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Rezensionen zu
Die Stunde der Entführer

Robert Wilson

Charles Boxer (3)

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Immer wieder stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, in der Mitte einer Serie einzusteigen oder eben beim Anfang zu beginnen. Ich habe schon verschiedene Erfahrungen gemacht. Manchmal klappt es gut, wenn man mittendrin einsteigt, manchmal weniger gut. Und ich hatte sogar schon ein oder zwei, bei denen es gar nicht geklappt hat. Nichtsdestotrotz muss man es manchmal probieren, denn seien wir mal ehrlich, man kann nicht jeder Serie von Anfang an folgen oder wenn man sie eben erst spät entdeckt, noch alle vorigen Teile aufholen. Hier habe ich mir nun also den dritten Teil um Charles Boxer geschnappt, einen Spezialisten für Entführungsfälle, der sich auch nicht scheut, härtere Maßnahmen zu ergreifen. Der Einstieg bei Teil drei war kein Problem, doch zufrieden bin ich dennoch nicht. In London werden innerhalb von wenigen Stunden die Kinder von 6 Milliardären entführt. Die Altersspanne der Entführungsopfer geht vom Kind bis zum jungen Erwachsenen und zieht sich durch mehrere Nationalitäten: mit dabei sind die USA, Russland, China und Indien. Die Eltern sind nicht nur sehr reich, sondern durch ihre Geschäfte zumeist auch in der Politik verbandelt, was die Sache äußerst kompliziert macht. Die Ermittlung führt Mercy Danquah, Charles Boxers Ex-Freundin. Doch nicht nur diese Verbindung zieht Boxer in den Entführungsfall, sondern auch eine neue Klientin. Siobhan sucht ihren Vater Conrad Jensen, der vor einigen Tagen spurlos verschwunden ist. Der Anwalt der Familie hat Siobhan zu Boxer geschickt, um zur Not auch von Boxer speziellen Fähigkeiten Gebrauch zu machen. Boxer ist nahe dran, den Fall abzulehnen, gibt sich aber doch geschlagen. Auch Amy, seine Tochter, die mittlerweile bei seiner Organisation LOST mithilft, um lange zurückliegende Verschwundene wieder aufzuspüren, wird mit in die Ermittlung gezogen. Doch auch wenn es anfänglich nach zwei verschiedenen Ermittlungen aussieht, gibt es eine Verbindung. Die Entführung reicher und so unterschiedlicher Kinder zieht ganz verschiedene Organisationen an. Die Ermittlung liegt vielleicht bei der Londoner Polizei, doch im Hintergrund mischen die verschiedensten Geheimdienste fröhlich die Karten, ohne sich dabei hineinsehen zu lassen. Die Milliardäre sind nun auch nicht die einfachsten Menschen, so dass jeder einen eigenen Unterhändler hat und das Chaos perfekt ist. Die Entführer allerdings, sind durchaus gut strukturiert und überlegt. Das zeigen nicht nur die sechs kurz nacheinander ausgeführten Entführungen, sondern auch die Verhandlungen. Es wird kein Lösegeld verlangt, sondern eine Aufwandsentschädigung für den Aufenthalt der Geiseln und es wird auch nicht einzeln verhandelt – ein Unterhändler wird bestimmt. Man mag es kaum glauben, aber den Entführern geht es tatsächlich nicht um Geld, es werden politische Forderungen gestellt – aber genau da ist der Haken: die genaue Motivation kommt erst ganz zum Schluss heraus und ist dann auch nicht mehr wichtig, denn es ist ja schon vorbei. Die Hauptfiguren – Boxer, Mercy und Amy – fand ich alle ganz gut, wenn auch mit Klischees nicht gegeizt wird. Charles Boxer vertritt dabei den stereotypischen Helden: für Recht und Gerechtigkeit verkloppt er auch gerne mal die Bösen und findet letztendlich die Entführten quasi im Alleingang. Und natürlich sieht er rot, wenn es um die Familie geht. Bei den Nebenfiguren sticht vor allem Siobhan als etwas andere Femme Fatale heraus. Schade ist, dass die Entführten oder gar die Entführer nicht zu Wort kommen, hier hätte man dann zwar noch ein, zwei weitere Ebene eröffnet, aber eben andere Perspektiven eröffnet. Dies hätte für Abwechslung gesorgt und man hätte auch die Motivation der Entführer besser verstanden. Doch sowohl Entführte als auch Entführer sind quasi nur schmückendes Beiwerk. Insgesamt hätten andere Perspektiven spannende Einblicke eröffnen können, z. B. auch bei einem der Geheimagenten stelle ich mir das interessant vor. Ein komplexes Szenario, viele Mitspieler und Parteien, viele Heimlichkeiten und doch irgendwie unrund. Es passiert so viel und doch irgendwie nicht. Der Fokus liegt auf Charles Boxer, ab und an auch bei Mercy. Beide haben zusätzlich noch mit privaten Problemen kämpfen müssen. Die Geschichte nimmt kurz Fahrt auf, aber tuckert dann irgendwie vor sich hin, so bis zur Hälfte, bis sie dann endlich in Schwung kommt. Das Ende wird relativ kurz abgehandelt, die Beweggründe der Entführer zwar dargestellt, doch warum Boxer nun mit im Spiel sein musste ist für mich unzureichend erklärt worden. Aber vielleicht passt das ganz gut, denn irgendwie, auch wenn der Fall an sich geschlossen ist, gibt es einen hintergründigen Handlungsstrang, der weitergeht. Allerdings ohne mich – das Buch konnte mich jetzt nicht so überzeugen, dass ich mir den nächsten Teil holen würde. Fazit: Durchschnittlich – der Fall nimmt ab der Mitte Fahrt auf, doch irgendwie ist das Ganze unrund. Ein komplexes Szenario mit vielen Parteien, aber keinen anderen Perspektiven. Schade.

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"32"Stunden Spannung und Action

Von: filzblume aus Karlsruhe

16.10.2016

Dieser Thriller ist so temporeich, das er einem den Atem nimmt. Hochmodern ausgestattet, professionell in der Durchführung ihres Auftrags werden innerhalb kurzer Zeit 6 Kinder unterschiedlicher Altersstufen entführt. Charles Boxer, ein Kidnapping Consultant der LOST Fundation, ehemaliger Mann der Ermittlerin Mercy Danquah und ihr gemeinsames Kind Amy werden in diese Entführung verstrickt. Amy selbst war vor 3 Jahren ein Entführungsopfer und wurde durch ihren Vater gerettet. Ihre Mutter Mercy arbeitet bei der Polizei, bei einer Sondereinheit für Entführungsfälle. Anfangs ist in diesem Thriller nicht klar, wie die Fakten zusammenhängen. Charles soll im Auftrag einer Frau namens Siobhan, ihren Vater Konrad Jensen finden, Mercy erhält den Auftrag die entführten Kinder zu finden, befragt die betroffenen Eltern. Die wiederum sind teilweise unkooperativ, arrogant und unglaublich reich, das sie denken, sie haben die Macht über das Geschehen. Dazu kommen einige Mitspieler ins Geschehen MI5 und MI6, die CIA, und ausgekochte Typen. Mich hat der Schreibstil dieses packenden, mit hochkomplexen Themen gespickter Thriller sehr angesprochen. Wilson findet die richtige Mischung die Spannung von Anfang bis zum Ende zu halten. Das Buch erinnerte mich an die amerikanische Erfolgsserie "24" was den Grad des Tempos angeht und auch deren Inhalt. Die Charaktere sind aufs kleinste Detail ausgearbeitet. Diesem Titel sind 2 Bücher (Reihe um Charles Boxer) vorausgegangen, die ich auf jeden Fall lesen werde. Für mich der beste Politthriller des Jahres!

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Gleich zu Beginn geht es ordentlich zur Sache, ist man doch als Leser sofort mittendrin bei den Entführungen. Temporeich und mit wenig Platz um Luft zu holen. Deutlich langsamer und mitunter etwas zäh wird es als Charles Boxer erstmalig in der Geschichte auftaucht. Dieser Abschnitt hat mich selber als Leser auch ganz schön gefordert, denn Charles Boxer ist ein Serienheld und somit hatte ich mit viel Information zu ihm und seiner Sippe zu kämpfen. Zu viele Namen und persönliche Verkettungen prasselten da auf mich ein. Zu missverständlich waren mir dies vielen Auskünfte über frühere Fälle und deren Auswirkungen auf das private Leben von Boxer. Mit der Zeit klärte sich dann aber doch alles und ich bekam ein recht gutes Bild von “was früher geschah”. Der Thriller wartet mit recht komplexen Themen weltpolitischer Sicht auf, sowohl vergangenen als sehr aktuellen. Mitunter hat es der Autor vielleicht zu gut mit diesen hochbrisanten Inhalten gemeint. Weniger ist oft mehr. Trotzdem ist die Geschichte sehr gut durchdacht. Der Zeitraum ist auf wenige Tage beschränkt, in denen viel passiert. Mir persönlich gefiel der Thriller immer besser umso weiter die Handlung voran schritt. Nur den Showdown fand ich reichlich überzogen. Das Ende ist offen und man wird wohl bald wieder von Charles Boxer und seinem Klan lesen. Das Cover gefällt mir ausnehmend gut. Wie bereits bei den vorangegangenen Titeln ist auch auf diesem Titelbild eine Sehenswürdigkeit Londons abgebildet. Robert Wilson versteht es die Spannung in seinem Thriller aufzubauen und auch über einen langen Zeitraum zu halten. Werde mir die beiden ersten Bände der Serie definitiv zulegen müssen. Denn der Mann und sein ungewöhnliches Privatleben interessiert mich. Mein Fazit: Ein temporeicher Thriller mit einer außergewöhnlichen Haupt- und ebenso vielen Nebencharakteren. Bis auf ein paar kleinere gefühlsmäßige Unklarheiten ein absolutes Leseerlebnis!

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32 Stunden, 6 Entführungsopfer und keine Lösegeldforderung. Aber etwas ist faul an der Geschichte. Ein neuer Fall für Charles Boxer, Ex-Polizist, Ex-Militär, der nun eine Non Profit-Organisation betreibt, die vermisste Personen aufspürt – der Mann für die besonders heiklen Fälle. „Die Stunde der Entführer“ (erschienen bei Goldmann, in der Übersetzung von Kristian Lutze) führt nach „Stirb für mich“ und „Ihr findet mich nie“ die Reihe um und mit Charles Boxer fort. Und diesmal sind es gleich mehrere vermisste Personen, die er aufspüren soll. Zum einen ist Conrad Jensen verschwunden, ein ehemaliger Geheimagent, der in dubiose Geschäfte zwischen privaten Rüstungsfirmen und der US Regierung verwickelt ist und damit offenbar ein Vermögen gemacht hat. Zeitgleich werden innerhalb von 32 Stunden an verschiedenen Orten in London sechs junge Leute verschiedener Nationalitäten entführt. Die einzigen Merkmale, die sie verbinden, sind ihrer Väter, allesamt viele Milliarden schwer und noch immer in engem Kontakt zu den Regierungen ihrer Heimatländer. Aber erstaunlicherweise bleiben erst einmal Lösegeldforderungen aus. Die Entführer fordern lediglich einen Zuschuss zu ihren Unkosten, dieser ist allerdings nicht von schlechten Eltern, denn es geht immerhin um 25 Millionen Pfund pro Opfer. Im Gegenzug garantieren sie dafür – nichts! Und da die Sonderermittlungstruppe mit der Situation völlig überfordert ist, kommt Charlie Boxer zum Einsatz, der bald feststellt, dass die beiden Fälle eng zusammenhängen… Robert Wilson setzt in dem dritten Band der Charles Boxer-Reihe auf Tempo. Das lässt sich schon an dem zeitlichen Rahmen festmachen, in dem er seinen Thriller platziert. Fünf Tage, dann ist der Fall vom Tisch und erledigt. Dem Leser macht er es dabei nicht immer einfach, denn er packt nicht nur unzählige Polit-Themen so ganz nebenbei in die Geschichte, sondern führt auch jede Menge Personen ein. Aber trotz einiger Längen im Mittelteil halten die unerwarteten Wendungen im Handlungsverlauf das Interesse des Lesers gefangen. Ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass es dem Autor ein großes Anliegen ist, seinen Lesern die Komplexität der Welt und die vielfältigen Verflechtungen von Wirtschaft, Kapital und Politik begreiflich zu machen. Das ist ihm zweifelsohne gelungen. Lesen!

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