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Rezensionen zu
Ich dreh gleich durch!

Anna Maria Sanders

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Cover: Ich kann nicht anders, als leicht zu schmunzeln, wenn ich das Kind auf dem Cover sehe. Strahlend blaue Augen, Sommersprossen und ein Gesichtsausdruck, das zum Titel des Buches passt. Durch den weißen Hintergrund kommen das Foto und der Titel besser zur Geltung. Hinzu kommt, dass man bei dieser Schriftart meint, dass es der Protagonist selbst geschrieben hat. Bewaffnet mit einem roten Edding und kund tuend, was ihm durch den Kopf geht, damit es auch jeder versteht und durch dieses Buch nachvollziehen kann. Aufgrund der unteren Beschreibung, auf dem Cover, könnte man meinen, dass man auf Anhieb weiß, worauf sich der Leser bei diesem Buch einlässt. Das dachte ich auch aber ich bin der Meinung, dass es zu viel mehr kommt und dieses Buch viel mehr beinhaltet, als 'nur eine Geschichte' eines ADHS-Kindes. Inhalt: Anstatt sofort einen Blick in das Tagebuch des ADHS-Kindes, Max, werfen zu können, wird der Leser mit einer Kurzgeschichte begrüßt. Durch dieser ist der Leser in der Situation einer Mutter, die mit ihrem Kind unterwegs ist. Zappelig, unruhig und leicht verträumt wirkend, zieht das Kind die Blicke der Passanten auf sich. Nicht nur die Situation lebt von ihrer Echtheit, sondern auch die Reaktionen. Eine Mutter, die versucht es allem und jedem recht zu machen, während sie an der harten Mauer der Gesellschaft scheitert. Die Kurzgeschichte lädt dazu ein, beide Seiten - die Seite der Mutter und die Seite der Passanten - verstehen zu wollen. Und doch muss ich sagen, dass ich mich von Anfang an, auf der Seite der Mutter befunden habe. Für diese Seite kam bei mir mehr Sympathie auf. Nicht nur das, es liegt auch an den Grund, dass es immer einfach ist, sich sofort von alles und jedem ein schnelles Bild zu machen, während die eigentlichen Gründe für jenes Verhalten oder für jene Situation unklar sind. Im Hauptteil der Geschichte geht es um den Protagonisten und vom ADHS betroffenem Kind Max. Dieser bekam zu Weihnachten ein Tagebuch geschenkt und beschreibt die ersten Seiten damit, dass er für dieses Geschenk nicht viel Begeisterung aufbringen kann. Verständlich, denn an seiner Stelle hätte ich mich auch eher über ein Spielzeug gefreut. Zugleich ist jedoch zu merken, wie Max in seinem Alter mit seiner Sprachgewandtheit heraus sticht. Durch die Einblicke in seinem Tagebuch, wird eine gewisse Nähe zum Protagonisten erstellt, die stärker ist, als es jene aus sonstigen Romanen schaffen könnte. Die Tagebucheinträge sorgen nicht nur für die Sympathie und das Verständnis, sondern beinhalten eine Entwicklungsphase, die in dem Buch deutlich hervor sticht. Außerdem lädt das Buch dazu ein, die Situationen und Max aus einer anderen Perspektive zu sehen. Sei es die Perspektive der Familie oder die der Lehrer, die Max unterrichten. Den Perspektivenwechsel konnte ich noch verstehen und ich fand es interessant zu lesen, wie die Eltern Max aus ihren Augen sehen und die Situationen einschätzen. Auch einen 'Bericht' des Lehrers über Max lesen zu können, fand ich interessant, doch ein zu ofter Wechsel, fand ich dann doch etwas anstrengend. Schreibstil: Die Kurzgeschichte sowie die Tagebucheinträge - sei es von Max oder von anderen - sind stets in der Ich-Form beschrieben. Gerade bei solchen Geschichten finde ich die erste Form optimal. So war es auch bei diesem Buch der Fall, dass sich der Leser auf Anhieb im Geschehen befand und den Meinungen sowie Emotionen der Charaktere gegenüber stand. Unabhängig von der gewählten Genre, fand ich den Schreibstil einfach und verständlich. Das Krankheitsbild wird durch dieses Buch auf eine neue Weise beschrieben. Psychologische Definitionen stechen durch Beispiele der Alltagsgeschichten, verständlich hervor. Ich gebe zu, dass ich Psychologie an sich sehr interessant finde. Doch auch wenn dem nicht so wäre, so sind die Definition auf das Krankheitsbild ADHS bezogen, durch die Alltagssituationen sehr gut in Szene gesetzt und verständlich sowie nachvollziehbar gestaltet worden. Auch die unterschiedlichen Perspektiven fand ich optimal. Allerdings gibt es bei dem Perspektivenwechsel auch einen Störfaktor. So folgten wiederholend einige Wechsel zwischen den Lehrern, sodass ich der Meinung bin, dass sich der Schreibstil nicht sonderlich zwischen all den Personen unterscheidet. Wären bestimmte Szenen nicht zu Wort gekommen, wäre ich von weiteren Berichten der Eltern ausgegangen. Meiner Meinung nach hätte es gereicht, wenn es bei einem zusätzlichen Perspektivenwechsel der Klassenlehrerin geblieben wäre. __________________________ Fazit: Auch wenn mir manche Perspektivenwechsel zu oft und zu viel erschienen, fand ich das Buch sehr interessant. Es hilft dabei, das psychische Krankheitsbild - in seinen entwickelten 'Stufen' - besser zu verstehen. Das Verständnis wird nicht nur auf die Eltern bezogen, sodass einem 'gesunden' Menschen bewusst wird, was eine, von ADHS betroffene Person und sein Familienkreis usw. wirklich durchmacht. Empfehlenswert für betroffene Personen und auch für die, die außen vor stehen, um dieses Thema besser verstehen zu können, das meiner Meinung nach, oft unterschätzt und vor allem falsch eingeschätzt wird!

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