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Rezensionen zu
Mutti baut ab

Kester Schlenz

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Auf das Buch von Kester Schlenz wurde ich durch eine Talkrunde aufmerksam. Der Vater von 2 erwachsenen Söhnen hat dort sein Buch „Mutti baut ab“ vorgestellt. Da mich dieses Thema zur Zeit persönlich anspricht und ich von ihm schon das Buch „Mensch Papa – Vater werden“ angetan war (übrigens ein tolles Buch zum Verschenken ;)), habe ich mir gerne den kleinen Festeinband näher angeschaut. Der Autor berichtet autobiografisch von seiner über 80-jährigen Mutter, die nach dem Tod des Mannes/Vaters erst einmal alleine in der gemeinsamen Wohnung lebt. Es folgen ein Umzug in einer „altersgerechte“ Wohnung, dann der Kampf um das Erlangen der Pflegestufe, eines Pflegeheimplatzes, eine schwere Krankheit muss überwunden werden und drei erwachsene Kinder (zwei Söhne und eine Tochter), welche nicht nur räumlich auseinander leben, sondern natürlich auch ihre eigenen Familien haben, müssen – um Mutti zu helfen – an einem Strang ziehen. Das bedeutet nicht nur eine gute Organisation, so manches Zurückstecken von allen Seiten, sondern auch eine gehörige Portion Humor und Glück. All dies verpackt Kester Schlenz in kleine Kapitel, die mal mitreißend ans Herz gehen, mal wertvolle Informationen bieten und manchmal einfach nur humorvoll unterhalten. Und die Rückblenden in das „junge Leben“ seiner Mutter hilft zu verstehen und nimmt uns mit in eine frühere Zeit mit dem deutlichen Hinweis: „Mutti war nicht immer alt.“ Traute Schlenz ist ein Original mit einer herrlich treffenden, manchmal sarkastischen, manchmal verwirrten Hamburger Schnauze. Sie hat übrigens ihr Einverständnis gegeben, dass ihr Sohn über sie schreiben darf, was zeigt, wie achtsam der Autor mit seiner Mutter und dem Thema „Altwerden“ umgeht. Er ist nie respektlos, aber gnadenlos direkt – auch wenn die „Beteiligten“ so manches Mal an ihre Grenzen geraten. Gut, dass man dann Familie hat! Ja, ich mag das Buch – klingt komisch, ist aber so! Das Thema geht uns alle an und es ist gut, wenn dieses mit so viel Humor verpackt wird. So z.B. (Seite 15/16) „Es ist ein interessantes Phänomen, dass alte Leute sehr häufig andere alte Leute sehr verächtlich als „alte Leute“ wahrnehmen, obwohl sie selbst alte Leute sind“ - kommt euch bekannt vor? Mir schon :-) Fazit: flüssig zu lesen, humorvolle Passagen gleichen die Schwere des Themas aus, ein paar Tipps über Anträge, Pflegestufen, Krankenhäuser u.a. - ein Buch zu einem Thema, vor dem niemand Angst haben muss. Ein Lesetipp!

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Das Buch "Mutti baut ab - Wenn Eltern alt werden" war für mich aus zwei Gründen von besonderem Interesse: Zum einen habe ich eine ähnliche Phase, wie in dem Buch beschrieben, vor ca. 1,5 Jahren mit meiner Oma erlebt. Zum anderen - und das war der ausschlaggebende Punkt - erhoffte ich mir durch das Buch Einblicke in die Gedankenwelt der Angehörigen in meinem Berufsalltag zu bekommen. Ich kann ehrlich sagen, dass ich nicht wirklich Erwartungen an das Buch hatte. Wobei das vielleicht falsch formuliert ist. Ich hatte ja schon die Hoffnung, dass es mir in meinem Berufsalltag helfen könnte, die Angehörigen anders wahrzunehmen und vor allem besser verstehen zu können. Dennoch war es eine andere Dimension von Erwartungen, als bei den üblichen Büchern, die ich so lese. Als Sachbuch bzw. "Tatsachenbericht" fällt es ja auch in ein ganz anderes Genre als mein übliches Beuteschema. Schnell wurde klar, dass das Buch in sehr kurzen Kapiteln bzw. Episoden aus Trautes Leben erzählt. Als Erzähler fungiert hier ihr Sohn Kester Schlenz selbst. Die kurzen Kapitel dienen auf jeden Fall dazu, dass man schnell liest und sich am Ende eines Kapitels sehr häufig denkt, dass man die "x" Seiten des nächsten ja auch noch eben schafft. Doch auch wenn ich hier von "schnell lesen" spreche, sollte man das Buch nicht unterschätzen. Denn mit wenigen Worten wird sehr viel erzählt und sicher muss man auch das ein oder andere Mal innehalten und über das gelesene oder das, was man zwischen den Zeilen entdecken kann, nachzudenken. Generell hält das Buch die ein oder andere wichtige Botschaft bereit. Man sollte sich also doch etwas Zeit nehmen, auch wenn es sich gut lesen lässt und auch nicht ganz so viele Seiten hat. Besonders gut hat mir bei diesem Buch gefallen, dass ich es in einer Leserunde entdecken durfte. Dort regte Trautes Geschichte nämlich zu wirklich spannenden Gesprächen und dem Austausch interessanter Geschichten an. Kester Schlenz schafft es, die Erlebnisse seiner Familie, allen voran seiner Mutter, sehr direkt zu erzählen. Dabei behandelt er sehr ernste Themen mit einer besonderen Art von trockenem Humor, nimmt aber auch kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, zuzugeben, was eher schlecht läuft. Ab und an, wenn die Geschichte droht zu dramatisch zu werden, entführt der Autor uns in eine vergangene Episode aus der Familiengeschichte, welche das ganze wieder auflockert. Insgesamt eine berührende, sehr ehrliche Geschichte, bei der aber auch ruhig mal gelacht werden darf. Eine Menge Anregungen zum Nachdenken hält das Buch auch noch bereit. Da die Situation mit alt werdenden Eltern kaum jemandem erspart bleiben wird, würde ich das Buch als empfehlenswerte Lektüre für jedermann bezeichnen und bin froh, dass ich Traute und ihre Familie kennenlernen durfte.

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