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Rezensionen zu
LARA

Anna Pasternak

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Anna Pasternaks Liebeschronologie „Lara. Die wahre Geschichte hinter Doktor Schiwago.“, erschienen im Münchener btb Verlag, liest sich als Familien_Reflexion. Als Entmystifizierung eines Heldenepos, dem ihr berühmter Großonkel Boris Pasternak in seiner privaten Ambiguität voransteht. Als Teil_Dokument einer Liebe zwischen Juri und seiner Lara erhebt das Erinnern auf den Spuren des berühmten Verwandten den Anspruch ‚Die wahre Geschichte hinter Doktor Schiwago‘ zu illustrieren. Olga/Lara Iwinskaja vorzustellen, den Versuch zu unternehmen, posthume Gerechtigkeit der Frau zukommen zu lassen, die für B. Pasternak nicht nur einmal von der sowjetischen Obrigkeit inhaftiert wurde und die das eigene Leben zum Schutze des berühmten Geliebten und seiner literarischen Leistungen wie ein pekuniäres Pfand einsetzte. Doch die authentische Aufarbeitung A. Pasternaks um die Entstehungsgeschichte(n) des berühmten Romans sind mehr als 428 Seiten Liebe, Sehnsucht, Erwartung, Versprechen. Es ist die Liebesgeschichte zweier intellektueller LiteratInnen*, die zwischen repressiver Politik, machtlogischer Praxis, gesellschaftlichen Zwangsrollen und zahlreichen privaten Umbrüchen angesiedelt ist. Eine Liebe die nicht nur in Pasternaks berühmten Roman Doktor Schiwago thematisiert, dokumentiert und archiviert wurde, sondern auch die persönlichen Linien des ‚privaten Pasternak‘ nach- aber auch auszeichnet. Dabei schärft Anna Pasternak den Blick für die reelle Figur der Lara in Boris Pasternaks Leben und dessen literarischem Wirken. Wir lernen eine äußerst aufopfernde Olga Iwinskaja kennen, differenziert, talentiert und mindestens genauso ambivalent wie die Person um Boris Pasternak selbst. Die herangezogenen Memoiren, Autobiographien, Briefwechsel und Analysen u.a. weiterer Familienmitglieder fügen sich zu einem wohl zusammengesetzten Zeit_Bild B. Pasternaks zusammen. Auch der Spannungsbogen kommt in den Episoden der Annäherung zwischen den Liebenden, ihrer geistigen Harmonie und leidenschaftlichen Schicksalsgemeinschaft nicht zu kurz. A. Pasternak entführt mit ihrer persönlichen Lektüre ebenso die eher in sowjetischer Literatur unbeleckten Lesenden in eine drückende und willkürliche Zeit politischer Verfolgung. Sie schafft Sehnsüchte nach Erinnerung und Aufarbeitung. Nach fliegenden Kranichen. Wer Doktor Schiwago noch nicht gelesen haben sollte, dem sei das Nachholen zwingend angeraten. Dem ‚selbst‘ zur Liebe und allen Repressalien die die Veröffentlichung verzögern wollten – zum Trotz. A. Pasternaks Liebeschronologie hingegen bereichert auch die Sammlung erfahrener PasternakenthusiastInnen*. von Amanda Beser

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Russland zur Zeit der Revolution. In dieser Zeit war nur eines sicher: nämlich, dass alles und jeder unsicher ist - und mittendrin eine leidenschaftliche Liebesgeschichte um den Arzt Jurij Schiwago und seine Geliebte Lara. - Der russische Dichter und Schriftsteller Boris Pasternak schrieb mit „Doktor Schiwago“ ein Meisterwerk, das zum bedeutendsten Roman des 20. Jahrhunderts wurde und deswegen vielen Lesern geläufig ist. Viele Jahre seines Lebens widmete er seinem Roman, nahm einiges dafür in Kauf nur um dann festzustellen, dass er in der Sowjetunion für eine lange Zeit nicht veröffentlicht werden durfte, während der Roman in anderen Sprachen um die ganze Welt ging. Mit ihrem Buch „Lara – die wahre Geschichte hinter Doktor Schiwago“ ließ die Großnichte Anna Pasternak nicht nur mein Slawistinnen Herz höher schlagen, sondern sie liefert auch die Geschichte hinter der Geschichte. Genauer gesagt fängt die Autorin das Leben, Umfeld und die Mitmenschen Pasternaks ein, erklärt den geschichtlichen Kontext und beschreibt die Konsequenzen des stalinistischen Regimes für schriftstellerische Tätigkeiten der Zeit. Im Vordergrund soll hier B. Pasternaks Inspiration für sein Meisterwerk stehen: Olga Inwinskaja, die in seinem Roman die Lara verkörpert. Doch wie auch zu seinen Lebzeiten überschattet B. Pasternak mit seinem einnehmenden Auftreten seine Mitmenschen und so auch Olga in vielen Teilen des Werkes von Anna Pasternak. An manchen Stellen wünscht man sich mehr aus der Sicht dieser im Leben von B. Pasternak einflussreichen Frau, aber auch Opfer des Terror-Regimes zu erfahren – aber am Ende ist es doch das, was versprochen wird: Die wahre Geschichte hinter Doktor Schiwago. Mit diesem Buch werden die einen Antworten auf ungeklärte Fragen finden, die anderen werden B. Pasternaks Roman nur noch mehr lieben, während wieder andere das Buch unbedingt lesen möchten oder eben auch nicht. In jedem Fall lässt Anna Pasternaks „Lara“ einen nicht unberührt. Empfohlen wird jedoch entweder den Roman gelesen bzw. wenigstens davon gehört zu haben oder evtl. Interesse an Entstehungsgeschichten hinter Werken, damit die Gedanken nicht in einem luftleeren Raum schweben. :-)

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