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Rezensionen zu
Das Buch der vergessenen Artisten

Vera Buck

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Langweiler 1902. Das Dorf macht seinem Namen alle Ehre. Das findet zumindest der fünfzehnjährige, sensible Mathis, der nicht nur unter den Schikanen seines Vaters und seiner älteren Brüder, sondern auch an einer Bohnenallergie leidet – miserable Zukunftsaussichten für den jüngsten Spross einer Bohnenbauerfamilie. Das ändert sich schlagartig, als er auf einem Jahrmarkt Meister Bo und dessen Attraktion, einen Röntgenapparat, sieht. Für Mathis steht fest: Genau das will er auch! Weg von Langweiler, hinaus in die weite Welt – oder wenigstens das, was er sich darunter vorstellt –, von Jahrmarkt zu Jahrmarkt ziehen und vor allem: den Röntgenapparat bedienen. Berlin, 1935. Nach mehr als 30 aufregenden Jahren als Schausteller ist Mathis in einer Wohnwagensiedlung in Berlin gestrandet, gemeinsam mit seiner Freundin, der „Kraftfrau“ Meta, und deren gehandicaptem Bruder. Die Zeiten sind denkbar düster für Artisten, Gaukler, Schausteller und alle, die nicht den neuen, menschenverachtenden Normen entsprechen. Die Aufträge werden rarer, die Lebenssituation zusehends prekärer, und immer öfter „verschwindet“ einer ihrer Nachbarn über Nacht, verschwindet aus ihrer Gemeinschaft, ihrem Leben – und irgendwann aus dem Gedächtnis. In dieser immer bedrohlicheren Situation beschließt Mathis, einen langgehegten Plan in die Tat umzusetzen: Er wird ein Buch schreiben, ein Buch über all jene, die schon verschwunden sind, an die man sich kaum noch erinnert – das Buch der vergessenen Artisten. Doch das ist ein gefährliches Unterfangen … Mit seinen mehr als 750 Seiten ist „Das Buch der vergessenen Artisten“ ein wahrer Wälzer – indes einer, dessen Umfang man während der Lektüre kaum merkt, so fesselnd ist die auf zwei Zeitebenen erzählte Geschichte des Schaustellers Mathis. Vera Buck nimmt sich belletristisch – will sagen: unterhaltsam, ja beinahe leichtfüßig – eines dunklen Kapitels deutscher Geschichte an, ohne dabei den ernsten Hintergrund je aus den Augen zu verlieren oder ihn gar zu banalisieren. So gelingt es ihr, die Aufmerksamkeit auf eine von den Nationalsozialisten verfolgte Personengruppe zu lenken, deren Schicksal vermutlich vielen nicht allzu präsent sein dürfte. „Das Buch der vergessenen Artisten“ entführt seine Leser*innen in eine andere Zeit, eine andere Welt, und vor allem bewirkt es genau das, was sein Titel verheißt: Es erinnert an all die vergessenen Artisten. Für mich das perfekte Buch für lange Winterabende – und ein wunderbares Weihnachtsgeschenk für all jene, die gerne historische Romane lesen.

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Im Bann des Artisten

Von: Christiane Biederbeck

24.04.2020

Das Buch der vergessenen Artisten behandelt ein Thema, über das ich schon oft gelesen haben, den Nationalsozialismus. Es geht um zwei Artisten, Meta und Mathis, die in den 1930er Jahren in Berlin leben. Die politische Lage ist schlecht und Mathis beschließt, ein Buch mit Lebensgeschichten von Schaustellern zu verfassen, damit ihre Geschichten nicht vergessen werden. Das Buch punktet vor allem mit wundervollen Charakteren, schönen Geschichten, authentischer Darstellung und einem literarisch unverbrauchtem Thema in einem viel behandelten Themenkomplex. Die Geschichte ist stellenweise sehr langatmig, man sollte sich Zeit zum Lesen nehmen. Belohnt wird der Leser schließlich mit einer Reihe skurriler Charaktere, einer gut recherchierter Geschichte und einer einfach außergewöhnlichen Erzählung.

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Rezension zu „Das Buch der vergessenen Artisten von Vera Buck“ Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, die sich abwechseln. 1902 ist Mathis 15 Jahre alt und 13. Sohn eines Bohnenbauers. Mathis hat als 13. Kind eines Bauern keine rosigen Aussichten. Zudem ist er kränklich und körperlich eingeschränkt. Er wird von seinen Brüdern gemobbt, verprügelt und schikaniert. Er wagt es kaum von einem schönem Leben zu träumen, bis er auf den Jahrmarkt geht und ihm sich eine ganz neue Welt eröffnet. Mehr oder weniger durch Zufall landet er im Schaustellergewerbe. 1935 beginnt er ein Buch zu schreiben. Als mit dem Beginn der Naziherrschaft immer mehr seiner Freunde und Kollegen grundlos verschwinden, schreibt er ihre Geschichten auf. Das Buch der vergessenen Artisten. Der Leser pendelt stets zwischen den Zeiten hin und her. Der eine Handlungsstrang erzählt die Geschichte von Mathis und wie er zum Jahrmarkt kommt. Der andere Handlungsstrang startet in Berlin 1935 und erzählt die Geschichte von Meta und Mathis, die zusammen in der Wohnwagensiedlung leben und sich mit kleinen Aufträgen über Wasser halten. Die Autorin hat einen schönen und leicht zu lesenden Schreibstil. Die Geschichte hat eine gute Portion Humor und liebenswerte Hauptcharaktere. Mathis und Meta sind so unterschiedlich und doch einander so nah, dass man sie im Laufe der Geschichte in das Herz schließt. Trotz allen Lobes für diese Geschichte muss ich zugeben, dass das Buch leider so seine Längen hat. Ich mochte den Handlungsstrang ab 1935 sehr und habe diese Abschnitte auch zügig und mit Freude gelesen. Die Geschichte ab 1902 wirkte dagegen jedoch ziemlich zäh und konnte mich leider auch nicht so richtig packen. Auch das Springen zwischen den Handlungssträngen wurde mit der Zeit unschön, da man immer wieder aus dem gerade Gelesenen gerissen wurde. Trotz all dem konnte mich das Buch überzeugen und ich habe es schon weiterempfohlen. Büchereule Jenny

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Schönes Buch

Von: miri

25.03.2019

Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen und ich hab es fast in einem Rutsch gelesen - das allein sagt ja schon viel aus! Es war spannend, originell und super geschrieben. Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen.

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Das Buch der vergessenen Artisten

Von: Carola

28.01.2019

Geschichte in sehr unterhaltsamer Form. Das Buch erzählt die Jugend derHauptfigur und wie seine Liebe zum fahrenden Volk entstand. In der Gegenwart ist die Hauptfigur ein Mitglied des fahrenden Volkes und lebt im Moment mit seiner Partnerin in Berlin. Sehr unterhaltsmes Buch

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Als Leser begleitet man den Protagonisten Mathis abwechselnd in den beiden Handlungssträngen ab 1902 und ab 1935. Während der erste Strang Mathis' Weg in die Schausteller-Welt sowie das Kennenlernen seiner Partnerin Meta beschreibt, geht es auf der zweiten Zeitebene vor allem um die Unterdrückung durch die Nationalsozialisten. Für mich hatten beide Ebenen lesenswerte Momente und Phasen in denen ich mit Mathis mitgefühlt habe. Zeitweise konnte ich in die Jahrmarkt- und Aufführungsatmosphäre eintauchen und hatte sie bildlich vor Augen. Wenn Minderheiten zur Schau gestellt wurden, wie z.B. Kleinwüchsige oder "Riesen", oder Menschenschauen veranstaltet wurden, konnte ich nur den Kopf schütteln - heute wäre das undenkbar! Die geschichtlichen Aspekte wurden geschickt und interessant mit der Handlung verwoben. Ein eher einfacher Schreibstil, teilweise bespickt mit einer feinen Prise Humor, bot an sich die Möglichkeit für ein flüssiges Lesen. Innerhalb der 752 Seiten gab es leider immer wieder ein paar Längen. Für mich verlor sich die Geschichte häufig in zu detailreichen Beschreibungen von Nebenfiguren, wodurch mir der Inhalt gleichzeitig etwas überladen vorkam. Hier hätte ich mir einige Stellen kürzer gewünscht, um den Spannungsbogen halten zu können und die Geschichte mehr am Laufen zu halten. Auch emotional hätte mich das Buch dann vermutlich noch mehr bewegen können. FAZIT: Insgesamt eine lesenswerte Geschichte gegen das Vergessen, die das damalige Leben der Artisten wunderbar aufgreift. Die Nebenfiguren hätte ich mir etwas weniger detailreich beschrieben gewünscht, um weniger Längen entstehen zu lassen. 4/5 Sterne!

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“Meta verstand nicht, warum man manche Geschichten festhalten musste, bevor sie einem durch die Finger rannen. Sie verstand nicht, wie Papier und Tinte Menschen vor dem Aussterben retten konnten.“ Der Roman „Das Buch der vergessenen Artisten“ von Vera Buck erschienen im Limes Verlag erzählt von wechselhaften Zeiten. Es spielt in den 30er Jahren und handelt vom Verschwinden vieler Künstler und Artisten während der Herrschaft der Nazis. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein, Meta die Kraftfrau und Mathis der Röntgenkünstler und dennoch verbindet die beiden etwas, was ihnen hilft in schweren Zeiten zu überleben - wahre und bedingungslose Liebe. Wir begleiten die beiden 30 Jahre ihres Lebens. Die Geschichte wird in zwei Erzählstränge aufgeteilt. Einmal die Zeit ab 1902, hier vor allem wie Mathis zum Jahrmarkt kam und dann schließlich Meta kennenlernte und dann die Zeit ab 1935. Die Welt, die Vera Buck lebendig werden lässt, ist uns heute fremd. Tätowierte, Zwerge, Riesen, siamesische Zwillinge, dicke Frauen, fremde Völker, Maschinen und andere Kuriositäten wurden aus Sensationslust zur Schau gestellt. Es ist die große Zeit der Jahrmärkte, Varietés und Völkerschauen bis sie dem Naziregime ein Dorn im Auge waren. Sie mussten weg, das fahrende Volk entsprach nicht dem Ideal der neuen Zeit und war unerwünscht. Und sie verschwanden einfach. Die meisten wurden grundlos deportiert, einigen wenigen gelang rechtzeitig die Ausreise. Mathis will das nicht hinnehmen und beginnt das „Buch der vergessenen Artisten“ zu schreiben. Wenn er schon nichts gegen das Verschwinden tun kann, will er wenigsten die Erinnerung an die Menschen festhalten. Nicht immer gelang es der Autorin mich in die Geschichte hineinzuziehen. Ich kam mir beim Lesen öfters wie ein Außenstehender vor, der über dem Geschehen schwebt. Nicht immer konnte ich die Atmosphäre des Jahrmarkts nachspüren, vielleicht weil zu viele Personen auftreten, die sehr ausführlich beschrieben werden und dann im weiteren Verlauf nicht mehr in Erscheinung treten. Mit Spannung las ich die Geschehnisse ab 1935. Die Handlung springt aber zwischen den Jahren hin und her und hat dadurch meinen Lesefluss oft gestoppt. Die Erzählungen aus der frühen Vergangenheit hatten ihre Längen und ich glaube, es hätte dem Roman gut getan, wenn sie deutlich kürzer gehalten worden wären. Viele Figuren bleiben trotz der ausführlichen Beschreibungen zu blass und es ist schwer sich in sie einzufühlen. Ich hatte auch bis kurz vor Schluss des Buches keine genaue Vorstellung von Metas Bruder, der eine zentrale Rolle im Roman einnimmt. Trotz dieser kleinen Schwächen ist es für mich ein lesenswertes Buch. Vielen Dank an die Autorin für diese außergewöhnliche Erzählung und die Erinnerung an Menschen, die von der Geschichte vergessen wurden. „Das Buch der vergessenen Artisten“ ist der zweite Roman der Autorin Vera Buck. Ihr Debütroman „Runas Schweigen“ wurde für den renommierten Glauser-Preis nominiert. Die Autorin lebt und arbeitet in Zürich. Vielen herzlichen Dank an die Verlagsgruppe Random House für die kostenlose Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

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Ein Buch gegen das Vergessen!

Von: Booklove15_11

21.11.2018

Mathis ist 13. Sohn eines Bohnenbauern und lebt in einem kleinem Dorf namens Langweiler. Wie der Name schon sagt, im Dorf gibt es nicht viel zu erleben. Nur einmal im Jahr kommt Jahrmarkt ins Dorf, wo alle Kinder mit großer Begeisterung mit elektrischen Bahnen fahren und Zuckerwatte aßen. Mathis ist überwältigt von der schillernden Jahrmarktwelt und gibt er sein ganzen Ersparnis aus. Als er Meister Bo und seinen Durchleuchtungsapparat entdeckte, konnte er gar nichts mehr denken und er beschließt Meister Bo helfen. Da ahnt er nicht, was für eine abenteuerliche Reise ihn erwartete. Die Reise führte ihn quer durch Deutschland, nach Zürich – wo er seiner großen Liebe, der Kraftfrau Meta begegnete, und schließlich in eine Wohnwagensiedlung mit voller vergessene Artisten, am Rande Berlins. Doch im Jahr 1935 jubeln die Leute einem seltsamen Mann mit komischen Stummel -bart nach. Auftritt Verboten aufgehängt, Bühnen werden dicht gemacht und immer wieder Verschwinden die Artisten oder werden abgeholt. Mathis beschließt ein Buch über Artisten, gegen das Vergessen zu schreiben und dieses Buch darf nicht in falsche Hände geraten. Als der NS- Staatskünstler in der Siedlung auftaucht und Meta als für eine Skulptur Modell aussucht, wird das alles noch gefährlicher, denn Meta und Mathis haben viel mehr zu verbergen als ein Buch... Wo man denkt, man hat die Thematik um zweiten Weltkrieg alles gelesen haben, kommt eine Autorin und leuchtet die dunkelste Ecke. Es ist eine sehr interessante Geschichte, die Leser in eine unbekannte Reise mit nimmt. Die Autorin hat einen schlicht und einfachen Schreibstil, sodass man ohne Verständnisprobleme lesen kann. Die Charaktere sind liebenswert und der Erzählstil ist sehr bildhaft, der den Leser Gefühl gibt in dort und Ort zu sein. Während dem Lesen merkt man sofort, dass das Buch nicht so einfach erstanden ist, sondern die Autorin hat ziemlich gut und viel recherchiert haben. Ernsthafte Themen, keine Frage, aber es ist mit einem Hauch Humor erträglich gemacht, was einen bei einigen Stellen schmunzeln lässt. Nun eine Kritikpunkt hab ich trotzdem. Ich hatte ziemlich lange gebraucht, um das Buch zu beenden. Ich bin der Meinung, dass konnte man bei einigen Stellen kürzen. Viele Nebenfiguren wurden „für meinem Geschmack“ zu detailliert geschrieben und genau deswegen verliert man schnell den Faden von der eigentlichen Geschichte. Leider lässt sich das Buch nicht so einfach weg lesen, aber trotzdem eine sehr gut gelungene Geschichte.

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