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Rezensionen zu
Der Fall Kallmann

Håkan Nesser

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Ohne viel Action oder dem Leser überbordende Gefühle aufzudrängen, schafft Nesser es in diesem Roman, vielschichtige Psychogramme komplett fiktiver und unterschiedlicher Menschen zu erstellen. Er lässt Schüler und Lehrer einer Gesamtschule eines kleinen Ortes in Schweden abwechselnd zu Wort kommen. Es sind sehr persönliche, intensive Abschnitte, die sich an Tagebucheinträge anlehnen. An der Schule gehen seltsame Dinge vor, die Stimmung scheint alle paar Wochen zu drehen und das zu einer Zeit, als die Belegschaft noch nicht verdaut hat, dass am Ende des vergangenen Schuljahres ein Lehrer zu Tode kam. Und auch wenn alle Beteiligten aktuell mit Rassismus und tiefgreifender Unruhe unter den Schülern zu kämpfen haben, gibt es noch einige Personen, die nicht glauben, dass die Polizei wirklich alles tat, um den Fall des toten Lehrers, Herrn Kallmann, aufzuklären. Sowohl Schüler als auch ehemalige Kollegen beginnen auf eigene Faust zu ermitteln. In die Krimihandlung wunderbar eingeflochten sind alle anderen alltäglichen Begebenheiten und Probleme der Protagonisten. Die Beschreibungen, die Sprache wandelt immer zwischen klar und leicht verständlich sowie vielen Metaphern und anspruchsvollen Passagen. Jeder Charakter hat einen unverwechselbaren Erzählstil und im Verlauf des Buches scheint man die Hauptpersonen immer besser kennenzulernen, sodass man sich als Leser erst wieder bewusst machen muss, dass sie nicht existieren. Schicksale und freudige wie traurige Momente gehen unter die Haut. Auch wenn es der Schreibstil manchmal etwas schwieriger macht, sich ganz in die Geschichte fallenzulassen, kann man sich durchaus mit den Charakteren identifizieren. Manche ihrer Beweggründe versteht man sofort, anderes erst später und manches wird nicht aufgelöst und bleibt der Phantasie des Lesers überlassen. Überhaupt fühlt man sich eher wie eine zusätzliche Person der Geschichte und ist hautnah dabei, kann somit versuchen, Zusammenhänge selbst zu erkennen, die die einzelnen Protagonisten nicht sehen, weil sie nicht alle Sichtweisen kennen wie der Leser. Mit dem einen oder anderen losen Faden am Ende kann ich gut leben, zwischendrin gab es im 570 Seiten starken Roman die eine oder andere Länge. Dies ist aber sowohl den Eigenheiten der Charaktere als auch deren Erzählschwerpunkten geschuldet. Leider gibt es keine Anmerkungen des Autors, worauf ich gehofft hatte. Somit erklärt sich für mich nicht, warum zwar Städte wie Uppsala oder Stockholm erwähnt werden, die Orte an denen sich die Handlung konzentriert, aber lediglich mit einem Buchstaben bezeichnet werden. Das wirkt zuerst so, als wäre die Geschichte doch auf einem wahren Kern aufgebaut. Fiktive Ortsnamen könnten doch einfach geschrieben werden. Dennoch glaube ich, nach der gesamten Lektüre, nicht, dass etwas daraus wirklich passiert ist. Auch wenn der klassische Hinweis (“Sämtliche Personen… sind erfunden und Ähnlichkeiten...zufällig”) hier ebenso fehlt wie ein Dank oder Anmerkungen Nessers.

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Schlechter Klappentext - gutes literarisches Werk

Von: alex.gedankenwelt aus Lensahn

06.08.2019

Nach dem Unfalltod von Frau Helena und Tochter Judith verlässt Leon Berger 1995 Stockholm und nimmt einen neuen Lehrerjob in einer Kleinstadt an. Ludmilla Kovacs, Beratungslehrerin dort und ehemalige Mitstudentin von Berger, hat ihm den Job schmackhaft gemacht. Allerdings hat sie ihm nicht erzählt, dass diese Stelle nur frei wurde, weil der bisherige Lehrer Eugen Kallmann vor Kurzem verstorben ist. Dieser fiel im Suff die Treppe hinunter und brach sich das Genick. So sagt es die Polizei und stellt sämtliche Ermittlungen ein, aber sicher ist sich niemand. Als Berger den Arbeitsplatz Kallmanns freiräumt stößt er auf vier Tagebücher des Verstorbenen. Der Zeitraum der Tagebücher umfasst die Jahre 1980 – 1994 und alle lesen sich sehr geheimnisvoll. Fiktion oder Wahrheit? Gemeinsam mit Ludmilla Kovacs und dem Kollegen Igor Masslind, versucht Berger die Tagebücher zu entschlüsseln. Wurde Kallmann doch ermordet und wenn ja, was war der Grund dafür? Haben die fremdenfeindlichen Parolen in der Schule etwas damit zu tun? Einige Schüler und Lehrer mit Migrationshintergrund erhielten kürzlich Drohbriefe, unterzeichnet von „der Putzkolonne“! Auch Kallmann soll sich lange im Ausland aufgehalten haben. Und dann ist da noch der merkwürdige, hochbegabte Schüler Charlie. Vermutlich der einzige Mensch, der wirklich Kontakt zu Kallmann hatte und nach dessen Tod „Interviews“ mit den Schülern führt. Besonders die Schülerin Andrea Wester fühlt sich von ihm stark bedrängt. Ein weiterer Toter wird gefunden, doch irgendwie passt alles nicht zusammen. Als ein letztes Tagebuch von Egon Kallmann auftaucht, scheint die Lösung ganz nahe zu sein. Dieses Buch von Hakan Nesser ist kein typischer Kriminalroman. Unglaublich viele sympathische Charaktere, deren Lebenshintergründe oftmals ein düsteres Geheimnis verbergen. Die vielen Kapitel sind in Ich-Form geschrieben. Die Überschrift eines jeden Kapitels ist mit entsprechendem Namen versehen. So weiß der Leser, um wen es sich in dem jeweiligen Abschnitt handelt. Die Handlung spielt in einer schwedischen Kleinstadt, deren Namen nicht genannt wird. Die eigentliche Geschichte betrifft hauptsächlich das Schuljahr 1995/1996. Doch auch Kallmanns Kindheit in den vierziger Jahren ist ein Thema. Enden wird der Roman im Jahr 2015. Jede Person wird von Hakan Nesser pingelig durchleuchtet und trotzdem wird vieles nur angedeutet.. Das Cover ebenso geheimnisvoll. Alles in allem eher ein außergewöhnlicher, melancholischer Roman mit leisen Tönen. Mein persönliches Fazit: Wer bisher noch keine Bücher von Hakan Nesser gelesen hat und nach einem spannenden, kurzweiligen Kriminalroman sucht, der wird hier nicht fündig werden. Meiner Meinung nach lässt der Klappentext andere Schlüsse auf den Inhalt des Buches zu. Wer diesen liest erwartet einen typischen Krimi. Geplante Morde, spannende Ermittlungen und ein klares Ende. Die Leser die dieses Abenteuer suchen, sollten sich dann eher für ein Buch aus der „Kommissar-Van-Veeteren-Reihe“ entscheiden. Die ersten 100 Seiten hätte ich mir gerne ein Notizbuch daneben legen können. Gerade am Anfang fand ich es nicht einfach, der Geschichte zu folgen. Zu häufig wechselten die Charaktere und ihre Erzählungen. Aber erstmal in der Geschichte angekommen lässt sich der Roman sehr schön lesen. Anders, aber gut, anspruchsvolle Literatur! Für den in meinen Augen „unpassenden“ Klappentext habe ich einen Stern abgezogen. Einen halben Stern für das Ende des Buches, das ich mir anders gewünscht hätte und mich nicht überzeugen konnte. 3,5 Sterne von 5 Sterne , hier aufgerundet auf 4

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Håkan Nesser braucht keinen Kommissar Van Veeteren und auch keinen Inspektor Barbarotti, um einen überzeugenden Kriminalroman zu erzählen. „Der Fall Kallmann“ kommt ohne einen Polizisten als treibende Hauptfigur aus – und das ist gut so. Nesser verlässt sich ganz auf die Stärke, die aus der Figurenkonstellation seiner Erzählung hervorgeht. Drei Lehrer, zwei Schüler, eine Mutter und die Tagebücher eines Toten berichten aus der Ich-Perspektive abwechselnd von den Ereignissen in der schwedischen Kleinstadt K., in der sich kurz vor Beginn des neuen Schuljahres ein Todesfall ereignete. Der Tote ist der charismatische und zugleich exzentrische Schwedisch-Lehrer Eugen Kallmann. Ein Mann mit einem dunklen Geheimnis. Ein Mann, der sich für alte Kriminalfälle interessierte, wie sich nach dessen Tod herausstellt. Sein Nachfolger findet dessen alte Tagebücher. Doch ist das dort geschriebene Wahrheit oder Fiktion – oder gar von Beidem etwas? Und welche Rolle spielen der hochintelligente Schüler Charlie und dessen Klassenkameradin Andrea? Nesser belässt es nicht bei den klassischen Fragen eines Kriminalfalls. Er nutzt den Roman „Der Fall Kallmann“ zur Sozialkritik. Nesser legt den Finger tief in die Wunde der nordeuropäischen Gesellschaft. In Schweden erschien der Krimi bereits 2016, also im Jahr nach dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise in Europa. Mahnend macht er in seiner Erzählung, die im Kern in den Jahren 1995 und ‘96 spielt, bewusst wie Fremdenhass und Rasissmus in einer Kleinstadt schnell Fronten schaffen können. Da hilft auch das eher liberale schwedische Einwanderungsrecht nicht. Auch die freie Liebe im Verständnis der 68er-Bewegung kann die Bande einer Kleinstadt erschüttern. Und wenn dann einer ihrer Einwohner unter Mordverdacht gerät, steht das Kleinstadtleben nicht nur in K. Kopf. Dass Nesser darauf verzichtet, die aktuelle Flüchtlingskrise als Handlungselement zu nutzen, macht seine Botschaft letztlich umso stärker. Denn „Der Fall Kallmann“ entfaltet so abseits der aufgeheizten Debatten über Flüchtlinge, Migranten und Helfer eine ganz eigene Wirkung. Dennoch steht die aktuelle Krise stets im Hintergrund, denn sie ist den Lesern vertraut. Es ist am Ende gerade die tiefgründige Zeichnung des Kleinstadtlebens, die den Roman „Der Fall Kallmann“ prägt. Nesser beschreibt Verwicklungen in persönlichen Beziehungen der Hauptfiguren und erzählt vom Aufeinandertreffen liberaler und konservativer Gesellschaftsbilder. Ihm gelingt es durch seine Ich-Erzähler seinen Kriminalroman zu einem Zeitbild werden zu lassen. Die Spannung des Kriminalromans bleibt dabei erhalten. Die Puzzleteile des Falls Kallmann fügen sich erst nach und nach zu einem komplexen Bild zusammen, das dank Nessers Geschick erst ganz zum Schluss das wahre Geschehen enthüllt.

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„Eine Bronzeskulptur von Kallmann sei genau das, was diese Mistschule brauche“. Eine Meinung, die Studienrat Möller nicht alleine vertritt, die aber im Kollegium der Schule, an der jener Kallmann bis zu seinem „Tod unter merkwürdigen Umständen“ durchaus umstritten ist. Sehen die einen ihn als arroganten Scharlatan mit „Clownereien“ als vorherrschendes Unterrichtsmodell, betrachten ihn andere eher als pädagogisches Genie. Sei, es, wie es sei, die Skulptur wird in diesem interessant angelegten Puzzle von Fall und, durchaus auch „Fällen“, nur eine Nebenrolle einnehmen. Wichtiger ist da schon Leon. Witwer, Frau und Kind tot. Der aus Stockholm in dieses kleine Nest „K.“ zieht mit einer gewissen Entfernung schon zur nächstgrößeren Stadt „Ö.“. Eine alte „Jugendliebe“ hat ihn auf die frei gewordene Stelle aufmerksam gemacht. Jene Ludmilla könnten da allerdings unter Umständen auch persönliche Beweggründe bewegt haben, jenen Leon in ihrer Nähe zu wissen. Der Leser wird, so legt es Nesser in diesem Werk an, aus vier Perspektiven heraus, vielfache Informationen und Einblicke in das Leben vor Ort und die Geschehnisse um jenen Kallmann herum erhalten, die erst im Gesamten und erst zum Ende sich in wichtige und unwichtige Informationen, in echte und vermeintliche Taten hin zusammenfügen werden. Eine der Perspektiven, Ludmillas, wird dabei mehr die privaten Hintergründe vor Ort ins ich tragen. Leon selbst erhält als Arbeitsplatz den alten Schreibtisch eben jenes Kallmanns mitsamt einiger sehr persönlicher Entdeckungen, die das verstorbene „Lehrer-Urgestein“ in recht zwiespältigem Licht erscheinen lassen werden. Mord und Gewalt auf jeden Fall, so eine der Botschaften des Werkes, reduzieren sich nicht auf die Schmelztiegel der Metropolen, sondern lassen sich in perfider Weise auch in der Provinz finden. Zumindest, wenn man, wie Kallmann es von sich behauptet, einen fast telepathischen „Blick in die dunklen Seiten“ anderer zu werfen versteht. Dies, in Verbindung mit aktuellen Themen der Zeit (auch in K. treiben Jung-Nazis ihr Unwesen) ergibt eine Lektüre, die langsam, aber mit sicherer Hand, mehr und mehr Spannung aufbaut. Und da dem Leser lange Zeit nicht klar ist, welche Perspektiven und Indizien wirklich wichtig sein werden (ebenso, wie der jungen Schülerin anfangs überhaupt nicht klar ist, warum ihr Mitschüler Charlie so intensiv solch merkwürdige Fragen nach möglichen ehemaligen Gefängnisaufenthalten einiger ihrer Familienmitglieder oder, ebenso, nach unerklärlichen Todesfällen in ihrer Familie, stellt). Auch wenn hier und da ein gewisser Drang zum Überblättern sich einstellen mag, weil manche Kapitel zu wenig mit „dem Fall“ zu tun zu haben scheinen, diesem Drang sollte man als Leser doch widerstehen, denn am Ende gehört alles zu einem großen Bild, das Nesser in einem (etwas zu ruhigen) Stil dem Leser langsam, aber stetig, gänzlich enthüllen wird. Indem Nesser vor allem die Innenwelt seiner Protagonisten voranstellt und das menschlich-allzu menschliche in den Mittelpunkt rückt, legt er eine ruhige und intensive „Fallstudie“ zwischenmenschlichen Seins in der Provinz (die durchaus tödliche Folgen haben kann) vor, die (trotz mancher Längen und zu vielen Details hier und da) anregend unterhält.

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Unfall? Mord?

Von: Marie

16.11.2017

Nesser schreibt Krimis. Schreibt Nesser wirklich Krimis? Oder nutzt er ganz einfach das gut verkäufliche Genre und sein Renommee darin, um etwas ganz Anderes zu transportieren? Das Personal des Buches ist nicht sicher, ob überhaupt ein Verbrechen geschehen ist, ob nicht die unfähigen Ermittler Recht hatten mit Kallmanns Todesursache „Unfall“. Der Leser geht selbstverständlich davon aus, dass ein Mord geschehen ist. Damit hat er zwar Recht, aber alles ist ganz anders als gedacht. Auch darin ist Nesser groß: Hunderte von Seiten lang und breit eine Geschichte zu erzählen, sie aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und dann eine Auflösung anzubieten, auf die man nicht kommen kann. Es scheint, als interessiere den Autor die Entwicklung seiner Figuren, die er nahe an der Realität und behutsam schildert, mehr als Verbrechen, Ermittlung und Mörder. Eine zusätzliche politische Dimension kommt dazu, und der Leser erfährt, dass selbst im dünn besiedelten nordschwedischen Raum das Vorpreschen politisch rechter Gesinnung Sorge bereitet. Wer Krimispannung erwartet, für den ist die Enttäuschung vorprogrammiert; wer einen ruhigen Schul- und Entwicklungsroman mit Rätseln aus der Vergangenheit, angesiedelt einer kleinstädtischen Region in Nordschweden mag: Zugreifen und lesen.

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Ich bin sehr großer Fan von H: Nesser deshalb mit großer Erwartung habe mich auf das Buch gestürzt. Was kam war alles anderes als sonst wenn man Nesser ließ. Nicht negativ gemeint- halt was anderes. Was ich jetzt auch dazu sagen kann, es ist kein Krimi –ja wirklich keine Polizei keine Ermittlung. Es ist ein Roman. Was ich nicht schlecht finde. Was ich zu dem Cover sagen wollte es wiedergibt die ganze Szenerie wie in dem kleinem Ort K. wenn man schon das Cover anschaut, dass als ob man in dem Ort wäre- sehr gut gelungen. Was ich in dem Buch sehr interessant fand- das der Autor uns die Geschichte aus Sicht von verschiedenen Personen erzählt. Somit wird man die Geschichte genau kennenlernen und aus unterschiedlichen Perspektiven. Leon den Nachfolgerlehrer von Kallmann , der mit seinem eigenem Schicksal kämpft stürzt sich um die dem Fall Kallmann zu lösen. Dadurch dass ich andere Bucher von Nesser kenne- fehlte mir in dem Buch bisschen die ständige Spannung die man in seinen anderen Werken hat. Nichts desto trotz finde ich das Buch sehr gut, interessant- es lohnt sich auf jeden Fall bis Ende zu lesen, trotz der Länge des Buches.

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Hakan Nesser hat es wieder geschafft. Schon seit einigen Jahren lese und höre ich gern seine Geschichten. Es sind nicht immer die einfachsten Geschichten, die er erzählt, doch viele bleiben im Kopf und regen zum Nachdenken und Hinterfragen an. Auch in diesem Fall beschreibt Kallmann eine Kleinstadt und seine Einwohner so genau und so realistisch, dass man direkt ein Bild im Kopf hat. Es werden mehrere Handlungsstränge parallel geführt, was anfangs vielleicht etwas verwirrt, aber je weiter die Geschichte voran schreitet, desto mehr verbinden sich die Handlungen. Es entsteht dabei ein Bild, welches überrascht und vielleicht sogar in eine andere Richtung zeigt, als man es selber erwartet hätte. Die Hauptcharaktere werden von verschiedenen Sprechern gesprochen, was die Geschichte noch interessanter werden lässt. Hakan Nesser fängt stets langsam an und bringt nur nach und nach die Wahrheit ans Licht. Bis dahin werden immer mehr Geheimnisse und totgeschwiegene Begebenheiten ausgegraben und offengelegt, was für Unruhe in der Kleinstadt sorgt. Immer wieder legt Hakan Nesser seinen Daumen in die Wunden der (heutigen) Gesellschaft und fordert den Zuhörer zum Nachdenken auf. Für mich war es eine gelungene und interessante Geschichte. Es ist kein typischer Krimi, obwohl es Leichen gibt, sondern eher ein kritischer Blick auf die Gesellschaft.

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