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Rezensionen zu
Das Versprechen der Wüste

Katherine Webb

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Meine Meinung: Eine von steilen Felswänden eingeschlossenen Bucht, das glitzernde Blau des Meeres und eindrucksvolle orientalische Gebäude sind das Erste, das Joan Seabrock bei ihrer Ankunft in Maskat erblickt. Die Hauptstadt des Oman ist genauso faszinierend, wie sie es sich in ihren Träumen ausgemalt hat! Doch ihr großes Idol, die Abenteurerin Maude Vickery, welche sie hier zu treffen verhofft, stellt sich als weit weniger glamourös heraus. Ebenso ernüchternd ist es, dass Joan sich aufgrund des im Land herrschenden Krieges nur begrenzt in der Stadt aufhalten darf. Ein Besuch ihres geliebten Bruders, welcher für Großbritannien im Oman kämpft, scheint gleichermaßen unmöglich. Die Verzweiflung, die Joan gleich zu Beginn ihrer Reise überkommt, ist also gut nachvollziehbar. Trotzdem gibt sie nicht auf, ein Umstand der mir sehr gefallen hat. Ihre Hartnäckigkeit wird schließlich belohnt, denn Maude Vickery taut in ihrer Gegenwart zusehends auf und rekrutiert Joan für ein gefährliches Unterfangen. Hier beweist die junge Frau erneut ihren Tatendrang und großen Mut. Doch überkamen mich mit vorranschreitender Handlung immer mehr Zweifel beim Lesen: Joans waghalsige Aktionen gehen viel zu glatt über die Bühne und irgendwann schüttelte ich nur noch den Kopf. Vieles empfand ich als sehr unrealistisch, besonders in Anbetracht der Zeit und des Landes in welchem der Roman angesiedelt ist. Auch mit guten Kontakten zu hochrangigen Politikern und Militärbossen, wäre es Joan niemals möglich gewesen gewisse Dinge zu tun und damit ohne Konsequenzen durchzukommen. Ihre Unterfangen waren aber nicht nur wirklichkeitsfremd, sondern auf 600 Seiten leider auch recht mager gestreut. Diese Umstände haben der Geschichte massiv die Spannung geraubt. Ebenso enttäuscht war ich, dass die Protagonsitin in privaten Belangen sehr naiv daher kommt und ihre Abgeklärtheit von einem auf den anderen Moment wie weggewischt war. Die seichte Liebesgeschichte der jungen Britin war für mich deshalb absolut vorraussehbar. Hinzu kam, dass besonders im Mittelteil des Buches die Handlung nur so dahinplätscherte. Schließlich legte ich den Schmöker öfter mal bei Seite und laß dazwischen anderes, weil ich ansonsten wohl abgebrochen hätte. Gerettet wurde die Story meiner Meinung nach durch die Rückblenden, welche Maude Vickery in ihrer Jugendzeit begleiten. Diese Frau wurde absolut faszinierend gezeichnet: Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat sie als erste das Rub-al-Chali - das Leere Viertel, die größte Sandwüste der Welt durchquert. In Briefen erzählt sie dem Leser und ihrem besten Freund von ihren spannenden Abenteuern auf der ganzen Welt und besonders im Nahen Osten. Sie ist unbeugsam, starrsinnig und unglaublich ehrgeizig! Ihr Lebensweg wurde allerdings von einem schweren Rückschlag gezeichnet, weshalb sie im hohen Alter immer noch voller Wut und Enttäuschung ist. Sie wirkt auf Joan und auch auf mich als sehr verschroben, und doch war sie mir sofort sympathisch. Im Nachwort der Autorin erfährt man, dass ihre Figur an die britische Historikerin Gertrude Bell angelehnt ist. Fazit: Kathrine Webbs angenehmer Schreibstil brachte mir die Schönheit des Nahen Ostens sehr gut näher. Leider kommt auf den fast 600 Seiten aber kaum Spannung auf und auch Joan als Protagonistin konnte mich nicht vollauf überzeugen. Einzig der besondere Charakter von Maude Vickery rettete mir diesen literarischen Ausflug in die Wüste des Omans. Für mich reichen schwache 2 Pflanzentöpfchen leider nicht für eine Leseempfehlung.

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Geschichte und Erzählstil: Um ehrlich zu sein, höre bzw. lese ich Katherine Webbs Romane immer nur zwischendurch, weil sie für mich alleine von ihren Ideen her nicht an Autorinnen wie Lucinda Riley und Kate Morton herankommt. Das Versprechen der Wüste hat mich in dieser Annahme auf jeden Fall noch einmal bestärkt. Anfangs wusste ich nicht so recht, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde und habe Joans Abenteuer im Oman einfach mal auf mich zu kommen lassen. Leider blieb der große Knall aber aus und die Handlung war lange nicht so geheimnisvoll und mitreißend, wie ich mir das erhofft hatte. Thematisch klang Das Versprechen der Wüste zunächst vielversprechend, denn mit dem Oman hat Katherine Webb einen Schauplatz gewählt, den ich bisher noch gar nicht kannte und der mich mit seiner einzigartigen Landschaft und Geschichte sofort in seinen Bann gezogen hat. Interessant fand ich auch, dass die Protagonistin Joan Seabrook Archäologin ist und in der Wüste auf die Suche nach längst vergessenen Geheimnissen und Zivilisationen gehen will. Mit Maude Vickory wird ebenfalls eine spannende Persönlichkeit eingeführt, denn die betagte Entdeckerin scheint doch so manches Geheimnis zu hüten und bei ihren Touren einiges entdeckt zu haben. Die Ausgangssituation hat also durchaus gestimmt und Lust auf eine verschlungene Geschichte vor einem faszinierenden Setting gemacht. Allerdings blieb die Handlung insgesamt eher dürftig. Was Maude Vickory verheimlicht, konnte man schon ziemlich früh erahnen und auch ihre Rivalität mit ihrem ehemaligen Jugendfreund und mittlerweile pensionierten Entdecker Nathaniel hat sich für mich recht schnell erklärt. Die Handlung in den 1950er Jahren wird immer wieder durch Sequenzen aus Maudes Leben unterbrochen, die ich allerdings recht langatmig und wenig spannend fand. Leider passiert auch in der "Gegenwart" relativ wenig, denn Joan bekommt tatsächlich keine Chance, ihrer Leidenschaft nachzugehen - Geheimnisse der Wüste aufdecken? Pustekuchen! Das liegt zwar daran, dass der Oman sich 1958 im Kriegszustand befand und man als Privatperson wohl kaum eine Reiseerlaubnis bekam, dann frage ich mich allerdings, wieso Webb sich für diese Zeit entschieden und ihrer Protagonistin obendrein einen Beruf gegeben hat, der so gar keine Relevanz für die Geschichte hat. Dieser Aspekt verläuft leider im wahrsten Sinne des Wortes im Sande, was für mich ziemlich enttäuschend war. Im Großen und Ganzen dreht es sich vor allem um Joans Beziehung zu ihrem Verlobten Rory, der sich plötzlich von ihr distanziert und sich weigert, ein Datum für die Hochzeit festzulegen, und um Maude Vickorys Beziehung zu Nathaniel Elliot. Beide geben vielleicht anfangs Rätsel auf, aber wie gesagt: Als Leser blickt man doch recht schnell durch und so fand ich die Handlung insgesamt leider zu geradlinig und flach. Große Überraschungen und Plot Twists blieben aus und auch das Auftauchen von Nathaniels Sohn Charles brachte nicht wirklich mehr Schwung in die Geschichte. Schade, denn das Szenario hätte eigentlich viel Potenzial gehabt, scheiterte aber letztlich an der Umsetzung. Sprecher: Das Versprechen der Wüste hat zwei Erzählerinnen: Zum einen Anna Thalbach und zum anderen Gabriele Blum. Anna Thalbach liest die Sequenzen im Jahr 1958 und zieht einen mit ihrer etwas speziellen, aber ausdrucksstarken Stimme in ihren Bann. Der schleppend in Gang kommenden Handlung hat sie wieder etwas Pepp gegeben. Gabriele Blum steht dazu im krassen Gegensatz, denn ihre Stimme ist eher gewöhnlich und so wirkten die Abschnitte, in denen es um Maude Vickorys Vergangenheit ging, besonders einschläfernd auf mich. Meiner Meinung nach eine durchwachsene Vertonung mit nicht ganz optimaler Besetzung. Mein Fazit: Katherine Webbs neuester Roman Das Versprechen der Wüste konnte mit einem faszinierenden Schauplatz und einer vielversprechenden Ausgangssituation punkten, scheiterte für mich aber an der Umsetzung. Es gab einfach zu wenig Überraschungen - die Handlung hat mich die meiste Zeit über schlichtweg gelangweilt. Auch die Vertonung konnte mich letztlich nicht wirklich vom Hocker reißen. Schade!

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