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Rezensionen zu
Nullnummer

Umberto Eco

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Nullnummer

Von: EricaSta

05.08.2017

Ein Hörbuch. Die Nullnummer von Umberto Eco - ein satirischer Roman - Zunächst einmal: Was in aller Welt ist eine Nullnummer?! Nun, mir ist's geläufig - nebenbei erwähnt, durch mein Satzstudio, das Setzen beispielsweise des Bayernkuriers in München. Eine Nullnummer bedeutet die Erste Ausgabe einer Zeitung, einer Zeitschrift als Probenummer. In der vorliegenden Rezension handelt es sich diesmal abweichend von den anderen Besprechungen um ein Hörbuch, das ich mir vorzugsweise jeweils im Fahrzeug unterwegs anhörte. Eine Stimme liest mir vor. Betont und begeistert, reißt mich mit in den verschiedenen szenengleichen Kapiteln des Buches, nein des Hörbuchs. Umberto Eco bezeichnet übrigens persönlich seine "Nullnummer" - ich zitiere - als einen pamphletistischen Roman, der das Horrorbild einer Zeitung malt. Colonna, der Redakteur als einen Loser, der sich in sein Verlierertum fügt, wie ich recherchierte. Der Inhalt. Der Roman reist mit mir akustisch in die Zeit um 1992 nach Mailand. Ein besonderes Jahr, wenn man weiß, dass es sich damals um eine Zäsur in der italienischen Nachkriegsgeschichte handelt. Der Autor gibt uns zu verstehen, dass die Neugründung der Republik, die eben genau auf 1992 datiert wird, gar nicht stattgefunden hat. Sie war nur eine Zeitungsente. Mit der Verhaftung eines Mailänder Altersheimdirektors am 17. Februar 1992 begann der Zerfall jenes Staates, dessen Zweck die Versorgung von Parteifunktionären war. Die Korruptionsermittlungen unter dem Motto der „Sauberen Hände“ führten zum Verschwinden der Democrazia Cristiana, der Staatspartei des Kalten Krieges. Doch das nur am Rande.Zunächst war der Staatsanwalt Antonio Di Pietro die charismatischen Figur der historischen Stunde. Damals zupfte übrigens bereits in den Kulissen Silvio Berlusconi an den Fäden. Die Nullnummer von Domani jedoch - ein Blatt, das nie erscheinen wird - beschäftigt sich nicht mit diesem Zeitgeschehen. Vielmehr wird minutiös und wortgewaltig von einen investigativen Reporter mit dem sprechenden Namen Braggadocio, das heißt übersetzt Prahlhans und vom Vorleser bestens italienisch braɡɡadotʃo ausgesprochen in die Zeit der Erschießung von Mussolini gebeamt. Fazit. Schwere Kost, nicht unbedingt die locker-flockige Strandlektüre. Oder doch? Einzig was mich - unobjektiv - störte, war die Stimme des Sprechers. Hier hätte ich mir mehr Timbre gewünscht. Für dieses Hörbuch gebe ich 6 von 7 Lesezeichen

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