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Rezensionen zu
Drei Tage und ein Leben

Pierre Lemaitre

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Einen Tag vor Heiligabend tötet der 12-jährige Antoine C in der französischen Kleinstadt Beauval in einem Moment der Wut und Raserei den sechsjährigen Nachbarsjungen Rémi D. Geschockt über seine Tat versteckt er die Leiche notdürftig und schweigt. Während der ganze Ort nach dem vermissten Kind sucht, begeht Antoine eine Verzweiflungstat, die jedoch scheitert. Die Suche wird aufgrund des Sturmtiefs Lothar unterbrochen und die Schäden in der Stadt und den umliegenden Wäldern sind so massiv, dass sämtliche Spuren verwischt werden. Antoine muss mit der Schuld leben, bis die Vergangenheit ihn zwölf Jahre später einzuholen droht. Der Roman beginnt dramatisch mit der folgenschweren Tat und handelt anschließend von den Auswirkungen auf den Ort, aber insbesondere auf Antoine. Antoine ist an und für sich ein in sich gekehrter Junge, aber in dem Moment als er voller Wut und Verzweiflung ist, entwickelt er so viele Aggressionen, dass der hilflose Rémi seine Schläge nicht überlebt. Antoine quält sich mit einem schlechten Gewissen und kann mit niemandem über seine Tat sprechen. Einerseits hat man Mitleid mit dem Jungen, der erst zwölf Jahre alt ist, unüberlegt gehandelt hat und sich noch weiter zurückzieht, andererseits möchte man ihn zur Rechenschaft ziehen, da er weniger aus Reue sondern vielmehr aus Angst vor Bestrafung und den Konsequenzen für ihn und seiner Mutter mit einem schlechten Gewissen hadert. Es ist eine tragische Geschichte über zwei Jungen - Opfer und Täter - die aus der Perspektive von Antoine und damit sehr eindringlich geschrieben ist und bei der man bis zum Ende zittert (und hofft), dass die Wahrheit ans Licht kommt. Neben den Ereignissen an den drei Tagen Ende 1999 handelt der Roman zwölf und 16 Jahre später und zeigt, wie Antoine noch als Erwachsener mit dem Folgen seiner Tat zu kämpfen hat und dass dieses Ereignis sein Leben bestimmt und einschränkt. Auch wenn das Ende vielleicht nicht ganz befriedigend ist, hat Antoine für sich eine eigene Art der Bestrafung gefunden.

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Ich hatte bis vor kurzem noch nie etwas vom Autor, geschweige denn seinen Werken gehört, aber der Klappentext hörte sich so interessant an, dass ich 3 Tage und ein Leben unbedingt lesen musste. Das Buch ist großartig. Es ist düster, verströmt die ganze Zeit eine gewisse Traurigkeit und Tristesse und hat auf wenigen Seiten soviel Aussagekraft. Der junge Antoine hat eine große Schuld auf sich geladen, von der nur er weiß. Je länger Rémi vermisst wird, desto schlimmer und enger wird es für ihn, hin und hergerissen zwischen Schuldgefühlen und der Erleichterung einen weiteren Tag unentdeckt bleiben zu können. Mit jedem weiteren Tag wird es schlimmer, doch dann zieht der Sturm "Lothar" auf die kleine Stadt Beauval zu und nichts bleibt mehr dort wo es mal war. Fast nichts. Ich würde um Spoiler nicht drum herum kommen, von daher kann ich nicht viel mehr sagen, als dass mich das Buch sehr mitgenommen hat, ich es wundervoll geschrieben fand, wenn auch sehr düster und es eine schwere Thematik beinhaltet, die sicher nicht für jeden geeignet ist. Mein Fazit Düster geschrieben, schwere Thematik und sehr mitnehmend. Klare Leseempfehlung.

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★★★★★ (5 von 5 Sterne) Inhalt: Antoine spielt gern mit seinen Freunden, am liebsten im Wald – wo sie sich ein Baumhaus bauen. Doch als einer von ihnen eine PlayStation bekommt, und Antoines Mutter ihm das Spielen mit der Konsole verbietet, ist Antoine plötzlich allein und ohne Freunde. Sein einziger Gefährte ist der Nachbarhund, doch als dieser getötet wurde, ist Antoine am Boden zerstört. Als eines Tages Antoine auf dem Weg nach Saint-Eustache in den Wald war, folgte ihm der kleine Nachbarsjunge Remi. Dort angekommen brach es aus Antoine aus, er schrie den kleinen Jungen seine ganze Wut entgegen. Doch als Antoine eine Stock nahm, diesen Remi über den Kopf haut, bewegt sich der Kleine nicht mehr, Antoine weiß nicht weiter und schleppt Remis Körper in eine Baumkuhle und flüchtet nach Hause. Als sich die gesamte Nachbarschaft auf die Suche nach den 6 jährigen Remi macht, treibt Antoines Geheimnis, ihn bis ins unermessliche. Er kann sich niemanden anvertrauen, doch die Zeit wird immer knapper. Am dritten Tag kommt ein schreckliches Unwetter auf, weshalb der Suchtrupp die Suche nach den 6 jährigen abbrechen muss. Remi bleibt weiterhin verschwunden, und die Hoffnungen sinken immer mehr, den Jungen noch lebend zu finden. Meinung: Ein Wettlauf gegen die Zeit. Ich kam sehr gut in die Geschichte rein und hatte beim Verständniss keinerlei Probleme. Eine herzzerreißende Geschichte, wo man dennoch auf eine Art hin und hergerissen ist: Hat man nun Mitleid mit Antoine, sieht man es als Unfall an, oder hat man Mitleid mit den kleinen Remi, der nichts getan hat und ihm so ein schlimmes Schicksal ereilte. Die Idee zum der Geschichte finde ich wirklich interessant. Auch gefiel mir sehr gut, dass man Antoine über die Jahre begleiten darf und ihn auch noch als Teenager kennenlernen darf, und dabei immer die Frage offen steht: Was ist mit Remi ? Cover und Titel: Auf dem Cover sieht man einen Jungen, der, wie ich denke, Antoine sein soll. Man spürt seinen Kummer und seine Angst, die auch in der Geschichte widergespiegelt wird. Der Titel gefällt mir sehr gut und passt auch super zur Geschichte. Die Geschichte: Die Geschichte ist herzzerreißend. Gleich am Anfang passieren schlimme Dinge, wodurch die Geschichte nicht langweilig ist. Man lernt auch den Ort und die Nachbarschaft mit der Zeit gut kennen, doch hauptsächlich geht es um Antoine und wie schwer die Last ist, solch ein Geheimnis zu tragen. Die Charaktere: Die Charakter werden alle gut beschrieben, somit hat man keine Probleme, diese außeinander zu halten. Man lernt die Menschen im Ort gut kennen und mögen. Hauptsächlich geht es aber um Antoine und die Suche nach den kleinen Remi. Der Schreibstil: Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Man hat keine Probleme beim Verständnis und kann sich deshalb ganz auf die Geschichte einlassen und in Antoines Welt abtauchen. Fazit: Eine traurige und spannende Geschichte, die aufwühlende Lesestunden verspricht. Ich kann die Geschichte wirklich jeden empfehlen.

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Schauplatz dieses Romans ist ein Ort in Nordfrankreich, in dem selten etwas Spektakuläres passiert. Im Dezember 1999 kommt es jedoch zur Verkettung gleich mehrerer dramatischer Ereignisse, in dem der 12-jährige Antoine und das Verschwinden des 6-jährigen Nachbarsjungen Rémi im Mittelpunkt stehen. Wäre alles anders gekommen, wenn Antoine mit seinen Freunden PlayStation gespielt hätte statt sich in den Wald von Saint-Eustache zurückzuziehen oder sein Nachbarshund nicht überfahren und vom Besitzer erschossen worden wäre? Fakt ist, dass er immer mehr in die Einsamkeit und zu einer äußerst aggressiven und folgenschweren Tat getrieben wird. Lemaitre beschreibt mit viel Sensibilität, was im Kopf des Teenagers vorgeht, auf den eine irrsinnige Bürde lastet. Gezwungen, alle Entscheidungen selbst zu treffen, da er sich keinem anvertrauen kann, malt Antoine sich mit grenzenloser Fantasie die Konsequenzen seiner Tat aus und spielt alle möglichen Szenarien durch, eins qualvoller als das andere. Während es in Antoines Innerem brodelt, sind auch die Dorfbewohner in heller Aufruhr und starten eine Suchaktion nach dem vermissten Jungen. Mit feiner Beobachtungsgabe und stellenweise einer Portion Sarkasmus beschreibt der Autor, wie angestaute Aggressionen, persönliche Fehden und Rachsucht unter den Bewohnern in dem tragischen Vorfall ein Ventil finden. Schon bald wird das Ereignis jedoch durch eine neue Katastrophe abgelöst, als ein schweres Unwetter über das Dorf hereinbricht. Gemeinsam mit den Figuren durchleben wir ihre Schicksale, die geprägt sind durch Missgunst, Lügen, Geheimnissen und Schuld. Lemaitres außergewöhnlicher Schreibstil und die raffinierte Dramaturgie mit vielen Wendungen hat mich bis zum Schluss gefesselt.

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