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Rezensionen zu
Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden

Genki Kawamura

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Als Katzenbesitzerin wäre wohl eine Welt ohne Katzen nicht mehr dieselbe, doch wie wäre es, wenn die kleinen pelzigen Tiger wirklich verschwänden? Genau diese Frage stellte mir das Buch indirekt und ich wollte natürlich eine Antwort. Doch bekam ich sie? Leider, nein. Die Kurzbeschreibung machte mich neugierig, denn es klang danach, als würde man den letzten verzweifelten Versuch miterleben den ein sterbenskranker Mensch hat, und zwar leben. Verständlich, doch leider blieb die Beschreibung des Protagonisten so inhaltslos, das kein Mitleid aufkommen wollte und doch begann bereits hier, die Geschichte ein paar Räder in Gang zu setzen. Denn ich stellte mir die Frage, warum hängen Personen, die gerade erfahren haben das sie sterben, so am Leben? Besonders da einige, wie auch unser Protagonist, das Leben vorher überhaupt nicht zu schätzen gewusst haben? Die Angst vor dem Tod öffnet hier wohl komplett neue Türen. Auch im weiteren Verlauf, schaffte es das Buch nicht, eine gewisse Tiefe zu erreichen, sondern kratzte stets nur an der Oberfläche. Wie sollen sich da Gefühle und Emotionen bilden? Ich streifte geradezu monoton durch das Buch, da es nur geringe Spannungsbögen gab und auch sonst mehr auf Nichtigkeiten gesetzt wurde. War das gut? Teilweise schon, denn als Briefträger lebte er nicht gerade das Leben eines Millionärs, sondern war mir einfachen Mitteln zufrieden. Doch ein paar mehr Gefühlsregungen hätten ihn schon gutgetan. Schließlich kam ich an die Stellen, an welchen der obengenannte Handel umgesetzt wurde und somit Telefone und Filme und Uhren verschwinden ließ. Die Gründe dahinter waren auch hier teils sehr gut begründet, bissen sich aber damit, das eine Person entschied, ob wir alle Telefone, Filme und Uhren besitzen sollten oder nicht. Es Egoismus zu nennen, wäre hier wohl eine leichte Untertreibung gewesen. Tatsächlich fand ich den Deal mit dem Teufel eher sinnfrei. Ein Tag für eine Sache, die verschwinden sollte und dann dürfte man sie noch nicht einmal wählen, naja, das geht auch besser. Ja, gerade beim Inhalt habe ich eine Menge zu beanstanden, muss aber trotzdem sagen, das auch hier viel Wahres gesagt wurde. Der Umgang mit unseren Telefonen bzw. Smartphones würde ich z.B. als nicht mehr normal beschreiben, da viele Personen mittlerweile mit ihren Geräten verwachsen sind. Was würden diese Menschen ohne ihr geliebtes Smartphone tun? Eine Frage die sich jeder intensive Nutzer gerne einmal stellen darf. Auch wenn Schreibstil und Inhalt zwar interessant, aber nicht wirklich packend waren, freute ich mich auf das Ende, da hier so viele Fragen eine Antwort finden sollten. Wie wäre die Welt nun ohne Katzen? Kurz gesagt, keine Ahnung. Denn auch wenn das Buch keine hohe Seitenzahl hatte, so hoffte ich doch auf den letzten Seiten eine wahre Erleuchtung zu finden. Ich wurde bitter enttäuscht, da das Buch mitten im Geschehen aufhörte. Kurzzeitig wurde ich sogar richtig wütend, denn man hätte dem Protagonisten wenigstens ein Ende geben können, das seiner Erkrankung würdig gewesen wäre. Schade, denn so verspielte sich der Autor auch den letzten Verständnispunkt. Mein Fazit Ich setzte viel Hoffnung in dieses Buch und wurde leider bitter enttäuscht. Schade, denn die Ansätze waren wirklich gut. Gerade der, wie die Menschheit ohne Telefon zurechtkommen würde. Doch wie das alles geschehen sollte, war nicht nur unfair, sondern auch völlig an den Haaren herbeigezogen. Ein wenig mehr Tiefe hätte dem Buch wirklich gutgetan, zumal es hier um einen Charakter mit einem Hirntumor ging.

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Als ein junger Briefträger erfährt, dass er nur noch wenige Tage zu leben hat, erscheint der Teufel vor seiner Tür und bietet ihm einen unausschlagbaren Deal an: Er verlängert das Leben des Protagonisten. Im Austausch dafür verschwindet jeden Tag etwas von der Erde. Der Briefträger willigt ein, doch als dann plötzlich alle Katzen von der Welt verschwinden sollen, interveniert er ... Der Einstieg in die Geschichte ist relativ abrupt, sie beginnt damit, dass der Briefträger von seinem baldigen Tod erfährt und daraufhin zu Hause den Teufel antrifft. Danach gliedern sich die Tage (und verschwundenen Gegenstände) in einzelne Kapitel. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und flüssig zu lesen. Zu unserer Irritation fallen in dem Buch kaum Namen, aber dadurch behält man leicht den Überblick. Wir wussten auch nach dem Lesen nicht, wie der Briefträger nun eigentlich heißt, falls es erwähnt wurde, haben wir es verpasst. Die Eltern heißen Mutter und Vater, die Exfreundin heißt Freundin oder damalige Freundin. Dadurch bleibt vieles verschwommen und irgendwo auch unemotional und unpersönlich. Wir hatten das Gefühl, dass auch der Protagonist erst im Nachhinein merkt, dass er emotionale Bindungen hatte ... Im Vordergrund steht vor allem die Vergangenheit des Briefträgers, es wird allerdings auch ausgeführt, auf welche Weise sich die Wahrnehmung der Welt ändert, wenn etwas verschwindet, was wir sehr spannend fanden. Was wäre die Menschheit ohne Uhren, ohne einen Begriff von Zeit und Zeitlichkeit? Neben diesem Aspekt spielen die Krankheit und der Tod der Mutter des Briefträgers eine große Rolle und natürlich auch die Katzen. Die Geschichte der Mutter hat uns sehr berührt, obwohl sie nicht tiefgründig emotional geschildert wurde. Der Klappentext hat uns im Nachhinein geärgert. Wer denkt, dass das Buch noch weiter geht, irrt sich – es passiert exakt das, was ihr auf dem Buchdeckel lest, es wird lediglich ausgeschmückt und mit der erwähnten Hintergrundgeschichte der Mutter unterfüttert. Die Idee hinter "Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden" hat uns im ersten Augenblick fasziniert. Wer würde sein Leben nicht verlängern wollen, um im letzten Moment doch noch die Chance zu haben, all die ungesagten Dinge zu sagen, das Ungetane zu tun und seine Träume noch schnell zu leben? Dafür nur einen einzigen Gegenstand am Tag verschwinden zu lassen scheint auf den ersten Blick ein kleines Opfer, dessen Ausmaß man jedoch nicht einschätzen kann. Die Umsetzung hat uns am Anfang gar nicht gefallen. Die ersten hundert Seiten waren eher langweilig, der Protagonist schien ein sehr graues Leben geführt zu haben. Erst ab der Hälfte haben wir gerne weitergelesen, hier wurde es philosophischer, emotionaler, es ging endlich um die Katzen und das was wirklich zählt. Was uns sehr gut gefallen hat, war der Teufel. Er ist kein schwarzer, düsterer Sensenmann, der dem Briefträger die Seele rauben will. Der Teufel heißt "Aloha", er trägt knallige Hawaihemden und ist ein lockerer, super cooler Typ. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und schließt in seiner Freizeit Wetten mit Gott ab. Genau so möchte man sich den Teufel doch eigentlich vorstellen. Es fällt uns wirklich schwer, hier eine Bewertung vorzunehmen. Einerseits zog sich die erste Hälfte des Buches sehr in die Länge, wir haben drei Wochen gebraucht, um es zu lesen, obwohl es nur knapp 200 Seiten hat. Die zweite Hälfte jedoch war wirklich schön, es war berührend und philosophisch (auf sehr menschlicher, nachvollziehbarer Ebene) und das Ende hat uns gut gefallen. Wir hätten uns gewünscht, dass die ersten 100 Seiten einfach auf 10 Seiten komprimiert worden wären und dafür der Rest weiter ausgebaut wird. "Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden" erhält von uns 2 1/2 Sterne, die wir hier auf 2 Sterne abrunden.

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Von dem Buch versprach ich mir einiges. Einerseits sprang mir das Cover direkt ins Auge, außerdem wurde das Buch vielerorts in den höchsten Tönen gelobt. Andererseits klang auch für mich der Inhalt wirklich interessant. Wenn man sich selbst mal die Frage stellt, wie man in einer solchen Situation reagieren, wie entscheiden und welche Dinge man verschwinden lassen würde, weiß man erst einmal keine Antwort. Zu komplex ist diese Vorstellung, um spontan die „richtige“ Antwort zu finden. Es handelt sich um eine Extremsituation, in der es um das eigene Leben und den eigenen Tod geht und darum, sich darüber klar zu werden, was einen wirklich glücklich im Leben macht. Direkt zu Beginn muss unsere Hauptfigur, deren Namen wir nie erfahren, sich damit konfrontiert sehen, dass sie sterben wird. Dann erfährt er auch noch vom Teufel höchstpersönlich, dass sein Leben am nächsten Tag enden, ihm jedoch die einmalige Chance gegeben wird, sein Leben durch eine simple Entscheidung pro Tag um jeweils einen weiteren Tag zu verlängern. Das muss man erst einmal verarbeiten… und das tut der Protagonist auch mehr oder weniger gut, indem er seinen Lebensweg reflektiert, Beziehungen überdenkt, Freunde trifft und frühere Entscheidungen in Frage stellt. Zuerst wird er vor die Wahl gestellt Schokolade von der Welt verschwinden zu lassen folgen Handys, Filme, Uhren. Jedes Mal trifft der Briefträger die Entscheidung weiterzuleben und lässt Dinge verschwinden, bis nach ein paar Tagen die Katzen an der Reihe sind und somit auch sein geliebter Kater Weißkohl. Es handelt sich bei dieser Geschichte in der Tat eher um ein ernstes und trauriges, aber auch wirklich interessantes, Thema, welches zum Nachdenken anregt. Trotz allem hat mich das Buch jedoch letztendlich nicht berührt. Sprachlich war es gut geschrieben, aber es fehlte der Geschichte an Seele – und das, obwohl sich der Großteil der Erzählung in den Gedanken des Protagonisten abspielt. Womit ich zu der Hauptfigur selbst komme. Sein Leben scheint mehr oder weniger trostlos zu sein: Die Mutter ist vor einiger Zeit gestorben, zum Vater gibt es keinen Kontakt mehr, enge Freundschaften gibt es ebenso wenig. Zudem stellt er sich in meinen Augen egoistisch dar, denn er macht sich hinsichtlich der zu treffenden Entscheidungen nur Gedanken über sich selbst und die Auswirkungen auf sein Leben, anstatt auch an andere Menschen, vor allem die in seinem Leben, zu denken. Es stellt sich schnell heraus, dass all die Dinge, die er verschwinden lassen soll, eine sehr wichtige Rolle im Leben seiner Familie oder Freunde spielen und dennoch zögert er nicht, diese verschwinden zu lassen. Obwohl wir im Verlaufe der Geschichte mehr Hintergrundinformationen erhalten, wird das Ganze nicht wirklich greifbar und es bleibt eine Distanz zu den Charakteren bestehen. Dies wird für mich auch durch die Namenlosigkeit fast aller Persönlichkeiten unterstützt, auch wenn Kawamura vielleicht gerade dadurch die Geschichte übertragbar machen wollte. Für mich persönlich zog sich das Buch leider ziemlich in die Länge. Die Entscheidungsprozesse waren mehr oder weniger zäh, das Verschwinden der Dinge in der Welt war unspektakulär und hatte scheinbar keinerlei Auswirkungen auf die Menschen und ihre Umgebung und ich muss gestehen, dass mich während der Geschichte nicht wirklich interessiert hat, was letztendlich mit dem Briefträger passiert. Demnach war ich wirklich froh, als ich endlich das Ende erreicht hatte und der Hauptfigur in den letzten Zügen doch noch ein Schwung Energie und Sympathie eingehaucht wurde. Ein Buch, was mich zwiegespalten zurücklässt. Es hat mich zum Nachdenken angeregt, aber nicht nachhaltig beeindruckt oder beeinflusst. Kann man lesen, muss man aber nicht.

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„Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden“ wartet mit einer bestechenden Idee auf. Einem todgeweihten jungen Briefträger erscheint der Teufel in Gestalt seines Doppelgängers, nur farbenfreudiger gekleidet, und verspricht ihm, sein Leben jeweils um einen Tag zu verlängern, wenn dafür jedesmal eine Sache für immer aus der Welt verschwindet. Der junge Mann, der bis dato sein Leben lahmarschig vertrielt hat, lässt sich darauf ein. Wie immer in solchen Geschichten hat der Teufel eine kleine Unannehmlichkeit eingebaut. Er sucht die Dinge aus, nicht der sich ans Leben klammernde Tumorinhaber. Jener zaudert, zögert und ziert sich, da das erste Angebot allerdings nur Telefone sind, willigt er in den Handel ein. Nicht ohne leicht moralinsauer über die guten Auswirkungen der fehlenden Handys auf die Menschen in seiner Umgebung und im allgemeinen zu schwadronieren. Doch es gibt wie bei fast allem ein Für und Wider, und so gilt sein letzter Anruf seiner ehemaligen großen Liebe und er denkt, etwas verspätet aber umso intensiver, über ihre einstige Beziehung nach. Sieben Tage, von Montag bis Sonntag, umfasst dieser schmale Roman. Damit erinnert er ein wenig an das Sams. Montags kommt der Teufel, Dienstags sind die Telefone verschwunden, in den folgenden Tagen bis Sonntag arbeitet der kranke Briefträger seine Familiengeschichte und etliches andere Unerledigtes auf und lässt den Leser an seinen Gedanken sehr ausführlich teilhaben. Es sind einfache Gedanken, in sehr schlichten und engen Bahnen geführt, die Überlegungen eines Menschen der sein Leben mit Bedauern reflektiert und angesichts seines nahenden Endes ein Sammelsurium an austauschbaren Allerweltsweisheiten von sich gibt, die sehr beliebig anmuten. Dem Teufel bleibt nur die Rolle des kapitalistischen Anbieters. Ein ernstzunehmender Widerpart ist er nicht, agiert er doch mit monopolistischer Arroganz nach dem Motto „Friß Vogel oder stirb“. Wer interpretieren möchte, kann sich anhand der sieben Tage an die angebliche göttliche Erschaffung der Welt erinnert fühlen, mir gefällt der Vergleich mit dem Sams ungleich besser, ich fand es auch unterhaltsamer. Immerhin liest sich der im magischen Realismus anzusiedelnde Debütroman in seiner einfachen Sprache, die auf Schnickschnack wie Poesie und Schönheit konsequent verzichtet, sehr schnell und flüssig, ist also für Leser geeignet die so strukturiert wie der junge Postausträger lieber etwas später anfangen zu denken. Auch vor Kitsch sollte man nicht zurückscheuen, aber immerhin verfügt der Roman über ein wirklich hübsches, ansprechendes Cover. Wer sich mit der Thematik des Abschiednehmens auseinandersetzen möchte, dem sei die großartige, poetische, sprachlich und stilistische fesselnde Novelle „Memory Wall“ von Anthony Doerr empfohlen, die all das einfängt, was mir hier fehlte.

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