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Rezensionen zu
Die Medusa-Chroniken

Stephen Baxter, Alastair Reynolds

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€ 14,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Bei einem Unfall verliert Commander Howard Falcon beinahe sein Leben. Nur durch hoch entwickelte Technologien und außergewöhnlicher Maßnahmen kann er gerettet werden. Aber der größte Teil seines menschlichen Körpers muss maschinellen Teilen weichen, so dass sich Falcon zu einer menschlichen Maschine entwickelt. Im Laufe von Jahrhunderten wird er immer mehr zu einer intelligenten Maschine, während er dennoch seine Menschlichkeit behält. Als Künstliche Intelligenzen die Macht an sich reißen wollen, begibt sich Falcon als Vermittler auf eine gefährliche, aber auch faszinierende Reise zum Jupiter. . Als großer Stephen Baxter-Fan war ich natürlich neugierig, wie eine Zusammenarbeit zwischen ihm und einem weiteren meiner Lieblingsautoren, nämlich Alastair Reynolds, wohl funktionieren würde. Das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen und entführt den Leser in, von beiden Autoren gewohnt, visionäre Welten. An manchen Stellen erkennt man eindeutig Baxters Handschrift, an anderen Stellen liest man Reynolds‘ heraus, aber insgesamt verschmelzen die beiden Schreibstile der beiden Autoren zu einem außergewöhnlichen Ganzen. Inspiriert von Arthur C. Clarkes Kurzgeschichte „Ein Treffen mit Medusa“, die übrigens im Buch als Anhang enthalten ist, führen Baxter und Reynolds die Geschichte (und vor allem den Geist der Geschichte im Sinne von Clarke) so perfekt weiter, das es eine wahre Freude ist. Anfangs ist es ein wenig gewöhnungsbedürftig, wenn man Jahrhunderte immer nur in kurzen Geschichten erlebt. Lässt man sich auf dieses Spiel allerdings ein, bekommt man im Laufe des Romans ein unglaublich intensives Bild von Falcons Leben und den Geschehnissen, die in diesen Zeitspannen in der Welt(politik) passiert sind. Es erscheint wie ein Puzzle, bei dem man erst am Ende ein gesamtes Bild zu sehen bekommt. Erst am Ende begreift man, welch einem ereignisreichen Leben und epischen Entwicklungen der Menschheitsgeschichte man beigewohnt hat. Mit visionären Ideen zeigen die beiden Starautoren realistisch, wie unsere Zukunft aussehen könnte. Es ist atemberaubend, wie perfekt sich die Einzelgeschichten aus dem Leben des Protagonisten am Ende zu einem Gesamten zusammenfügen, das einen dermaßen mitreißt, das man die Welt und die Zeit um sich herum vergisst. Schreibtechnisch bewegen sich „Die Medusa Chroniken“ auf sehr hohem Niveau und beide Autoren schaffen es, unglaublich erscheinende Begebenheiten absolut glaubwürdig darzustellen. Durch den sozusagen unsterblichen Maschinen-Menschen Howard Falcon haben die beiden einen Protagonisten erschaffen, mit dem zusammen der Leser Zeitzeuge einer über siebenhundert Jahre dauernden Entwicklung auf der Erde und im Weltraum wird. Der Aufbau des Romans ist grandios, wenn man am Ende nochmal auf die Ereignisse zurückblickt und den Plot Revue passieren lässt. Atemlos macht einen aber das Finale, das wohl hauptsächlich aus der Feder (oder zumindest aus dem Kopf) von Stephen Baxter stammt, denn wie in so vielen von Baxters Science Fiction-Visionen, überschreitet auch hier der Protagonist die Grenzen menschlichen Vorstellungsvermögens. Das Ende der Geschichte gleicht einer Achterbahnfahrt, die man mit angehaltenem Atem verschlingt und sich dabei immer wieder fragt, wie jemand auf solch genialen Ideen kommen kann. „Die Medusa Chroniken“ bleiben im Gedächtnis haften. Sie führen eine preisgekrönte Kurzgeschichte von Arthur C. Clarke kultverdächtig fort und erschaffen ein Kopfkino der Extraklasse. Wer allerdings Weltraumschlachten und Alien-Invasionen erwartet, wird wohl enttäuscht sein, denn die Herren Baxter und Reynolds haben einen melancholischen, nichtsdestoweniger epischen, Blick auf die Zukunft der Menschheit und das lange Leben eines im Grunde genommen einsamen Mannes entworfen. Für mich ein Meisterwerk, das mich oft auch an die grandiosen Romane des deutschen Schriftstellers Andreas Brandhorst erinnert hat. . Fazit: Ruhig und melancholisch mit einem atemberaubenden, visionären Ende. Ein Meisterwerk zweier Meister! © 2017 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Meisterwerk

Von: A.D.

17.02.2017

Die Medusa Chroniken ist eine gewaltige, Jahrhunderte umspannende Space Opera zweier großartiger Autoren. Ein Meisterwerk an Future History, eine Chronik der Menschheit, die über sich und ihre eigene Gier, die eigene Schöpfungskraft stolpert und an den Abgrund trudelt, während sie noch versucht, das Sonnensystem für sich zu erobern. Baxter und Reynolds haben keine überflüssige Zeilenschinderei betrieben. Jedes Kapitel, jede Schilderung eines Details hat ihre Berechtigung, oft genug dreht und wendet sich die Geschichte aufgrund der Details. Der Roman verströmt den zarten Duft von Realismus, auch wenn sich die Herren gewisse Freiheiten genommen haben. Die Genialität und den menschlichen Erfindungsgeist kontrastieren sie recht brutal mit der menschlichen Gier und Selbstsucht. Mit der Hauptfigur Howard Falcon haben sie einen Gimmick, der die Handlung auf Jahrhunderte ausdehnt, der ein Zeitzeuge ist und dessen Perspektive es ist, die wir hauptsächlich zu sehen bekommen. Falcon ist ein nüchterner Charakter, der in der Lage ist, seine Erlebnisse und Begegnungen analytisch zu sehen, was den Autoren die Möglichkeit gibt, all die faszinierenden Details, die diese Zukunft bereit hält, zu schildern, wobei sie ganz bewusst immer wieder Lücken reißen, die Jahrzehnte währen. Die Medusa Chroniken sind ein mächtiges, faszinierendes Panorama über die Eroberung des Sonnensystems und all die Schönheit und Schrecken, die es für die Menschen bereithält. Ein Teil ist hausgemacht, ein Teil davon wartet auf uns … wir sollten dem Jupiter mit großer Vorsicht und noch viel mehr Respekt gegenübertreten.

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