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Rezensionen zu
Strafe

Ferdinand von Schirach

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Mein erster Schirach. Und es war ein gutes erstes Mal. „Strafe“ beinhaltet 12 Kurzgeschichten, die sich allesamt mit den menschlichen Abgründen und Verrat innerhalb der Rechtswissenschaften befasst. Schirach, der selbst Strafverteidiger ist, beschreibt die Situationen, in denen sich die Protagonisten befinden, in einer kurzen und prägnanten Sprache - dabei wirkt es an mancher Stelle gar lapidar und doch sehr exakt in der Beschreibung. Die distanzierte Erzählweise holt einen dennoch schnell ab und einige der Fälle stimmen sehr nachdenklich. Es wird deutlich, dass viele, der im Buch beschriebenen Schicksale, eine große Einsamkeit birgt. Nur allzu oft fragt man sich bei der Lektüre, wer Opfer und wer Täter ist. Die Motive der Geschichten sind sehr unterschiedlich und authentisch, so dass ich mich frage, inwieweit es sich um Schirachs eigene Erfahrungen handelt. Ein spannender, wenn auch kurzweiliger, Lesegenuss, der uns Leser in vielerlei Hinsicht eigene Urteile fällen lässt - Gibt es gerechte Strafen? Was ist moralisch gerecht? Eine tolle Lektüre in exzellenter Sprache!

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Ein typischer Ferdinand von Schirach: Ein hervorragendes Buch, grandiose Geschichten, toll erzählt.

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Strafe

Von: vanessaliest

21.06.2019

Ich habe mich sehr gefreut mal in ein Buch zu lesen, welches so garnicht meine gängige Genre ist. Der Schreibstil von Ferdinand von Schirach ist fesselnd und sehr spannend. In dem Buch gibt es 12 Kurzgeschichten. Als erstes Buch von Schirach absolut geeignet für mich. Mir haben fast alle Kurzgeschichten gut gefallen. Ich wurde über Ausgang der Geschichten immer überrascht. 4 Sterne von mir.

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Neue Erzählungen von Ferdinand von Schirach, nach »Verbrechen« und »Schuld« hier sein neuer Band nach gewohnter Machart, mit tiefgründigen Geschichten aus dem Rechtssystem. Er schafft es wie kein anderer, berührend das Dilemma der Justiz darzustellen. Weiter: https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/strafe-von-ferdinand-von-schirach.html

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Die zwölfte Geschichte. Reinhard Stiehl Es sind 12 Kurzgeschichten, 11 davon wie immer gut erzählt. Kein Wort zu viel. Manche haben eine überraschende Pointe, manche eine andere als die erwartete. Es sind 11 Geschichten aus dem Alltag eines Strafverteidigers. Sie erzählen von Menschen und ihren Schwächen. Das ist ihre besondere Stärke. Wie immer. Doch dann kommt die Zwölfte. Diese eine, die zwölfte Geschichte unterscheidet sich von den anderen schon darin, dass sie in der Ich-Form erzählt ist. Aber sie unterscheidet sich vor allem deshalb, weil sie die beste, die persönlichste im neuen Buch ist. Sie heißt „Der Freund“ und allein wegen dieser Geschichte lohnt sich das ganze Buch. Es heißt „Strafe“. "Vielleicht hast Du recht und es gibt kein Verbrechen und keine Schuld, sagte er, aber es gibt eine Strafe." ER, das ist „Der Freund“, dem Schirach diesen Satz in den Mund legt, der gleichzeitig die beiden Vorgänger von „Strafe“ beim Namen nennt: „Verbrechen“ und „Schuld“. Mit diesen beiden Bänden hat Schirach ein ganzes Genre mit seiner eigenen Sprache verknüpft. „Verbrechen“ und „Schuld“ sind wie „Rubber Soul“ und „Revolver“ von den Beatles. Die beiden besten Alben vor dem berühmtesten. „Strafe“ ist wie die Fortsetzung von „Verbrechen“ und „Schuld“ und klingt wie der dritte Teil einer Trilogie. Ginge es weiter, müssten die nächsten Bücher wohl „Sühne“ und „Vergebung“ heißen. Empfehlenswert wäre das nicht. Nach den ersten beiden, überaus erfolgreichen Kurzgeschichtenbänden versuchte sich Schirach zunächst an zwei Romanen: „Der Fall Collini“ gelang. „Tabu“, der zweite, nicht. Schirach wechselte von der Belletristik auf die Bühne. „Terror“ ist eines der erfolgreichsten Dramen des Gegenwarts-Theaters. Ein Stück Essay. Zwischendurch immer wieder kleine Sonderbände mit kurzen Geschichten: „Carl Thorberg“. Outtakes aus „Verbrechen“ und „Schuld“? Oder neue Einfälle, die zu spät kamen? Auf jeden Fall reichte es lange nicht für einen dritten Band. Wird das Strickmuster zur Masche? Kurzgeschichten sind sein Format, weil seine Plots so gut mit seiner verdichteten Sprache korrespondieren. Eine Erzählkunst, die keiner so beherrscht wie Schirach. Aber „Strafe“ hat nicht mehr die Qualität von „Verbrechen“ und „Schuld“. Oder hat man sich satt gelesen? Bestes Handwerk zwar. Schirach ist ein Meister seines Faches. Allerdings wird man als Leser das Gefühl nicht los, dass sein Strickmuster zur Masche wird. Nur einmal gelingt Schirach wieder so ein ein Satz, der alles in den Schatten stellt. Ein Satz aus der Kurzgeschichte „Nachbarn“. Dort heißt es: "Nach einer halben Stunde geht sie wieder, der tiefe Rückenausschnitt ihres Kleides." Und wäre nicht die letzte Geschichte „Der Freund“, die einmal mehr Hoffnung macht auf einen autobiografischen Roman … DEN autobiografischen Roman … dann wäre dieser neue Kurzgeschichtenband nicht mehr als ein weiterer Bestseller, der mit Sicherheit wieder in 40 Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet wird. Aber „Der Freund“ weist weit über dieses Buch hinaus. Diese Geschichte erzählt, warum Schirach Schriftsteller wurde. Und sie endet mit dem Satz, der wie kein anderer den Autor selbst beschreibt: "Ich dachte, ein neues Leben wäre leichter, aber es wurde nie leichter. (…) die Fremdheit bleibt und die Einsamkeit und alles andere auch."

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Für mich war es das erste Buch von Ferdinand von Schirach und meiner Meinung nach zum Eistieg genau das Richtige. Die Kurzgeschichten sind relativ groß geschrieben und umfassen nur mehrere Seiten, so kann man immer mal wieder eine lesen und muss sich nicht viel Zeit dafür nehmen. Obwohl das sicherlich ratsam wäre, denn die Geschichten haben mich persönlich jedes Mal total umgehauen, sodass ich nach der Lektüre noch oft darüber nachdenken musste. Die Wendungen kommen immer völlig unerwartet, einige davon haben mir tatsächlich den Atem geraubt und mich teilweise auch sehr mitgenommen. Man weiß natürlich als Leser, dass so etwas im Alltag sicher oft genug vorkommt, das ist es glaube ich, was die Geschichten so besonders macht. Weiterhin will der Autor uns als Leser mitteilen, dass die Dinge oft nicht so sind, wie sie im ersten Augenblick scheinen. Es geht hauptsächlich um Verbrechen, Gerechtigkeit, Moral und Schuld. Die Art und Weise, wie der Autor die Geschichten schreibt ist richtig gut und für mich außergewöhnlich, denn er wertet nicht. Er erhebt seinen moralischen Zeigefinger nicht, sondern erzählt die Geschichten in einer nüchternen, knappen, aber doch kurzweilig und sehr unterhaltsam. Diese Mischung lässt sich schwer beschreiben, doch für diese Art von Geschichten ist sie in meinen Augen die Richtige. Die Geschichten sind mit Ausnahme der Letzten frei erfunden, was ihre Glaubwürdigkeit in keinster Weise schmälert, im Gegenteil. Sonst wären sie wahrscheinlich kaum zu ertragen gewesen. Fazit: Für von Schirach-Einsteiger genau das richtige Buch, aber auch für Fans des Autors eine absolute Empfehlung.

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Seit vielen Jahren schon ist Fernand von Schirach eine feste Größe im Literaturbetrieb und hat mit seinen Rechtsfällen eine eigene literarische Gattung geschaffen. „Strafe“ knüpft an seine beiden ersten Bücher „Verbrechen“ und „Schuld“ an und hat wieder einmal verschiedene Rechtsfälle in Form von Kurzgeschichten zum Inhalt. Zwölf Schicksale stellt von Schirach vor, die auch die Grenzen des Rechtssystems zeigen und nachvollziehen lassen, weshalb manchmal Unschuldige ins Gefängnis wandern und weshalb manchmal Schwerverbrecher auf freien Fuß kommen. Der Autor ist kein klassischer Erzähler, sein Stil trägt deutlich die Handschrift des Juristen: klar, präzise, schnörkellos. Das mag nicht jedem gefallen, er bieten jedenfalls wenig Raum für analytische Sprachbetrachtung und vielschichtige Entschlüsselung des Textes. Dies ist auch gar nicht nötig, denn das, was der Autor mitzuteilen wünscht, liegt direkt vor einem und besticht eben durch die sachliche Darstellung, die keine Fragen offen lässt. Dies hindert einem jedoch keinesfalls daran, mit den Menschen Mitgefühl zu empfinden, zu leiden und sie auch bisweilen zu verachten. Die Texte variieren in Länge und Perspektive, den einen oder anderen Fall glaube ich auch aus den Medien zu kennen, etwa die Geschichte um den Mann im Taucheranzug – das ist so skurril, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass die häufiger vorkommt. Am interessantesten und berührendsten fand ich die Fälle „Lydia“ um die Puppe, die zur Lebensgefährtin wird, und „Subotnik“, die zeigt, in welcher Zwickmühle sich Verteidiger wiederfinden können. Zwar kommen alle Geschichten nicht an das ethisch/moralisch nicht zu lösende Dilemma von „Terror“ heran, trotzdem liefern sie Einblicke in Grenzbereiche der Justiz, die einem ansonsten verborgen bleiben würden.

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Dieser Satz aus Schirachs neuen Werk ist bei mir nachhaltig hängengeblieben.  Ebenso wie >Verbrechen< und >Schuld< ist sein neues Buch ein herausragendes Beispiel dafür, dass Gut und Böse sehr nah beieinander liegen. Und das in jedem von uns beide Seiten schlummern. Ich mag Schirachs kurze, prägnante Sprache. Oftmals ist das Weglassen des Überflüssigen die wahre Kunst und diese beherrscht der Autor komplett. Dieses Buch habe ich mit meinem Lebensgefährten zusammen im Urlaub gelesen. Er kannte nur die Verfilmungen der beiden Vorgänger und war nun ebenso vom Buch begeistert. Einer lass dem anderen vor bzw erzählte zwischendrin von jeder Geschichte. Die Geschichten und Schicksale beschäftigten uns eine Weile und wurden meinerseits, mit ihm als Jurist, heiß diskutiert. Mich nahm die Story "Subotnik" so sehr mit, dass ich solch eine Wut auf das deutsche Rechtssystem bekam und das Buch im ersten Impuls auf den Boden warf. Unfassbar. Aber auch die verbleibenden 11 Geschichten hinterlassen ihre Spuren. Wer sich dafür interessiert, was hauptsächlich Einsamkeit mit einer Seele anstellen kann und welch schwerwiegende Folgen verzweifelte Handlungen haben, liegt mit diesem Buch richtig. Schirach verurteilt nicht. Er zeigt auf und schaut hinter Fassaden und gibt Einblicke in Dinge, die wir auf den ersten Blick nicht sehen.

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