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Rezensionen zu
Die langen Abende

Elizabeth Strout

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Schon mit > Blick aufs Meer < durften wir die kauzig schrullige Olive Kitteridge näher kennenlernen. Hier in > Die langen Abende < begleiten wir sie wieder ein Stück ihres Weges . Olive hat ihren Mann verloren und weiß damit nach außen hin gut umzugehen. Doch sie fühlt sich einsam, wie auch verwitwete Jack. Die beiden ziehen zusammen und heiraten. Olive und Jack sind so um die 70. ihre Kinder aus 1. Ehe sehen dem Ganzen eher misstrauisch gegenüber. Doch die Frischvermählten gegen gemeinsam ihren Weg und genießen die Annehmlichkeiten des Lebens. Sie führen eine passable Ehe. Nur bei kleinen Disputen wünschen sich beide ihre vorigen Ehepartner zurück. Mit zunehmenden Alter wird die resolute, pensionierte Lehrerin Olive scheinbar Altersmilde. In jungen Jahren war sie von manchen Mitmenschen noch gefürchtet, nun gibt sie sich emphatisch und zeigt wieder einmal, dass Olive Kitteridge eine Frau der Tat ist. An der Küste von Maine spielt dieser warmherzige Roman. Von Kitsch weit entfernt. Hier geht es um die Liebe im Alter und auch um den Tod. Doch Elisabeth Strout spiegelt die einfachen Menschen wie du und ich in einem liebevoll getönten Licht ohne Schnörkel, mit umsomehr Intelligenz und Humor. Warmherzige Empfehlung meinerseits!

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Olive Kitteridge ist zurück - so barsch und verschroben wie ich sie schon in dem Vorgängerbuch "Mit Blick aufs Meer" kenne und liebe. Olive leidet nun unter ihrem einsamen Leben als Witwe und der Entfremdung von ihrem Sohn Christopher. Dann trifft Olive auf den Witwer Jack, der mit seiner Tochter keinen Kontakt hat und sich ebenfalls alleine fühlt. Er schafft es schließlich, den harten Panzer von Olive zu knacken. Währenddessen kämpfen andere Bewohner*innen Crosbys mit ihrem Alter, ihren Beziehungen und ihrem Glück und Unglück. Ein großartiges Buch, das auf ungeschönte und dennoch sehr liebevolle Art und Weise sehr wichtige Themen wie Alter, späte Liebe, Trauer, Familie und Beziehungen vereint. Ich habe mit jeder Person des Buches mitgefühlt und ihre Geschichten sind mir sehr nahe gegangen. Gleichzeitig sorgt der humorvolle, trockene Ton dafür, dass sich das Buch nicht zu schwer oder bedrückend anfühlt. Schließlich hat mich die geschliffene Sprache sehr begeistert. Ein rundum gelungener Roman, den ich euch sehr empfehle!

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«Es war November, der erste Schnee in Crosby, Maine, stand noch aus, und weil an diesem Mittwoch die Sonne herausgekommen war, lag eine geradezu bedrohliche Schönheit über der Welt. Die Eichen trugen noch Laub, verschrumpelt und golden, und die Nadelhölzer standen stramm, als frören sie, aber die anderen Bäume waren kahl und reckten ihre spitzen schwarzen Äste in den Himmel.» Wer Elisabeth Strout kennt, weiß, dass ihre Romane eigentlich so etwas wie zusammenhängende Kurzgeschichten sind, Erzählungen über Menschen wie du und ich. Eben das ist das Besondere: Kleinstadtgeschichten, in einem episodisch angelegten Roman, in denen man sich selbst wiederfindet. Das Ganze wird durch schwarzen Humor unterfüttert. In Crosby, einer kleinen Stadt an der Küste von Main passiert nicht viel. Nicht weit entfernt von New York werden die Küstenstädte im Sommer voll, den Rest des Jahres lassen es sich Rentner hier gut gehen und die ältere Bevölkerung der Einheimischen, weil die Jungen fast alle abgewandert sind. Dieser Roman befasst sich mit dem Altern, mit Generationenkonflikten, Verlust und Trauer, Schuld und Sühne. Olive Kitteridge, eine pensionierte Lehrerin Anfang siebzig, mischt sich gern in die Angelegenheiten von anderen ein. Zurückhaltung und Feingefühl sind nicht ihre Tugend. «Jetzt gestattete Jack es sich doch, an Olive Kitteridge zu denken: Groß, wuchtig; mein Gott, war sie eine seltsame Frau. Aber sie hatte ihm gefallen, sehr sogar, sie hatte eine Ehrlichkeit – war es Ehrlichkeit? – irgendetwas hatte sie an sich.» Jack Kennison, einst Harvardprofessor, ist der Meinung, sie ist die einzige Witwe im Ort, mit der er es sich zu leben vorstellen kann. Beiden sind die langjährigen Ehepartner verstorben und nach einer Trauerphase hat beide die Einsamkeit übermannt. Beide vermissen ihre Kinder, die in New York leben, ihnen fremd geworden sind, woran Olive und Jack selbst nicht gerade unschuldig sind … Sie schätzen sich gegenseitig sehr. Und Olive hat sich vorgenommen, Milde walten zu lassen, sie weiß heute, «... wann man besser den Mund hält.» Das Leben, das vor ihnen liegt, ist kurz – warum sollte man sich über Eigenheiten, die stören, aufregen? Vertane Zeit, obwohl es einiges gäbe, das ihr an Jack auf die Nerven fällt. Jack sagt: «Wir haben nicht viel Zeit», bittet sie, ihn zu heiraten. Etwas, das bei Olivs Sohn keine Zustimmung findet. «Jack kamen ihre dicken alten Leiber immer vor wie zwei am Strand angespülte Schiffbrüchige, die sich verzweifelt aneinander festklammern. Nie im Leben hätte er es für möglich gehalten, seine letzten Jahre mit solch einer Frau zu verbringen. Die Sache war, bei ihr konnte er er selbst sein.» Eine zweite Liebe im Alter und viele Randgeschichten von Menschen, denen Olive begegnet. Tragik und Bitternis, Familiengeschichten, Kindesmissbrauch, Vernachlässigung und häusliche Gewalt, die Schwierigkeit des Alterns, Demenz; lebensecht und feinsinnig, nüchtern betrachtet, auf den Punkt gebracht, beobachtet Elizabeth Strout Menschen, mit allen Facetten. Olive, spröde und zynisch, aber doch das Herz auf dem richtigen Fleck, nervtötend in ihrer ständigen Hilfsbereitschaft. Genau das gibt dank des schwarzen Humors und der Situationskomik der Traurigkeit vieler Szenen etwas Komisches. «Jahre später hatte er es bei einem Streit aufs Tapet gebracht, und Betsy hatte gesagt: ‹Ich habe gehofft, dass du stirbst.› Ihre Unverblümtheit hatte ihn schockiert. ‹Du hast gehofft, dass ich sterbe?› In der Erinnerung hatte er verwundert die Arme ausgebreitet, während er das fragte. Worauf sie, etwas betreten, sagte: ‹Es hätte für mich alles viel leichter gemacht.› Da hatte er es. Oh, Betsy! Betsy, Betsy, wir haben es versiebt.» Rückblicke in Lebensläufe, Olive erinnert sich, als sie als Kind die Mutter fragte, warum sie keine Geschwister habe; die Mutter antwortete: «Nach dir? Das haben wir uns nicht getraut, nach dir nochmal ein Kind zu bekommen.» Strout kennt sich sehr gut aus mit dem Altern, denn sie hat u.a. Gerontologie studiert, und sie beschreibt mit aller Härte, aber gleichzeitig auch sehr liebevoll empathisch, welche Schwierigkeiten Menschen im Alter bevorstehten. Prostataoperation, Inkontinenz, Krebserkrankungen, Herzinfarkt, Demenz, Suizide, Alterswindeln, fette Leiber, die engumschlungen einschlafen – das sind keine romantischen Liebesgeschichten für Heftchenromane – und trotzdem gehen sie ans Herz, weil sie authentisch sind. Auch im Alter gibt es Lebensfreude, Menschen werden ruhiger, altersweise und manche schaffen es, sich weiterzuentwickeln. Ein Roman, der von Liebe und Verlust erzählt, vom Altern und der Einsamkeit, Schicksalsschlägen, Hoffnungslosigkeit und auf der anderen Seite Lebensfreude und Hoffnung. Vielleicht nicht unbedingt ein Roman für junge Leser. Wer gern Romane liest, die das Leben schreiben, der wird sich wie ich amüsieren. «Als er starb, neben ihr, im Schlaf, schlugen Ozeane der Angst über ihr zusammen. Tag für Tag beutelte die Angst sie. Komm zurück, dachte sie immerzu, oh bitte bitte bitte komm zurück!» Elizabeth Strout wurde 1956 in Portland, Maine, geboren. Für ihren Roman »Mit Blick aufs Meer« bekam sie 2009 den Pulitzerpreis. »Die Unvollkommenheit der Liebe« wurde für den Man Booker Prize 2016 nominiert. »Alles ist möglich« wurde 2018 mit dem Story Prize ausgezeichnet, erhielt ein überwältigendes Presseecho in den USA und stand in allen großen Medien auf den Empfehlungslisten. Die Übersetzungsrechte ihres neuen Romans wurden in bisher 17 Länder verkauft. Elizabeth Strout lebt in Maine und in New York City.

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Wenn man es in so vielen Romanen immer wieder mit Gangstern und Serienmördern zu tun bekommt, ist die knisternde Spannung in »Die langen Abende« von Elizabeth Strout eine angenehme Abwechslung. »Die langen Abende« erzählt viele Geschichten aus dem alltäglichen Leben in einer Kleinstadt im Osten der USA. Elizabeth Stroud schafft es hervorragend, die Gedanken und Gefühle ihrer Figuren zu beschreiben. Sie ist so nah dran, dass jeder Leser etwas in und an den Figuren entdeckt, was auch auf seine eigene Familie zutrifft. Geht es um die beiden Protagonisten oliv und Jack, die beide vor wenigen Monaten bzw Jahren ihre Ehepartner verloren haben. In ihrem kleinen Örtchen Crosby Maine haben sie sich kennengelernt, freunden sich an, beginnen sich zu lieben. Natürlich geht das nicht ohne Streit und Konflikt. Aber beide fühlen sich von ihren Familien, das heißt ihren Kindern, im Stich gelassen. Sie fühlen sich einsam und finden deshalb umso weniger zusammen einander. Leben von Olive und Jack läuft in gemeinsam und in getrennten Kapiteln ab. Sie denken viel darüber nach, wie das Leben richtig gemeistert haben, ob ihre Ehe und die Erziehung der Kinder richtig gelaufen war. Vielleicht haben Sie ja auch aus falscher Loyalität zu lange zu ihrem ersten Ehepartner gestanden? Sehr einfühlsam beschreibt Elizabeth strout die Gefühlswelt ihrer Figuren. Dabei dreht es sich nicht ausschließlich um die beiden Protagonisten. Der Leser lernt einen ganzen Mikrokosmos einer Kleinstadt eine kaktenen und kann dem Schluss gelangen: Die an, denen geht es auch nicht anders. Mich verblüfft dabei immer wieder, dass die Gefühle und die Ansichten der Menschen auf jedem Punkt der Erde offenbar sehr ähnlich sind. Dass es sich bei diesem Roman um einen amerikanischen handelt, ist nur dem Lokalkolorit der Kleinstadt zu entnehmen dem Verhalten der Figuren. »Die langen Abende« ist ein Roman, den man in vollen Zügen genießen kann, ohne dass dabei der Humor auf der Strecke bleibt. Ich mag ihn sehr. Er hatte mich nach den ersten Sätzen an die Romane »Die Korrekturen« von Jonathan Franzen und »Diese alte Sehnsucht« Richard Russo erinnert, die ich ebenfalls schon auf meinem Blog besprochen habe. © Detlef Knut, Düsseldorf 2021

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Mein Leseeindruck: Es war mein zweites Buch der berühmten Autorin und all meine hohen Erwartungen, was flüssigen Schreibstil, Feinfühligkeit der Autorin mit einem klugen Blick auf die Gesellschaft und ihre Menschen betreffen, haben sich wieder voll erfüllt! Die Autorin hat unterschiedliche Mitmenschen einer Kleinstadt in Maine und ihre Lebenswege in einzelnen Kapiteln tolerant und ehrlich beschrieben. Auch unangenehme oder gar abstossende Gedanken sowie Wesenszüge der einzelnen Personen hat sie ohne Wertung erwähnt. Diese Lebensbeichten erfolgen meist in einer Ich-Erzählung. All diese Einzelschicksale sind auf irgendeine Weise mit dem Leben der wichtigen Haupt-Protagonistin und Erzählerin Olive Kitteridge verbunden. Olive Knitterige hat als ehemalige Lehrerin das Herz auf dem rechten Fleck! Sie denkt, redet und handelt unkonventionell, lebt ihre eigenen Überzeugungen voll aus. Sie ist alt, vielleicht auch äusserlich nicht mehr hübsch zu nennen. Sie hat nach dem Tod ihres Ehemannes noch einmal gegen den Widerstand ihres Sohnes den ebenfalls älteren Harvard Professor Jack Kennison geheiratet und führt mit ihm ein beschauliches und ruhiges neues Eheleben, indem sie versucht Verletzungen ihres jetzigen neuen Partners zu vermeiden. Im Nach hinein sieht sie ihr eigenes Verhalten gegenüber ihrem ersten, langjährigen Ehe-Partner eher kritisch und bereut vieles! Sätze , Handlungen, ihr oft unsensibles Verhalten ihm gegenüber. Natürlich gelingen solche Vorsätze nie vollkommen. Auch das weiss sie inzwischen durch die Weisheit ihres Alters. Es gibt keine Vollkommenheit in sozialen Beziehungen, kein *Richtig* oder *Falsch*, kein *Schwarz* oder *Weiss* . Das Leben besteht aus unendlichen vielen Grautönen. Die Toleranz und Aufmerksamkeit dieser Frau gegenüber ihren Mitmenschen hat mir imponiert und unglaublich gut gefallen. Mit dieser absoluten Buchempfehlung einer grossartigen und warmherzigen Autorin wünsche ich Euch ein aufregendes Lesevergnügen in diesen kühlen Sommerwochen! Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese grossartige und bewegende Lektüre! Danke an die Autorin und den btb Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

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Hätte ich gewusst, dass mir Olive Kittridge so sehr ans Herz wachsen würde, hätte ich vielleicht doch den 1. Teil der Reihe vorweg gelesen… 😉 (Was meint Ihr, macht es noch Sinn „Mit Blick aufs Meer“ NACH „Die langen Abende“ zu lesen…?) Denn dieser Ausflug an die Küste von Maine war so genial. Und diese leicht schrullige alte Lady, die ihr Herz auf der Zunge trägt, hat mir wirklich schöne Momente geschenkt…, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. In dem Roman, der sich perfekt aus vielen einzelnen Episoden zusammensetzt, lernen wir in Zeitsprüngen einige Personen sehr genau kennen. Und diese haben alle mehr oder weniger intensiv mit Olive Kittridge zu tun. Mit Einsamkeit im Alter, Warmherzigkeit, Ehrlichkeit, Freundschaft… Ich würde mir so sehr wünschen, dass es mehr Menschen von Olives Kaliber gäbe. Dann wüssten wir alle viel häufiger, woran wir wären. Und müssten nicht immer Rätselraten betreiben…!

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Die Autorin schreibt sehr lebendig über den Alltag der Bewohner. Das Buch lässt sich wunderbar lesen. Die Geschichten sind teilweise mit einer besonderen Ironie geschrieben, so dass man öfter schmunzeln und auch laut lachen muss. Betroffen macht einen aber auch zu lesen, wie Personen altern und einsam werden. Manche nehmen das Altwerden mit Humor, aber manche verzweifeln daran. Das Buch ist so wunderbar geschrieben, dass man meint, direkt selber an der Küste von Maine zu sein und dass man den See und die Jahreszeiten erlebt.

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In einem wundervollen ruhigen Schreibstil erzählt Elisabeth Strout uns von Olive und Jack, beide sind im Ruhestand und leben in Cosby einer idyllischen Kleinstadt der USA. Olive ist über die Jahre eine schwierige aber erliche Person geworden und obwohl ihr viele Leute der Kleinstadt genau wegen dieser Art aus dem Weg gehen ist sie immer da, wenn es den Menschen um Sie herum nicht gut geht. Jack hat eine Prostata Operation hinter sich und kämpft mit der damit verbundenen Inkontinenz. Beide finden zueinander den mit wem sonst sollen sie die langen Abende ihres alters verbringen. Das Alt werden nicht immer schön ist wird uns hier realistisch geschildert und doch kann man mit jeder Begegnung wenn man sie nur zulässt die Einsamkeit überwinden. Ein Buch über das Resümee des Lebens. Humorvoll, traurig, wehmütig aber doch ermutigen. Einfach nur gut…..

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