Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das Erbe der Tuchvilla

Anne Jacobs

Die Tuchvilla-Saga (3)

(11)
(12)
(4)
(1)
(0)
€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Nach dem Ersten Weltkrieg sieht man in der Tuchvilla in Augsburg wieder voller Hoffnung in die Zukunft. Nach Paul Melzers Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft übernimmt er die Geschäfte der Tuchfabrik. Seiner Frau Marie erfüllt er ihren Traum vom eigenen Modeatelier. Als sie jedoch mit ihren Modellen erste Erfolge feiert, kommt es immer mehr zu Twistigkeiten zwischen den Eheleuten. Marie entschliesst sich zu einem ungewöhnlichen Schritt. Sie zieht mit ihren Kindern aus der Tuchvilla aus. Kann Paul die Beziehung noch retten? Der dritte Band der Tuchvilla-Reihe erzählt die Geschichte der Familie Melzer weiter. Es ist interessant alle bekannten Charaktere, die höher gestellte Familie und ihre Hausangestellten, im Wandel der Zeit zu erleben. Nach dem Erster Weltkrieg beginnt im Kleinen die Emanzipation der Frauen. Sie fangen an auch selbstbestimmte Leben führen zu wollen. Wie geht die Familie Melzer damit um? Da es noch zwei weitere Bände gibt, bin ich neugierig, wie sich alles weiterentwickeln wirkt. Mein Fazit: Es ist nach wie vor interessant die Entwicklung der Familie Melzer und ihren Angestellten zu verfolgen. 4 Sterne.

Lesen Sie weiter

Worum geht’s? Im Jahr 1920 geht es mir der Wirtschaft langsam wieder bergauf und auch in der Tuchvilla ist man optimistisch. Marie eröffnet ein Modeatelier, Lisa kehrt zurück in die Tuchvilla und alles scheint sich dem Guten zuzusenden, als nach einem heftigen Streit Marie mit ihren Kindern Paul verlässt und zu ihrer Schwägerin Kitty zieht. Ist es das Ende der großen Liebe zwischen Paul und Marie? Meine Meinung: Im dritten Teil der Familiensaga, „Das Erbe der Tuchvilla“, erzählt Anne Jacobs weiter vom Leben der Familie Melzer. Ihre Sprache ist gewohnt lebendig. Diesmal geht sie nicht so sehr auf die geschichtlichen Details ein – was ich ein bisschen schade finde, da mir dies im zweiten Teil besonders gut gefallen hat -, sondern sie erzählt über die Einzelschicksale der einzelnen Familienmitglieder. Gut gefällt mir, dass die Autorin Teile der Geschichte aus der Sicht der Kinder erzählt. Auch die Schreibweise passt sie gekonnt z.B. dem kleinen Leo an und man bekommt nochmal eine ganz andere Sicht auf die Dinge. Marie ist liebenswert, wie wir sie kennen und mögen. Sie ist einfach ein herzensguter Mensch, der für alle das Beste will, empathisch ist und die mit ihrem eigenen Modeatelier eine großartige Karriere startet. Auch von Elisabeth/Lisa hören wir wieder. Sie war ja seither eher die Tochter des Hauses, mit der es das Schicksal nicht so gut meinte. Aber endlich erfüllt sich auch für sie ein Herzenswunsch und sie gliedert sich perfekt in das Familienleben mit ein und findet ihre Stelle in der Familie. Paul, Maries Mann, ist ein Mann dieser Zeit. Er liebt Marie, will aber auch der Mann in der Beziehung sein, was an einigen Stellen zu heftigen Diskussionen und Streits zwischen den beiden führt. Ob sie sich versöhnen? Lest es selbst nach! Und die Angestellten, Fanny Brunnenmayer, Auguste, Hanna, Else, Humbert – jeder ein ganz eigener Charakter. Aber alle dennoch herzensgut. Und Maria Jordan, die im letzten Teil die Villa verlassen hatte – auch sie kommt wieder. Ich mag diese Nebenhandlung mit den Angestellten – die eigentlich viel mehr ist, als nur eine Nebenhandlung. Sie machen das Buch noch lebendiger, noch realer und ohne sie würde irgendwas fehlen. Diesmal tritt das Geschichtliche leider etwas in den Hintergrund, dafür erleben wir großes Kino mit vielen Emotionen, Tränen – vom Lachen und vom Weinen – und die Autorin lässt diesmal auch Spannung aufkommen. Eine/r der ProgatonistenInnen wird das Buch nicht überleben… lasst euch überraschen, wen es erwischt und wer dahintersteckt! Alles in allem ein gutes Buch, das Vorfreude auch den nächsten Teil macht, auch wenn es nicht ganz mit seinem Vorgänger mithalten kann. Fazit: „Das Erbe der Tuchvilla“ von Anne Jacobs ist der 3. Teil der Familiensaga um die Melzers. Diesmal steht die Geschichte der Menschen im Vordergrund, das historische Geschehen tritt etwas zurück. Aber die Autorin schafft es wieder, liebenswürdige, emotionale, spannende, hitzige und interessante Geschichten aufleben zu lassen und man erlebt gemeinsam mit Marie, Kitty & Co. den Wandel der 1920er Jahre mit. Und auch das Leben der Dienstboten ändert sich. Fanny, Hanna, Maria Jordan, … wir treffen sie alle wieder und gehen einen Teil ihrer Geschichte mit ihnen. Ein gelungenes Buch, das einen gespannt auf den nächsten Teil blicken lässt. 4 Punkte von mir!

Lesen Sie weiter

Tuchvilla

Von: Jandy

02.07.2018

Buchrücken Augsburg, 1920. In der Tuchvilla blickt man voller Optimismus in die Zukunft. Paul Melzer ist aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und übernimmt die Leitung der Tuchfabrik, um der Firma wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Seine Schwester Elisabeth zieht mit einer neuen Liebe wieder im Herrenhaus der Familie ein. Und Pauls junge Frau Marie will sich einen lang gehegten Traum erfüllen: ihr eigenes Modeatelier. Ihre Modelle haben großen Erfolg, doch es kommt immer wieder zu Streitigkeiten mit Paul – bis Marie schließlich die Tuchvilla mit den Kindern verlässt … ACHTUNG SPOILER Meine Meinung Der dritte und letzte Teil dieser Trilogie ist das was ich vermisst habe, was ich persönlich sehr schade finden, dass erst der letzte Teil die Sachen und Eigenschaften auf weißt, die in den anderen Teilen fehlen. Endlich kam wieder Spannung in die Geschichte. Der Charakter haben sich gewechselt. Ein abschließendes und rundes Ende. Es hat alles das was ich am Anfang vermisst habe, wenn auch etwas sehr an atmig zu lesen, sehr zäh zu lesen.  Es lohnt sich schon irgendwie diese Reihe an zu fangen, doch sollte man sich nicht zu viel erhoffen.

Lesen Sie weiter

"Das Erbe der Tuchvilla" ist der dritte und finale Teil der Tuchvilla-Saga von Anne Jacobs. Diese Rezension kann deshalb Spoiler enthalten! Paul ist endlich aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt und mit seiner Familie vereint. Doch Marie hat ihre Schwierigkeiten, ihr eigenes Atelier, die Kinder und Paul alle unter einen Hut zu bekommen, ohne dass sich jemand benachteiligt fühlte. Bald wendet sich die Familie gegen sie und Marie beschließt, nachdem sich sogar Alicia gegen sie wendet, die Tuchvilla mit ihren Kindern zu verlassen...  Anna Thalbach hat das Finale der Trilogie sehr unterhaltsam vertont. Ihre Stimme war angenehm und ich habe ihr sehr gerne zugehört. Die Geschichte hat mir, wie auch die beiden Vorgänger-Teile, sehr gut gefallen und ich habe mit Marie mit gelitten. Sie ist eine Protagonistin, die mir wirklich sehr gut gefällt, eben weil sie einfach so ehrlich ist.  Die Tuchvilla-Saga erinnert mich sehr an eine meiner Lieblingsserie "Downton Abbey" und ich bin so froh, die Saga gefunden zu haben. Obwohl der letzte Teil weniger Spannung enthielt, fand ich ihn trotzdem gut. Anne Jacobs schreibt zwar meistens immer Bücher mit sehr vielen Seiten, doch sie schafft es gut, dass der Leser die Bücher schnell durchließt und sich nicht langweilt.  Meine Bewertung:

Lesen Sie weiter

Augsburg, 1920. In der Tuchvilla blickt man voller Optimismus in die Zukunft. Paul Melzer ist aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und übernimmt die Leitung der Tuchfabrik, um der Firma wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Seine Schwester Elisabeth zieht mit einer neuen Liebe wieder im Herrenhaus der Familie ein. Und Pauls junge Frau Marie will sich einen lang gehegten Traum erfüllen: ihr eigenes Modeatelier. Ihre Modelle haben großen Erfolg, doch es kommt immer wieder zu Streitigkeiten mit Paul – bis Marie schließlich die Tuchvilla mit den Kindern verlässt … „Das Erbe der Tuchvilla“ ist der dritte und damit letzte Band der Saga von Anne Jacobs. Zu Beginn erfährt der Hörer in einem Rückblick, was in letzter Zeit passiert ist und über die Lage der Familie Melzer. Zwischen den Bänden gab es einen kleinen Zeitsprung, die Kinder sind nun schon deutlich älter. Erzählt wird in drei Strängen, aus Sicht der Frauentorstraße, der Tuchvilla und aus Preußen. Diese Stränge verbinden sich gen Ende und bilden einen schönen Abschluß. Leider ist der Weg bis dorthin relativ zäh und langatmig geworden, irgendwie will dieses Mal der Funke nicht überspringen. Die Handlung zieht sich etwas und es gibt nur wenige Wendungen und Überraschungen. Dafür zieht die Geschichte zum Ende hin noch mal ordentlich an und beschert ein würdiges und stimmiges Ende der Geschichte. Gelesen wird „Das Erbe der Tuchvilla“ von Anna Thalbach, einer der großartigsten Sprecherinnen, die es aktuell gibt. Sie liest so voller Gefühl und mit ganzem Einsatz, dass in jeder Szene nachzuvollziehen ist, dass sie Preisträgerin des Hörbuchpreises als beste Interpretin ist. Ihre Stimme ist lebendig und unverwechselbar und mein absolutes Highlight an diesem Hörbuch. Das Cover zeigt eine junge Frau, die auf die Tuchvilla zugeht, diese liegt leicht im Nebel. Sofort springt das blaue Kleid der jungen Frau ins Auge und macht neugierig. Stil des Covers und Motiv lassen vermuten, welche Art von Geschichte sich im Hörbuch verbirgt. Verpackt sind die beiden CDs in einem Digipac aus Pappe, das im Inneren kurze Informationen zu Autorin und Sprecherin, sowie die Produktionsdaten bereithält. Fazit Nach Längen am Anfang eine gelungene Geschichte und ein würdiger Abschluß der Reihe. Die tolle Sprecherin garantiert pures Hörvergnügen, so dass wir vier von fünf Punkten vergeben.

Lesen Sie weiter

Die Geschichte ist deutlich besser als im zweiten Teil, auch die Perspektiven sind viel besser herausgearbeitet. Alles wirkt viel lebendiger. Manche Handlungsstränge haben mich mehr interessiert als andere, aber das ist schon in Ordnung. Was mich wirklich ärgert, das sind die vielen Fehler, nicht nur in Zeichensetzung und Rechtschreibung, es werden Buchstaben und manchmal ganze Wörter ausgelassen. Dann ist jemand beim Tod 49 Jahre alt, dann aber doch schon 52. Aus Fräulein Schmalzler wird ab und zu Frau Schmalzler, was damals einen gewaltigen Unterschied gemacht hat. Jella wird zu Ella. Frau von Dobern heißt kurz mal Frau von Dobner und der Ort Gervin heißt schon im nächsten Absatz Gevin. Es werden sogar ganze Personen verwechselt. Da wird Frau Bräuer als Frau von Hagemann angesprochen und Marie ist angeblich noch immer in Sebastian verliebt. Alicia meint, mit 32 sei eine Frau zu alt, um Mutter zu werden. Dabei ist sie 67 und ihre Tochter 32, also hat sie sie mit 35 zur Welt gebracht und den großen Bruder, das erste Kind, auch mit über 30. Auch hat sie vorher (um 1884) im Alter von 27 ihre Aussteuerservietten bestickt. Ganz schön spät, normalerweise war so ein adliges Fräulein da schon längst verheiratet. Fazit: Inhaltlich hat mir der Roman ganz gut gefallen, fast so gut wie der erste Teil. Die Figuren entwickeln sich weiter, man spürt beim Lesen deutlich den neuen Geist der jungen Weimarer Republik. Aber die vielen Fehler haben das Lesevergnügen gewaltig geschmälert.

Lesen Sie weiter

In der Tuchvilla geht es aufwärts! Aufatmen in der Tuchvilla, Paul ist aus dem Krieg zurückgekehrt und übernimmt die Leitung der familieneigenen Tuchfabrik wieder von seiner kreativen und überaus tüchtigen Ehefrau Marie. Kitty die jüngste Schwester rät Paul, dass er Maries Selbständigkeit und Kreativität unterstützen sollte, schließlich hat sie den Betrieb mit Bravour und Einfallsreichtum durch Wirtschaftskrise und harte Zeiten geführt. Und das so, dass auch der eigensinnige Schwiegervater, Johann Melzer, der inzwischen verstorben ist, ihr großen Respekt dafür zollte. Paul nimmt sich den Rat der Schwester zu Herzen und richtet seiner Frau ein eigenes Modeatelier ein, mit dem Marie schnell Furore bei Augsburgs Damenwelt macht. Die Frauen der Familie wissen was sie wollen! Kitty, die junge exaltierte und künstlerisch veranlagte Schwester hat weniger Glück gehabt, ihr Mann, Alfons, ist gefallen. Die junge lebensfrohe Frau trägt schwer an diesem Verlust, auch wenn die Ehe sich zu Beginn wie eine Notlösung angeboten, hat, ist die verwöhnte Jüngste der Melzer-Kinder über diesen jähen Verlust am Boden zerstört. Kitty zieht deshalb vorerst mit ihrer Tochter Henriette, auch genannt Henny, die ihr unglaublich ähnlich ist, zurück in die Tuchvilla. Mama Melzer ist sehr glücklich darüber, nach dem Tod des Patriarchen und Familienvaters ist es ihr noch wichtiger geworden, all ihre Lieben wieder um sich zu haben. Besonders die Kinder im Haus, dazu gehören neben Henny auch Leo und Dodo die Zwillinge von Paul und Marie, tun ihr gut. Allerdings sieht sie Maries Berufstätigkeit und die Erfolge ihres Modeateliers mit gemischten Gefühlen. Für Alicia steht eine Ehefrau und Mutter in erster Linie dem Haushalt vor und kümmert sich um den Nachwuchs und deshalb überredet sie Paul, eine Gouvernante für die Kinder zu engagieren. Die böse Gouvernante sorgt für jede Menge Streit innerhalb der Familie Elisabeth, die mit ihrem kriegsversehrten Mann Klaus und dessen Eltern das Gut von Alicias Familie in Pommern bewirtschaftet und sich zu einen ganz anderen wenig standesgemäßen Mann hingezogen fühlt, empfiehlt eine gute aber verarmte adelige Freundin. Frau von Dobern gewinnt schnell das Vertrauen von Alicia Mälzer, hat aber wenig Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Kindern. Sie ist streng, sehr auf überalterte Konventionen bedacht und interessiert sich überhaupt nicht für das Glück der Kinder. Paul muss ständig zwischen den jungen Frauen der Familie und der Mutter schlichten, bis es zum Eklat kommt Kitty, Marie und die Kinder verlassen die Tuchvilla. Jede Menge Probleme und spannende Zeiten Anne Jacobs ist es auf sehr unterhaltsame Weise gelungen uns am Schicksal der Familie Melzer während der „goldenen Zwanziger“, eine spannende, aber auch fragile Zeit, Aufbruch in Kunst und Wissenschaft, ein neues Frauenbild, erste demokratische Versuche – aber auch Inflation, Arbeitslosigkeit und letztlich der Ruf nach dem „starken Mann“, teilhaben zu lassen. Besonders Paul ist dieses Mal sehr gefordert, eine Ehe wird auseinandergerissen, Kinder stehen dazwischen, ein Paar, das sich eigentlich sehr zugetan ist, gerät in eine tiefe Krise. „Mensch Paul, möchte man ihm zurufen, wach auf“, Du liebst doch Deine schöne junge Frau und hast so um diese Liebe gekämpft…. Fazit: Anne Jacobs ist mit „Das Erbe der Tuchvilla“ ein sehr kurzweiliger und unterhaltsamer historischer Roman aus der Zeit des 20. Jahrhunderts gelungen. Aufgrund der lebendigen Protagonisten gelingt ein sehr schöner Einblick in das Leben der Fabrikantenfamilie Mälzer, der mir sehr gut gefallen hat, weil er neben authentischen Figuren auch die Geschichte der vergangenen Zeit wieder aufleben lässt. Alle Liebhaber von Familiengeschichten werden mit der Tuchvilla-Trilogie ihre Freude haben, der Roman garantiert jede Menge vergnügliche Stunden! Ich empfehle aber, alle Bände der Reihe chronologisch zu lesen, um dem Familienleben und allen Akteuren folgen zu können. Ich freue mich auf eine Fortsetzung, liebe Anne Jacobs und hoffe, Sie sind schon dran und lassen uns nicht zu lange darauf warten!

Lesen Sie weiter

Mit „Das Erbe der Tuchvilla“ ist der 3. und letzte Teil der Trilogie rund um die fiktive Augsburger Unternehmerfamilie Melzer erschienen, welche Anfang des 20. Jahrhundert in der herrschaftlichen Villa, der sogenannten „Tuchvilla“, lebte. Mit über 670 Seiten ein „dicker Schinken“, der aber mit viel Inhalt gefüllt ist: Nach dem ersten Weltkrieg übernimmt Paul Melzer, der Sohn der Familie, von seiner Frau Marie, welche in den Kriegszeiten die Familie und das Unternehmen mit viel Liebe und Erfolg geführt hat, die Tuchfabrik und schenkt auf Betreiben seiner kleinen Schwester Kitty seiner talentierten Frau zum Ausgleich ein Modeatelier. Trotz Inflation und mit viel Optimismus, Talent und Fleiß brachte Marie das Atelier zum Erfolg. Dies gefiel leider dem weiblichen Familienoberhaupt, der Mutter Pauls, überhaupt nicht, denn ihrer Meinung nach gehört die Frau nach Hause zu den Kindern. Sie stellt daher eine alte Freundin, die strenge Serafina von Dobern ein, die durch Intrigen bald vom Kindermädchen zur Hauswirtschafterin aufsteigt, welche der Leitung des Hauhaltes obliegt. Und damit nicht nur die Tochter Kitty mit ihrer Tochter aus dem Haus treibt, sondern letztendlich auch die Ehe von Paul und Marie auf eine harte Probe stellt. Es passiert viel in diesem Roman, den man auch gut lesen und verstehen kann, wenn man die vorherigen Teile nicht gelesen hat, denn jede Figur wird erklärt und durch Rückblenden bekommt man das Wichtigste der vergangenen Geschichte mitgeteilt: Liebe, Trennung, Verlust, Tod, Mord, Ehebruch, Scheidung, Geburt, Erfolg, Niederlage, Intrigen, Zusammenhalt und Happy End... wie ein Haarzopf, in den sich einzelne Strähnen (Erzählstränge) miteinander mehr und mehr verflechten, stellt sich mir dieser komplexe Roman vor, der auch immer wieder historische Fakten wie die ersten Autos oder die legendäre „Tin Lizzy“ einbringt. Die Geschichte lässt sich größstenteils gut lesen; manche Passagen erscheinen mir ein wenig holprig oder trocken und sie wurden von mir dann eher überflogen als wirklich gelesen... das tut einem solchen Seitenwerk aber keinen Abbruch. Die Sprache ist gut verständlich und vielfältig, viele Namen werden „verniedlicht“ wie z.B. Kitty oder Klippi, was einen Touch von Moderne in die Geschichte bringen soll und somit auch dem damaligen Zeitgeist entspricht. Richtig spannend habe ich die Romangeschichte allerdings nicht empfunden: der ein oder andere Ausgang war vorhersehbar wie z.B. die div. Happy Ends der Liebesgeschichten. Aber manches wurde auch wieder spannend gezeichnet: so bleibt dem Leser bzw. der Leserin lange verborgen, was sich hinter der geheimnisvollen Tür im Laden von Frau Jordan abspielt... Alles in allem ein ordentlicher Roman für alle Familiengeschichten- und Historienroman-Fans, die bereits durch das schöne Buchcover auf die herrschaftliche Geschichte eingestimmt werden. Mein Lieblingsbuch wird „das Erbe der Tuchvilla“ sicherlich nicht werden, aber wer die ersten beiden Bände schon kennt oder solche umfassenden Familiengeschichten liebt, ist hier sicherlich genau richtig. Viel Spaß beim Lesen!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.