Emotionen, dem ich hilflos ausgeliefert war. Ich liebe es, auch wenn es mich an den Rande der Verzweiflung getrieben hat. Sie hat uns hier Menschen mit Ecken und Kanten gezeigt und auch das dahinter und was sie ausmacht. Für mich ist es defintiv mein Highlight in diesem Monat. Vielen Dank für dieses absolut großartige und bewegende Leseerlebenis, das man mit Worten eigentlich kaum beschreiben kann. Hierbei erfahren wir die Perspektive von Sophie, was ihr mehr Raum und Tiefe verschafft. Die Charaktere sind ausdrucksstark, authentisch und nehmen für sich ein. Ihre Handlungen und Gedankengänge sind gut nachvollziehbar gestaltet. Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten. Die Illustrationen in dem Buch haben dem ganzen gleich viel mehr Leben eingehaucht. Der Schreibstil ist fließend und intensiv, aber auch mitreißend und bildgewaltig gehalten. Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches. Fazit: Für mich eine emotionale Achterbahntalfahrt, die mich glücklich sein ließ, aber auch völlig zerstört hat. Ein Buch das auf sehr gefühlvolle Art und Weise wichtige Themen behandelt, so das man sie versteht und auch über diese nachdenkt. Sophie, Alex und Lukas haben mir etwas ganz besonderes gegeben und dies werde ich im Herzen behalten. Ein Buch, das einfach jeder lesen sollte. Nicht weil es so sehr berührt, sondern weil es auch viel über das Leben, die Lieben und das Erwachsenwerden erzählt. Es zeigt uns, was wir sind und was wir sein können.

Lesen Sie weiter

Sophie kann es nicht fassen, sie fühlt sich unverstanden, ungeliebt und jetzt auch noch eine neue Stadt. Ihr Vater hat nämlich beschlossen alles in Hamburg zu verkaufen und bis auf ein paar Kartons im Wagen nach München zu seiner Freundin zuziehen. Sie will keine neue Stadt, keine neue Familie und ein Vater, der sie nicht mehr sieht. Reicht es nicht, dass ihre Mutter sie direkt nach der Geburt verlassen hat, ist sie dazu bestimmt, immer einsam zu sein. Aber wenn sie was sagt, ist sie eine Spielverderberin und so muss sie sich in ihr Schicksal fügen, verkriecht sich und will in dieser heilen Welt nicht mitspielen. Liebe ist doch total überbewertet. Bis sie auf einmal beim Gassi gehen, auf das Nachbarsmädchen Alex trifft, da spürt Sophie, Interesse und den Wunsch nicht mehr einsam sein zu müssen. Sophie lässt sich zum ersten Mal völlig auf einen Menschen ein und genießt das neue Gefühl. Bis zu dieser Party, wo ein Flaschendrehspiel aus dem Ruder läuft und ein Kuss ihr Leben auf den Kopf stellt. Wen muss Sophie küssen? Und welche Auswirkungen kann ein Kuss haben? Ein neuer Anne Freytag Roman ist da und ich total im Vorfreuderausch. Immerhin ist es ein Original Freytag und das bedeutet, Herzklopfen, kribbelnde Schmetterlinge im Bauch und anschleichende Gänsehaut, die sich wie ein Sturm ausbreitet. Bei ihren Büchern weiß man einfach vorab, dass man sie nicht nur liest, sondern direkt mitfühlt und mich, hat diese Geschichte in eine Zeitmaschine gesetzt und mich wieder als Teenager entlassen, mit all seinen Problemen, Sorgen und Nöten. So war ich dickköpfig, uneinsichtig und fühlte mich, mit dem ganzen Erwachsen werden überfordert und genau da lernt man Sophie kennen. Wer ist schon begeistert, wenn die Eltern das eigene Leben noch mehr auf den Kopf stellen. Aus dem Team Vater und Tochter soll jetzt eine Patchworkfamilie entstehen und jeder soll damit begeistert einhergehen. Sophie findet es absolut unverschämt. Immerhin muss sie mitten im letzten Schuljahr, die Klasse wechseln, in eine neue Stadt ziehen und sich doch bitte nicht so anstellen. Aber das ist ja wohl leichter gesagt und verlangt, als umgesetzt. Sophie ist verletzt, traurig, wütend, bockig und alles ist absolut nachvollziehbar. Dazu kommt, dass sie sich unglaublich unverstanden fühlt und sehr einsam ist. Ihr bester Freund lebt in Paris und naja, Jungs wollen ja eh nur das Eine. Nicht, dass sie was gegen Jungs hätte, aber irgendwie fühlt es sich nicht richtig an. So wirbelt es in Sophies Leben und nirgendwo ein Halt oder Arme, die sie auffangen, bis Alex in ihr Leben tritt. Ich konnte mich super in Sophie hineinversetzen und sie verstehen, herausgerissen aus ihrer Umgebung und mit soviel Neuen einfach überfordert. Ihre Gefühlswelt war absolut greifbar und ihre Unsicherheiten so verständlich. Sophie spiegelt, das eigene erwachsen werden wieder und das hat mir richtig gut gefallen. Aber es geht ja nicht nur um den Umzug, die neue Familie, die fremde Stadt oder die neue Schule, sondern um Gefühle, seinen Platz im Leben und die Suche nach dem Glück. Anne Freytag hat sich nämlich hier einem wichtigen Thema angenommen, nämlich zu sich zu stehen, Gefühle zu zulassen, auch wenn es sich im ersten Moment komisch anfühlt. Denn Sophie verliebt sich nämlich in ein Mädchen und das führt unweigerlich zu Problemen. Zuerst das eigene Unverständnis, dann die Angst, ob man nicht normal ist und wie die andere darauf reagiert. Aber das Wichtigste werden die Gefühle überhaupt erwidert, oder lebt sie in einer Traumblase. Sehr ruhig und sensibel geht hier die Autorin vor, und obwohl ich sonst nicht so der Leser von gleichgeschlechtlicher Liebe bin, war ich gefesselt, gebannt und habe sehr mit gebibbert, gelitten und gehofft. Dass mich diese Geschichte so erreichen konnte, hat natürlich mit dem Schreibtalent von Anne Freytag zu tun, denn sie schaffte es immer Gefühle so zu transportieren, das man sie einfach selber spürt. Mit ihrem zweiten Jugendbuch legt die Autorin wieder fantastisch nach und sie scheut die schweren Themen nicht, ganz im Gegenteil, sie schildert diese so klasse, das man versteht, darüber nachdenkt und einen ganz anderen Blickwinkel bekommt. Liebe ist nun Mal ein starkes Gefühl, und wenn Anne Freytag ihre Finger im Spiel hat, wird es zu einem Mutmacher und zur besonderen Wertschätzung. Ob nun Mädchen oder Junge, ganz egal, Hauptsache man ist glücklich. Es geht nicht immer um das Geschlecht, sondern den Menschen dahinter. Eine tolle Geschichte und eine Wichtige noch dazu, steht zu euren Gefühlen und werdet glücklich, der Rest kommt von allein und habt den Mund nicht voll ungesagter Dinge, sondern sprecht es einfach aus, das Leben hat nämlich viele Überraschungen parat.

Lesen Sie weiter

PLOT Sophie hat die Nase gestrichen voll. Mit ihrem Vater soll sie zu seiner neuen Freundin nach München ziehen. Sie vermisst Hamburg und ihr altes Leben, auch wenn sogar dort nicht immer alles perfekt war: ihre Mutter hat sie nach der Geburt verlassen, Sophie war noch nie richtig verliebt gewesen und bis auf Lukas, der aber mittlerweile in Frankreich lebt, hat sie kaum Freunde. In München fühlt sie sich einsamer denn je – bis sie das Nachbarsmädchen Alex trifft. Eigentlich möchte sich Sophie ihr nicht öffnen, sondern schmollen und einfach zurück nach Hamburg gehen, doch Alex hat etwas an sich, dass Sophie nicht loslässt. Und auf einmal wird durch einen Kuss alles anders. MEINUNG Als ich von Den Mund voll ungesagter Dinge erfuhr, war ich hellauf begeistert. Ich schätze Anne Freytag als Autorin sehr und war gespannt auf die Umsetzung ihrer Idee. Deshalb habe ich mich gefreut, als die Überraschungspost vom Verlag vor einiger Zeit bei mir eintraf. Der Titel umfasst an die 400 Seiten und folgt der Perspektive der siebzehnjährigen Sophie aus der ersten Person Singular, sodass man sich trotz ihres Missmuts sofort mit ihr identifizieren kann. Der Text wird ab und an von Chatverläufen unterbrochen, doch nie so stark, dass der Bezug verloren gehen könnte. Ganz im Gegenteil, die WhatsApp und Facebook Nachrichten lockern die Atmosphäre meist auf und sorgen dafür, dass man sich fühlt, als stünde man mitten in Sophies Leben. Sophie ist die Protagonistin der Geschichte, die uns Leser auf ihre Reise mitnimmt. Ich habe ihre Charakterdarstellung als eher ungewöhnlich empfunden: sie scheint von allem genervt zu sein und ist auf alle sauer (ob auf ihren Vater, seine neue Freundin, Schulkollegen…). Augenscheinlich wirkt sie dadurch auf den ersten Blick nicht gerade sympathisch, doch Sophie trägt viele innere Konflikte mit sich selbst aus, was dazu führt, dass der Leser einen enormen Einblick in ihre Gedankenwelt erhält. Man weiß sofort, was Sophie genau an ihrem Umfeld und ihrem Leben stört, doch sie hat nicht den Mut, die Dinge laut auszusprechen. Deshalb wirkt sie unnahbar und regelrecht scheu – eine Protagonistin, wie man sie eben nicht oft findet und das genau macht sie zu etwas ganz Besonderem. Sophie muss man einfach in sein Herz schließen. Anne Freytag schafft es, neben Sophie weitere enorm starke Frauenfiguren zu zeichnen. Man könnte meinen, das Nachbarsmädchen Alex wäre ein krasses Gegenstück zu der oft schlecht gelaunten Sophie: sie ist redseliger und weniger launisch, dafür aktiv und sportbegeistert. Aber auch bei Alex geht nicht immer alles im Leben gut. Die Autorin entwickelt interessante Konzepte unterschiedlicher Frauen, die nicht das sind, was sie im ersten Moment zu sein scheinen. Man wird überrascht und gleichermaßen verzaubert. Neben Alex und Sophie gefiel mir Lena sehr gut, die neue Freundin ihres Vaters. Ihr Schicksal rührte mich zu Tränen und machte mich regelrecht sprachlos. Es ist besonders interessant zu sehen, wie sich die Beziehung von Sophie und Lena entwickelt und ich war sehr glücklich über die Auseinandersetzung mit der Familiensituation von Sophie. Die männlichen Charaktere rückten sich für mich durch die starken Frauenfiguren eher in den Hintergrund. Sophies Vater, Lukas und ihre Schulkollegen sowie die männlichen Mitglieder ihrer neuen Familie sind zwar nicht weniger originell, doch sie haben eben auch mit einer enormen Konkurrenz um das Leserherz zu kämpfen. Anne Freytag bündelt viele Themen in ihrem Roman: es beginnt mit einem ungewollten Umzug und die Angst vor dem Umgebungswechsel. Wie fühlt es sich an, wenn man alles stehen und liegen lassen und in eine unbekannte Stadt ziehen muss? Sophie hat keine Lust auf eine neue Schule, wo sie doch kurz vor dem Abitur steht und erst recht will sie nicht in dem Haus wohnen, in dem die Freundin ihres Papas mit ihren Kindern lebt. Familie ist ein wichtiger Aspekt, der Sophies Leben einen Halt geben könnte – wenn sie es nur zulassen würde. Als Ansprechpartner fungiert nur ihr bester Freund, der aber seit einiger Zeit in Frankreich lebt. Die Autorin thematisiert auch, wie schwer es sein kann, in einer fremden Stadt neue Freunde zu finden. All das begleitet Sophie auf ihrem steinigen Weg zum Erwachsenwerden. Stetig stellt sie sich die Frage, wer sie eigentlich ist. Was mache ich mit meinem Leben? Wo will ich hin? Bin ich eigentlich so, wie ich immer dachte? Dazu gehören auch die neuen Gefühle, die für Alex aufkeimen. Sophie stand bisher nur auf Jungs und fühlt sich nun das erste Mal zu einem Mädchen hingezogen. Wie muss es sich anfühlen, wenn die eigene Sexualität infrage gestellt wird? Sophie fällt es schwer, die Gefühle zuzulassen. Spannend fand ich auch, wie vor diesem Hinblick das sogenannte Slutshaming aufgegriffen wird. Die Kapitel sind meist recht kurz, was dazu führt, dass man schnell noch ein Kapitel lesen will und auf diese Weise regelrecht durch die Seiten fliegt. Ich habe das Buch innerhalb von drei Tagen gelesen, weil ich es einfach nicht aushielt, nicht zu wissen, wie es weitergeht. Aus mal eben ein Kapitel wurden dann kurzerhand 150 Seiten Lesegenuss. Das liegt aber auch daran, dass Anne Freytag einen fantastischen Schreibstil hat. Poetisch und doch klar. Sie bringt alles genau auf den Punkt und schafft es trotzdem, dem Geschriebenen Schnörkel und Rundungen zu geben. Ich bin absolut verliebt in Anne Freytags schriftstellerische Poesie. Die äußere Coveraufmachung hat mich sofort angesprochen – sie erinnert rein optisch durch die Zeichnung an Anne Freytags Mein bester letzter Sommer, unterscheidet sich aber gleichzeitig stark von dem Titel. Das Rot des Hintergrunds greift nicht nur unterschwellig die aufgestaute Wut der Protagonistin auf, sondern bezieht sie sich auch auf die Farbe von Sophies Lippenstift. Erst auf den zweiten Blick erkennt man das angedeutete Regenbogen-Muster in der Schrift, was mir besonders gut gefiel. Dadurch wird nämlich sogleich auch auf die Regenbogenfahne, ein Zeichen für Toleranz, angespielt. Aber nicht nur äußerlich hat der Titel etwas zu bieten, denn schon innerhalb der Klappenbroschur ist eine Sammelillustration mit unterschiedlichen Gegenständen (wie beispielsweise ein Glückskeks oder ein Regenschirm) vorzufinden. Einige dieser Objekte tauchen auch als Vignetten über einer Kapitelüberschrift auf. Viele Kapitelüberschriften sind übrigens an Filmtitel angelehnt, was mich häufig zum Schmunzeln brachte. Wie bei Anne Freytags Romanen üblich, enthält auch Den Mund voll ungesagter Dinge eine Playlist zum Buch. Musik spielt nicht nur für Sophie, sondern auch für die Beziehung zu Alex eine relevante Rolle. Immer wieder tauchen innerhalb der Geschichte Anekdoten zu Songs auf oder man erlebt, dass die Figuren Musik hören. Man kann die Musik zwischen den Seiten förmlich spüren – Gänsehaut-Feeling garantiert! Da ist es besonders schön, dass man die Songs noch einmal alle am Romanende gesammelt vorfindet. Die Playlist könnt ihr euch übrigens hier über ANNE FREYTAGS WEBSITE anhören. Den Mund voll ungesagter Dinge beendete ich mit vielen Tränen in den Augen, weil ich sprachlos war, wie gut mir der Titel gefiel. Ich war überglücklich, so eine großartige Geschichte entdecken zu dürfen, die mir so viel gegeben hat. Sie hat mir auch geholfen, einen besseren Einblick in introvertierte und stillere Menschen zu erhalten. Eine emotionale Achterbahnfahrt, nicht nur für Alex und Sophie, sondern auch für mich. FAZIT In diesem Jahr habe ich noch nichts gelesen, das an Den Mund voll ungesagter Dinge herankommt. Das Buch hat mich ergriffen, mich zum Lachen und zum Weinen gebracht und mich ganz und gar abgeholt. Die Figuren sind interessant und vielschichtig, die Erzählung ist spannend und aufregend. Die Themen sind wichtig und aus dem echten Leben gegriffen. Man kann dieses Buch gar nicht aus den Fingern legen! Ich vergebe deshalb an Den Mund voll ungesagter Dinge von Anne Freytag fünf von fünf Lesebrillen!

Lesen Sie weiter

Mein bester letzter Sommer war für mich lebensverändernd, wie könnte also das neue Buch von Anne Freytag sein. Natürlich nichts anders außer mindestens genauso gut! Unsere tapfere Heldin Sophie hat es nicht leicht, als sie gezwungenermaßen nach München ziehen muss. Es passt ihr alles gar nicht - Die neue Familie: blöd, das neue Haus: blöd, alles ist für sie einfach nur blöd. Dann trifft sie aber auf die Nachbarin, Alex. Schnell ist etwas zwischen den beiden, aber Sophie will sie nicht wollen und hat Angst vor ihren Gefühlen. Sophie durchläuft einen Selbstfindungsprozess in Mitten des Chaos ihrer Gefühle. Es geht also nicht nur um eine Liebesgeschichte, sondern auch um Freundschaft, Familie und das Problem der Selbstfindung bei Jugendlichen. Wie auch schon bei ihrem letzten Buch erzählt Anne Freytag mit einen einzigartigen und wunderbar-angenehmen Schreibstil. Für mich ist dieser genau richtig: Man erhält so viel Einblick in die Gefühlswelt und in die Gedanken der Protagonistin. Und gerade bei diesem Thema ist dies wunderbar, da es das ganze Gefühlschaos noch intensiviert. Sophie hat Angst vor dem, was in ihr passiert und man kann dank des Schreibstils die Entwicklung ihrer Gefühle miterleben. Schon lange gab es kein Buch mehr, welches mich zu lachen, grinsen und weinen bringen konnte. Geschweige denn alles gleichzeitig. Anne Freytag ist eine der wenigen Autoren, welche allein mit geschriebenen Worten solche Gefühle hervorrufen kann. Sie hat es perfektioniert, schmunzelnde Leser mit auf eine Achterbahn der Tränen zu nehmen. Man einer wird zunächst etwas angeschreckt von der Art der Liebesschichte sein. Dennoch finde ich es wahnsinnig toll, dass die Autorin diesen Schritt mit einem gleichgeschlechtigen Liebespaar gemacht hat und es so natürlich und selbstverständlich rüberkommt wie es sein sollte. Es war keineswegs schräg oder unangenehm, eine Lesben-Liebesgeschichte zu lesen. Genau im Gegenteil, denn so süß könnte meiner Meinung nach keine Liebesgeschichte zwischen einem Mädchen und einem Jungen beschrieben werden. Natürlich ist die Liebe etwas anders als in sonstigen Büchern, aber dafür ist sie nicht weniger mitreißend. Auch das ganze Gefühlschaos und die Unsicherheit von Sophie erschien mir herrlich realistisch und am liebsten hätte ich sie einfach nur in die Arme geschlossen und ihr gesagt, dass alles okay ist. Noch zu erwähnen erscheint mit Lukas, Sophies bester Freund. Er wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben mit seiner Art und der fast schon überirdischen Verbindung mit Sophie. Nur zu gerne hätte ich auch so einen besten Freund. Denn jedes Mal wenn es eine Szene von den beiden Figuren gab, war ich echt neidisch auf Sophie. Die weiteren Nebenfiguren wie beispielsweise die neue Stiefmutter von Sophie waren mindestens genauso sympathieerregend. Nur allein Sophies Vater erschien mir oftmals ungerecht. Wegen ihm hat sich Sophie mehrmals missverstanden gefühlt, sodass ich am liebsten mitgeweint hätte. Dies ist aber auch ein Beispiel für die beiden Seiten des Buches: Man hat beim Lesen immer ein lachendes und ein weinendes Auge. Was erwartet man von Anne Freytag anderes, als ein lockenloses Gefühlschaos, welches keine Gelegenheit offen lässt, einen zum Weinen oder Lachen und Mitfiebern zu bringen? Falls ich nach Mein bester letzter Sommer noch nicht dazu überzeugt gewesen war, dass diese Autorin einfach den Dreh raus hat, dann hat es nun Den Mund voll ungesagter Dinge getan.

Lesen Sie weiter

Es ist schon ein Weilchen, ja, fast ein ganzes Jahr her, als mich Anne Freytag mit „Mein bester letzter Sommer“ begeistern und in emotionale Untiefen stürzen konnte. Ich war deswegen so gespannt, als es dann hieß, dass sie ein neues Jugendbuch veröffentlicht. Meine Öhrchen fingen schon fast an zu schlackern, als es dann auch noch hieß, dass es um ein junges lesbisches Mädchen gehen würde. In Zeiten von lauten Stimmen unter den Bloggern, die Diversität und Authentizität fordern, hat man es als Autor nicht immer leicht, den jeweiligen Ansprüchen der Leser und/oder Bloggern gerecht zu werden. Und gerade wenn es um Gay und Lesbian Romance geht, kann es unglaublich schwierig werden den richtigen Ton für die breite Masse zu finden. Wenn es nach mir geht, hat Anne Freytag das mit Den Mund voll ungesagter Dinge geschafft. Sie hat wieder ein sehr junges Buch, mit einer ebenso jungen Protagonistin erschaffen, die es einem nicht immer leicht macht, sie vollkommen zu mögen. Und der eine oder andere Vergleich zu dem Film „Blau ist eine warme Farbe“ bleibt nicht aus. Denn Sophie und Alex scheinen den beiden Mädchen aus dem Film manchmal zu ähnlich. In der Hinsicht kamen mir manchmal die Gedanken inwieweit die Idee zum Buch Den Mund voll ungesagter Dinge eigenständig war. Jeder der den Film kennt, kann sich da ein eigenes Bild machen. Ich mag da nicht zu viel vorweg nehmen, finde aber persönlich, dass ein gewisser Abschnitt und bestimmte Aspekte der Autorin offensichtlich als Inspirationsquelle gedient haben. Aber es sei auch dazu gesagt, dass sich beide Geschichten im weiteren Verlauf ungemein stark unterscheiden, deswegen sollte man das Buch nicht vorschnell verurteilen. Als Leser leben wir das Leben der Sophie. Ein junges Mädchen, kurz vor dem Abitur. Seit sie denken kann gibt es nur sie und ihren Vater. Dieses Bild wird jäh zerbrochen, als Sophie und ihr Vater zu Lena, der Freundin des Vaters, nach München ziehen. Das ruft so ein paar Spannungen und Probleme auf den Plan, die hier und da im Verlauf der Geschichte eingestreut werden. Mal mehr, mal weniger. Zum einen sind da die inneren Konflikte, die Sophie mit sich selbst ausmacht. Nämlich die Enttäuschung, dass ihre Mutter sie als kleines Baby verlassen und sie mit dem Vater allein gelassen hat; die Trauer darüber, dass diese besondere Zweisamkeit zwischen ihr und dem Vater durch Lena gestört wird und sie sich plötzlich tatsächlich in einer intakten Familie wiederfindet. Dass dabei ein Schulwechsel ansteht und ihr bester Freund Lukas in Paris verweilt, macht die Sache nicht unbedingt besser. Was passiert mit einer Freundschaft, wenn eine dritte Person, in Form eines Partners, auftaucht? Was passiert mit der Familiendynamik, wenn sich zwei Patchwork-artig zusammenschließen? Wann spürt man denn, dass man homosexuell ist und nicht vielleicht bisexuell? All diese Fragen tauchen in dem Buch auf. Und sie werden nicht immer 100%-ig beantwortet, aber das ist, meiner Meinung nach, auch nicht die Aufgabe der Autorin. Obwohl Sophie wirklich nicht die Art Protagonist ist, dem die Sonne aus’m Arsch scheint, habe ich sehr schnell eine Sympathie für sie entwickelt. Vielleicht auch gerade weil sie etwas sperrig, zynisch und düster ist. Hier und da ist die Interaktion mit Sophie zwar etwas klischeehaft und ich könnte mir auch gut vorstellen, dass das den einen oder anderen Leser etwas nervt, aber wenn man Sophie offen gegenüber tritt und dem Buch mehr als 100 Seiten Zeit lässt sich zu entfalten, wird man mit einer wunderbaren jungen Liebesgeschichte belohnt. Die 400 Seiten des Buches haben sich für mich unfassbar leicht und zügig gelesen und obwohl es insgesamt auch ein eher ruhigeres Buch ist (bis auf die kleinen, fast schon obligatorischen Dramaspitzen), hatte ich permanent über die vier Tage in denen ich das Buch gelesen habe, enorme Lust weiterzulesen. An der Stelle auch noch ein kleines Lob an Frau Freytag, dass sie sich getraut hat, lesbische Liebesszenen oder auch einfach weibliche Körper im Detail zu beschreiben und dem Leser nicht irgendetwas schwammiges vor die Füße geklatscht hat. Das hatte in dem Zusammenhang eine wunderbare Eindringlichkeit und auf besondere Weise, etwas Intimes. Und damit meine ich nicht auf sexueller Ebene. Sondern es hat gewisse Szenen atmosphärisch bereichert. Und dazu kam, dass ich Sophies Gedanken zu ihrer Anziehung zu Alex nachvollziehen konnte und deswegen unglaublich authentisch fand. Niemand der heterosexuell ist, kann sich zu 100 % in die Gedanken- und Gefühlswelt eines homosexuellen einklinken. Aber die Autorin ist dem, denke ich, sehr nahe gekommen. Denn diese innere Zerrissenheit, die Ungläubigkeit und das eigene Anzweifeln seiner Gedanken und auch die Schilderung eben die Bequemlichkeit und Komfortzone eines „normalen“ heterosexuellen Lebens zu verlassen kamen hier sehr glaubwürdig rüber. Natürlich tauchen auch Probleme und Stolpersteine zu diesem Thema auf, zum Beispiel befindet sich Alex in der Beziehung zu einem Jungen. Allerdings fand ich es schon erfrischend gut ein Buch über eine junge Liebe zwischen zwei Mädchen zu lesen. Rundherum ist Den Mund voll ungesagter Dinge eine Geschichte aus dem alltäglichen Leben eines jungen Menschen. Zauberhaft geschrieben mit Anne Freytags gefühlvollem und leichtem Schreibstil. Wenn auch das Ende letztendlich sehr schnell kam. Fazit Ich habe das Gefühl dem Buch gar nicht richtig gerecht zu werden in dieser Rezension. Ich kann das Buch nur empfehlen. Es hat mich emotional nicht so durchgerüttelt wie Anne Freytags letztes Jugendbuch, allerdings hätte ich das hier auch als fehlplatziert empfunden. Den Mund voll ungesagter Dinge ist nicht gänzlich unkitschig, allerdings war hielt es sich noch im Rahmen, weswegen ich die gesamte Geschichte eher als süß und erfrischend empfand.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.