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Rezensionen zu
Der dunkle Grund des Sees

Stefanie Kasper

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"Der dunkle Grund des Sees" ist der dritte Kriminalroman, den ich von Stefanie Kasper gelesen habe und ich bin wieder sehr begeistert von ihrer Idee, und wie sie diese umgesetzt hat. "Der dunkle Grund des Sees" ist im Gegensatz zu "Das Haus der dunklen Träume" und "Das verlorene Dorf" ein realer Kriminalroman, ohne mystische bzw. übersinnliche Elemente. Aber das Buch spielt auch wieder in zwei zeitebenen: Wir erleben die gegenwart, in der Isabel Radspieler zur Beerdigung ihrer Adoptivmutter wieder zurück in die Heimat kommt und wir erfahren die Erzählungen aus den 1950er Jahren von Elisa, wie sie diese auf den Kassetten hinterlässt, mit der Bitte an Isabel Licht in die Vergangenehit zu bringen. Der Schreibstil von Stefanie Kasper ist nach wie vor toll. Wenn man einmal in das Buch eingetaucht ist, ist es wirklich sehr schwierig das Buch aus den Händen zu legen, weil man so neugierig auf die Geschichte von Elisas Familie ist und die Umsiedlung von Foggen vor der Stauung. Genauso interessant ist aber die Entwicklung Isabels und ihrer Soziophobie, den neuen und alten Beziehungen, die sie eingeht und einfach dem kompletten Verlauf der Geschichte. "Der dunkle Grund des Sees" ist ein Buch, dass einen fesselt, das einen miträtseln lässt, Vermutungen anstellen, die man nach ein paar Seiten wieder verwirft um dann am Ende zufrieden und wissend zurückzusinken. Aber halt nicht ganz zufrieden, denn man weiß nicht: Wann erscheint der nächste Roman von Stefanie Kasper!? Das Cover passt perfekt zum Buch. Es ist stimmig, zeigt den Forggensee, mit Landschaft und wolkenverhangenem Himmel - genauso atmosphärisch wie die Geschichte um Elisa und ihre Familie!

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Vom Bloggerportal haben wir ein Exemplar von Der Dunkle Grund des Sees erhalten. Wir möchten uns herzlich dafür bedanken und haben für unseren „Mord und Totschlag-Oktober“ gute Verwendung dafür. Der Roman spielt am Forggensee, Deutschlands flächenmäßig größtem Stausee, der im bayerischen Allgäu liegt. Der Stausee erhielt seinen Namen von dem ehemalig überfluteten Weiler Forggen. In ihrem Roman erzählt Stefanie Kasper von einer Tragödie, die Elisa Radspieler ihr ganzes Leben lang verfolgt hat – das Verschwinden, oder wie sie sich sicher ist die Ermordung ihrer Eltern und ihrer jüngeren Schwester. Ihr letzter Wunsch ist es, dass ihre Adoptivtochter Isabel das Rätsel löst. 2004 am Forggensee: Isabel Radspieler ist Tom Radspielers Adoptivcousine und seit einigen Monaten auch seine Freundin. Das von seiner Tante Elisa und seinem Onkel Quirin adoptierte Mädchen ist ihm über die Jahre immer mehr ans Herz gewachsen, bis sich der um ein Jahr ältere Tom schließlich in sie verliebt hat. Isabel besteht darauf, die Tante und den Onkel nicht länger anzulügen und ihnen von ihrer Liebe zu erzählen. Auch Toms Vater Michael, Quirins Bruder, soll davon erfahren, was Tom aber so gar nicht recht ist. Michael Radspieler ist ein aalglatter Politiker, Geschäftsmann und Alleinerzieher. Für Elisa und Quirin ist die Beziehung zwischen Tom und Isabel kein Problem, doch Michael ist dagegen und befiehlt Tom sich von seiner großen Liebe zu trennen. Auf die Frage nach dem Warum erzählt ihm sein Vater Dinge, die Tom lieber nicht gewusst hätte und ihn dazu bringen, sich tatsächlich von Isabel zu trennen. Die Trennung verläuft nicht gut und die beiden gehen im Streit auseinander. Isabel beginnt zu trinken, verkriecht sich und hat Angstzustände, sie kann die nächsten Jahre kaum unter Menschen gehen ohne eine Attacke zu haben. Im Jahr 2015 liegt Elisa im Sterben und möchte Isabel vorher unbedingt noch einmal sehen, doch seit ihrer Diagnose werden Isabels Angstzustände immer schlimmer, sie kann kaum noch ihre Wohnung verlassen und erfindet deshalb auch immer wieder Ausreden, warum sie nicht an den Forggensee zurückkehren kann. Doch Elisa hat keine Zeit mehr und als es tatsächlich zu spät ist, sieht sich Isabel mit der Tatsache konfrontiert, dass ihr jetzt nichts anderes übrig bleibt, als in ihren alten Heimatort zurückzukehren, um dem Begräbnis der verstorbenen Adoptivmutter beizuwohnen. Natürlich trifft sie dort auch auf Tom und trotz ihres noch immer gebrochenen Herzens trifft sie sich mit ihm am See. Sie erzählt ihm, dass sie wieder zurück nach Hause kommt, weil es der letzte Wille von Elisa war, dass sie sich um Quirin kümmert. Auch Tom ist vor einem Jahr und nach dem Schlaganfall seines Vaters wieder an den Forggersee zurückgekehrt. Nachdem Isabel wieder in ihr altes Kinderzimmer eingezogen ist, muss sie sich erst einmal mit der Situation zurecht finden, dass ihr Onkel ihr wirklich sehr böse ist, weil sie es nicht geschafft hat, ihre Tante vor ihrem Ableben noch einmal zu besuchen. Als sie sich einrichtet findet sie eine Kiste mit ihrem Namen darauf, die voll ist mit Kassetten. Dieser Kiste ist ein Brief ihrer Tante beigelegt. In diesem Brief wendet sich die Verstorbene an Isabel, sie erzählt ihr von dem tragischen Ereignis rund um ihre Familie, von der sie glaubt, dass sie 1954 nicht durch das Aufstauen des Forggensees ertrunken sind, sondern ermordet wurden.. Sie bittet Isabel, das Rätsel um das damalige Verschwinden ihrer Eltern und ihrer jüngeren Schwester aufzuklären. Genauere Informationen zu den Vorkommnissen hat sie ihr auf den Kassetten hinterlassen. Doch was beinhalten diese Aufzeichnungen? Kann Isabel sich ihren eigenen Ängsten stellen und den letzten Willen ihrer Tante erfüllen? Wie gefährlich ist es, die Vergangenheit aufzurollen und was hat Tom mit der ganzen Geschichte zu tun? Dieser Roman spielt sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit – episodenweise von 1954, das Jahr in dem die Gegend um Forggen geflutet wurde und somit der Forggensee entstanden ist, bis ins Jahr 2016. Die Geschichte wird durch einen Erzähler, nicht durch die Charaktere selbst, erzählt. Ich empfand das beim Lesen sehr angenehm, da man einen guten Überblick behält und sich nicht ständig in andere Rollen hinein versetzen musste, vor allem, weil die Geschichte trotzdem aus verschiedenen Perspektiven geschildert wird. Anfangs war das ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit habe ich mich an die Herangehensweise des Autors gewöhnt. Das Buch ist vom sprachlichen Standpunkt aus betrachtet, anspruchsvoll geschrieben, dennoch hat es die Autorin geschafft, dass der Roman einfach zu lesen und verstehen ist. Auch die Erzählung rund um die Entstehung dieses Stausees, welcher nicht fiktiv ist, hat meine Neugier geweckt , sodass ich hierzu tolle Hintergrundinformationen im Internet recherchieren konnte, was nicht unbedingt nötig gewesen wäre, da im Buch selbst dieses Thema verständlich und aufschlussreich behandelt wurde. Ihre Figuren hat Stefanie Kasper absolut toll dargestellt, man ist vom ersten Moment an auf Isabels Seite. Die junge Frau, die durch die Dinge, die ihr in ihrem Leben passiert sind, eine Verhaltensstörung hat, wächst einem sofort ans Herz. Sie ist zwar nicht die typische, mutige Heroin in diesem Roman, aber sie wächst langsam an ihrer Aufgabe, die ihr die Adoptivmutter hinterlassen hat. Sie muss da natürlich nicht alleine durch. Ihre erste große Liebe Tom, der sie einst verlassen hat, jetzt aber wieder in ihr Leben tritt, unterstützt sie in ihrem Heilungsprozess. Die beiden verlieben sich wieder, falls sie je entliebt waren, und Tom möchte, dass Isabel wieder gesund wird. Seine Figur kam mir anfangs ein wenig überheblich gegenüber Isabel vor, doch im Endeffekt meint er es nur gut mit ihr. Auch damals bei ihrer Trennung. Die Adoptivmutter Elisa ist zwar nicht mehr am Leben, aber die Kassetten und somit ihre Geschichte und die Geschichte der Familien Radspieler und Forggenmüller haben es in sich, verbergen viele Geheimnisse, lösen diese aber auch auf. Sie geben einen Einblick in die sowohl traurige als auch glückliche Vergangenheit der beiden Familien bis zur Flutung der Heimat. Die Autorin hat in dieser Geschichte ein realistisches Bild der Familien, der Geschehnisse und der Örtlichkeiten gezeichnet. Dass der Roman einen realen Hintergrund hat, fand ich nennenswert und dass ich bis zum Ende nicht sicher war, was 1954 tatsächlich passiert ist, spricht für die Geschichte. Fazit Ein gelungener Kriminalroman, ein wenig Romantik, Spannung bis zur letzten Seite und ein unerwartetes Ende.

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Der dunkle Grund des Sees – Stefanie Kasper Über die Autorin. Stefanie Kasper, geboren im Jahr 1984, ist im Bayerischen Oberland aufgewachsen und lebt heute mit ihrem Mann und zwei Söhnen im Ostallgäu. Eigentlich Redakteurin, widmet sie sich jetzt voll und ganz der Schriftstellerei. Neben einigen historischen Romanen entstammen ihrer Feder auch drei Kriminalromane, die allesamt in Süddeutschland angesiedelt sind. Über das Buch. Nach dem Tod ihrer Adoptivmutter Elisa beschließt Isabel Radspieler wieder in ihr altes Heimatdorf zurückzuziehen, um sich um ihren Adoptivvater zu kümmern. Kaum angekommen, findet Isabel in einem Versteck in ihrem früheren Kinderzimmer einen Karton mit einem Brief von Elisa und mehreren Tonbändern. In dem Brief bittet Elisa Isabel, das Schicksal ihrer Familie zu ergründen: Elisas Eltern und ihre jüngere Schwester verschwanden spurlos, als der Forggensee gestaut und Elisas Heimatdorf Forggen im Zuge dessen geflutet wurde. Elisa bittet Isabel nun, das Verschwinden aufzuklären. Anhand der Tonbänder, auf die Elisa ihre Erinnerungen aufgezeichnet hat, begibt sich Isabel nun auf Spurensuche. Sie weiß nicht, dass sie sich selbst damit in höchste Gefahr begibt. Dem Buch liegt eine wahre Begebenheit zugrunde: Die Entstehung des Forggensees in der Nähe von Füssen im Bayerischen Allgäu vor gut 60 Jahren. Auf diesem Ereignis baut Stefanie Kasper ihren Kriminalroman auf, der auf zwei Ebenen erzählt wird, nämlich einmal durch Isabels Sicht in der Gegenwart und durch Elisas aufgezeichnete Erinnerungen aus den 1950er-Jahren. Der Autorin gelingt es dabei sehr gut, diese beiden Blickwinkel in Einklang zu bringen und nicht nur durch die familiären Beziehungen miteinander zu verweben. Auch finde ich, dass Stefanie Kasper mit den Hauptpersonen sehr lebhafte und greifbare Charaktere geschaffen hat, zu denen der Leser bzw. die Leserin schnell eine Beziehung aufbauen kann. Es sind Charaktere, die nicht blass und blutleer sind, sondern vielmehr das Gefühl vermitteln, dass sie nicht nur auf dem Papier existieren. Mein Kompliment dafür! Auch ist es Stefanie Kasper gelungen, eine sehr atmosphärische, dunkel-stimmungsvolle Geschichte zu erzählen, die im Laufe des Buches immer mehr an Fahrt und an Spannung aufnimmt, dabei aber immer einen gewissen ruhigen Unterton behält. Das Bedürfnis des Lesers, zu erfahren, was damals im Jahr 1954 wirklich passiert ist und wie sich die Nachwehen der Ereignisse bis in die heutige Zeit ziehen, wächst stetig. Mir hat das Buch gut gefallen, jedoch habe ich auch ein paar kleinere Kritikpunkte. Im Buch leidet Isabel an einer psychischen Erkrankung. Das hätte es meiner Meinung überhaupt nicht gebraucht, denn dieser Punkt tut nichts für die Geschichte und auch als mögliche Rechtfertigung für Isabels Verhalten ist dieser Punkt unnötig. Die Erkrankung wird thematisiert, aber irgendwie bleibt sie doch immer außen vor und erfüllt meines Erachtens keinerlei Sinn und Zweck für die Geschichte. Dafür hätte ich mir andere Punkte des Buches wiederum ein bisschen weiter ausgearbeitet gewünscht, besonders die Schlussfolgerungen, die gezogen werden, und die jeweiligen Erinnerungen und Versionen aller beteiligten Personen an die Ereignisse von damals. Bei der Sprache musste ich hin und wieder schmunzeln: Stefanie Kasper bedient sich gerne mal Worte, die ein wenig veraltet und nicht mehr so gebräuchlich sind. Das finde ich toll! Ich finde es unheimlich schön, wenn ältere Wörter und Begriffe aus der Versenkung geholt und mit neuem Leben erfüllt werden. Aber in Verbindung mit Isabels Blickwinkel, der Perspektive einer jungen Frau in ihren Zwanzigern, fand ich es manchmal doch ein wenig unrund („unpassend“ ist mir an dieser Stelle ein bisschen zu stark). Aber das ist Kritisieren auf hohem Niveau, denn insgesamt hat Stefanie Kasper hier einen tollen, spannenden Kriminalroman mit – Achtung, Wortwitz! – viel Tiefe abgeliefert, der mich neugierig auf weitere Werke der Autorin gemacht hat.

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Meinung Der dunkle Grund des Sees ist ein Krimi, der auf zwei Zeitebenen spielt. Man begleitete Isabel in unserer aktuellen Zeit durch ihr Leben und erfährt dann nach und nach etwas über das leben ihrer Adoptivmutter, die von Isabel nur Tante Elisa genannt wird, nach dem zweiten Weltkrieg. Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Man hat nicht die typischen Heldinnen die ihr Leben meistern. Isabel lebt alleine und hat durch ein sehr Einschneidendes Erlebnis eine starke Soziophobie entwickelt. Sie versteckt sich in ihrer Wohnung und lässt niemanden gerne in ihre Nähe. Sie sagt auch keinem irgendetwas und versucht gegenüber ihrer Tante und ihrem Onkel. Isabel und ihre Krankheit waren wirklich gut dargestellt. Ganz ohne Klischees oder Bewertungen, einfach die Realität. Und der Leser begleitet sie auch auf dem schweren Weg und dem Kampf gegen die Soziophobie. Dabei erhält sie auch Hilfe von ihrem Cousin und Onkel. Elisas Geschichte wird immer wieder ein bisschen eingestreut. Sie hat Isabel viele selbstbesrpochene Kassetten hinterlassen mit deren Hilfe Isabel versucht einen alten Fall zu klären. Auch Nachforschungen in der heutigen Zeit versucht Isabel anzustellen. Der Fall ist wirklich knifflig und interessant. Man kann miträtseln und eigene Theorien entwickeln. Das ganze Buch ist eher ruhig und entwickelt sich sehr langsam und unaufgeregt. Teilweise plätschert alles so vor sich hin, es wird aber nicht langweilig. Die Geschichte entwickelt einen Sog und man möchte immer weiter lesen und das Geheimnis lüften. Der Schreibstil ist gut zu lesen und wunderschön. Insgesamt ein interessantes aber ruhiges Buch, ein bisschen mehr Spannung hätte ich mir aber gewünscht. 4 Sterne.

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Der Anfang ist unglaublich düster und es fiel mir schwer weiter zu lesen. Bleibt man jedoch dran, entwickelt sich ein spannender Krimi mit gut herausgearbeiteten Figuren und Perspektivwechseln. Letzterere sowohl aus Sicht der verschiedenen Protagonisten als auch zeitlich bestimmt. Der Titel zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman. Ein Faden, der niemals abgleitet und sowohl für den Teil des Stausees an sich gilt als auch für manche Seelen der Bewohner. Es gibt zahlreiche Enthüllungen, aber kaum eine ist wirklich die Ursache für das Unglück, welches auf dem Grund des Sees liegt. Dennoch bringt fast jede die Geschichte ein Stück voran und sorgt dafür, dass sie keine Minute langweilig wird. Innere Reisen Haupt- und Nebenfiguren sind klar gezeichnet, auch ihre Privatleben werden nicht vernachlässigt, so dass man sich gut in sie hineinfühlen kann. Bei vielen ahnt man bereits am Anfang, wer Dreck am Stecken dieser alten Geschichte haben könnte. Manches führt in die Irre, vieles auf den Seegrund in die Vergangenheit und in das Heute. Hinzu kommt, dass die Hauptfigur Isabel psychisch krank ist und während ihrer Heilungsphase immer wieder von ihrer Soziophobie in die Knie gezwungen wird. Dies macht den Roman noch ein bisschen düsterer als er eh schon ist.

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MEINUNG Ich muss sagen, der Beginn fiel mir unheimlich schwer. Leider ist das öfters bei ihren Büchern so, muss man sich erstmal an die Personen, Orte und Botschaften gewöhnen. Die Zeitsprünge erleichterten es nun auch nicht grad. Doch wie immer kriegt man bald ein Gefühl für die Charaktere und die Ortschaften, und man kann sich voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren. Erstmal fand ich die Charaktere gleich sehr vertraut. Isabel ist an sich eine nette junge Frau, die an einer psychischen Krankheit litt/leidet. Mir hat gefallen, dass dadurch ein 'unabhängiger' Aspekt noch hinzu gekommen ist, was ich so gar nicht erwartete. Quicin, Tom und Elisa sind sehr herzlich. Auch die anderen Nebenfiguren passten zur Geschichte. Schon nach kurzer Zeit begann sich ein Sog zu entfalten, ich wollte die ganze Zeit wissen, wie es weitergeht. Ich kam dann auch richtig gut mit den Zeitsprüngen klar, und war überrascht, wie packend es wurde. Man tappt echt im Dunkeln, vor allem da es auch öfters 'falsche' Enthüllungen gab. Trotzdem geht es nicht nur um die Geschehnisse von damals, auch das Privatleben von Isabel und ihren Mitmenschen wird nicht vernachlässigt. Durch diesen Sog habe ich das Buch fast an einem Abend beendet, nur weil mir schon die Augen zufielen, verschob ich die letzten Seiten auf heute morgen. Der Schreibstil liest sich trotz Zeit- und Perspektivenwechsel sehr flüssig und schnell. Die Kapitel sind recht kurz. Das Ende bescherte mir sogar Gänsehaut. FAZIT Ein packender Mystery-Roman. Jediglich der Anfang fiel schwer, ansonsten spannende Sogwirkung. - 4 von 5 Feenfaltern - © Anna Salvatore's Bücherreich

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Isabel leidet, seit ihre große Liebe sie anscheinend grundlos verlassen hat. Ihre soziale Phobie hat sie derart verstümmelt, dass sie es nicht fertigbringt, ihrer sterbenden Adoptivmutter Elisa zur Seite zu stehen. Erst mit einer Therapie und motiviert durch Elisas ungewöhnliche Bitte kommt sie langsam auf die Beine. Jedoch nur, um in den schier unermesslichen Abgrund der Familientragödie zu stürzen. Alles einschließlich ihres nackten Lebens steht auf dem Spiel. „Der Tod und das Leben schmiedeten eine Allianz, um sein dunkles Geheimnis zu offenbaren.“ (S. 10) Der Kriminalroman beginnt mit einem Faustschlag in den Magen und weckt im Leser so den gewaltigen Hunger, alles bis zur letzten Silbe zu erfahren. Stefanie Kasper erzählt die Geschichte eines lang zurückliegenden, niemals gesühnten Verbrechens auf zwei Zeitebenen: In der Gegenwart kämpft Isabel gegen ihren innerer Konflikt und um die Wahrheit. Immer wieder wird sie in die Knie gezwungen. Aus der Vergangenheit kommend, hält sie jedoch Elisas letzter Wunsch nach Aufklärung auf den Beinen und lässt sie allen Widerständen zum Trotz ihrem Ziel entgegenstreben. „Der dunkle Grund des Sees“ ist kein herkömmlicher Kriminalroman, obwohl die Hauptfigur Isabel das ein Menschenleben zurückliegende Verbrechen aufzuklären vermag. Der Krimi ist die Reise des Lesers in die Vergangenheit zum Geheimnis am Seegrund und von dort zurück zur Oberfläche des Hier und Jetzt. Das macht ihn zu etwas sehr Besonderem. Die Erzählung auf den unterschiedlichen Zeitebenen hätte schief gehen können. Stefanie Kasper jedoch erzählt mit einer Eindringlichkeit, die den Leser gebannt „lauschen“ lässt. Am Ende stehen Erleichterung, aber auch eine kleine Traurigkeit: Es ist immer schade, wenn ein gutes Buch zu Ende ist … Vielleicht, könnte man sagen, ist die sich akut herauskristallisierende Gefahr für Isabels Leben im Gegensatz zur aufgedeckten ungeheuerlichen Wahrheit etwas blass dargestellt. Vielleicht. Der Krimi ist in meinen Augen eine schriftstellerische Glanzleistung. Zum Einen schöpft Stefanie Kasper alle Möglichkeiten der deutschen Sprache in einer Brillanz aus, die ihresgleichen nicht ohne weiteres finden wird. Die Sprache ist lebendiges Süddeutsch – nahezu durchgängig lässt rein die Lexik dies erkennen, ohne dass Mundart ins Spiel käme. Dies verleiht der Sprache eine besondere Eleganz und bleibt weit, weit weg von der spröden Schriftsprache. Kostprobe? Hier ein kleiner Dialog: „Alles in Ordnung?“ „Schon.“ (S. 22) Stefanie Kasper findet Sprachbilder, die den Leser umgarnen und ihn mit der Handlung zu einer Einheit verweben. Nur ein Beispiel: „…, um mit rotverquollenen Augen und vor Kummer aufgedunsenem Herzen unter der Bettdecke zu verschwinden.“ (S. 227) Seite an Seite mit der sprachlichen Bravourleistung stellt sich das „handwerkliche“ Schreibkönnen der jungen Autorin. Es fehlt nichts, aber auch wirklich nichts, was einen packenden Roman ausmacht. Die Protagonistin überrascht den Leser, erwischt ihn eiskalt. Sie fasziniert und geht unter die Haut. Die literarische Leistung gipfelt darin, dass das Ende des Romans den Kreis zum Anfang schließt und den Leser erschöpft ob der Spannung und zufriedengestellt ob der immanenten Logik das Buch schließen lässt. Selbst die leise Traurigkeit darüber, dass das Buch zu Ende ist, hinterlässt besondere Leserzufriedenheit. Nein, abstreiten kann ich es nicht: Dieser Krimi ist für mich das bisherige Lesehighlight 2016. Absolut. Was ich mir wünsche: Dass „Der dunkle Grund des Sees“ von Stefanie Kasper sämtliche Bestsellerlisten stürmt, zumindest auf der Shortlist des Friedrich-Glauser-Preises und/oder des Deutschen Krimipreises landet und in weitere Sprachen übersetzt wird (selbst wenn dabei die süddeutsche Lexik verloren geht), damit möglichst viele Besucher der Königsschlösser mehr als nur königliche Erinnerungen mit nach Hause nehmen können. Fünf Sterne, gern auch mehr.

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