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Rezensionen zu
Das Erbe der Tuchvilla

Anne Jacobs

Die Tuchvilla-Saga (3)

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Die Geschichte ist deutlich besser als im zweiten Teil, auch die Perspektiven sind viel besser herausgearbeitet. Alles wirkt viel lebendiger. Manche Handlungsstränge haben mich mehr interessiert als andere, aber das ist schon in Ordnung. Was mich wirklich ärgert, das sind die vielen Fehler, nicht nur in Zeichensetzung und Rechtschreibung, es werden Buchstaben und manchmal ganze Wörter ausgelassen. Dann ist jemand beim Tod 49 Jahre alt, dann aber doch schon 52. Aus Fräulein Schmalzler wird ab und zu Frau Schmalzler, was damals einen gewaltigen Unterschied gemacht hat. Jella wird zu Ella. Frau von Dobern heißt kurz mal Frau von Dobner und der Ort Gervin heißt schon im nächsten Absatz Gevin. Es werden sogar ganze Personen verwechselt. Da wird Frau Bräuer als Frau von Hagemann angesprochen und Marie ist angeblich noch immer in Sebastian verliebt. Alicia meint, mit 32 sei eine Frau zu alt, um Mutter zu werden. Dabei ist sie 67 und ihre Tochter 32, also hat sie sie mit 35 zur Welt gebracht und den großen Bruder, das erste Kind, auch mit über 30. Auch hat sie vorher (um 1884) im Alter von 27 ihre Aussteuerservietten bestickt. Ganz schön spät, normalerweise war so ein adliges Fräulein da schon längst verheiratet. Fazit: Inhaltlich hat mir der Roman ganz gut gefallen, fast so gut wie der erste Teil. Die Figuren entwickeln sich weiter, man spürt beim Lesen deutlich den neuen Geist der jungen Weimarer Republik. Aber die vielen Fehler haben das Lesevergnügen gewaltig geschmälert.

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Inhalt: Augsburg, 1920. In der Tuchvilla blickt man voller Optimismus in die Zukunft. Paul Melzer ist aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und übernimmt die Leitung der Tuchfabrik, um der Firma wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Seine Schwester Elisabeth zieht mit einer neuen Liebe wieder im Herrenhaus der Familie ein. Und Pauls junge Frau Marie will sich einen lang gehegten Traum erfüllen: ihr eigenes Modeatelier. Ihre Modelle haben großen Erfolg, doch es kommt immer wieder zu Streitigkeiten mit Paul – bis Marie schließlich die Tuchvilla mit den Kindern verlässt. Meine Meinung: "Das Erbe der Tuchvilla" ist der dritte und letzte Band in der Reihe um die Tuchvilla. Wie auch die letzten beiden Bände hat dieser Roman wieder ein wunderschönes Cover, das so perfekt zur Geschichte passt. Die 3 Bände sehen auch im Regal wirklich schön zusammen aus! Der Einstieg in die Geschichte beginnt wie immer mit einem "Update" über die aktuelle Lage der Familie Melzer. Man erfährt was passiert ist und auch dass die Kinder nun schon um einiges älter sind. Es gab also einen Zeitsprung von einigen Jahren. Anders als die beiden Vorgänger ist dieses Buch anfangs ziemlich zäh und etwas langweilig. Man erfährt die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen: aus der Frauentorstraße aus der Tuchvilla und aus Preußen. Das fand ich erfrischend und abwechslungsreich, die einzelnen Perspektiven finden am Ende alle zusammen. Was die Handlung betrifft gibt es nur wenige Überraschungen und unerwartete Wendungen. Die letzten 200 Seiten waren für mich das spannendste am Buch, man hätte in der Mitte auch gut etwas rauslassen können. Alles in allem gab es aber ein stimmiges und harmonisches Ende für alle Bewohner der Tuchvilla. Fazit: Etwas zäh am Anfang aber dennoch ein schöner Abschluss mit Happyend für alle.

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Kurzbeschreibung: Das Schicksal einer Familie in einer bewegten Zeit. Und eine Liebe, die alles überwindet. Augsburg, 1920. In der Tuchvilla blickt man voller Optimismus in die Zukunft. Paul Melzer ist aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und übernimmt die Leitung der Tuchfabrik, um der Firma wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Seine Schwester Elisabeth zieht mit einer neuen Liebe wieder im Herrenhaus der Familie ein. Und Pauls junge Frau Marie will sich einen lang gehegten Traum erfüllen: ihr eigenes Modeatelier. Ihre Modelle haben großen Erfolg, doch es kommt immer wieder zu Streitigkeiten mit Paul – bis Marie schließlich die Tuchvilla mit den Kindern verlässt... Zur Autorin: Anne Jacobs begeisterte bereits mit ihrer Trilogie um Die Tuchvilla die Leser und stürmte die Bestsellerlisten. Mit Das Gutshaus knüpft sie an ihre Erfolgstrilogie an und erzählt von einem alten herrschaftlichen Gutshof in Mecklenburg-Vorpommern und vom Schicksal seiner Bewohner in bewegten Zeiten. Meinung: Das Erbe der Tuchvilla ist der 3. und letzte Band der Die Tuchvilla-Saga-Reihe, daher besteht beim Weiterlesen Spoilergefahr! Der 3. und somit letzte Band der Die Tuchvilla-Saga konnte mich leider nicht mehr ganz so begeistern wie vor allem Teil 2. Allerdings kommt mit der Figur der intriganten Serafina von Dobern frischer Wind in das Fabrikantenhaus, der einige Stellen doch sehr auflockern konnte. Über den Inhalt möchte ich nicht zuviel verraten, da es ansonsten zu Spoilern kommen könnte. Ich hatte gehofft, dass die Geschichte wenigstens noch bis zur Machtergreifung Hitlers erzählt werden würde, doch leider wird hier nur der Zeitpunkt von September 1923 bis Mai 1925 aufgegriffen und die politischen Ereignisse dieser Zeit so gut wie außer Acht gelassen. Zu guter Letzt passiert dann auch noch ein Mord, den ich unpassend zur Geschichte empfand und der diese auch nicht wirklich voranbringt. Alles in allem ist die komplette Trilogie durchaus nett zu lesen, aber für mich leider auch nicht mehr. Fazit: Gute Unterhaltung bietet diese Reihe unbestritten, doch ein wenig mehr Tiefgang und Augenmerk auf die politischen Zeiten hätte ich mir hier durchaus gewünscht.

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Cover: Das Cover gefällt mir unheimlich gut. Es drückt genau den Inhalt des Buches aus. Es ist wunderschön herbstlich gestaltet und die prachtvolle Villa im Hintergrund ist einfach traumhaft. Meinung/Inhalt: Der Roman hat mich total berührt, es ist eine wundervolle Familiengeschichte mit ihren Höhen und Tiefen in der Zeit um 1920. Der erste Weltkrieg ist vorüber und die Weltwirtschaftskrise steht vor der Tür... das Geld verliert an Wert, viele verlieren ihren Reichtum, ihr Hab und Gut. Die Frauen bangen auf die Rückkehr ihrer geliebten Männer... Eine schwere schicksalsreiche Zeit steht bevor, die nur mit Familie und Freunden überstanden werden kann. In der damaligen Zeit war es üblich, dass der Sohn der Familie einmal die Firma des Vater übernimmt. Paul und Marie hatten zwei Kinder. Einen Sohn und ein Mädchen - Zwillinge. Also gebührte Leo die Ehre die Firma eines Tages zu übernehmen. Doch Leo hatte nur das Klavierspielen im Kopf. Dodo.. Leos Schwester hingegen interessierte sich sehr für Maschinen und Flugzeuge. Jedoch wurde es als unsittlich angesehen und die Kinder mussten in die rechte Bahn dirigiert werden! Ganz zum Missfallen von Marie... Ich hatte nur am Anfang ein paar Probleme mit den vielen Charakteren.. da ich die zwei Bände vorher nicht kenne. Es war so viel auf einmal, und doch bin ich gut in das Buch rein gekommen und wusste schnell wer, wer ist. Jedoch habe ich mir nun auch vorgenommen, Band 1 und 2 noch zu lesen. Ich fand es gut, dass man es gar nicht so sehr gemerkt hat, dass man einen dritten Band liest. Es war eine eigenständige Geschichte und es wurden keine Rückblenden eingebaut. Fazit: Rundum war es ein tolles Buch, das mir viel Freude breitet hat und mich oftmals schmunzeln lassen hat. Und da ich nichts weiter auszusetzen habe, vergebe ich guten Gewissens gern 5 von 5 Sternen...

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Das Erbe der Tuchvilla ist der Abschluss einer Trilogie rund um die in Augsburg ansäßige Industriellenfamilie Melzer. Ab dem Jahr 1913 werden in drei Bänden die Schicksale der Melzer´schen Familie und ihrer Angestellten inmitten deutscher Geschichte dargestellt. Die Wirren des Schicksals, Aufstieg und Fall, Liebe und Freundschaft und ein Krieg, der alles zu zerstören droht Die Tuchvilla in Augsburg 1920: Der Krieg ist endlich vorbei und alle Bewohner der Tuchvilla gehen der Zukunft mit Hoffnung und Optimismus entgegen. Paul ist der russischen Kriegsgefangenschaft entkommen und kann nun endlich bei seiner geliebten Frau Marie und den gemeinsamen Kindern sein. Und auch die Schwestern Lisa und Kitty finden neues Glück in ihrem Leben. Aber vor allem für Marie steht eine große Veränderung bevor. Jetzt, da Paul wieder die Leitung der Tuchvilla übernommen hat, kann sie sich wieder auf jene Dinge konzentrieren, die ihr bisher immer Freude gemacht haben. Und das war stets die Malerei und das kunstvolle Nähne von Kleidern für Kitty und Lisa. So kommt es, dass Paul seiner Marie eine besonders große Freude macht, als er ihr Räume für ein eigenes Modeatelier mietet. Zunächst feiert Marie mit ihren Schnitten große Erfolge, doch dann braut sich über der Tuchvilla erneut ein Sturm zusammen. Als sich die Auseinandersetzungen und Streitereien mit Paul mehr und mehr häufen, nimmt Marie schließlich die Kinder und verlässt die Villa. Nachdem die ersten beiden Teile dieser Reihe schon nicht meinen Erwatungen einer Reihe à la Downton Abbey enrsprach, wusste ich bei dieser Fortsetzung ja, was ich beim Lesen erwaten konnte. Deshalb möchte ich eigentlich nicht die Dinge kritisierten, die mich schon gestört hatten. Trotzdem fehlte mir auch hier bei Marie und allen Figuren um sie herum die Tiefe. Viel mehr hatte ich sogar das Gefühl, dass in diesem Teil die Charaktere noch mehr bloßen Schatten glichen. Besonders schade fand ich auch, dass im Vergleich zu den Vorgängern der Fokus viel mehr auf den Erlebnissen der Herrschaft lag, während voher alles rund um die kleinen Geschichten der Angestellten zum Tragen kam. Und die hatte ich sehr gerne gelesen. Nachdem im Jahr 1920 der 1. Weltkrieg sein Ende bereits gefunden hatte, wird in der Geschichte der Tuchvilla ein Problem nach dem anderen künstlich erzeugt. Beispielhaft ist unter anderem der Streit zwischen Marie und Paul. Jesdes Mal der gleiche Grund und seitenlang exakt dieselbe Diskussion. Oder die intrigante Gouvernante, die alle gegeneinander ausspielt. Von politisch und geschichtlich anmutenden Problemen hatte das hier nichts mehr. Das weckte in mir eher Erinnerungen an eine Telenovela im Abendprogramm. Während ich sehr lange das Gefühl hatte, die Geschichte der Tuchvilla würde sich wahnsinnig in die Länge ziehen, schienen sich die Ereignisse gegen Ende des Buches plötzlich zu überstürzen. Und dann tauchen zusätzlich wie aus dem Nichts Figuren auf, die irgendwo und irgendwie im ersten Teil vorkamen und ein Verbrechen gibt es auch noch. Alles in allem vermittelte mir dies eher den Eindruck am Ende doch noch alles zwanghaft und möglichst spannend zu einem Abschluss bringen zu müssen. In Kürze: Das Leben & Arbeiten von Angestellten und Herrschaft in der Tuchvilla im Augsburg des beginnenden 20. Jahrhundert. Als Abschluss dieser Saga präsentiert sich Das Erbe der Tuchvilla leider als schwächster Teil der Reihe. Angenehm und flüssig zu lesen, aber inhaltlich gar nicht packend. Nach dem ersten unterhaltsamen Band oder spätestens nach dem eher mäßigen Folgeband hätte man die Reihe meiner Meinung nach gut beenden können.

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Finale

Von: Eliza

28.05.2017

Anne Jacobs legt mit „Das Erbe der Tuchvilla“ einen würdigen Abschluss ihrer Trilogie vor. Wenn man als Leser die ersten beiden Bände gelesen hat, wird man auch an diesem Teil der Trilogie seinen Spaß haben. Das Cover hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert zum ersten und zweiten Band, durch die Kleidung ist der Zeitraum, in der der Roman spielt sehr gut zu erahnen. Die Farbgebung des Covers ist wieder, wie auch bei den vorherigen Bänden, sehr gelungen. Der Klappentext verrät auf der einen Seite schon sehr viel, auf der anderen Seite lässt er aber andere Erzählstränge ganz außen vor. In diesem Band geht es in der Tuchvilla wieder sehr hoch her. Diesmal geht es wieder verstärkt um die Familie in all ihren Facetten, sowie um das Leben der Angestellten in der Tuchvilla, die Fabrik tritt in den Hintergrund, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Im Mittelpunkt stehen wieder Paul und Marie, das Traumpaar der Tuchvilla. Doch die beiden müssen eine schwere Zeit durchmachen, sie erleben ihre erste Ehekrise. Aber auch Elisabeth und Kitty haben ihre Geschichte und vor allen Dingen die Kinder Henny, Dodo und Leo bringen mächtig Leben in die Geschichte. Alle Charaktere haben sich weiterentwickelt und sind zu eigenständigen Persönlichkeiten geworden, die beeindrucken. Als Leser kann man die verschiedenen Sichtweisen nur zu gut verstehen, dennoch wünscht man sich, dass der Familienfrieden bald wiederhergestellt wird. Doch die Schatten der Vergangenheit lassen sich nicht so einfach abschütteln. Die Autorin schlägt ein sehr gutes Tempo in ihrem Roman an, mit dem Element der Zeitraffung bringt sie die wichtigen Dinge auf den Punkt, ohne den Leser mit dem „alltäglichen“ zu langweilen. Der Schreibstil ist gut zu lesen und wenn man einmal angefangen hat, wird man auch diesmal wieder Teil der Geschichte. Mir hat dieser dritte Teil der Tuchvilla-Saga wieder sehr gut gefallen, auch wenn das Ende vorauszusehen war, gab es dennoch einige Überraschungen die mir beim Lesen Freude bereitet haben. Der Roman ist natürlich Pflichtlektüre für alle Leserinnen und Leser der ersten beiden Bände. Sicherlich kann man den Roman auch eigenständig lesen, ich würde aber die chronologische Erzählreihenfolge empfehlen. Eine Familiensaga mit Flair und ich hoffe sehr, dass Anne Jacobs uns Leserinnen und Leser wieder bald mit einer neuen Saga beglücken wird, denn diese Autorin steht für gute Unterhaltung. Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle Fans des Familiensaga-Genres.

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Zitat: "Ich bin nicht bereit meine Mahlzeiten in Gegenwart der Hausdame einzunehmen." [S. 501, Z.28ff] Inhalt: Paul ist aus der Gefangenschaft und dem Krieg zurückgekehrt. Ganz automatisch übernimmt er wieder die Führung der Tuchfabrik. Weshalb Marie ins Haus zurückgeht zu den gemeinsamen Kindern. Was ihr auf Dauer aber zu wenig ist. Schließlich hat sie Stoffe für die Villa hergestellt um die Zukunft aller zu sichern. Durch ein Geschenk Pauls an Marie hat diese weniger Zeit für ihre Kinder. Deshalb kommt auf Bestreben der Schwiegermutter ein Kindermädchen ins Haus. Dies und das seltsame Verhalten der Zwillinge sorgt für einen schiefen Haussegen. Und dann unterstellt Paul Marie ein Verhältnis mit seinem besten Freund. Die Konsequenz: Marie zieht mit den Kindern aus der Tuchvilla. Meine Meinung: Genauso einen Abschluss wie das Vorliegende habe ich mir gewünscht. Tatsächlich werde ich die Reihe vermissen und im nächsten Jahr noch mal lesen. Alle Charaktere der vorherigen Bände haben sich auch hier weiter entwickelt. Durch die ganzen Geschehnisse im zweiten Teil sind einige Sachen ins Laufen gebracht worden. Besonders schön fand ich Pauls Idee mit dem Atelier. Marie hat sich sehr darüber gefreut und besaß eine zweite Aufgabe: Zeichnen. Das war etwas was sie schon immer konnte und wollte. Doch genau dieses Talent wird in dem Buch ein großes Thema. Sorgt für viel Streit. Denn so hat Marie weniger Zeit für die Zwillinge. Aus dem Grund kam ein neues Kindermädchen. Und ich muss sagen es kommt nicht oft vor, dass mir ein Charakter von Beginn an unsympathisch ist. Doch dieses werte Fräulein wollte ich einfach nur loswerden. So weit weg wie möglich von Marie und Paul, denn das daraus genau so was wurde war genau ihre Absicht. Allerdings ist es kein Wunder, dass Marie zu Beginn nur von einer Person Rückendeckung bekommt – ihre Schwägerin und Freundin Kitty. Das ganze Buch über warte ich darauf wann es platzt und als das dann der Fall war konnte ich endlich wieder lachen. Genau so und nicht anders war es verdient. Auch im Haus, beim Personal, ging durch sie einiges schief. Der Zusammenhalt bei dem Thema war einfach fantastisch. Es ist ja egal was kommt, doch wenn alle eine Meinung sind ist es wirklich brutal. Sie halten zusammen. Auch um eine der ehemaligen Angestellten geht es hier in dem Buch. Damit hatte ich nicht gerechnet, doch auch so was muss sein. Interessanter Sachverhalt. Zum Schluss möchte ich noch auf den Nachwuchs im Haus zu sprechen kommen. Die Zwillinge, Gott was habe ich sie geliebt! Die Zwei waren wirklich zauberhaft. Ja ich weiß weshalb Paul Sorge um die Entwicklung seines Sohnes hat. Doch in meinen Augen ist das vollkommen unbegründet. Selbst wenn Leo sich nicht in die Richtung entwickelt wie er will, was ist daran so schlimm? Kinder haben verschiedene Begabungen, unterschiedliche Talente. Und egal welche es sind: sie sollten gefördert werden. Auch hier bei den beiden Kindern. Jedes das was er gut kann. Welche Person mir hier übrigens am Besten gefallen hat ist Elisabeth. Sie hat in meinen Augen die größte Veränderung innerhalb der Geschichte durch gemacht. Besser hätte das nicht passieren können. Ja ich habe mich mit ihr ausgesöhnt und das freut mich. Von mir gibt es verdiente 5 Flocken und eine Leseempfehlung. Das gilt aber für die ganze Reihe.

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Mir hat die Reihe rund um die Familie Melzer in der Tuchvilla schon von Anfang an sehr gut gefallen. Wir erleben den Aufstieg der jungen Marie Melzer vom Küchenmädchen zur Frau des Hauses, wie sie im zweiten Teil die Tuchvilla mit ihrem Geschäftssinn vor dem Ruin bewahrte und Paul zurück in die Tuchvilla kam. Der dritte Teil ist sehr geprägt von der Nachkriegszeit und den golden Zwanziger! Das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Zum einen kämpfen viele immer noch mit den Auswirkungen des Krieges, die Inflation wie die Besetzung im Ruhrgebiet, schwere Trauma, auf der anderen Seite nutzen andere die neu aufblühende Wirtschaft, um sich ein neues Leben aufzubauen. Beim Lesen spürte ich deutlich, wie die Zeiten im Umbruch standen. Die Mode veränderte sich, die Frisuren der Damen wurden immer kürzer, die Kleider schlanker, ja die Frauen brachen aus, wurden mutig, rauchten, lebten allein, gewannen neuen Lebenswandel, wurden offener, freiheitsliebender und ließen sich nicht mehr so leicht etwas von einem Mann vorschreiben - und genau das wird zum Kernpunkt des Geschehens. Seit einiger Zeit kriselt es zwischen Marie und Paul. Marie führt ein eigenes Atelier und vertritt die Ansichten einer modernen Frau. Paul jedoch hält zu seiner altmodischen Mutter, die mit ihren Gedanken noch zu Zeiten des Kaisers lebt. Zudem lässt sie die fiese Intrigantin Serafina von Dobern ins Haus und damit beginnt erst aller Ärger. Ich fand es sehr gut geschrieben, wie die Gouvernante sich gerissen Stück für Stück in die Familie eingeschlichen und Alicia Melzer um den Finger gewickelt hat. Es ist schon wahr, dass Frauen eine Schlange sofort erkennen, aber die Männer da doch bisweilen ziemlich blind und begriffsstutzig sind. Mein Lieblingscharakter war Kitty. Sie ist ein blühender Wirbelwind, quatscht ohne Punkt und Komma, versprüht wo sie nur hin kommt, ihren Charme, ist witzig, lacht schallend, trinkt perlenden Sekt und genießt ganz zwanglos die zwanziger Jahre. Sie sind perfekt auf Kitty zugeschnitten. Sie fühlt sich frei, lebt von ihrer Kunst, bändelt man hier an, mal da an und lässt ihrer Tochter Henny und ihrer Nichte Dodo und ihrem Neffen Leo freien Lauf. Sie sind Kinder und dürfen das auch sein, dürfen beim Essen sprechen, ihre Hobbies ausleben, laut lachen, wild spielen, sich einsauen und Kinder sein - was in der steifen Tuchvilla nicht mehr möglich ist. Überhaupt nehmen sie Kinder einen sehr zentralen Teil ein. Ich konnte sie sehr gut verstehen und die verschiedenen Erziehungsstile der Jahrhunderte prallten auch hier wieder aufeinander. Wie immer bekamen wir aber nicht nur einen Einblick in das Leben der feinen Gesellschaft, sondern auch vom Gesinde, der Köchin Fanny Brunnenmeier und ihrem Team, die gerissene Maria Jordan, die ehrgeizige schlaue Gertie oder auch Auguste, die mir nun doch auch ganz sympathisch wurde. Die Spannung war zwar nicht aufgeladen, wie beispielsweise bei einer Dystopie und ich wusste auch, wie es ausgehen wird, dennoch konnte mich die Autorin immer wieder überraschen. Mir wurde nie langweilig, im Gegenteil ich bekam ein detailreiches Bild aus der Zeit und habe die Lesestunden wirklich sehr genossen! Der Schreibstil ist flexibel, passt sich seinen Charakteren an, mal melancholisch und langsam, mal rasant und übersprudelnd. Fazit: Das Erbe der Tuchvilla konnte mich auf ganzer Länger überzeugen! Ein tolles Portrait der Golden Zwanziger, Geschichte in Kopfbildern! 5 Sterne

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