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Rezensionen zu
Die Launenhaftigkeit der Liebe

Hannah Rothschild

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Das Buch beginnt eigentlich mit dem Finale, nämlich mit der Auktion des Gemäldes „Die Launenhaftigkeit der Liebe“ bei Monachorum & Sons. Damit ist von Anfang an klar, dass die „unscheinbare“ Köchin Annie mit dem Kauf in einem Trödelladen ein wertvolles Gemälde erstanden hat, ohne es zu diesem Zeitpunkt zu wissen. Doch nach den Ereignissen bei der Auktion wendet sich das Buch der Vergangenheit zu und wir als Leser erfahren dadurch den kompletten Hintergrund, wie es zu dieser Auktion gekommen ist. Nach und nach kristallisiert sich heraus, welche kriminellen Machenschaften in der Kunstszene herrschen. Wir werden konfrontiert mit Lug, Betrug, Intrigen, Selbstdarstellungen, Machthunger, Mord und erfahren welche Agenda jeder einzelne Charakter verfolgt, um an dieses Bild zu kommen. Es gibt viele Protagonisten, die alle ihren Anteil an der Geschichte haben und jeder einzelne ist in die Geschichte verstrickt. Alle Charaktere und Figuren sind bedingt durch die Kunst so stark miteinander verbunden, dass schnell klar wird, wie klein die Kunstszene ist. Sprichwörtlich ist die Kunstwelt ein Dorf. Rund um diese kleine und eigentlich banale Aktion von Annie wird eine epochenübergreifende, faszinierende Geschichte erzählt, die zurückreicht bis zum zweiten Weltkrieg. Wir erfahren im Verlauf der Handlung mehr über Künstler des 17. Jahrhunderts, Exil-Russen, die Machenschaften der Kunstwelt, Protegés und Strippenzieher. Ein dunkles und gut gehütetes Geheimnis einer der mächtigsten Familien in diesem Bereich spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. All dies entwickelt sich aus dem Kauf des Gemäldes durch Annie, die eigentlich rein gar nichts mit der Kunstwelt und den Reichen zu tun hat, aber jetzt immer tiefer in deren Machenschaften hineingezogen wird. Wir begleiten Annie durch Ihren Alltag und erleben hautnah mit, was Sie erlebt und fühlt in Bezug auf Ihre Mutter, Jessie, der als Unterstützer in Ihr Leben tritt, Ihrem Ex und Ihr Leben im Allgemeinen. Hanna Rothschild lässt nicht nur die menschlichen Protagonisten zu Wort kommen, sondern auch das Bild kommt immer wieder zu Wort und erzählt Dinge aus seiner Sichtweise. Für mich ein absolut faszinierender Ansatz, der mich mehr als begeistert hat. Ein Beispiel: „Ich heiße und verkörpere Die Launenhaftigkeit der Liebe. Ich wurde gemalt, um l’amour zu feiern, die wilden Kaskaden der Liebe, die ausgelassene, ungezähmte, verheerende und umgestaltende Leidenschaft, die unweigerlich der elenden, erdrückenden und maßlosen Enttäuschung den Weg ebnet.“ Fazit: Hannah Rothschild erzählt die Geschichte in einem sehr ruhigen Tempo und mit Muße. Ich habe meine Lesegeschwindigkeit tatsächlich dem Fluss der Geschichte angepasst und es nicht eine Sekunde bereut. Einmal ist es der Komplexität auf Grund der vielen Charaktere geschuldet, aber auch der Tatsache, dass ich die Geschichte so viel besser genießen konnte. Man hechtet in einem Museum auch nicht im Dauerlauf durch die Ausstellungsräume ohne die Exponate zu betrachten. Ein leidenschaftlich erzähltes Buch über die Kunst, den dunklen Machenschaften in dieser Gesellschaft und der Liebe. Hannah Rothschild schreibt in Ihrem Debüt dermaßen eindringlich und faszinierend, dass sich das Lesen dieses wunderbaren Buches auf jeden Fall lohnt.

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Es war einmal ein Gemälde, das fühlen und erzählen konnte. So könnte dieser Roman von Hannah Rothschild beginnen. Das gleichnamige Bild von Antoine Watteau ist nämlich der eigentliche Held des Romans und erzählt in einigen Kapiteln sogar aus der Ich-Perspektive! Dies ist nur eine von vielen originellen Ideen, die dem Roman etwas Zauberhaftes verleihen. Als die Protagonistin Annie McDee das besagte Gemälde in einem Trödelladen kauft, um es zu verschenken, ahnt sie noch nicht, welche Turbulenzen sie damit auslöst. Sie will in London einen Neuanfang wagen, arbeitet als Köchin für die Kunsthändlerfamilie Winkleman und sucht Anschluss in der anonymen Großstadt. Als sie die Chance bekommt, ein künstlerisches Festmahl zu kreieren, entdeckt sie ihre wahre Berufung. Währenddessen interessieren sich immer mehr steinreiche und einflussreiche Personen für das Gemälde von Watteau. Bei den vielen Figuren, die nacheinander die Bühne betreten, muss man schon sehr aufmerksam lesen, um nicht durcheinander zu kommen. Darin liegt aber auch der Reiz dieses Romans, denn für jeden einzelnen hat das Gemälde eine andere Funktion zu erfüllen. Der Museumsführer Jesse nutzt das Bild, um Annie, in die er sich verliebt hat, näher zu kommen und gemeinsam mit ihr mehr über die Herkunft zu erfahren. Annie hofft, dass das Bild mehr wert ist als sie anfangs vermutet hat, um ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Annies Arbeitgeberin und Kunsthändlerin Rebekka findet indessen heraus, dass das Bild mit ihrer Familiengeschichte eng verwoben ist, und schreckt auch vor kriminellen Taten nicht zurück, um ihren Ruf zu retten. Stellenweise liest sich der Roman wie spannender Geschichts- und Kunstunterricht. Wir erfahren Hintergründe über den Maler und Rokoko-Begründer Antoine Watteau, die Entstehungsgeschichte seines Meisterwerks und seine Reise durch die Hände von zahlreichen Herrschern. Eine Restauratorin erläutert, wie man durch Pigmentproben die Herkunft eines Bildes bestimmen kann. Hannah Rothschild, die dem Aufsichtsrat der Londoner National Gallery vorsteht, beweist nicht nur Fachkompetenz, sondern auch Humor, wenn sie das Bild in affektierter Sprache und spöttischem Ton zu Wort kommen lässt. Obwohl sich die Autorin an viele verschiedene Themen und Genres wagt, ist ihr eine brilliant ausbalancierte Mischung gelungen, die beide Seiten der Kunst durchleuchtet: das Schöne und Betörende am Beispiel der Malerei, der Koch- und Filmkunst einerseits und die Macht- und Besitzgier in der elitären selbstinszenierten Kunstwelt andererseits. Eines steht fest: Wenn ich das nächste Mal eine Kunstausstellung besuche, werde ich die Werke sicher mit anderen Augen betrachten als bisher.

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Annie wurde tief von ihrem Freund enttäuscht und zieht nach London um diesen Schlag zu verdauen. Aber es will ihr einfach nicht gelingen. Als sie eines Abends spontan einen Trödelladen betritt, fällt ihr ein kleines Gemälde auf und sie kauft es. Was sie noch nicht weiß, dieses Bild ist über 300 Jahre alt, es wird ihr Leben gehörig durcheinander wirbeln und schon bald zu Rekordpreisen in einer Auktion zum Verkauf stehen! Das Bild "Die Launenhaftigkeit der Liebe" wirkt aber auch noch auf ganz anderen Ebenen... "Die Launenhaftigkeit der Liebe" verbindet sehr geschickt mehrere Bereiche: Die Liebe (wer hätte es gedacht), Spannung, Kunstgeschichte, Kulinarisches und auch etwas unserer deutschen Geschichte. Die Geschichte ist spannend und gleichzeitig schlüssig erzählt. Hannah Rotschild erzählt mit so einer Liebe zum Detail. Jede Person wird lebensnah dargestellt und erschien mir vor meinem inneren Auge. Das ist schon echt eine Leistung. Jedes Kapitel ist auf eine der Personen zugeschnitten und erzählt anhand dieser die Geschichte weiter. So entsteht nach und nach ein wahres Netz aus Personen, Begegnungen und daraus resultierenden Entwicklungen. Die Zerrissenheit Annies hat mich sehr berührt. Die schwere Trennung von ihrem Freund und ihrem bisherigen Leben aber auch ihre Angst ihr Herz noch einmal zu öffnen. Wie sie ohne etwas zu ahnen in das Fadenkreuz aus Macht und Gier gerät. Klasse fand ich aber auch, dass das Gemälde selbst auch zu Wort kommt! Wann kann man denn sonst mal hören, was so ein Bild schon alles gesehen hat? Eine wirklich tolle Idee! Sonst habe ich so ganz nebenbei noch viel über Kunst und Geschichte gelernt :-) Um es kurz zu machen: Es war eine echte Freude dieses Buch zu lesen! Ich kanns euch definitiv empfehlen! Glatt könnte ich mir vorstellen, es ein 2. Mal zu lesen :-)

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"Die Launenhaftigkeit der Liebe" ist Hannah Rothschilds Debütroman und ist in rund zehn Ländern erschienen. Dabei hat es in der englischsprachigen Welt Leser wie Kritiker begeistert. Das Buch hat meine Aufmerksamkeit durch das wunderschöne Cover erregt. Auch ohne den Schutzumschlag bezaubert das Buch: Es ist nämlich mit einem schimmernden Goldton überzogen. Ich komme überhaupt nicht mehr aus dem Schwärmen heraus, so schön und ansprechend finde ich dieses Cover. Daher war ich natürlich umso gespannter, ob mir der Inhalt genauso zusagen würde wie die äußere Gestaltung. Zum Inhalt: Annie, die gerade von ihrem langjährigen Freund verlassen wurde, wagt in London einen Neuanfang. Dazu gehört auch ein neuer Job: Ihre Stelle als Köchin bei einer einflussreichen Kunsthändlerfamilie bietet wenig Aufregung bis auf das ein oder andere opulente Abendessen. Doch eines Tages kauft sie in einem Trödelladen ein staubiges kleines Gemälde. Mithilfe eines jungen und sympathischen Museumsführers kommt sie schon bald der spannenden Vergangenheit ihres Zufallfunds auf die Schliche: Das Bild trägt den Titel Die Launanhaftigkeit der Liebe und stammt von dem Rokoko-Maler Jean-Antoine Watteau. Es ging im Laufe der Jahrhunderte durch die Hände von Königen und Päpsten, verschwand in den 1940er Jahren aus dem Wohnzimmer einer jüdischen Familie in Berlin und weckt nun im gegenwärtigen London gefährliche Begehrlichkeiten ... Skrupellos setzten einige alles daran, das Bild in ihren Besitz zu bekommen. Ob die ihm zugeschriebene Macht, bei seinen Betrachtern Liebe zu erwecken, sich auch für Annie bewahrheiten wird? Obwohl Hannah Rothschilds Erzählweise einen Zugang zu den Gedanken aller Protagonisten bietet, sehe ich doch Annie als Hauptprotagonistin des Buches. Sie war es, die den Stein ins Rollen gebracht hat, indem sie das Gemälde in London gekauft hat. Mein persönliches Highlight war, dass auch das Gemälde des Öfteren zu Wort gekommen ist und mit seiner herrlichen sarkastischen Art mich mehrfach zum Lachen gebracht hat. Der Schreibstil der Autorin hat die Geschichte zu etwas ganz Zauberhaftem gemacht. Sie schreibt mit viel Liebe zum Detail. Auch lässt sich die Geschichte gut und flüssig lesen. Sie erzählt gerade so viel wie nötig, damit der Spannungsbogen sich immer auf einem hohen Niveau befindet. Allerdings hat sich Hannah Rothschild ab und an in kleinen Details und Nebensächlichkeiten verloren, was ich schade fand. Inhaltlich ist das Buch sehr komplex, auch aufgrund der Fülle an Charakteren. Den Überblick nicht zu verlieren, fiel mir anfangs schwer. Bis die Geschichte richtig beginnt, geht einige Zeit ins Land. So kam mir der Anfang leider sehr langatmig vor. Die einzelnen Figuren sind liebevoll bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Zunächst können die Beschreibungen der Protagonisten sehr langatmig und zäh sein. Sind die Figuren dann aber alle eingeführt worden, kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Es gibt so viele Handlungsstränge, die eine Rolle in diesem Buch spielen. Dass die Wege der Charaktere sich innerhalb der Kunstszene immer wieder kreuzen, fand ich großartig. Das Buch wimmelt nur so vor zufälligen Begegnungen und Überschneidungen. Was anfangs noch komplex war, wird mit jeder Seite faszinierender und man Gerät immer mehr ins Staunen. "Die Launenhaftigkeit der Liebe" ist weder ein gewöhnlicher Liebesroman, noch ein nervenzerreisender Thriller. Vielmehr handelt es sich um ein Gesamtkunstwerk. Und genau darum geht es in Hannah Rothschilds Debütroman auch: um Kunst und die Welt der Künstler und Kunstliebhaber, welche Macht Kunst innewohnt und in welche Höhen und Tiefen sie die Menschen treibt. "Die Launenhaftigkeit der Liebe" ist ein Roman, der einen verzaubert und mit einem Stauen zurücklässt. Egal ob Kunstkenner oder nicht: dieses Buch macht einen sprachlos!

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Mir hat die Geschichte um Annie sehr gut gefallen, denn die Autorin hat hier einen wirklich spannenden Kunstkrimi geschrieben. Vorab ich kenne mich Kunst nicht wirklich aus, finde aber Bücher mit dieser Thematik eigentlich meist recht spannend. Es wird hier die Geschichte von Annie erzählt, die kein unbedingt gutes Leben hat. Sie wurde vom Freund verlassen, muss viel arbeiten, damit sie überhaupt ihr Leben in London so halbwegs finanzieren kann, aber als sie dann das Bild durch Zufall in einem Laden entdeckt, wird das ganze sehr interessant… Der Einstieg in die Geschichte war nicht leicht, aber je weiter ich in der Handlung war, desto besser hat es mir gefallen. Zu Beginn habe ich mir schwer getan, weil zuerst sehr viel über die Menschen auf der Auktion erzählt wird und so sehr oft Namen gewechselt wurden, aber das legt sich recht schnell wieder. Dann wurde ich aber so von der Handlung von Annie gefesselt, dass ich das Buch nicht mehr weglegen wollte. Für mich hat die Autorin hier einen wunderbaren Mischung aus Krimi, Familiengeheimnis und vielleicht etwas Liebe geschaffen. Sehr gelungen. Annie hat mir stellenweise richtig leidgetan, weil sie wirklich kein Glück hatte in ihrem Leben, aber sie war mir sehr sympathisch und ich fand sie hat einen starken Charakter, weil ja auch die Sache mit der Mutter sehr anstrengend ist. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, denn obwohl ich mich in der Kunstszene nicht auskenne, wurde alles wunderbar erklärt und so hatte ich keine Probleme damit. Außerdem hat die Autorin manche Kapitel aus der Sicht des Gemäldes geschrieben, was ich einen sehr tollen Einfall finde, da es für mich mal was Neues ist und ich es sehr witzig fand. Das Cover ist sehr schön mit der Prägung und in diesem Goldton. Fazit: 5 von 5 Sterne. Kann ich nur weiterempfehlen, für Kunstfans sowieso und für alle die es noch werden wollen, ebenso.

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Klappentext laut Amazon: Annie McDee ist nach London gezogen, um nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund einen Neuanfang zu wagen. Eines Tages kauft die junge Köchin in einem Trödelladen ein verstaubtes kleines Gemälde, nicht ahnend, dass dieses Bild nur wenige Monate später die internationale Kunstwelt in helle Aufregung versetzen wird. Schwerreiche russische Oligarchen, Staatspräsidenten, die Gattin eines Ölscheichs und ein Gangster-Rapper werden vor dem altehrwürdigen Auktionshaus Monachorum & Sons Schlange stehen, um den »Verkauf des Jahrhunderts« für sich zu entscheiden. Doch auch Annies Leben wird durch ihren Zufallsfund auf den Kopf gestellt. Denn unversehens gerät sie ins Zentrum der dunklen Machenschaften skrupelloser Kunsthändler, die zu allem bereit sind, damit ein gut gehütetes Familiengeheimnis nicht ans Tageslicht kommt ... Meine Meinung: Das Buch wurde mir vom DVA-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt - an dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich dafür bedanken. "Die Launenhaftigkeit der Liebe" faszinierte mich und zwar aufgrund mehrerer Aspekte: Zum einen fand ich das Cover so wunderschön, simpel und beeindruckend, dass ich sofort alles stehen und liegen gelassen habe und unbedingt wissen wollte, um was es geht. Zum anderen fand ich den Titel so faszinierend: "Die Launenhaftigkeit der Liebe". Das hätte alles sein können. Eine dramatische Liebesgeschichte, eine moderne On-Off-Beziehung oder eben auch die pure Verzweiflung nach einer harten Trennung. Was dann kam überraschte mich allerdings wirklich: Der Titel teilt seinen Namen nämlich mit dem fiktiven Kunstwerk, um welches es in der Geschichte geht. Mit Annie kann man eigentlich nur Mitleid haben: Vom Mann sitzen gelassen, weil er eine neue Freundin hat und mit der er auch noch ein Kind bekommt, sucht sie verzweifelt nach einem Leben, welches sie sich nie gewünscht hat. Dabei hangelt sie sich von Mann zu Mann, lässt sich auf jemanden ein, nur um am Ende nur noch einmal verletzt zu werden. Ja, nicht nur das Bild heißt die Launenhaftigkeit der Liebe, auch Annies Leben ließe sich so beschreiben. Doch die junge Engländerin findet eines Tages ein Bild in einem Second Hand-Shop, dass ihr komplettes Leben verändern wird. Denn das Gemälde ist wohl weit über 250 Millionen Euro wert. Nur weiß das Annie (noch) nicht. Ich bin wirklich kein Kunst-Freak. Ich hatte lediglich sechs Jahre Kunstunterricht und entschied mich dann sehr eindeutig für Musik. Trotzdem interessierte mich die Geschichte sofort, denn wer kennt es nicht: In einem Museum fühle ich mich immer als wäre ich in einer Parallel-Gesellschaft und alle wären total schick und ganz oben angekommen und ich dazwischen als Bauerntrampel. Das eine solche Society viele Geheimnisse und Intrigen hat, ist dann ja klar. Und genau diese Seite der Kunstszene interessierte mich. Die Autorin schaffte es tatsächlich eine komplexe Handlung mit vielen verschiedenen Charakteren mit scheinbar zusammenhanglosen Geschichten zu erzählen, die aber dann natürlich doch immer wieder aufeinander stoßen. Dabei sind die Charaktere so genau und komplex beschrieben, dass man komplett in ihre Welt abtauchen kann. Damit ist der Schreibstil wirklich grandios, auch wenn mir anfangs die Ausführungen doch etwas zu sehr ins Detail gingen. Der Roman ist bestimmt keine Story, die man mal eben so nebenbei lesen kann, vielmehr fordert sie den Leser zum Nachdenken auf und erwartet von ihm, dass man sich durch seine Imagination Bilder, Beziehungen und geschichtliche Aspekte vorstellt und reflektiert. Ich habe einerseits so viel gelernt über die Kunstgeschichte, aber auch um die Betrachtungsweise von Bildern, ohne dass ich es wirklich bemerkt hätte. Natürlich sind die Ausführungen ab und an wirklich komplex, was am Anfang teilweise anstrengend ist, aber es lohnt sich dran zu bleiben, denn am Ende möchte man gar nicht mehr los lassen. Mein Fazit: Wie man vielleicht bemerkt: Ich bin wirklich begeistert von der Geschichte, den Charakteren und dem Schreibstil der Autorin. Das liegt besonders an der komplexen Geschichte, die aber wirklich Sinn macht und die bis ins letzte durchdacht wurde. Es ist vielleicht nicht der emotionalste Schreibstil, trotzdem schafft es die Autorin, dass man bei den Charakteren hängen bleibt und sie total ins Herz schließt. Natürlich muss man irgendwie Interesse an so einer Art Geschichte rund um die Kunst haben. Doch warum nicht auch mal mutig sein und etwas ausprobieren, mit dem man eigentlich so gar nichts am Hut hat? Ich bin, wie gesagt, auch kein Kunstfreak, aber ich stehe auf Intrigen, Machtspiele und mutmachende Geschichten. Wer das auch tut, sollte dem Roman eine Chance geben - auch wenn er nichts mit der Kunst zu tun hat. Es lohnt sich, versprochen. Dafür gibt es 4 von 5 Punkte von mir und eine dringende Empfehlung, Mut zu zeigen und sich darauf einzulassen.

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Die Köchin Annie McDee zieht nach London und hofft auf einen Neuanfang, nachdem eine langjährige Beziehung gescheitert war. Dort entdeckt sie zufällig ein verstaubtes Bild in einem Trödelladen und weiß in dem Moment noch nicht, dass dieser Fund ihr Leben verändern wird. Denn bei diesem Bild handelt es sich im Die Launenhaftigkeit der Liebe vom französischen Maler Jean-Antoine Watteau und galt als verschollen. Die Welt ist in heller Aufregung und auch die dunkle Seite will dieses Bild haben und schreckt vor keiner Tat zurück! Wie weit werden sie dafür gehen? Meinung: Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstand die Kunstepoche der Rokoko Malerei und ihr Begründer war unteranderem der Franzose Jean-Antoine Watteau. Ich bin ein großer Fan seiner Studien über Kopfhaltungen und Gesichtsausdrücken und habe mich wahnsinnig über dieses Buch gefreut, da es meine Leidenschaft zum Lesen und der Kunst miteinander super verbindet. Um dieses Buch zu lesen, braucht man keine genauen Kenntnisse über das frühe 18. Jahrhundert oder den Künstler Watteau. Zusammen mit der Protagonistin Annie erzählt die Autorin Hannah Rothschild mit Hilfe des Museumsführers Jesse die Herkunft des fiktiven Bildes Die Launenhaftigkeit der Liebe. Man kann der Geschichte gut folgen, eventuell können ein paar Begriffe unbekannt sein, aber es ist im Kontext verständlich und es ist nicht zu staubig oder trocken wie in einem Geschichtsunterricht erzählt ;) Die Recherchen von Annie und Jesse bleiben aber nicht unentdeckt und der Fund des verschollenen Bildes versetzt die Welt in Verzückung. Auch reiche Leute, wie Oligarchen, Staatspräsidenten oder Ganster-Rapper wollen dieses Bild für sich alleine und sind bereit, alles dafür zu tun. Doch zu welchem Preis? Der Mix aus Kunst, Macht und Krimi war zusammen mit dem spannenden Schreibstil sehr gut gelungen. Ebenso fand ich es sehr interessant, wie die dunkle Seite mit allen Mitteln versucht, das Bild zu bekommen. Es hat mir großen Spaß gemacht der Handlung zu folgen und mehr zu erfahren. Die Priese Liebe zwischsn Annie und Jesse kam etwas zu kurz, aber da der Schwerpunkt nicht auf dem Thema Liebe basierte, war das in Ordnung und ist auch kein Abbruch. Fazit: Wer die Kunst liebt oder die Kombination aus Kunst und Krimi gefällt, wird hier seinen Lesespaß finden!

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Die Launenhaftigkeit der Liebe. Nicht nur der Titel des Buches, sondern auch der Titel des Gemäldes, das im Fokus dieser Geschichte steht. Dieser Roman ist keinesfalls eine kitschige 08/15-Liebesgeschichte, sondern vielmehr ein Gesamtkunstwerk. Und genau darum geht es in dieser Geschichte auch. Um Kunst und die Welt der Künstler und Kunstliebhabe, um Kunsthändler und Kunstdiebe und um ein ganz besonderes Gemälde. Obwohl Hannah Rothschilds Erzählweise uns Zugang zu den Gedanken aller Figuren verschafft und obwohl Die Launenhaftigkeit der Liebe eine Menge Figuren zu bietet hat, sehe ich doch Annie McDee als Protagonistin an. War sie es doch, die den Stein erst ins Rollen gebracht hat, in dem sie nach London gezogen ist und das Gemälde erworben hat. Ein Gemälde, mit dessen spektaulärem Verkauf der Roman beginnt, um dann einen Sprung in die Vergangenheit zu machen. Ein Gemälde, das selbst als Ich-Erzähler zu Wort kommt und mich mit seiner herrlich sarkastischen Art ein ums andere Mal zum Lachen gebracht hat. "Ich wusste, dass ich gerettet werden würde, aber nicht, dass es fünfzig Jahre dauern sollte. Es hätte Suchmannschaften geben müssen, Bataillone und Legionen. Warum? Weil ich unbezahlbar bin [...]." (Seite 31) Die Launenhaftigkeit der Liebe ist weder eine kitschige Lovestory noch ein nervenzerreißender Thriller oder ein reines Familiendrama, obwohl es hier und da Elemente von all dem ausweist. Inhaltlich ist der Roman viel zu komplex, um ihn zusammenzufassen. Was ich sagen kann, ist, dass die Kunst und alles, was man mit ihr verbindet, im Vordergrund steht. Was den Roman so zauberhaft macht ist aber nicht nur die Komplexität des Plots und der Figuren, sondern auch Hannah Rothschilds Schreibstil. Sie schreibt mit einer Ruhe und Gelassenheit, die den Leser bisweilen mehr Nerven kostet als ein actiongeladener Thriller. Sie zwingt uns zur Ruhe, zwingt uns, sich ihrem Tempo anzupassen, durchzuatmen, innezuhalten. Es fehlt mir schwer, die passenden Worte zu finden, weil ich fürchte, dem Roman nicht gerecht werden zu können. Er hat mich auf eine Art und Weise berührt, die ich nicht in Worte fassen kann. Nach der letzten Seite verspürte ich seit langem wieder das Gefühl des Bedauerns, ein Buch zuende gelesen zu haben. Aber im Grunde macht das nichts, denn ich bin sicher, dass ich beim zweiten Mal lesen wieder etwas Neues entdecken, mich in eine neue Facette verlieben werden. Denn so ist die Kunst eben.

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