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Rezensionen zu
Die Geschichte der Bienen

Maja Lunde

Klimaquartett (1)

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

England, 1852: William ist Biologe und Samenhändler. Seit sein Mentor sich von ihm abgewendet hat und er sich als Forscher und Biologe gescheitert sieht, schafft er es nicht mehr, sein Bett zu verlassen. Durch neuen Input durch sein Kind rafft er sich auf, einer neuen Idee nachzugehen – ein neuartiger Bienenstock, der die Imkerei völlig revolutionieren soll. Ohio, 2007: George ist Imker und er möchte sein florierendes Geschäft irgendwann an seinen Sohn Tom vererben. Dieser hat jedoch ganz andere Pläne für sein Leben -bis auf einmal die Bienen verschwinden. China, 2098: Mittlerweile haben die Menschen die Arbeit der Bienen übernommen und bestäuben die Blumen per Hand. Denn schon lange gibt es keine Bienen mehr. Tao ist eine von den fleißigen Arbeiterinnen. Sie hofft auf ein besseres Leben für ihren Sohn Wei-Wen. Nach einem mysteriösen Zwischenfall ist Wei-Wen weg und Tao sucht nicht nur nach ihm, sondern auch nach einer neuen Zukunft für die gesamte Menschheit. Ein Buch über Bienen? Wäre das Buch nicht Bestseller des vorangegangen Jahres gewesen, hätte ich das Buch wohl eher nicht lesen müssen. Als meist verkauftes Buch muss Maja Lunde doch etwas richtig gemacht haben und so wollte ich mich auch selbst von diesem Roman überzeugen lassen. Zuallererst: Ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn eine Geschichte über Bienen erst einmal etwas eigenartig klingt, genauso wie die Inhaltsangabe des Buches. Zuerst werden alle drei Geschichten kurz eingeführt und dann abwechselnd erzählt. Je nach Erzählhöhepunkt wechselt die Geschichte auch mal nur zwischen zwei Geschichten, sie werden also nicht starr abwechselnd erzählt, was auch wirklich Sinn macht. Alle 3 Zeitachsen für sich sind interessant, aber überzeugen so richtig erst in Kombination miteinander. William ist depressiv, nachdem er sich als gescheitert betrachtet. Erst durch den Besuch seines Sohnes und die Aussicht auf ein neues Projekt, auf das er sämtliche Lebensenergie fokussieren kann, kann er wieder neuen Lebensmut gewinnen. George geht in seinem Beruf auf, und wünscht sich, wie so viele Eltern, sein aufgebautes Imperium einmal an seinen Sohn zu geben. Es kommt mehrfach zu Konflikten, weil Sohn und Vater einfach unterschiedliche Lebenspläne haben. Die Handlung in China hat ein wenig Endzeitstimmung. Die Menschen sind eher Sklaven, es herrscht Lebensmittelknappheit und diverse Teile sind nicht mehr bewohnt. Die Frage nach Wei-Wens Schicksal steht im Raum – auch wenn durch die Thematik den meisten Lesern schnell klar sein dürfte, was es mit dem Zwischenfall auf sich hat. Das Buch macht wirklich nachdenklich, was die Rolle der Bienen angeht und wie wir mit unserer Umwelt umgehen. Maja Lunde überzeugt aber vor allem auch dadurch, dass sie sich so eingehend mit der Eltern-Kind-Beziehung auseinandersetzt. Mit der Frage, was wir unseren Kindern hinterlassen wollen, was wir uns für sie wünschen und wie weit wir für sie gehen würden. Auch wenn das Buch zwischenzeitlich etwas ruhig ist, habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Gut unterhalten, weil es zum Denken anregt. Ich vergebe 5 Sterne.

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Ich habe das Buch verschlungen! Das Titelbild mit der Biene ist ansprechend gestaltet. In der Innenklappe ist eine kurze Beschreibung, welche Personen vorkommen und in welchem Jahr die Geschichte spielt. Die kurze Info hat mir geholfen, den Überblick zu behalten. Die Geschichte lässt sich flüssig und schnell lesen, die Handlungsstränge wechseln sich ab. Jede Zeitschiene ist in sich schlüssig und verständlich geschrieben. Die Charaktere konnte ich mir gut vorstellen und mich in sie einfühlen. Sie sind nicht mal sonderlich sympathisch aber man versteht die jeweiligen Lebensumstände. Bei dem Teil über Tao aus China, wird das Peking im Jahre 2098 als sehr düster und unheimlich beschrieben. An der einen oder anderen Stelle hätte ich hier gerne mehr über die Umstände gelesen. Einzigartig finde ich auch die Vermischung von Roman mit einem wichtigen Sachthema. Am Ende wird der Zusammenhang zwischen den Protagonisten klar. Ein tolles Buch- eine klare Kaufempfehlung!

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Was ich an diesem Buch so gelungen fand, war die Verknüpfung der drei geschilderten Zeitebenen. Nach und nach enthüllen sich kleinste Verbindungen, die die Geschichte tragen und über die Thematik an sich bewusst machen, wie bedeutsam kleinste Entscheidungen im Großen und Ganzen betrachtet sind. Die Thematik des Bienensterbens ist nun nicht neu, sondern wird seit einigen Jahren immer stärker in den Blick genommen. Auch die Frage, was das Bienensterben langfristig für Auswirkungen auf unsere Nahrungsproduktion haben wird, kommt langsam auf. In China werden bereits seit einigen Jahren in Teilen des Landes Obstbäume von Hand bestäubt, eine unglaubliche kräftezehrende Arbeit. Auch alternative Möglichkeiten, wie der Einsatz von Bienen-Drohnen [Zeit Online] werden bereits besprochen. Dieses Szenario der Arbeiterin, die von Hand bestäubt und Bienen nur aus Geschichtsbüchern kennt, greift Lunde in ihrem Roman auf. Die Veränderungen der Welt, die sich durch alle Bereiche des Lebens ziehen, werden eindrucksvoll geschildert. Wenn die Lebensmittelherstellung so kompliziert geworden ist, verliert Bildung an Wert, denn jede Arbeitskraft wird gebraucht. Großstädte verwaisen, denn Leben kann nur dort stattfinden, wo eine Versorgung gewährleistet ist. Und der Einzelne geht in einem Kollektiv auf, das gemeinsam um ein Überleben kämpft. Nieder Instinkte setzen sich im Kampf um Nahrungsmittel durch und Menschlichkeit scheint zu einem seltenen Gut zu werden. Dem Gegenüber stellt Lunde die Entwicklung hin zur Katastrophe. Man beginnt zu ahnen, welche Auswirkungen die Entscheidungen einzelner haben. Persönliche Probleme verschleiern die sich anbahnende Katastrophe, die der Leser jedoch dank der späteren Handlung bereits vorausahnt. Nebenbei erfährt man viel über Bienenzucht, über Lebensmittelproduktion und über eine mögliche zukünftige Entwicklung. Diese scheint, wenn auch auf den ersten Blick extrem, nicht so abwegig. Ein absoluter Gänsehaut-Moment daher für mich, als Tao in einer Bibliothek die Geschichte des Bienensterbens nachliest. Diese ist nicht nur begrenzt auf Chinas, sondern spiegelt die weltweite Entwicklung. Besonders Tao, möglicherweise auch durch ihre großartige Sprecherin Bibiana Beglau, hatte es mir in der Geschichte besonders angetan. Ihr ambivalenter Blick auf ihre eigene Arbeit, aber auch auf das mögliche Leben ihres Sohnes und die Gemeinschaft in der sie lebt, ihr gleichzeitiger starker Wille gepaart mit einer fatalistischen Haltung machten sie für mich glaubwürdig und nachvollziehbar. Beinahe waren mir die beiden anderen Handlungsstränge zu viel, dabei erfüllen sie doch eine wichtige Funktion im Ganzen: Zu zeigen, wie wenig wir uns mit kommenden Problemen beschäftigen, wenn sie nur weit genug entfernt erscheinen. Gleichzeitig bringen beide Zeitlinien weitere Aspekte mit in den Roman: Die Frage nach einer Nachfolge und nach guter Landwirtschaft, beispielsweise. Und so enthält das Buch schlussendlich so viele interessante Fragen, dass man weitere Bücher damit füllen könnte. Maja Lunde hat gerade einen weiteren Roman veröffentlicht, Die Geschichte des Wassers. Dieser könnte grandios an die Tiefe von Die Geschichte der Bienen anknüpfen und ich bin bereits jetzt gespannt auf das Hörbuch. Maja Lunde scheint sich zum Ziel gesetzt zu haben, drängende Problematiken unserer Zeit literarisch zu verarbeiten. Ich hoffe, dass diese nicht nur literarisch begeistern, sondern auch zum Nachdenken anregen und vielleicht Veränderungen anstoßen.

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Der Biologe und Samenhändler William lebt in England um 1852 mit Ehefrau, einem Sohn und einer Menge Töchter. Um seinem einzigen Sohn und seinem Mentor Rahm zu imponieren, vertieft er sich in Forschungsprojekte zu Bienen und erfindet einen neuartigen Bienenstock. Immer wieder erleidet er jedoch Rückschläge und verfällt in Depressionen. Gelingt es ihm, etwas Bleibendes zu hinterlassen? Der Imker George lebt in Ohio 2007 mit Frau und Sohn von seinem Imkereibetrieb. Der Sohn Tom schlägt jedoch gegen den Willen seines Vaters eine andere Laufbahn ein als die Imkerei. Schließlich kommt es in den USA vermehrt zu großen Ausfällen von Bienenvölkern - ein gewaltiger Kollaps bahnt sich an. Wie steht es dabei um George und seine Zukunft? Die Handbestäuberin Tao lebt mit ihrem Mann und dem dreijährigen Sohn Wei-Wen im China des Jahres 2098. Tagein, tagaus ist sie eine von tausenden Arbeiterinnen, die per Hand von morgens bis abends Obstbaumblüten in riesigen Plantagen bestäuben, weil die bestäubenden Insekten ausgestorben sind. Eines Tages wird Taos Leben durch einen Unfall des kleinen Wei-Wen erschüttert... Maja Lunde verknüpft diese drei Handlungsstränge in abwechselnder Erzählform ganz fabelhaft miteinander. Zum einen, weil in jedem Teil auf andere Weise auf die Bienen eingegangen wird: bei William ist es die anfängliche Forschung und seinerzeit angestrebte Zähmung von Bienen, bei George ist es der Imkereibetrieb mit vielen Informationen zu Bienenstöcken und der Bedeutung der Imkerei im Allgemeinen und bei Tao ist es eine (mögliche) Auswirkung eines weltumfassenden Bienensterbens. Zum anderen wird in allen Geschichten die Abhängigkeit voneinander deutlich! Sehr beeindruckend und einfühlsam erzählt Lunde Familiengeschichten, in denen große Existenzprobleme thematisiert werden, die mit Bienen eng verbunden sind. Mit viel Gespür für die jeweilige Zeit macht sie deutlich, wie die drei Protagonisten damit umgehen. Dabei ist allen sehr ähnlich, dass sie die Probleme regelrecht sprachlos machen und sie kaum jemanden an sich heranlassen. Die wenigen Gespräche, die es gibt, sei es mit dem Partner, dem Sohn, der Tochter, einem Kollegen... sind dann aber umso intensiver, sehr aussagekräftig und gut in Szene gesetzt. Schön auch die Rolle der Frau, die als starke und emsige, nahezu unerschütterliche Person durch alle Erzählstränge hindurch ein wichtige Rolle spielt. Die Hauptcharaktere, insbesondere William und George, sind in ihrer Zeit und dem Umfeld sehr gut und auch sprachlich differenziert gestaltet und entwickeln sich weiter. Besonders George hat mich letzten Endes für sich eingenommen, wenn ich ihn auch gern zwischendurch kräftig hätte durchschütteln mögen ;) Taos Geschichte in der Zukunft hinkt leider für meinen Geschmack ein bisschen - es passiert verhältnismäßig viel, jedoch in weiten Teilen zu Lasten der Entwicklung der Person. Ich kann mich in Tao am wenigsten einfühlen. Außerdem wird einiges an regelrechtem Horrorszenario lediglich angedeutet, bei welchem mir noch mehr Hintergrund und manchmal auch Logik fehlt. Jedoch muss ich im Nachhinein sagen, dass diese Art der Erzählung sich gut zu den anderen beiden, sehr gefühlsbetonten Handlungssträngen fügt und eine deutliche Abgrenzung darstellt. Am Ende fügt sich alles zu einem Ganzen - die Bienen sind meiner Meinung nach nicht nur eine "Randerscheinung" (wie von einigen kritisiert), sie sind das Gerüst, der Motor, die Verbindung, die lebensnotwendige und viel zu sehr bedrohte, einzigartige & wunderbare Spezies, die es unbedingt zu schützen gilt. Das hat dieser Roman eindrücklich dargestellt. Fazit: Bis auf einige Ungereimtheiten in Taos Erzählung ein durch und durch beeindruckend, traurig-schöner Roman. Intensiv gezeichnete Charaktere in ihrer jeweiligen Zeit und vorallem liebevoll in Szene gesetzte Bienen in all ihrer Bedeutung und Schönheit. Ich habe das Buch, das sich im Übrigen ganz flott lesen lässt, unheimlich gern erlebt :-)

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Ein wunderschönes Buch, innen und außen: DIE GESCHICHTE DER BIENEN von Maja Lunde —————————————— Dieses Buch hat mich zuallererst einmal durch seinen besonders schönen Einband und das toll gearbeitete Cover in seinen Bann gezogen. Aber auch die Geschichte, die dahinter steckt und die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet, ist absolut lesenswert. In allererster Linie geht es natürlich um die Bienen, diese kleinen unermüdlichen Geschöpfe, die alles für ihr Kollektiv tun und die darüberhinaus für die Menschheit und ihr Fortbestehen von so großer Bedeutung sind. Doch auch das menschliche Miteinander, unsere Ängste und Hoffnungen, werden in den drei mitreißenden Erzählsträngen thematisiert. Sie spielen auf drei unterschiedlichen Kontinenten, in drei unterschiedlichen Jahrzehnten und erzählen die Geschichte dreier ganz unterschiedlicher Menschen- Und doch hängt alles mit allem zusammen! Maja Lunde vermittelt in ihrem Roman nicht nur auf besonders interessante Weise naturwissenschaftliches Wissen, sondern schafft es dabei auch den Leser zu unterhalten und zum Nachdenken anzuregen. Denn letztlich haben wir alle nur eine Zukunft, die es gilt zu bewahren!

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Ein echter Pageturner

Von: Diamondgirl aus Stolberg

06.03.2018

Zum Glück bin ich mit nicht ganz so hohen Erwartungen gestartet, denn das stellt immer ein Problem dar. Im Vorfeld hatte ich sogar etwas Bedenken, ob es wirklich das richtige Buch für mich sein würde. Aber ich war rundum begeistert! Das Buch umreißt die Geschichte der Imkerei bzw. der Bienen vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. In England 1852 leidet William unter Depressionen, weil sein Leben so ganz anders gelaufen ist, als er es sich erhofft hatte. Er wollte ein wichtiger Pionier im Bereich Biologie werden, doch gerieten ihm Frau und einige Kinder dazwischen. Seine Hoffnungen ruhen auf seinem Sohn Edmund, der ebenfalls studieren soll. Schließlich kommt ihm die Idee für einen ganz neuartigen Bienenstock, mit dem er die Imkerei revolutionieren möchte und reißt ihn aus seiner Lethargie. In Ohio/USA 2007 muss der Imker George miterleben, wie 90 % seiner Bienenvölker einfach von einem Tag auf den anderen verschwinden. Sein einziger Nachkomme Tom studiert und träumt eher vom Schreiben als von der Übernahme des väterlichen Betriebes. Im Jahr 2098 in China lebt Tao mit ihrer kleinen Familie. Inzwischen sind die Bienen längst ausgestorben und die Welt ist nicht mehr die, die wir kennen. Da passiert ihrem kleinen Sohn ein Unfall, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Das Buch ist in diese 3 Handlungsstränge aufgeteilt, die immer abwechselnd erzählt werden. Für mich stellte sich gerade die Form der dreigeteilten Zeit- und Handlungsstränge als Glücksfall dar, obwohl genau das meine vorherigen Bedenken begründete. Es las sich wirklich wie Butter! Gerade die abwechselnden Stränge wirkten wie ein PageTurner auf mich. Das Kapitel endete und ich wollte immer unbedingt wissen, wie es mit George oder William weitergeht. Jedesmal musste ich mich regelrecht losreißen von diesem Buch, um nicht doch noch 2 oder 3 Seiten zu lesen, aus denen dann doch wieder 30 geworden wären. Die Geschichte der Zukunft um Tao und ihre kleine Familie weckt bei mir am wenigsten Interesse und Empathie. Die Protagonistin ist mir einerseits nicht sonderlich sympathisch und das ganze Geschehen lässt mich eigenartig unbeteiligt. Wären es einzelne zusammenhängende Geschichten geworden, bin ich fast sicher, dass ich Taos Geschichte abgebrochen hätte. So waren es immer nur ein paar Seiten und so schlecht ist dieser Teil nun nicht, dass ich die nicht mitgenommen hätte zwischendurch. Außerdem interessierte mich dann ja doch, wo und wie sich die Verbindung zu George und William ergab. Der Schreibstil ist wirklich super! Niveauvoll und trotzdem keine verschwurbelten Sätze über eine halbe Seite. Man kann mit den ersten Sätzen einsteigen und sich einfach treiben und mitnehmen lassen. Der Erzählstil - alle drei Storys sind in der Ichform geschrieben aus Sicht des jeweiligen Protagonisten - trug sicherlich seinen Teil dazu bei, denn man erfuhr ja tatsächlich, was in dem Einzelnen vorging. Aber eben ausschließlich im Protagonisten. Alle anderen Personen wurden zu Randfiguren, die man als Dritter nur so betrachten konnte, wie es der Erzähler tat. Dazu gehörte natürlich auch, dass man den ganzen negativen Gedanken ausgesetzt war. Zum Ende zeigte sich, dass meine frühen Vermutungen allesamt richtig waren - was nicht unbedingt für die Geschichte spricht, denn der Verlauf war halt doch insgesamt recht vorhersehbar. Trotzdem hat es wahnsinnigen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, denn auch wenn manches vorhersehbar war, so war hier eindeutig der Weg das Ziel!

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Nachdem "Die Geschichte der Bienen" auf sämtlichen Bestsellerlisten und Büchertischen vertreten ist, bin ich neugierig auf dieses Buch geworden. Ein so hochaktuelles und brisantes Thema wie das Bienensterben und die viel zu sorglose Verwendung von Pestiziden zum Inhalt eines Buches zu machen, finde ich sehr gut. Der Autorin ist mit dieser Lektüre ein eindringlicher Appell an unser Gewissen gelungen, das sehr zum Nachdenken anregt. Und das ohne erhobenen Zeigefinger, sondern durch ihre klare, unaufgeregte Sprache. Maja Lunde erzählt ihre Geschichte auf verschiedenen Zeitebenen, sie führt ihre Leser immer wieder abwechselnd in die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft. Am Ende des Buches läßt sie diese drei Erzählstränge gekonnt ineinanderfließen. So wurde mir das ganze Ausmaß des Raubbaus an unserer Umwelt so richtig bewusst. Zumal mir die einzelnen Protagonisten mit ihren Sorgen und Nöten im Laufe des Lesens immer mehr ans Herz gewachsen sind. Fazit: Ein gelungenes Plädoyer für unsere Umwelt, informativ, beklemmend, spannend, gut. Maja Lunde zeigt, dass ein solch komplexes Thema auch in einem Unterhaltungsroman sehr gut funktioniert. Klasse.

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Wir alle erleben derzeit die Diskussion um Schädlingsbekämpfungsmittel, deren Einsatz eben nicht nur sogenannte „Schädlinge“ vernichtet, sondern auch die Bienen. An dieser Stelle muss ich meine Rezension schon das erste Mal unterbrechen mit der Frage: Wer gibt uns das Recht Insekten in „nützlich“ und „schädlich“ zu unterteilen. Und die zweite Frage gleich hinterher: Was bringt die Vernichtung (schon bei diesem Wort rollen sich mir die Fußnägel hoch) von sogenannten Schädlingen, wenn wir damit mit den „Nutzinsekten“ auch unsere Lebensgrundlage zerstören. Die schönsten Pflanzen bringen keinen Ertrag, wenn sie nicht bestäubt werden. Und damit zurück zum Hörbuch: Spätestens nach den ersten Kapiteln wird das nämlich auch dem letzten Ignoranten klar werden. Was für ein Zukunftsbild malt uns Maja Lunde da? Ein leider sehr realistisches. Ein Bild einer Zukunft, in der Obst ein absolutes Luxusgut ist, in der Nahrung überhaupt das höchste Gut sein wird. Weil die Menschheit nicht über den Tellerrand hinausschauen kann, wird der Teller immer leerer. Dieses Bild ist so düster, dass es selbst die Autorin nicht ertragen konnte und ein einigermaßen versöhnliches Ende schaffen musste. Das macht das Buch aber nicht leichter verdaulich. Die drei Handlungsstränge befassen sich alle mit der Rolle der Bienen und der Imkerei in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass mich der Teil aus der Vergangenheit anfangs eher irritiert hat. Die Rolle, die William spielt, klärt sich erst sehr spät auf. Die Geschehnisse rund um den „Kollaps“ waren schon interessanter, aber wirklich gepackt haben mich eigentlich nur die Schilderungen aus Taos Leben und das Schicksal von Wie-Wen. Die Trennung der Zeitebenen, die in der Printversion wahrscheinlich durch Kapitelüberschriften erfolgt, ist in der Hörbuchversion durch die drei Sprecher sehr gut gelungen. Es herrscht immer Klarheit darüber, in welchem Teil der Geschichte man sich befindet. Und mir haben auch alle drei Sprecher in ihrer Rolle sehr gut gefallen. Es ist keine leichte Unterhaltung, die hier geboten wird, aber es lohnt sich, diese Geschichte zu hören oder zu lesen. Es lohnt sich, über die Zusammenhänge nachzudenken und ich glaube, dass Maja Lunde vielen die Augen öffnet, denen die Diskussionen über Glyphosat und Co. bisher eher auf den Nerv gingen. 4 Sterne von mir. Fazit: Zutiefst deprimierendes Zukunftsbild, das vor allem durch seine Nähe zur Realität erschütternd ist, aber die Augen öffnet für den Umwelt-Frevel, den wir für Erträge in der Landwirtschaft in Kauf nehmen. Ein hoffentlich aufrüttelndes Buch.

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