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Rezensionen zu
Tausend Meilen über das Meer

Annabel Wahba

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Als jemand der einen persönlichen Bezug zu diesem Thema hat, hat mich "Tausend Meilen über das Meer" sofot angesprochen und ich wollte es unbedingt lesen. Laut Buchrücken beruht die Geschichte auf einer wahren Begebenheit, was es natürlich um so interessanter macht. Gefallen hat mir das Buch einigermaßen gut, Wahba hat einen sehr einnehmenden Schreibstil, ohne das er jetzt übertrieben wirkt - was bei vielen Büchern mit dieser Thematik oft vorkommt. Meiner Meinung ist das Buch sehr empfehlenswert, ich könnte mir auch vorstellen, es eventuell im Unterricht zu verwenden. Das Thema ist ja immerhin aktuell und sollte auch nicht einfach so unter den Teppich gekehrt werden. Meistens hört oder liest man nur die Ansichten von der westlichen Seite, aber nie wirklich, was eigentlichen die Menschen auf der anderen Seite der Welt bewegt. Niemand verlässt gerne seine Heimat und seine Wurzeln, aber oft wird man dazu gezwungen und es ist schön, wenn die Gründe dafür von jemanden verstanden werden.

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Karim ist knapp über 10 Jahre alt als der "arabische" Frühling in seiner Heimatstadt Homs beginnt. Erst nach einigen Wochen kommt das erste Mal der Gedanke auf, dass man Homs verlassen könnte und so gehen sie eine Stadt weiter in Syrien, wo es noch ruhig ist. Irgendwann findet die Familie keine Ruhe mehr und man beschliesst nach Aequipten zu gehen. Dort bleiben sie länger, bis Karim und sein Onkel die schwierige Flucht über das Meer versuchen sollen. Das Schicksal meint es insofern gut mit Karim, dass er es nach Deutschland schafft und endlich wieder zur Schule kann. Die Schule und das Lernen waren ihm immer sehr wichtig. In Konstanz ist er zwar "sicher", aber dennoch sehr unsicher, weil er sich nicht zurechtfindet in unserer Kultur und ihm die Bande der Familie so sehr fehlen. Viel zu lange ist er von den Eltern und der Schwester getrennt und kann mit unserer "Jugend" nicht umgehen. So wird er beschuldigt und von der Schule suspendiert.........! Ich kann Euch das Buch nur ans Herz legen. Es zeigt auf, was die Leute wirklich wollen. Ihre Heimat, Ihre Normalität und Ihre Liebsten zurück........ Das Buch hat mich sehr berührt und vorallem schaut man jetzt die Nachrichten mit ganz anderen Augen. Denn der Krieg wütet noch immer und es werden noch viele Karims ein ähnliches Schicksal erleben. Hoffen wir, dass einige es überleben. Keine einfache Lektüre zur Weihnachtszeit, aber um sich zu besinnen, was wichtig ist im Leben - sicher ein gutes Buch!

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Autor/in: Annabel Wahba Verlag: cbj Seitenzahl: 248 Seiten Genre: Jugendroman (nach wahrer Begebenheit) Das Geräusch von Gewehrschüssen war von nun an unser ständiger Begleiter. Ich werde dieses Geräusch nie vergessen. Erst hörst du nur ein Zischen, und dann hörst du den Einschlag der Kugel, ein dumpfes ‘Wumms’, wenn sie etwas Festes trifft. Wenn sie einen Menschen trifft, hörst du seine Schreie. - S. 72 Inhalt in einem Satz: In Tausend Meilen über das Meer erzählt der junge Syrer Karim von der beschwerlichen Flucht aus seiner vom Krieg zerstörten Heimat nach Deutschland, wo er auf ein neues, sicheres Leben und ein Wiedersehen mit seiner Familie hofft. Ich sehe auf die Wellen, die von einer leichten Brise angetrieben auf das Ufer zuschwappen. Das Rauschen wird lauter, die Brandung heftiger. Das Meer schäumt. Täusche ich mich oder steigt das Wasser? Ich darf nicht schlafen, sonst ertrinke ich. Aber ich bin so unendlich müde. - S. 10 Meine Meinung: Erst einmal ein großes Lob an die Autorin Annabel Wahba, dass sie sich Karims Geschichte angenommen und sie für uns zu Papier gebracht hat, was sicher nicht so einfach war. Die Flüchtlingsthematik ist meiner Ansicht nach ein unglaublich wichtiges Thema und ich finde es toll, dass mittlerweile immer mehr Bücher darüber veröffentlicht werden, sodass man als Leser einen Einblick in die aktuellen Geschehnisse erhält, und hoffentlich auch das eine oder andere Vorurteil aus dem Weg geräumt wird. Was für schreckliche Dinge die unzähligen Menschen, die sich derzeit auf der Flucht vor Angst, Gewalt und Tod befinden, erleiden müssen, kann man sich als nicht Betroffener kaum vorstellen. Doch in Tausend Meilen über das Meer ist es Annabel Wahba gelungen, mir als Leserin ein Bild über die grausame Willkür des Krieges in Syrien und über die Flucht eines tapferen Jungen zu vermitteln, dessen (leider wahre) Geschichte mir von der ersten Seite an Gänsehaut bereitete. Karim Deeb, dessen Name zu seinem Schutz abgeändert wurde, blickt in diesem Buch auf die Strapazen seiner gefährlichen Flucht zurück, bei der er Freunde, Familie und Heimat zurücklassen und sich immer wieder in Todesgefahr begeben musste. Ein zusätzlicher Erzählstrang berichtet darüber, wie es Karim an seiner neuen Schule in Deutschland ergeht, denn auch hier hat er es nicht einfach, muss mit Mobbing und den quälenden Erinnerungen klarkommen und wird von der ständigen Angst begleitet, seine neue Sicherheit wieder zu verlieren. Anfangs habe ich mich gewundert, dass der Schwerpunkt nicht völlig auf die Flucht gelegt wurde, doch schon bald wurde mir klar, wie hilfreich die Kapitel, die zu einem späteren Zeitpunkt hier in Deutschland spielen, sind, um Karims Kultur und Denkweise kennenzulernen. Denn in Syrien herrschen natürlich andere Traditionen und Regeln als hier, und so entwickelt man durch die Gegenwartskapitel noch sehr viel mehr Empathie gegenüber dem Protagonisten und versteht, warum es manchmal zu interkulturellen Missverständnissen kommen kann. Gerade Karims Sicht auf die Deutschen fand ich sehr aufschlussreich, denn viele unserer Sitten kann er gar nicht begreifen und auch ich kam sehr ins Grübeln über manche unserer Gewohnheiten, die ich bisher nie hinterfragt hatte. Zusätzlich führen die unterschiedlichen Zeitebenen dazu, dass der Kontrast zwischen unserem wohlbehüteten Leben hier und der Situation der Syrer in ihrem Heimatland unheimlich drastisch verdeutlicht wird. Da Karim ja keine fiktive Person ist, ist es natürlich schwer, ihn als Protagonisten zu bewerten. Dennoch möchte ich erwähnen, was für ein unglaublich mutiger, intelligenter und tapferer Mensch er ist. Er muss so viel Elend ertragen und gibt doch nie auf, hält an seinen Prinzipien fest und beschreibt seine absolut einleuchtenden Gedanken und Ängste, die zeigen, dass er trotz anderem Herkunftsland genauso tickt wie wir, dass seine Kultur nicht weniger wert und sein Volk nicht rückständiger ist als unseres, was mit diesem Buch wohl selbst der letzte Flüchtlingsgegner begreifen würde. Neben den wahnsinnig traurigen und berührenden Aspekten bekommt man zusätzlich auch einen sehr guten Überblick über die politischen Lage in Syrien, lernt die Fakten und die Zusammenhänge der Bevölkerungsgruppen kennen und wird beiläufig, aber umfassend informiert, wie und warum der Krieg überhaupt ausbrach und was genau sich derzeit in Syrien abspielt. Verpackt wurde das Ganze in einem angenehmen, flüssigen und einfachen Schreibstil, der die Gedanken des jugendlichen Erzählers sehr überzeugend wiedergibt. Und so liege ich nun in meinem Bett in Konstanz. In Sicherheit - und fühle mich doch wie in jener Nacht auf der Sandbank im Mittelmeer, als uns der Kapitän unserem Schicksal überließ. Allein. Voller Angst, unterzugehen. - S. 50 Mein Fazit: Tausend Meilen über das Meer erzählt die traurige Geschichte eines mutigen jungen Flüchtlings, aber es hat noch so viel mehr zu bieten! Ein rundum gelungenes und absolut lesenswertes Buch, das dem Leser die Augen öffnet. Große Empfehlung - nicht nur für Jugendliche! Bewertung: 📖 📖 📖 📖 📖 (5/5) + Lieblingsbuch 📚 Vielen herzlichen Dank an das Bloggerportal und den cbj-Verlag, die mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

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Der Einstieg in dem Buch beginnt damit, dass man erfährt, wieso die Familie Deeb die Flucht angetreten ist. War es in ihrer Heimat Homs lange ruhig, ist der Bürgerkrieg in Syrien doch auch dort angekommen. Viele von Karims Freunden und Bekannten sind gestorben oder längst geflohen. Die Familie Deeb wollte an Besserung glauben, doch als es eher nur schlimmer wird, fliehen sie nach Ägypten. Warum sie von dort aus, nur der Sohn und Onkel auf den Weg machen, all dies wird beschrieben und liest man dann über die Strapazen der Flucht, wird einen selbst klar, dass nur jemand mit körperlicher Stärke eine Chance hat. Karim erzählt aus der Gegenwart, er ist längst in Konstanz geht zur Schule und wohnt bei seinem Onkel, die Szenen der Flucht blitzen wie Flashbacks auf. Das Buch ist ein Gemisch aus Gegenwart und Vergangenheit. Es schwebt eine Schwere über den Worten, obwohl Karim Leichtigkeit aufzeigen möchte, allerdings wird dem Leser deutlich vor Augen geführt, was die Flucht aus der Heimat wirklich bedeutet, was es heißt, in einem neuen Land anzukommen, wenn das eigene von Krieg zerfressen ist, doch er scheint gut hier anzukommen. In der Schule ist er zwar nicht sonderlich beliebt, aber als Außenseiter kann man ihn auch nicht bezeichnen. Er ist irgendwo dazwischen und scheint damit ganz froh zu sein, hat er doch genug Gedanken, die er erst einmal ordnen muss, muss er erst einmal mit der Trennung seiner Eltern klar kommen. Vom Schulalltag an sich bekommt man gar nicht so viel mit, als es dann zu den Mobbingvorfall kommt, überlegte ich mir schon, ob daran nicht etwas wahres ist. Warum auch nicht, so abwegig war der Vorfall nicht und doch stellt man sich selbst die Frage, ob man nicht jetzt doch an Vorurteilen festhält. Gefangen in diesem Dilemma, ließ ich mich einfach von der Geschichte führen. Karims Flucht und die Ankunft in Deutschland gleicht einer Musterintegration. Er ist verständnisvoll für die neue Kultur, passt sich den Gewohnheiten an und urteilt nicht – passend für ein Jugendbuch, um jedoch etwas Realität in die Geschichte zu bringen, hätte man allerdings durchaus von Ankunftsschwierigkeiten schreiben können, damit es eben zeigt, das Ankommen nicht so einfach ist. Kein Kritikpunkt, er ein kleiner Wunsch, der für mich die Geschichte vervollständigt hätte. Ein wirklich Kritikpunkt bleibt für mich aber zum Schluss: das Buch bleibt leider nicht in Erinnerung, die Geschichte ist für mich nach dem Lesen viel zu schnell verblasst.

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Tausend Meilen über das Meer erzählt die Geschichte eines syrischen Jungens, von seiner Flucht und seinem neuen Lebens hier in Deutschland. Ich bin der Meinung, dass es unglaublich wichtig ist, dass solche Geschichten geschrieben, veröffentlicht und gelesen werden. Dies ist keines Falls ein Sachbuch. Auf dem Cover steht dass es die Geschichte von Karim Deeb erzählt, welche von Annabel Wahba aufgeschrieben wurde. Im Nachwort habe ich erfahren, dass der Name des Jungens geändert wurde um ihn und alle Angehörigen zu schützen und dass einiges an der Geschichte fiktionalisiert wurde. An sich sind es aber hauptsächlich die wahren Erfahrungen eines syrischen Jungens, gerade die Teile des Buchs, die von seiner Flucht erzählen. Tausend Meilen über das Meer ist ein Jugendbuch. Es beginnt damit, dass Karim normal zur Schule geht. Es erzählt von seinen neuen Freunden und von denen, mit denen er nicht so gut auskommt in seiner neuen Heimat. Die konkrete Geschichte ist, dass eine Mitschülerin Karim zu Unrecht beschuldigt, er hätte Nacktbilder von ihr gemacht und veröffentlicht. Es geht darum wie er selbst und sein Umfeld - vor allem sein Onkel, ein sehr konservativer Mann und Karims einziger Verwandter in Deutschland und seine Lehrerin, die sich immer für ihn einsetzt - damit umgehen. Allerdings wird währenddessen immer wieder in Rückblicken von seinem früherem Leben erzählt - von einer glücklichen Kindheit, einer schrecklichen Kriegszeit und einer absolut unvorstellbaren Flucht. Es sind Verhältnisse, die man sich kaum vorstellen kann. Die Flüchtlingskrise ist in aller Munde und ich finde es wichtig, dass man Bescheid weiß bevor man darüber urteilt und sich seine eigene Meinung bilden kann. Ich finde es wichtig Geschichten zu hören, zuzuhören, wenn jemand, auf welche Weise auch immer, seine Geschichte erzählt. Karims Geschichte hat mich berührt. Ein fünfzehnjähriger Junge, der seine Eltern und Schwester zurücklässt und sein Leben riskiert für eine bessere Zukunft, dafür, dass er endlich wieder in die Schule gehen kann. Ein Junge, der in seiner Heimat immer und überall in Lebensgefahr wäre und deshalb so viel mitmachen muss. Es wird alles erzählt. Wie schlimm man behandelt wird in Syrien, wenn man die Diktatur nicht unterstützt hat oder zur falschen Konfession gehört. Wie schwer es ist, überhaupt aus einer Stadt hinauszukommen, wenn diese von feindlichen Truppen besetzt ist. Wie schnell man verhaftet werden kann, ohne jeglichen Grund. Man braucht meist unglaublich viel Geld um zu flüchten. Transporter, Schlepper, sie alle nehmen umgerechnet Tausende von Euro und letztendlich können sie dich trotzdem verraten. Dich wie Tiere auf engstem Raum einsperren, dir keine Essen oder Trinken für viele Tage und Nächte geben. Wenn du Pech hast, ist es ihnen egal, dass Schwangere oder Babys dabei sind. Sie beschimpfen dich als "Hund" und treten deine Würde mit Füßen. Es kann sein, dass sie dich verhaften lassen oder auf einer Sandbank alleine zurücklassen, ohne wahre Hoffnung. All dies war mir zwar irgendwie bewusst, aber in einem Format wie diesem, die Geschichte eines Flüchtlings zu lesen und zu sehen, was diese Menschen, die hier Schutz suchen durchgemacht haben... Ich wünschte jede Person in Deutschland würde dieses Buch lesen. Ich denke es würde die Meinung vieler Menschen ändern und zu weniger Hass führen. Noch einmal zum Buch: Ich finde, dass es ein sehr gutes und wichtiges Buch war. Der Schreibstil war hauptsächlich sehr einfach gehalten aber es war etwas, dass sich trotz der krassen Thematik gut und schnell lesen ließ. Das Einzige, was mir nicht so gut gefallen hat war, dass vieles wiederholt wurde. Es gab immer wieder verschiedene Rückblicke zu verschiedenen Momenten in Karims Vergangenheit aber manchmal kam es mir so vor als würden diese als komplett einzelne Geschichten erzählt, für Menschen, die den Rest des Buchs noch nicht gelesen haben und das war verwirrend. Man hat einige Informationen einfach wiederholt erfahren, so als wäre es das erste man - es wurde zum Beispiel immer wieder wiederholt, wo Karim lebt oder wer sein bester Freund war, obwohl man das zu dem Zeitpunkt schon wusste. Aber diese Kritikpunkte sind auf jeden Fall eher Kleinigkeiten über die man hinwegsehen kann. Alles in allem finde ich dass Tausend Meilen über das Meer ein sehr aufschlussreiches, gut geschriebenes und vor allem wichtiges Buch ist, dass jeder lesen sollte! Aufgrund meiner Kritik kann ich nur 4 Sterne vergeben aber ich möchte trotzdem nochmal eine ausdrückliche Empfehlung aussprechen!

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Tausend Meilen über das Meer erzählt die Geschichte eines syrischen Jungens, von seiner Flucht und seinem neuen Lebens hier in Deutschland. Ich bin der Meinung, dass es unglaublich wichtig ist, dass solche Geschichten geschrieben, veröffentlicht und gelesen werden. Dies ist keines Falls ein Sachbuch. Auf dem Cover steht dass es die Geschichte von Karim Deeb erzählt, welche von Annabel Wahba aufgeschrieben wurde. Im Nachwort habe ich erfahren, dass der Name des Jungens geändert wurde um ihn und alle Angehörigen zu schützen und dass einiges an der Geschichte fiktionalisiert wurde. An sich sind es aber hauptsächlich die wahren Erfahrungen eines syrischen Jungens, gerade die Teile des Buchs, die von seiner Flucht erzählen. Tausend Meilen über das Meer ist ein Jugendbuch. Es beginnt damit, dass Karim normal zur Schule geht. Es erzählt von seinen neuen Freunden und von denen, mit denen er nicht so gut auskommt in seiner neuen Heimat. Die konkrete Geschichte ist, dass eine Mitschülerin Karim zu Unrecht beschuldigt, er hätte Nacktbilder von ihr gemacht und veröffentlicht. Es geht darum wie er selbst und sein Umfeld - vor allem sein Onkel, ein sehr konservativer Mann und Karims einziger Verwandter in Deutschland und seine Lehrerin, die sich immer für ihn einsetzt - damit umgehen. Allerdings wird währenddessen immer wieder in Rückblicken von seinem früherem Leben erzählt - von einer glücklichen Kindheit, einer schrecklichen Kriegszeit und einer absolut unvorstellbaren Flucht. Es sind Verhältnisse, die man sich kaum vorstellen kann. Die Flüchtlingskrise ist in aller Munde und ich finde es wichtig, dass man Bescheid weiß bevor man darüber urteilt und sich seine eigene Meinung bilden kann. Ich finde es wichtig Geschichten zu hören, zuzuhören, wenn jemand, auf welche Weise auch immer, seine Geschichte erzählt. Karims Geschichte hat mich berührt. Ein fünfzehnjähriger Junge, der seine Eltern und Schwester zurücklässt und sein Leben riskiert für eine bessere Zukunft, dafür, dass er endlich wieder in die Schule gehen kann. Ein Junge, der in seiner Heimat immer und überall in Lebensgefahr wäre und deshalb so viel mitmachen muss. Es wird alles erzählt. Wie schlimm man behandelt wird in Syrien, wenn man die Diktatur nicht unterstützt hat oder zur falschen Konfession gehört. Wie schwer es ist, überhaupt aus einer Stadt hinauszukommen, wenn diese von feindlichen Truppen besetzt ist. Wie schnell man verhaftet werden kann, ohne jeglichen Grund. Man braucht meist unglaublich viel Geld um zu flüchten. Transporter, Schlepper, sie alle nehmen umgerechnet Tausende von Euro und letztendlich können sie dich trotzdem verraten. Dich wie Tiere auf engstem Raum einsperren, dir keine Essen oder Trinken für viele Tage und Nächte geben. Wenn du Pech hast, ist es ihnen egal, dass Schwangere oder Babys dabei sind. Sie beschimpfen dich als "Hund" und treten deine Würde mit Füßen. Es kann sein, dass sie dich verhaften lassen oder auf einer Sandbank alleine zurücklassen, ohne wahre Hoffnung. All dies war mir zwar irgendwie bewusst, aber in einem Format wie diesem, die Geschichte eines Flüchtlings zu lesen und zu sehen, was diese Menschen, die hier Schutz suchen durchgemacht haben... Ich wünschte jede Person in Deutschland würde dieses Buch lesen. Ich denke es würde die Meinung vieler Menschen ändern und zu weniger Hass führen. Noch einmal zum Buch: Ich finde, dass es ein sehr gutes und wichtiges Buch war. Der Schreibstil war hauptsächlich sehr einfach gehalten aber es war etwas, dass sich trotz der krassen Thematik gut und schnell lesen ließ. Das Einzige, was mir nicht so gut gefallen hat war, dass vieles wiederholt wurde. Es gab immer wieder verschiedene Rückblicke zu verschiedenen Momenten in Karims Vergangenheit aber manchmal kam es mir so vor als würden diese als komplett einzelne Geschichten erzählt, für Menschen, die den Rest des Buchs noch nicht gelesen haben und das war verwirrend. Man hat einige Informationen einfach wiederholt erfahren, so als wäre es das erste man - es wurde zum Beispiel immer wieder wiederholt, wo Karim lebt oder wer sein bester Freund war, obwohl man das zu dem Zeitpunkt schon wusste. Aber diese Kritikpunkte sind auf jeden Fall eher Kleinigkeiten über die man hinwegsehen kann. Alles in allem finde ich dass Tausend Meilen über das Meer ein sehr aufschlussreiches, gut geschriebenes und vor allem wichtiges Buch ist, dass jeder lesen sollte! Aufgrund meiner Kritik kann ich nur 4 Sterne vergeben aber ich möchte trotzdem nochmal eine ausdrückliche Empfehlung aussprechen!

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Zum Inhalt: Dem Teenager Karim Deeb ist mit seiner Familie die Flucht aus der umkämpften und vom Bürgerkrieg gezeichneten Stadt Homs gelungen. Die Familie schafft es zunächst bis nach Ägypten, doch allen wird schnell klar, dass Ägypten nur eine Zwischenlösung sein kann. Das Ziel ist Europa und eine neue, bessere und lebenswertere Zukunft. Deswegen soll zunächst Karim alleine mit seinem Onkel versuchen, über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen, um anschließend in Deutschland oder Schweden seine Familie im Rahmen des Familiennachzugs wiedersehen zu können. Der erste Fluchtversuch scheitert. Karim verliert seinen Onkel im Gedränge der vielen Flüchtlinge aus den Augen, verpasst das Schlepperboot und landet im Gefängnis. Doch Karim und sein Onkel geben nicht auf, der nächste Versuch gelingt, auch wenn der Junge mit vielen anderen Flüchtlingen auf dem offenen Meer fast zu Tode kommt. Monate später darf Karim endlich wieder zur Schule gehen und hofft auf ein baldiges Wiedersehen mit seinen Eltern, die er schmerzlich vermisst. Doch das sind nicht die einzigen Probleme, mit denen der Teenager in seiner neuen Heimat zu kämpfen hat… Das Buch „Tausend Meilen über das Meer“ von Annabel Wahba beruht auf einer wahren Begebenheit. Dies und die Tatsache, dass der junge Protagonist Karim in der großen Kreisstadt Konstanz in Baden-Württemberg, in meiner Nachbarschaft sozusagen strandet, haben meine Neugier und mein Interesse geweckt. Annabel Wahba erzählt in beeindruckender Weise das Leben von Karim und seiner Familie in deren Heimatstadt Homs, wie diese durch die Gefahren und Schrecken des Bürgerkrieges immer mehr zum Pulverfass und nahezu unbewohnbar wird. Die Familie lebt mit der ständigen Angst sterben zu müssen, sei es durch Bombenangriffe oder Schüsse durch Assats Truppen. Viele ihrer Freunde und Bekannten sind schon tot oder haben das schon stark zerstörte Homs bereits verlassen. Wahba beschreibt, warum Familie Deeb sich letztlich dazu entschließt, Karim in die Obhut seines Onkels zu geben und ihn auf die gefährliche und lebensbedrohliche Reise nach Europa zu schicken. Karims Erlebnisse während seiner Flucht sind unfassbar berührend und erschütternd und machen furchtbar traurig. Unter menschenunwürdigen, erniedrigenden und gefährlichen Bedingungen müssen er und sein Onkel mit anderen Flüchtlingen auf den Schlepperbooten ausharren, ohne genügend zu Essen und zu Trinken und immer mit der furchtbaren Angst, erwischt zu werden oder die Fahrt über das Mittelmeer nicht zu überleben. Außerdem erfährt der Leser, wie es Karim am Ende seiner Reise in Konstanz ergeht, welchen Problemen sich der junge Flüchtling in seiner neuen Heimat, alleine und ohne Eltern, stellen muss, begleitet von seinem Onkel, von dem sich Karim immer unverstandener fühlt. Als der Teenager an seiner Schule dann auch noch zu Unrecht verdächtigt wird und er droht, von der Schule zu fliegen, bricht eine Welle der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit über Karim herein, die man beinahe körperlich mitfühlen kann. Die Sehnsucht und die Angst um seine Familie sind nun allgegenwärtig. Es ist schwer die richtigen Worte für dieses Buch zu finden. „Tausend Meilen über das Meer“ von Annabel Wahba ist ein beeindruckendes, sehr ergreifendes und nachdenklich stimmendes Buch, welches auf einer wahren Begebenheit beruht. Man kann sich als Leser nicht annähernd das Leid und die Todesangst der Flüchtlinge auf den Schlepperbooten und auf ihrer beschwerlichen Reise vorstellen. Das Buch hilft zu verstehen, warum Menschen sich überhaupt auf solch ein ungewisses und lebensgefährliches Unterfangen einlassen, warum sie Hab und Gut und oft auch Familienmitglieder einfach zurück lassen und sich auf eine Reise in ein unbekanntes Schicksal begeben. Sie haben einfach oft keine andere Wahl…Absolut lesenswert.

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