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Rezensionen zu
Dr. Siri und die Tränen der Madame Daeng

Colin Cotterill

Dr. Siri ermittelt (10)

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Ruhig könnte es sein. Harmonisch, friedlich und mit langen Tagen zu zweit. Dr. Siri, ehemaliger Pathologe in Laos, glücklich vereint mit seiner Madame Daeng, rüstig, aber dem Alter doch entgegengehend (Siri schon vorgeschrittener als seine Madame), das ruft doch nach Ruhe und Entspannung. Wenn da nicht diese Eigenart Siri´s wäre, sich nun wirklich gar nicht gefallen zu lassen. Was zunächst die staatliche Propaganda hier und da zu erleben hat. Denn die Lautsprechermasten, die überall öffentlich „Erziehung“ verkünden, sind nicht alles ihrer Standfestigkeit sicher. Zumindest nicht, wenn sie ihre Botschaften in Dr. Siri´s Hörweite zu verbreiten gedenken. Was aber auch ominöse Begebenheiten beim findigen Pathologen auslösen. Zumindest, wenn ihm jemand einen Finger, eingenäht in einen traditionellen laotischen Rock (ein Phasin), zukommen lässt. Ohne nähere Einzelheiten ist Siri intuitiv klar, dass hier eine Botschaft an ihn gerichtet ist, der er nachzugehen hat. Und das in nicht nur persönlicher nun eingetretener Unruhe und Neugier, sondern auch in unruhigen Zeiten. Vietnam ist in Kambodscha einmarschiert, China scharrt unruhig mit den Füßen und verlegt Truppen an die Grenze (der Roman spielt im Jahr 1978). Was zwar drohend im Raum steht, aber eigentlich noch nicht unbedingt nahe rückt. Allerdings, nach eingehender Betrachtung des Rockes durch Madame Chantas vom Laotischen Frauenverband ergibt sich eine erste, vage Spur. Denn unzweifelhaft stammt der Rock aus dem Norden des Landes. Ebenda, wo es eng an den Grenzen ist und gefährlich zugehen könnte. Was weder Siri noch seinen ebenso alten Vertrauten, den Genossen Civalai Songsawat noch Madam Daeng davon abhalten wird, dem Rätsel des Fingers im Rock entgegen zu reisen. Mit der, inzwischen vielfach bekannten, humorvollen (und trotzdem in den rechten Momenten durchaus spannenden) Erzählweise Cotterills sind die Grundpfeiler des 10. Dr. Siri Bandes gesetzt. In Verbindung mit der fundierten Kenntnis von Land, Leuten und Geschichte jener unruhigen Gegend Asiens gelingt es Cotterill wieder einmal spielend, den Leser in den Bann zu ziehen. Mit zu ermitteln. Und dabei oft ein Schmunzeln über die legere, coole Persönlichkeit Siris und seiner Getreuen ins Gesicht zu zaubern und, wie nebenbei, eine Menge über die speziellen Umstände und die Lebensweise in Laos und benachbarten Ländern zu erfahren. Was schon damit beginnt, dass es gar nicht so einfach für Siri ist, irgendwohin zu reisen zu jener Zeit in jenem Land. Ohne Verbindungen läuft da nichts. Bedauerlicherweise liegt eine Konstellation seiner persönlichen „Beziehungen“ in einflussreiche Kreise vor, die Siri erst einmal dazu zwingen, einen ganz anderen Fall anzugehen, um überhaupt „seinem Finger“ nachspüren zu können. Alles in allem eine lehrreiche, dennoch lockere, eine spannende und dabei mit viel Humor gewürzte Lektüre, die blendend unterhält.

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Die Reihe um den pensionierten Pathologen Dr. Siri in Laos haben wir in unserem Blog schon einmal vorgestellt. Nun ist der 10. Band der Reihe erschienen, in der Dr. Siri ein anonymes Paket mit einem handgewebten farbenfrohen Rock, einem sogenannten phasin, erhält. Dieses traditionelle Kleidungsstück wäre ein erfreuliches Geschenk gewesen, wenn in seinem Saum kein Finger eingenäht worden wäre. Siri muss erst einmal recherchieren, wo der Rock herkommen könnte und greift auf sein Netzwerk skurriler Helferinnen und Helfer zurück. Schnell wird klar, dass dieses Kleidungsstück aus dem Norden von Laos stammen muss. Leider ist in dem kommunistischen Land nicht so einfach, eine Reiseerlaubnis zu erhalten. Zu allem Überfluss ist Siris Lieblingsfeind, Richter Haeng, nicht mehr in Amt und Würden. Ihm wird vorgeworfen, eine seiner Konkubinen misshandelt zu haben, denn wie sich herausstellt, hat der Richter ein ganzes Netzwerk solcher Damen in der Hauptstadt Vientiane verteilt. Wer hätte das gedacht? Siri muss also erst einmal die Unschuld des Richters beweisen, um an seine Reisegenehmigung zu gelangen. Um dem chaotischen Leben in seinem Haus zu entfliehen, würde Siri fast alles tun. Dort haben sich nämlich sämtliche Vagabunden niedergelassen, die Siri und Daeng im Laufe der Zeit gesammelt haben. Bisher war es keine Problem, diese alle zu beherbergen, da die beiden über der Nudelküche von Madame Daeng wohnten. Das Gebäude wurde jedoch im letzten Teil Opfer eines Anschlags auf die beiden. Siris inneren Mitbewohner, die Geister der Verstorbenen, die auf seinem Tisch landeten, sind natürlich wieder mit von der Partie: dieses Mal bereichert durch die ehemalige Wahrsagerin Tante Bpoo, die kürzlich verstorben ist. Leider hat Siri immer noch keinen Weg gefunden, um mit seinen Geistern zu kommunizieren, aber vielleicht findet er ja in diesem Teil den Schlüssel dazu. Siri und Madame Daeng machen sich schließlich auf die Reise in den Norden, an deren Grenze zu China es einmal mehr zu Unruhen kommt: Die Vietnamesen marschieren in Kambodscha ein und China „is not amused“. Parallel wird Inspektor Phosy in den Norden geschickt. Der Mann von Dr. Siris ehemaliger Assistentin Dtui soll den Tod zweier Dorfvorsteher aufklären, die gewaltsam zu Tode gekommen sind. Der Fall gibt einige Rätsel auf. Die Einmischung eines brutalen chinesischen Vorarbeiters bringt nicht nur Phosy, sondern auch seine Frau und Tochter in Gefahr. Wie sich herausstellt, ist Civilai, pensionierter Parteibeamter und Siris bester Freund, auf geheimer diplomatischer Mission im Norden unterwegs, und so kann das greise Ermittlerteam wieder gemeinsam an die Lösung des Falles gehen. Sie stoßen auf einen grausamen Fall mit ungeahnten Dimensionen, bei dem sie mehr als einmal nur knapp selbst der Katastrophe entkommen. Eine alte Bekannte taucht dann zu allem Überfluss auch noch auf, von der alle gehofft hatten, dass sie nicht mehr unter den Lebenden weilt. Colin Cotteril hat mit dem 10. Band wieder einmal einen unterhaltsamen Krimi geschrieben, der gespickt ist mit viel britischem Humor. Wie bei jedem Fall sind die Dialoge zwischen Siri und Civilai für mich die absoluten Highlights, mal abgesehen davon, dass man viel lernt über die Region rund um Laos und ihre politisch mehr als bewegte Vergangenheit. Civilais Befürchtung, dass Laos China den Krieg erklären könnte, kommentiert Siri lachend mit „Na, der Krieg würde nicht lange dauern“,…“Schon am ersten Tag würde uns spätestens nach dem Morgentee die Munition ausgehen, und wir müssten mit Stöcken werfen. Was der Gegner vermutlich als Sarkasmus interpretieren würde. Und mit Sarkasmus hat noch niemand einen Krieg gewonnen.“ Es gäbe noch viele Stellen, die uns zum Schmunzeln gebracht haben, so begeistert sind wir immer wieder über diese Krimireihe. Sie ist sicherlich eine der ungewöhnlichsten Serien, die wir auf dem deutschen Buchmarkt haben, und ich bin sehr froh, dass ich diese durch den Tipp einer Besucherin in der Stadtbibliothek entdeckt habe. Vielen herzlichen Dank an den Goldmann-Verlag für das Leseexemplar und das Herausbringen dieser mehrfach ausgezeichneten Krimireihe. Wer mehr über den Autor wissen möchte, findet auf seiner nicht weniger skurrilen Website weitere Informationen.

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“Dr. Siri und die Tränen der Madame Daeng” ist der zehnte Laos-Krimi mit dem mittlerweile in Pension gegangenen Pathologen Dr. Siri Paiboun. Und wieder sind auch alle anderen, mittlerweile sehr liebgewonnenen Figuren mit von der Partie. So begleiten ihn seine Frau, Frau Madame Daeng und sein alter Freund Civilai auf seinem neuen Abenteuer, während der Polizist Phosy, der mittlerweile mit Dr. Siris ehemaliger Assistentin Dtui ein Kind hat, mit den soeben in Nordvietnam einmarschierten Chinesen in Konflikt gerät. Selbst Dr. Siris ehemaliger Hilfarbeiter Cheung bekommt einen kleinen Auftritt. Wie gewohnt schafft es Colin Cotterill, historische Fakten mit einer mystisch-spannenden, aber auch herzlich humorvollen Story zu verbinden. Wer die früheren Bände ab Nr. 1, “Dr. Siri und seine Toten”, bereits kennt, wird sich über viele Rückbezüge freuen. Wer nicht, kann auch gern hier zusteigen – es lohnt sich!

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