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Rezensionen zu
Das Morgen ist immer schon jetzt

Patrick Ness

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Ich wollte schon immer mal ein Buch von Patrick Ness lesen. Einfach, weil ich schon so viel Gutes von ihm gehört habe. Was mich erwarten würde, wusste ich dennoch nicht - und "Das Morgen ist immer schon jetzt" war definitiv eine ganz besondere Erfahrung. Es ist unglaublich schwer, den Inhalt zu beschreiben. Ich habe auch während des Lesens oft innegehalten und mich gefragt, was genau gerade vor sich geht - was Ness mit seiner Erzählung erreichen möchte. Man muss sich das so vorstellen: Zu Beginn jeden Kapitels widmet sich Patrick Ness in einem Absatz den sogenannten "Indie Kids". Die Indie Kids sind eine Gruppe Kinder, die irgendwie abgesondert von dem Rest der Stadt leben und denen immer so seltsame Geschichten passieren. (Unter anderem gab es einmal eine Vampirwelle - eine Anspielung, wie ich erst im Nachhinein begriffen habe.) Und Patrick Ness hat sich für diese Kinder quasi eine komplette Storyline ausgedacht, die er parallel zu der von Mikey erzählt, nur in absoluter Kurzform. Und das hat mich am Anfang verwirrt, als ich mit Namen bombardiert wurde. Ich kam mir fast zu blöd vor, um diesen Aspekt zu verstehen, auch wenn sich das beim Voranschreiten der eigentlichen Geschichte gelegt hat, insbesondere, als sich beide Storylines zumindest kurzzeitig überschnitten. Das ist eine Eigenheit des Buches. Die andere Eigenheit betrifft die Geschichte an sich. Von Vampiren über tote Indie Kids bis hin zu blauen Lichtern ist alles dabei - darunter auch zahlreiche Anspielungen bzw. Anlehnungen an andere Geschichten. Dieser Mix ist teilweise verdammt verwirrend, zumindest erging es mir so. Von den meisten Büchern ist man ein Wesen gewohnt oder zumindest eine überschaubare Auswahl - für "Das Morgen ist immer schon jetzt" fand ich keine passende Schublade. Wohlgemerkt sage ich nicht, dass das schlecht ist. Ich empfand es lediglich als ungewöhnlich und stellenweise verwirrend - wenn man sich jedoch einmal darauf einlässt bzw. daran gewöhnt, dann ist es schlichtweg originell. Jedenfalls ist mir bisher noch nichts dergleichen untergekommen. (Und Schubladendenken sollte man sowieso aufgeben!) Was ich an dem Buch jedoch uneingeschränkt liebte? Einmal die Charaktere. Nicht nur Mikey, sondern auch seine Freunde Henna, Jared und Mel (die auch seine Schwester ist). Und das ist nur eine kleine Auswahl. Selbst die Indie Kids habe ich ziemlich ins Herz geschlossen. Ness kreiert damit nicht nur Diversität (Jared, zum Beispiel, ist schwul), sondern auch ein fantastisches Netz an Freunden mit unterschiedlichen Problemen, Eigenheiten und Interessen. Die einzige Ausnahme davon ist meiner Meinung nach Mikeys Mutter, deren Charakter mir ziemlich künstlich vorkam. Auch die Art und Weise, wie sie als Politikerin porträtiert wurde, hat mir nicht gefallen, aber das ist wirklich eine Kleinigkeit, die nicht weiter ins Gewicht fällt. Abgesehen davon habe ich riesigen Gefallen daran gefunden, mehr über die anderen zu erfahren - von Nenn-mich-Steve bis hin zu "Merde Breath" (ein Spitzname für Meredith, Mels und Mikeys Schwester). Auch unglaublich gut gefallen hat mir die Art und Weise, wie Ness von psychischen Krankheiten erzählt. Mikey leidet unter einer Zwangsstörung, die sich während des Buches wieder verschlimmert, und seine Schwester Mel leidet/litt an einer Essstörung. Hier wird nichts verschönt, aber gleichzeitig auch nicht übermäßig dramatisiert - Patrick Ness fügt diese beiden Aspekte geschickt in die Geschichte ein. Auch wenn ich diese Krankheiten nicht nachvollziehen kann, so hatte ich doch den Eindruck, dass Ness alles sehr realistisch darstellt. Tja, und der angenehme Schreibstil des Autors trug nur dazu bei, dass ich das Buch binnen weniger Tage ausgelesen hatte. Ich habe eine Weile darüber nachgedacht, was ich dazu sagen möchte, wie genau ich meine Wertung begründen kann - was mir, zugegeben, nicht einfach fiel. Ich möchte das jetzt einfach mal so loswerden: "Das Morgen ist immer schon jetzt" IST ein seltsames Buch. Es hat zahlreiche Eigenheiten und Aspekte, die auf den ersten Blick schräg wirken, aber das ist auf keinen Fall etwas Schlechtes. Das Buch macht Spaß. Es macht Spaß, von Mikey und seinen Freunden zu lesen, und zusammen mit den Indie Kids zu hoffen, dass sie Schlimmeres vermeiden können. Und in diesem Sinne ist "Das Morgen ist immer schon jetzt" ein wirklich wertvolles Buch.

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Ich habe mich so sehr gefreut, endlich mal etwas von Patrick Ness zu lesen! Seine Bücher stehen schon lange auf meiner Beobachtungsliste. Mit „Das Morgen ist immer schon jetzt“ war es nun endlich so weit, und ich kann erleichtert sagen, dass ich es wirklich mochte!:D Die Idee an sich finde ich schon sehr genial: Was ist, wenn man nicht der Auserwählte ist und das Böse bekämpfen muss, sondern einfach nur mit den Problemen des normalen Lebens fertig werden soll? Und wenn sowas auf dem Klappentext steht, dann kriegt man hier auch sowas! Es ist nicht einfach irgendeine Geschichte über einen Typen, der mit seiner Teenager-Zeit klarkommen muss, nein, es gibt in der Geschichte tatsächlich Vampire und Seelenfresser und was auch immer. Das Besondere ist, dass das einfach total egal ist, denn unsere Protagonisten sind ja nicht die „Auserwählten“! Allein schon weil ich das so cool und skurril fand, konnte das Buch bei mir richtig Pluspunkte sammeln! Dass die Idee auch noch gut umgesetzt wurde war dann ja natürlich noch besser. Am Anfang jedes Kapitels gab es eine ganz kurze Zusammenfassung davon, was die „Auserwählten“ gerade machen, um das Böse zu bekämpfen, und das war eigentlich fast schon eine Parodie auf diese ganzen dramatischen Weltuntergangs-Jugendbücher, was ich super merkwürdig und super gut fand! Denn diese Zusammenfassungen waren immer total übertrieben, das Mädchen hat sich in einen Typen nach dem anderen verliebt und alles war voller Intrigen und Katastrophen. Ich fand das echt witzig und wenn man ehrlich ist erkennt man da auch einige Bücher wieder, die man eigentlich wirklich gerne mag:D Im Kern geht es aber tatsächlich einfach um Mike, der ganz eigene und gar nicht so außergewöhnliche Probleme hat. Mit Mike als Protagonisten war ich sehr zufrieden, er war mir wirklich sympathisch. Ich fand ihn sehr fürsorglich seinen Freunden gegenüber, aber auch voller Selbstzweifel, was ihn irgendwie echt gemacht hat. Auch die anderen Charaktere mochte ich gern, ich fand sie haben alle wirklich eine Persönlichkeit verpasst bekommen und waren keine blassen Side-Kicks. Am besten an dem Buch gefallen hat mir aber tatsächlich einfach der Stil von Patrick Ness. Ich mochte, wie nachdenklich und doch locker er die Geschichte erzählt hat, und bin auch ein paarmal über Sätze gestolpert, die ich so gern mochte, dass ich sie nochmal gelesen habe. Da ich das Buch aber nicht rundum perfekt fand, hier noch ein wenig Kritik zum Ende: Für so ein kurzes Buch hatte die Geschichte dann doch einige Längen, was ich ziemlich schade fand. Außerdem fand ich an einigen Stellen, dass der Autor einfach zu viel in die Geschichte reinquetschen wollte. Es wurde eine Thematik nach der anderen in die Runde geworfen und ich glaube, es hätte der Geschichte gut getan, wenn man sich noch intensiver auf ein paar weniger Aspekte konzentriert hätte. Fazit „Das Morgen ist immer schon jetzt“ ist ein wirklich besonderes und skurriles Jugendbuch, das wirklich schön geschrieben ist. Es wird wahrscheinlich nicht jedem gefallen, aber mich konnte es durchaus von sich überzeugen!

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