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Rezensionen zu
Der Fall Collini

Ferdinand von Schirach

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„Der Fall Collini“ ist das zweite Buch, dass ich von Ferdinand von Schirach gelesen habe und es wird nicht das letzte Buch gewesen sein. Mir persönlich gefällt der sehr nüchterne Schreibstil. Ferdinand von Schirach hat es nicht nötig, den Fall großartig mit Drama aufzubauschen. Fast schon nüchtern erzählt er vom Leben des Fabrizio Collini. Von Anfang an hatte ich Sympathie für Collini. Er wirkt nicht, wie man sich einen typischen Mörder vorstellt. Schnell ist klar, dass es einen (guten) Grund dafür geben muss, warum er Hans Meyer getötet hat. Hinzu kommt, wie im Klappentext dargestellt, dass Meyer der Großvater des beten Freundes von Collinis Pflichtverteidiger, Caspar Leinen war. Die Hintergründe der Tat werden erst nach und nach aufgedeckt. Gut fand ich dargestellt, wie Leinen zunächst versucht, das Mandat wieder loszuwerden, als er erfährt, dass es um einen Mann geht, den er selbst wie einen Großvater geliebt hat. Auf Rat eines älteren Anwalts bleibt er dann aber doch dabei und macht seine Sache wirklich gut. Problematisch ist, dass Leinen einen Mann verteidigen muss, der eigentlich gar nicht verteidigt werden möchte. Es gibt keine Ausflüchte, aber auch keine Erklärungen von Collini. Er gesteht die Tat und gut ist. Aber, was man Caspar Leinen hoch anrechnen muss ist, dass er Blut leckt und anfängt zu forschen. Er schafft es, mit Hilfe von alten Archivakten einige dunkle Stellen im Leben von Hans Meyer aufzudecken. Selbst tief erschüttert von den Taten des Mannes, den er fast wie einen Großvater geliebt hat, rückt er die Tat Collinis in ein anderes Licht. Es ergibt sich eine andere Sicht auf Collini, als die, die man zuerst auf ihn und den Fall hat. Auch hier geht es wieder um Schuld, Vergebung und vor allem auch Moral. Keine Frage ist, dass Collini schuldig ist, Hans Meyer getötet zu haben. Nachdem die Hintergründe der Tat allerdings ans Licht kommen, ging es zumindest mir so, dass ich ein gewisses Verständnis für Collini entwickelte. Sicher macht es einen Mord nicht richtiger, wenn man einen guten Grund dafür hat, jemanden zu töten, aber für mich führte es dazu, dass ich Collini weiterhin sympathisch fand. Insgesamt kann ich dieses Buch von Schirach nur empfehlen. Der Autor schafft es, die Spannung die ganze Zeit über aufrecht zu halten, ohne dramatisch zu werden. Ich vergebe 5 Sterne.

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Inhalt: Vierunddreißig Jahre hat Fabrizio Collini als Werkzeugmacher bei Mercedes gearbeitet. Unauffällig und unbescholten. Und dann tötet er in einem Berliner Luxushotel einen alten Mann. Grundlos, wie es aussieht. Ein Albtraum für den jungen Anwalt Caspar Leinen, der die Pflichtverteidigung übernimmt: Das Opfer, ein hoch angesehener deutscher Industrieller, ist der Großvater seines besten Freundes. Schlimmer noch, Fabrizio Collini schweigt beharrlich zu seinem Motiv. Leinen beginnt zu recherchieren und stößt auf eine Spur, die ihn mitten hineinführt in ein erschreckendes Kapitel deutscher Justizgeschichte. Handlung: Das Buch ist nur knapp 200 Seiten lang und steckt doch so voller Inhalt. Das Buch fängt mitten im Geschehen an und als Leser weiß man nicht, wo dieses Buch endet. Ferdinand von Schirach schafft eine interessante und spannende Geschichte und spricht gleichzeitig ein sehr wichtiges und schreckliches Thema an, das ich um nicht zu spoilern nicht nennen werde. Es ist etwas, dass in den Gedanken der meisten wohl nicht präsent ist und gerade deswegen ist es gut, dass dieses Buch einem darauf aufmerksam macht. Charaktere: In dem Buch lernt man neben Collini und seinen Anwalt auch noch einige andere Charaktere kennen. Der Autor schafft es jedem einzelnen seine eigene Persönlichkeit und seine eigene Geschichte zu geben. Natürlich wird immer nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Leben der Charaktere beschrieben und doch ist es genug um ein Gefühl für das Leben der Personen zu entwickeln. Jeder von ihnen ist auf seine Art interessant und ihre Geschichten konnten mich immer wieder zum nachdenken anregen – über Familie, Rache, Gerechtigkeit, Schuld, den Rechtsstaat. Schreibstil: Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Von Schirachs Schreibstil ähnelt dem eines Journalisten. Er erzählt die Geschichte als neutraler Beobachter und verzichtet auf großes Drama. Trotzdem ist das Buch nicht emotionslos. Durch den Schreibstil werden einem als Leser keine Emotionen aufgezwungen, sondern man kann sich viel besser eigene Gedanken zu der Geschichte machen. Dadurch löst die Geschichte so viele Emotionen in einem aus. Fazit: Ein kleine Buch mit einer großen Geschichte. Der Autor schafft es mit seinem speziellen Schreibstil und seinen interessanten Charakteren einen sofort in seinen Bann zu ziehen. Die spannende Handlung spricht ein Thema an, das zu Recht Aufmerksamkeit verdient. Dieses Buch beschäftigt einen auch noch lange nach dem Lesen. Klare Leseempfehlung und 5/5 Sterne!

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