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Rezensionen zu
Nachtlichter

Amy Liptrot

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Selbstfindung auf den Orkneyinseln

Von: Readaholic

10.11.2017

In ihrem autobiographischen Roman schildert Amy Liptrot ihren Weg von einem alkoholabhängigen Leben in London zum Entzug und zurück zu ihren Wurzeln auf den kargen Orkney-Inseln im Norden Großbritanniens. Zunächst fiel es mir schwer, mich auf dieses Buch einzulassen. Amy Liptrot beschreibt ihre Alkoholexzesse so distanziert, als ob sie jemand anderem passiert wären. Der Leser erhält die nackten Fakten, Gefühle kommen nicht ins Spiel. Dies hat es mir sehr schwer gemacht, Empathie mit der Autorin zu empfinden. Trotzdem hat es mich schockiert zu lesen, wie sehr ein alkoholabhängiger Mensch seiner Sucht ausgeliefert ist. Als Amy Liptrot betrunken um Haaresbreite einer Vergewaltigung entgeht, ist ihr erster Gedanke danach, die glückliche Wendung in einer Bar zu feiern. Nachdem sie alkoholbedingt ihren Job verliert und die Beziehung zu ihrem Freund in die Brüche geht, schafft sie den Entzug und beschließt, dorthin zurückzukehren, von wo sie als Jugendliche gar nicht schnell genug wegkommen konnte: in ihre Heimat, den Orkney-Inseln. Dort gibt es zwar keine Versuchung in Form von Nachtclubs oder Bars, trotzdem ist das Verlangen nach Alkohol ständig präsent und natürlich wäre es ihr ein Leichtes, sich auch auf Orkney mit Alkohol einzudecken. Doch Amy Liptrot schafft es stark zu bleiben. Die Lücke, die der Alkohol und all die damit verbundenen Highs in ihrem Leben hinterlassen hat, versucht sie nun mit Anderem zu füllen: stundenlangen Wanderungen durch die karge Landschaft, die Beobachtung seltener Vogelarten und der Gestirne, Schwimmen und Schnorcheln im eiskalten Meer. Diesen Aspekt des Buchs habe ich sehr genossen. Die detaillierten Schilderungen der einzelnen Inseln und ihrer Geschichte und Tierwelt sind wirklich sehr interessant. Auch die Tatsache, dass die Autorin über ihr Smartphone ständig den Kontakt zur Außenwelt hält und sie mit Hilfe bestimmter Apps zum Beispiel die Sternenkonstellationen bestimmen kann, fand ich faszinierend. Anscheinend ist es einfacher, auf der allerkleinsten Orkneyinsel eine verlässliche Internetverbindung zu haben als hier auf dem Land mitten in Deutschland! „Nachtlichter“ ist ein durchaus interessanter und lesenswerter Roman. Dass das Buch, wie vom New Statesman angekündigt, „ein zukünftiger Klassiker“ wird, glaube ich allerdings nicht.

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Eine beachtenswerte Darstellung von dem Leben der Autorin

Von: Marilou aus Erkrath

30.10.2017

In ihrem Buch „Nachtlichter“ berichtet die Autorin Amy Liptrot über einen Teil ihres Lebens den die meisten Menschen in dieser Situation sicherlich gerne verschweigen würden: über eine Alkoholsucht die sich über zehn Jahre hinweg zog. Man kann die Geschichte des Buches nicht besser beschreiben wie in folgender kurzer Buchbeschreibung: Mit Anfang dreißig spült das Leben Amy Liptrot zurück an den Ort ihrer Kindheit - die Orkney Islands, im dünn besiedelten Schottland wohl die abgelegenste Region. Hier schwimmt die britische Journalistin morgens im eiskalten Meer, verbringt ihre Tage als Vogelwärterin auf den Spuren von Orkneys Flora und Fauna und ihre Nächte auf der Suche nach den »Merry Dancers«, den Nordlichtern, die irgendwo im Dunkeln strahlen. Und hier beginnt sie nach zehn Jahren Alkoholsucht wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. Mit entwaffnender Ehrlichkeit erzählt Amy Liptrot von ihrer Kindheit, ihrem Aufbruch in die Stadt, nach Edinburgh, weiter nach London. Vom wilden Leben, dem Alkohol, dem Absturz. Vom Entzug und der Rückkehr zu ihren Wurzeln auf Orkney, wo sie der Natur und sich selbst mit neuen Augen begegnet. Amy Liptrot berichtet streng und unnachsichtig über ihre Situation und was ihr geholfen hat daraus zu kommen. Sie hat einen harten und sich selbst gegenüber schonungslosen Prozess durchlebt und ich habe große Achtung vor ihr und ihrer Ehrlichkeit. Die Art und Weise wie sie in ihrem Buch die Landschaft der Orkney Islands sowie die dortige Tierwelt beschreibt machte mich sehr neugierig auf diese Gegend. Das Cover passt sehr gut zu diesem tollen Buch: das lichterfüllte Meer, die Zugvögel….. das muss ein Blick von Orkney Island sein!

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Süchtig

Von: S.L.

15.10.2017

Nachtlichter“ ist wunderbar und zugleich schwer zu lesen. Kaum zu ertragen sind die schrecklichen alkoholbedingten Abstürze der Autorin. Kann man tiefer sinken? Ja, doch, aber Amy Liptrot will dem Teufelskreis der Sucht entkommen. Aufgewachsen auf einer menschenarmen Orkney–Insel, mit einem manisch–depressiven Vater und einer zur Religion abgewanderten Mutter, sucht sie Abwechslung, Coolness und Karriere in London. Der Kick stellt sich nur nach immer mehr Alkohol ein. Peinliche Vorfälle, Jobverluste, Wohnungsnot, der Verlust des Freundes folgten. Versuche, trocken zu werden, ihre Unzufriedenheit abzulegen, scheitern mehrfach. Ein erster Erfolg: mit Hilfe eines dreimonatigen Programms bleibt sie erstmals längere Zeit trocken. Eine Flucht zurück zu ihrem Geburtsort soll weiter helfen. Die Ablenkung durch harte Arbeit ist nur teilweise erfolgreich, die Lust auf Alkohol bleibt. Amy hat stets das Gefühl, dass etwas fehlt. Sie taucht tief ein in die Natur, erforscht verschiedenste Gebiete und analysiert sich selbst. Sie nimmt den Leser schonungslos ehrlich mit in ihre Welt. Dabei wird so viel Wissen eingewebt! Orkneys Einwohner heißen Orkadier. Was für Wolkenarten gibt es, was hat es mit dem Wachtelkönig auf sich, wie baut man Trockenmauern, woher kommen einige merkwürdige Worte, was passiert beim Ablammen? Kleinste Inseln, seltene Tiere, Grabhügel werden erforscht, Sagen erzählt. Amy verbringt den Winter auf Papay. Dort leben 70 Menschen. Auch über ihre Bräuche erfährt der Leser Einiges: Muckle Supper, First Footing, Papay Gyro Nights. Genaue Naturbeobachtungen über die „Merry Dancers“, Luftspiegelungen, geografische Auffälligkeiten, Nebelwarnsysteme faszinieren. Trotzdem ist da noch immer das bekannte Gefühl, abgelehnt zu werden, etwas zu verpassen. Amy stellt sich immer neuen Herausforderungen. Ein sehr ehrliches, umfassendes Buch, das eine Lebensetappe anschaulich und offen beschreibt. Gleichzeitig eine liebevolle Beschreibung der Schottischen Inselwelt. Absolut lesenswert.

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Lebensverändernd - unbedingt lesen!

Von: Carolin aus Chemnitz

12.10.2017

"Nachtlichter" von Amy Liptrot ist eines der besten Bücher die ich in letzter Zeit gelesen habe. In klaren, sparsamen Sätzen erzählt sie uns nicht nur ihre eigene, ergreifende Geschichte, sondern teilt auch die faszinierenden Beobachtungen ihrer Umgebung mit dem Leser. Ms Liptrot spricht einige Wahrheiten aus, die uns nicht immer gefallen aber umso mehr treffen. Ihre Beschreibungen der wunderschönen aber rauen Orkney Inseln machen Lust auf einen Besuch um die Stille und die Wunder der Natur zu genießen. Man kann sogar noch einiges über Wolkenformationen oder heimische Vogelarten lernen. Perfekte Lektüre für einen stürmischen Herbstnachmittag!

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Stürme, aussen und innen

Von: Emmmbeee aus Luzern

12.10.2017

Die gebürtige Orkanierin und Journalistin Amy Liptrot hat in London nicht nur die grosse Welt gekostet, sondern sich mit dem Highlife auch die Alkoholsucht eingehandelt. Nach schweren Abstürzen und Verlusten erkennt sie den dringenden Handlungsbedarf und unterzieht sich an ihren persönlichen Wurzeln, nämlich auf einer kalten, einsamen Orkneyinsel, einem kalten, harten Entzug. Durch Rückblenden wird Amys Werdegang verständlich, vom Hoch übers Tief bis zur Hölle. Es ist nicht leicht, die eigene Geschichte auf so offene Art zu erzählen. Der gewaltige Gegensatz zwischen dem bisher urbanen Leben in einer Weltstadt und der Einöde im schottischen Norden weist auf den gewaltigen Schritt hin, der ihr zur Heilung verhelfen soll. In der Einsamkeit ist sie auf sich selbst reduziert, was nicht jeder Mensch erträgt, doch ist es für Amy notwendig und wirksam. Letztendlich kommt die Kraft zum erfolgreichen Neuanfang aus diesem einfachen, mühsamen Leben, das ihr manchmal das Letzte abverlangt. Gerade durch die geschilderten Schwächen kommt Amy dem Leser nahe, die Sympathien fliegen ihr zu, man will sie anfeuern und ihr Mut machen. In schonungsloser Selbsterkenntnis schildert die Autorin diesen harten Kampf, ständig bedroht nicht nur vom Rückfall in die Sucht, sondern auch von der Gefährlichkeit der rauen Natur. Dabei wird gerade diese so herrlich und plastisch geschildert, Land, Pflanzen, Tiere, das nächtliche Farbenspiel am Himmel, in einer neuen, sehr ansprechenden Art. Liptrot geht auch darin ins Detail, und der Leser wähnt sich mitten zwischen Wind, Meer und schroffen Klippen. Dabei gibt die Autorin auch Einblicke in das ländliche Leben, und ich habe mich gefreut, wieder etwas dazugelernt zu haben. Der Stil erweist sich teils als etwas ungewöhnlich, die Geschichte ist flüssig geschrieben und mitreissend erzählt. Die Übersetzung durch Bettina Münch jedoch weist manchmal Schwachstellen auf, die ich mir geschmeidiger gewünscht hätte. Doch werde ich künftig nach weiteren Büchern von Amy Liptrot Ausschau halten, um sie ebenfalls zu lesen. Ich habe das Buch durch das Einlösen meiner Punkte bei vorablosen.de erhalten und danke auch dem btb Verlag..

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Ein stürmisches Leben am Rand der Klippen

Von: milkysilvermoon

12.10.2017

Amy Liptrot ist Anfang dreißig, als sie zurückkehrt zu den Orkney-Inseln, den Ort, an dem sie geboren und aufgewachsen ist. In der rauen, abgelegenen Gegend im äußersten Norden Schottlands, umgeben von viel Meer, will sie nach langer Alkoholsucht wieder zurück in ein geregeltes, zufriedenes Leben finden. Dabei konnte sie es mit 18 Jahren gar nicht erwarten, ihr Zuhause zu verlassen und in die Großstadt nach London zu ziehen. Ihr Vater ist manisch-depressiv, ihre Mutter extrem religiös. Doch in der Metropole vermisst sie erstaunlich oft ihre alte Heimat. Immer ausgiebiger greift sie zum Alkohol. Auch mit Drogen hat sie Erfahrungen gemacht. Sie verliert die Kontrolle, ihre Beziehung geht in die Brüche. Nach einer Therapie soll schließlich die Heimkehr auf die Orkneys dafür sorgen, dass sie wieder heilt. Mit erstaunlicher Direktheit und Offenheit schildert Amy Liptrot in dem Memoir "Nachtlichter" von ihrer Kindheit auf den Inseln, ihren Erfahrungen auf dem britischen Festland und ihrem wilden Leben. Meine Meinung: Besonders eindrucksvoll sind die Schilderungen der Natur. Eindringlich und intensiv zeichnet sie die Landschaft der Orkneys, sodass viele Bilder vor dem inneren Auge auftauchen und Fernweh nach den Inseln auslösen. Der Wind, der fast niemals still ist. Die rauen und gefährlichen Klippen. Das ungestüme Meer. Dabei scheint die Außenwelt auch ein Sinnbild für die Gefühle der Journalistin zu sein, die bis zu ihrer Rückkehr - metaphorisch formuliert - ein stürmisches Leben am Rand der Klippen geführt hat. Kunstvoll verwebt die Autorin aktuellere Ereignisse mit Rückblenden in die Vergangenheit. Mit mutiger, schonungsloser Ehrlichkeit und Deutlichkeit beschreibt und reflektiert sie ihre Sucht und ihren Absturz. Damit konnte sie mich fesseln und berühren. Allerdings macht sie es dem Leser mit dem ungewohnten Erzählstil nicht immer leicht. Wörtliche Rede ist nur sehr selten im Buch zu finden. Hinzukommt, dass die deutsche Übersetzung offensichtlich an einigen Stellen nicht besonders elegant ist und kleinere Schwächen offenbart, beispielsweise bei der Passage, als es um ihren zweiten Vornamen geht. Positiv bewerte ich dagegen wiederum neben dem geschmackvollen Cover die Landkarten am Anfang des Buches und das Glossar. Mein Fazit: Die autobiografische Lektüre ist definitiv ein besonders, ein außergewöhnliches, ein beeindruckendes Buch. Es ist jedoch inhaltlich wie sprachlich keine leichte Kost.

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Das neue Leben

Von: marpije aus Nittendorf

10.10.2017

Die Autorin hat eigene Geschichte geschrieben über ihre Sucht - sie war jahrelang Alkoholabhängig . Wegen Alkohol sie hat alles verloren- ihr Job , ihr Freund, ihr eigene "ja", doch sie hat eine Therapie gemacht und ihr Leben neu sortiert. Amy Liptrot wächst auf einer rauer, kalter Insel wo zusammen mit ihrer Eltern und ihr Bruder auf einem Bauernhof wohnt , ihre Mutter- strenge Christin, ihr Vater mit depresiven Störungen und der harte Arbeit, ob das waren die Auslöser zu den Alkoholismus ? Sie will nur weg , sie will nach London wo viele Leute sind und das Leben ist ganz anders gemessen, sie zieht um aber statt neue Leben anfangen sie versinkt in Alkoholismus. Amy säuft immer mehr, verliert ein Job nach den anderen und sie ist einsam....Mit dreißig sie beginnt eine Therapie, besonders harte Therapie - Nachmittag sie muss wieder nach Hause wo der Gefahr rückfällig zu sein, sehr groß ist. Immer wieder plagt sie Heimweh, sie vermisst der Wind, das Meer, die Felsen- sie entscheidet sich  nach Orkneyinseln zurück fahren.... Schonungslos und mit vielen Details beschreibt die Autorin ihr Weg nach unten, ihr Leben damals hat nur ein Ziel- betrunken sein, alles andere war nur "Nebensache", am Ende sie bleibt alleine in ihren Zimmer mit eine Flasche in der Hand. Am Anfang sie hat noch " Freunde " mit welchen Alkohol- und Drogenkonsum hat Spaß gemacht , doch die anderen haben aufgehört und zu normalen Leben zurückgekhert, Amy kann das nicht, sie hat schon lange die Grenze überschritten.... In meinen Augen, die Insel hat sie gerettet, sie fährt nach Hause nach der abgeschlossener Therapie und dort die Natur, die Landschaften, das Wetter und der harte Arbeit haben sie zurück zum Leben geholt. Der Schreibstil ist gut aber manchmal nicht einfach zum lesen, die Autorin mischt die Zeiten - sie erzählt etwas aus Kindheit und im gleichen Kapitel sie schreibt über jetzigen Leben- ich finde immer  besser wenn der Vergangenheit von der Gegenwart abgegrentzt ist. Sehr gut finde ich die Beschreibungen von Insel, die sind sehr plastisch und " lebendig " , Amy Liptrot ist gelungen das besondere Klima von dort auf der Leser übertragen. Das Buch hat mir gut gefallen und ich bewundere der Mut von die Autorin, nicht jeder kann so offen über eigene Probleme reden.

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Amy Liptrots Debüt ist so funkelnd wie die Nordlichter

Von: Christine Leifeling aus Freren

08.10.2017

Der schnörkellose Ton, in dem Amy Liptrot über ihre Alkoholsucht und ihren Weg zur Heilung berichtet, trifft den Leser so schonungslos ins Gesicht,wie ein rauer Sturm auf den Orkeneyinseln. Noch nie habe ich eine so gelungene Mischung aus ungeschönter, ehrlicher Betrachtung des eigenen Lebensweges und leidenschaftlicher, emotionaler Naturschilderung gelesen. Amy Liptrot hat mit Nachtlichter ein wahrlich großes Werk geschaffen, das noch lange in meinem Kopf bleiben wird.

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