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Rezensionen zu
Wenn das Eis bricht

Camilla Grebe

Die Profilerin (1)

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Camilla Grebe schreibt sehr eindrücklich und anschaulich, man ist immer mitten im Geschehen. In diesem Psychothriller liegt der Fokus auf Beziehungen, Krankheiten und Emotionen. Schon nach wenigen Seiten war ich sehr gefesselt von der Story. Nicht zuletzt lag das auch an den sehr fein gezeichneten, glaubwürdigen Charakteren, mit denen ich mich in vielen Bereichen gut identifizieren konnte. Hanne, die neben Kommissar Peter Lindgren die Hauptrolle in dieser Reihe spielt, ist Verhaltensforscherin und hat in der Vergangenheit die Polizei bereits als Profilerin unterstützt. Leider wurde bei ihr inzwischen eine beginnende Demenz diagnostiziert. Die Krankheit verunsichert Hanne total und stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf. Auch Peter hat Probleme: er hat einen Sohn, zu dem er kaum Kontakt hat und zwischenmenschliche Beziehungen scheinen ihm allgemein schwer zu fallen. Doch dann geschieht ein äußerst grausamer Mord, der auffallende Ähnlichkeit mit einem Verbrechen aufweist, an dessen Aufklärung Peter und Hanne vor zehn Jahren gemeinsam beteiligt waren. Wie wird dieser neue Fall ihr Leben verändern? Die Geschichte wird auf drei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Einerseits verfolgen wir die aktuellen Ermittlungen, andererseits präsentiert uns die Autorin in Rückblicken, wie es zu diesem Verbrechen kommen konnte. Und zusätzlich sorgen Blicke in die noch weiter zurückliegende Vergangenheit dafür, dass wir die Ursprünge des Ganzen erkennen. Alles wird sehr ausführlich erzählt und ich habe erst nach der Hälfte des Buches die Auflösung erraten können, was aber der Spannung keinen Abbruch tat, denn erst spät wird wirklich klar, was dahintersteckt. Einen Punkt Abzug gibt es von mir für einige Längen, die trotz der Spannung aufkommen, was daran liegt, dass manches einen Hauch zu ausführlich beschrieben wird. Vor allem in der zweiten Hälfte, in der man die Lösung schon gut erahnen kann, hätte ich mir etwas mehr Action gewünscht. Aber es ist wirklich ein Psychothriller, der nicht durch die wenigen (recht blutigen) Szenen fesseln will, sondern durch die gut durchdachte erschreckende Story. Hanne und Peter habe ich schon nach diesem Buch ins Leserherz geschlossen. Bin schon sehr gespannt, was sie im nächsten Band „Tagebuch meines Verschwindens“ erleben werden. Diesen Thriller kann ich – trotz einiger Längen – wirklich weiterempfehlen, denn die Story ist gut durchdacht und erschreckend real. Ein Blick in die Abgründe der menschlichen Psyche, der fesselt und bestens unterhält.

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€ 15,00 [D] inkl. MwSt. € 15,50 [A] | CHF 20,50* (* empf. VK-Preis) Paperback, Klappenbroschur ISBN: 978-3-442-75717-6 NEU Erschienen: 10.04.2017 Zum Buch: https://www.randomhouse.de/Paperback/Wenn-das-Eis-bricht/Camilla-Grebe/btb-Hardcover/e499057.rhd In der Wohnung des reichen Geschäftsmanns Jesper Orre wird die Leiche einer jungen Frau gefunden – auf brutale Art ermordet. Von ihm fehlt jede Spur. Vor zehn Jahren gab es einen ganz ähnlichen Fall – ungelöst. Hanne, die Kriminalpsychologin von damals, soll deshalb ermitteln. Sie muss in die Vergangenheit eintauchen, dabei verschwimmt gerade ihre Gegenwart – sie fürchtet, an beginnendem Alzheimer zu leiden. Ihre Existenz bekommt zunehmend Risse, und die beiden Fälle verbinden sich auf ungute Weise. Kann Hanne sich selbst und ihren Erinnerungen trauen? Ist sie auf der richtigen Spur? Wann bricht das Eis, und was kommt darunter zum Vorschein? Meine Meinung: Ich kenne die Autorin schon von dem Autorenduo Grebe/Träff rund um die Siri-Bergmann-Reihe. Daher war ich sehr gespannt auf ein eigenes Buch von Camilla Grebe. Freundlicherweise wurde es mir vom Verlag zur Verfügung gestellt. Trotz der über 600 Seiten ließ sich das Buch sehr flüssig lesen und ich habe es innerhalb von 48 Stunden verschlungen. Durch die Art und Weise, wie das Buch geschrieben und aufgeteilt ist, rätselt man immer mit, ob die Emma, die wir durch viele einzelne Kapitel verfolgen, nun das Opfer oder die Täterin ist. Dies hat sich mir erst ziemlich zum Schluss erschlossen, so dass für mich von Anfang bis Ende Spannung vorhanden war. Zunächst einmal wird im Haus des Geschäftsmanns Jesper Orre eine Frauenleiche gefunden, von ihm fehlt auch jede Spur. Es dauert eine ganze Zeit, bis das Opfer identifiziert werden kann. Die Ermittler holen sich eine erfahrene Kriminalpsycbologin hinzu, die vor einigen Jahren einen ähnlich gelagerten Fall bearbeitet hat. Diese leidet aber mittlerweile unter anfänglicher Demenz. Mich konnte diese Art des Psychothrillers auf jeden Fall begeistern. Es fing relativ harmlos an und die Spannung steigerte sich immer ein wenig mehr, zum Schluss konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Alles in allem kann ich hier auf jeden Fall eine klare Kauf- und Lesempfehlung aussprechen für alle Fans von skandinavischen Thrillern. Dies ist ein Einzelband und kann unabhängig von der Siri-Bergmann-Reihe gelesen werden. Von mir bekommt das Buch sehr gute 4,5 Sterne.

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In der Wohnung des Geschäftsmanns Jesper Orre wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wurde ermordet, geköpft und ihr Kopf auf schreckliche Art inszeniert. Die Frau kann lange Zeit nicht identifiziert werden und von Jesper Orre fehlt jede Spur. Vor zehn Jahren gab es einen ähnlichen Mord. Damals war Hanne, eine Kriminalpsychologin, an den Ermittlungen beteiligt. Der Mord wurde allerdings nie aufgeklärt. Obwohl Hanne an beginnender Demenz leidet, möchte sie die Polizei wieder unterstützen. Der Aufbau des Buches ist ungewöhnlich für einen Thriller. Die Geschichte wird von drei verschiedenen Erzählern aus der Ich-Form erzählt. Alle drei haben mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen, wie so oft in schwedischen Thrillern oder Krimis. Peter, der Polizist, ist 49, hat einen fünfzehnjährigen unehelichen Sohn, zu dem er den Kontakt scheut und ist beziehungsunfähig. Hanne, die Kriminalpsychologin, ist 59, lebt in einer unglücklichen Ehe und hat beginnende Demenz. Der größte Teil handelt allerdings von Emma und beginnt bereits zwei Monate früher. Emma ist 25 und hat ein geheimes Verhältnis mit Jesper Orre, bis er sie am Abend ihrer geplanten Verlobung einfach sitzen lässt. Als er auf ihre Nachrichten nicht reagiert, beginnt sie, ihm nachzuspionieren. In Emmas Kapiteln gibt es viele Rückblicke in ihre Kindheit und Jugend, die alles andere als einfach war. Ich konnte Emma überhaupt nicht einordnen. Ist sie Opfer, Täterin oder vielleicht Beobachterin? Die Zusammenhänge mit dem Mord haben sich erst nach und nach entschlüsselt. Am besten hat mir Hanne gefallen. Trotz ihrer Verletzlichkeit hat sie doch Stärke bewiesen. Der Schreibstil von Camilla Grebe ist so flüssig und mitreißend, dass ich trotz der sehr langsamen Entwicklung der Geschichte, von dem Buch gefesselt war. Fazit: Obwohl der Mord grausam ist, ist die Geschichte doch unblutig. Eher psychologisch interessant und mit überraschenden Wendungen (gegen Ende). Ich hatte von diesem Buch mehr Spannung erwartet, aber trotzdem hat es mir ganz gut gefallen.

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Eine junge Frau wird grausam ermordet in der Wohnung eines reichen, älteren Mannes aufgefunden. Dieser ist jedoch spurlos verschwunden, und Ermittler Peter ruft deswegen die Psychologin Hanne um Hilfe. Diese hat in einem zehn Jahre zurückliegenden Fall ermittelt, der ganz ähnlich gelagert war. Doch Hanne leidet unter beginnendem Alzheimer, sodass sie nicht immer weiß, ob sie ihrem Gedächtnis trauen kann... Camilla Grebe, die bisher mit der Buchreihe um Siri Bergmann aufgefallen ist, hat mit „Wenn das Eis bricht“ einen eigenständigen Roman geschrieben. Neue, spannende Charaktere und eine Dreiteilung der Handlung zeichnen diesen Roman aus, wobei sich die einzelnen Handlungsstränge ergänzen und so langsam ein komplettes Bild zusammensetzen. Denn während die Erzählungen aus der Sicht von Hanne und Peter die Ermittlungen voranbringen, ist der dritte Teil eher ein Rückblick um eine junge Verkäuferin und kann zunächst nicht wirklich in Zusammenhang gebracht werden. Nur langsam klärt sich auf, wie dies miteinander verwoben ist, was den Reiz noch einmal deutlich steigert. Dabei haben auch alle drei Abschnitte einen eigenen Spannungsbogen, und auch darüber wird ein sehr gelungenes Konstrukt gespannt. An vielen Stellen tritt die Haupthandlung jedoch in den Hintergrund, und der persönliche Hintergrund der Protagonisten wird stärker beleuchtet. Das bringt zwar auch einige etwas zähe Stellen hervor, ist aber insgesamt eine sehr gelungene Ergänzung. Denn gerade die Alzheimer-Erkrankung von Hanne bringt noch einmal eine ganz andere Farbe mit ein, wirkt düster bedrohlich und stärkt die psychologischen Aspekte des Romans. Dabei wird auch auf die Vergangenheit der Protagonisten eingegangen, vor allem Peters harte Kindheit ist dabei im Fokus. Das sorgt dafür, dass der Thriller-Anteil immer öfter zurückrückt und durch viele Nebenarme ergänzt wird. Mir hat das sehr gut gefallen, zumal die komplexe Dreiteilung sehr spannende Aspekte mit einbringt. Da gibt es zahlreiche überraschende Überschneidungen und eine packende Auflösung, die man so über weite Teile nicht erwartet hätte.

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Camilla Grebe erzählt ihren Schweden-Psycho-Thriller „Wenn das Eis bricht“ konsequent aus den drei Perspektiven von Peter, Hanne und Emma. Als jeweilige Ich-Erzählerin gelingt es ihr, das Handeln und die subjektive Wahrnehmung ihrer drei Charaktere so eindringlich und überzeugend zu schildern, dass die Story immer wieder überraschende Momente erhält und eine unerwartete Wendung nimmt. Dabei geht es fast zwangsläufig auch um die persönlichen Gedanken und Erfahrungen der drei Protagonisten, die, wie in sich gefangen, nicht aus ihrer Rolle heraus kommen und von jenen schwer enttäuscht werden, die sie zu lieben glauben. So ist “Wenn das Eis bricht” ein Drama, das psychologisch raffiniert aufgebaut, ungemein spannend erzählt und bis zur letzten Seite fesselnd ist.

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"Wenn das Eis bricht" ist Camilla Grebes Solo-Debüt. Zuvor hat Sie mit ihrer Schwester Åsa Träff eine Thriller-Reihe um die Psychotherapeutin Siri Bergman veröffentlicht. ***Inhalt*** In der Wohnung eines reichen Geschäftsmanns wird eine brutal zugerichtete Frauenleiche gefunden. Von dem Geschäftsmann fehlt jede Spur. Das Ermittlerteam fühlt sich bei diesem grausamen Mord an einen 10 Jahre zurückliegenden Fall erinnert und holt sich zur Unterstützung die Hilfe der damaligen Psychologin Hanne dazu. Drei unterschiedlichen Erzählperspektiven ziehen sich durch das gesamte Buch: In wechselnden Kapiteln kommen der Ermittler Peter, die Psychologin Hanne und die junge Verkäuferin Emma nacheinander zu Wort. ***Buchkritik*** „Wenn jemand sagt, du seist anders, dann musst du an den Schmetterling denken. Anders bedeutet nicht schlechter. Anders kann genauso gut besser sein. Versprich mir, das nie zu vergessen.“ (S. 389) Das was mich an dem Buch am meisten fasziniert hat, waren die gut ausgearbeiteten Protagonisten. Man lernt durch die jeweils wechselnden Ich-Perspektiven innerhalb eines Kapitels die Charaktere sehr gut kennen und spürt Empathie mit Hanne, die an Demenz erkrankt ist. Mit Peter, der unter seiner Beziehungsunfähigkeit leidet und Emma, deren Leben sehr einsam und ungeliebt wirkt. Einige Erinnerungen reichen zum Teil in die Vergangenheit zurück, sodass die Eigenarten und die Verhaltensweisen aller Protagonisten gut nachvollziehbar sind. Nach 70 bis 75 % des Buches hatte ich bereits eine Ahnung, wie sich der Mord zugetragen hat und durch wen dieser begangen wurde. Dies hat jedoch dem Lesespaß keinen Abbruch getan, da der Schreibstil sehr packend und emphatisch ist. ***Fazit*** Ein spannender Thriller mit tollen und tiefgehenden Charakteren. Klare Leseempfehlung!

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Zusammenfassung: Emma, eine junge Verkäuferin der Modekette "Clothes & More " lebt recht einsam, bis sie eines Tages auf Jesper Orre trifft. Jesper ist Vorstand der Modekette, eigentlich für Emma unerreichbar, aber trotzdem beginnt Jesper in Emmas Leben eine große Rolle zu spielen. Natürlich muss dies alles geheim bleiben, aber dennoch kann Emma ihr Glück kaum fassen. Bis Jesper sie ausgerechnet am Abend der Verlobung sitzen lässt. Noch nicht einmal per Brief oder mit Worten, er taucht einfach nicht mehr auf. Irgendwann will Emma Klarheit und versucht mit Jesper in Kontakt zu treten, doch das ist gar nicht so einfach. Dann wird in Jespers Haus eine grausam ermordete Frau gefunden. Die Polizei weiß nicht wer die Frau ist und Jesper ist spurlos verschwunden. Er ist nicht aufzufinden und benutzt weder Kreditkarte noch Mobiltelefon. Peter ermittelt in diesem Fall und da er Bezüge zu einem sehr alten Verbrechen hat, zieht er die Verhaltenspsychologin Hanne hinzu. Hanne ist eigentlich nicht mehr aktive Beraterin, aber diesen Fall möchte sie dennoch mit aufklären.... Vielleicht auch, um einen Teil ihrer eigenen Vergangenheit zu klären. Fazit: Die Geschichte wird aus drei Perspektiven und auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Peter, der Polizist erlebt den Fall im Hier und Jetzt, erzählt seine Eindrücke und beginnt mehr und mehr seine eigene Persönlichkeit zu reflektieren. Hanne ist auch im Hier und Jetzt, entgleitet aber sehr oft in die Vergangenheit, die ihr auf einmal wieder sehr Nahe kommt. Emmas Erzählung beginnt einige Monate vor dem Verbrechen und rollt den Fall quasi von hinten nach vorne auf. In Emmas Beschreibungen erfahren wir, was passierte und warum das Geschehen zu einem bestimmten Punkt führte. In Peter und Hannes Beschreibung ist alles schon passiert und sie versuchen herauszufinden was eigentlich passierte. Die Wege aller drei kreuzen sich gelegentlich, ohne dass sie wissen, dass sich hier ihre Wege kreuzen. Auch der Leser tappte sehr lange im Dunklen und weiß nicht, wessen Weg er gerade, beim Lesen kreuzt. Ich fand diese Art des Erzählens sehr genial. Immer wieder hatte ich das Gefühl, durch Emmas Erleben der Polizei einen Tick voraus zu sein und wenige Seiten später glaubte ich weniger zu wissen als zuvor. Dadurch erhält das Buch noch eine zusätzliche Spannung, da mich die Autorin doch teilweise gehörig in die Irre führte. Die Geschichte an sich ist schon sehr spannend, aber mit diesem Verwirrspiel bekommt die Spannung noch mal mehr Tempo. Irgendwann dann, wurde das Verwirrspiel aufgelöst und ich, als Leser, wusste Bescheid, obwohl der Fall an sich noch nicht geklärt war. Dann konnte ich in Ruhe und gemütlich lesen, wie Peter und Hanne die Tat aufklären und die letztendliche Auflösung genießen. In der Buchklappe habe ich gelesen, dass der Roman in Hollywood verfilmt wird und das kann ich mir so richtig gut vorstellen. Das Buch hat wirklich das Zeug zu einem super Film. Mir hat der Roman total gut gefallen, der Schreibstil, die verschiedenen Perspektiven, die Protagonisten, die unterschiedlichen Zeitlinien, alles war stimmig und hat gut gepasst. Wenn es hiervon einen Band zwei und drei gegeben hätte, wäre ich wohl geradewegs in den Buchladen gegangen um sofort weiter zu lesen. :)

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Bisher kannte ich bereits die vier hervorragenden Krimis um die Stockholmer Psychotherapeutin Siri Bergman, die Camilla Grebe, Betriebswirtin, zusammen ihrer jüngeren Schwester Åsa Träff, Psychologin mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie, geschrieben hat. Ich war deshalb sehr gespannt, ob Camilla Grebe alleine genauso gut schreibt wie im Team, und vor allem, ob das psychologische Element genauso stark sein würde. Beide Fragen kann ich nach der Lektüre mit einem eindeutigen Ja beantworten. Der Thriller „Wenn das Eis bricht“ beginnt einem scheußlichen Fund: In der Villa des ebenso erfolgreichen wie wegen seiner Methoden, seiner Frauengeschichten und seiner politisch unkorrekten Äußerungen umstrittenen 45-jährigen Managers einer erfolgreichen Modekette, Jesper Orre, wird eine enthauptete Frau gefunden, Orre selbst ist verschwunden. Die Auffindesituation gleicht frappierend einem nie aufgeklärten Mord an einem jungen Mann zehn Jahre zuvor ebenfalls in Stockholm. Können zwei verschiedene Täter dermaßen ähnliche Verbrechen begehen? Wer ist die Tote und wo ist Jesper Orre? Erzählt wird abwechselnd aus drei Perspektiven. Peter Lindgren, 49 Jahre, latent depressiv, mit stark angeknackstem Selbstbewusstsein und pathologischer Bindungsangst, ermittelt heute wie damals bei der Stockholmer Kriminalpolizei. Hanne Lagerlind-Schön, 59 Jahre, Verhaltensforscherin und gelegentlich von der Polizei mit der Erstellung psychologischer Täterprofile beauftragt, war ebenfalls bereits in den alten Fall involviert. Gegen Peters Willen wird sie erneut hinzugezogen. Die Beiden hat einst eine ernsthafte Liebesbeziehung verbunden, die an Peters Bindungsangst gescheitert ist. Nun leidet Hanne an beginnender Demenz und steht vor der Frage, wie sie die Zeit vor dem Vergessen sinnvoll verbringen will. Die dritte Ich-Erzählerin, die häppchenweise über die zwei Monate vor der Tat berichtet, ist die junge Verkäuferin Emma Bohman, angestellt bei der gleichen Modekette wie Jesper Orre, durch die heimliche Verlobung mit ihm aufgestiegen vom Aschenputtel zur Prinzessin – bis er sich plötzlich nicht mehr meldet. Anders als der Leser oder die Leserin, für die sich schnell ein Bild ergibt, tappt die Polizei lange im Dunkeln. Doch irgendetwas passt nicht so recht zusammen – aber was? Ein über 600 Seiten durchgehend spannender, einfach zu lesender Psychothriller, stimmig erzählt und genial aufgelöst, eben ein echtes Produkt „made in Sweden“.

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