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Rezensionen zu
Komm her und lass dich küssen

Griet Op de Beeck

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Im Roman „Komm her und lass dich küssen“ von Griet Op de Beeck, erzählt uns die Autorin die Geschichte von Mona und ihrer Familie und dabei begleiten wir die Protagonistin in drei verschiedenen Lebensphasen: als Kind 1976-1978, als junge Frau 1991 und als Erwachsene 2002. Der erste Teil des Romans berichtet über Monas Kindheit im Alter von 9 bis 12 Jahren. Als die Mutter des Mädchens bei einem Autounfall ums Leben kommt, kümmert sich Mona fortan um ihren kleinen Bruder Alexander, denn ihr Vater flüchtet sich von jeher in seine Arbeit als Zahnarzt und die junge Stiefmutter Marie, die den beiden Geschwistern nur wenige Wochen nach dem Tod ihrer Mutter vorgestellt wird, ist mehr mit sich selbst und ihrem Wunsch nach Perfektion beschäftigt, als sich um die Bedürfnisse ihrer Stiefkinder zu kümmern. Artig, unsichtbar und äußerst pflichtbewusst, versucht Mona nicht aufzufallen, es jedem Erwachsenen recht zu machen und ihren Vater und Marie nicht zu enttäuschen. Der zweite Teil des Romans gibt dem Leser Einblick in Monas 20er. Die junge Frau ist mit ihrer vermeintlich großen Liebe, dem älteren Schriftsteller Louis leiert, doch das Verhältnis ist geprägt von Abhängigkeit und der Angst zu Versagen. Die Beziehung zur Stiefmutter Marie gestaltet sich ebenfalls äußerst schwierig, können Mona und Alexander den Anforderungen Maries doch nie komplett gerecht werden. Nur Mona verspürt weiterhin das Bedürfnis folgsam zu sein und stellt ihre Meinung und ihre Wünsche nach wie vor in den Hintergrund. Im 3.Abschnitt des Buches begleiten wir die junge Frau im Alter von 30 Jahren, als ihr Vater erkrankt und sie viel Zeit im Krankenhaus verbringt. Ihr Wunsch, mit ihrem Vater alleine zu sein um ihm all die Fragen zu stellen die sie jahrelang unterdrückt hat, gestaltet sich äußerst schwierig, denn die dominante Marie ist stets präsent. Ob und wann es Mona endlich schafft eigene Entscheidungen zu treffen, ohne auf jemanden Rücksicht zu nehmen, und ob sie jemals begreift wie man frei und glücklich lebt, ist eine der zentralen Fragen die man sich als Leser vor allem im dritten Teil dieser Lektüre stellt. Die Autorin skizziert in ihrem Entwicklungsroman eine scheinbar behütete Kindheit, aber schafft es gleichzeitig, Monas starke aber unterdrückte Persönlichkeit und ihre tiefe Einsamkeit spürbar zu machen. Das Mädchen beschwert sich nie, doch der Leser ahnt stets, dass das Kind leidet und vor allem auf der Suche nach Liebe ist. Neben Monas Gefühlswelt, war es auch sehr spannend die Entwicklung der anderen Protagonisten mitzuverfolgen. Wie verläuft Alexanders Leben und wie gestaltet sich die Ehe zwischen dem Vater und der neuen Mutter Marie? Vor allem der erste Teil des Romans konnte mich richtig fesseln und ich habe es geschafft, schnell in die Geschichte einzutauchen. Neben dem fantastischen Einblick in Monas Entwicklung, wird dem Leser vor Augen geführt, wie vergangene Ereignisse in der Kindheit, unsere Zukunft mitgestalten können und wie schwierig es sein kann, sich von der Vergangenheit zu lösen um einen selbstbewussten Weg zu gehen. Dieses Buch ist für mich nicht nur ein feinfühliger Entwicklungsroman, sondern auch eine spannende „Auferstehungsgeschichte“, die einen besondern Platz in meinem Bücherregal bekommen wird.

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