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Rezensionen zu
Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte

Salman Rushdie

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Ein in Ungnade gefallener Philosoph, Ibn Ruschd, und Dunia, die Dschinnprinzessin der Blitze. Eine Liebe, aus der das Geschlecht der Duniazát hervorgeht, welches Jahrhunderte nach dem Tod seines Stammvaters die Geschicke der Welt retten muss. Ein Krieg zwischen mächtigen Dschinn und die Verbindung zweier Welten. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Tage ist die Geschichte einer Dynastie von Nachkommen einer Dschinnya und eines Menschen, die sich in einer modernen Welt Intrigen, Anfeindungen, Korruption, Rassismus, Katastrophen und Krieg ausgesetzt sehen. Zunächst noch nichts ahnend von der Existenz der anderen, gestaltet jeder seinen Lebensweg allein. Im Verlauf des Romans finden einige von ihnen zusammen und stellen sich mit ihrer Stammmutter den übermenschlichen Feinden aus der Welt der Dschinn entgegen. Unter ihnen: Ein Gärtner der seine große Liebe vermisst, im Laufe seines Lebens buchstäblich den Boden unter den Füßen verliert und schlussendlich ein wichtiger Teil im Kampf gegen das Böse wird; eine Baby, das durch seine bloße Anwesenheit korrupte Menschen mit Krankheiten befällt; eine Rächerin missbrauchter Frauen und viele andere. Als kleine Anmerkung sollte vielleicht erwähnt werden, dass es auch der Autor selbst indirekt schafft, Bestandteil seiner Geschichte zu werden, indem er Ibn Ruschd als Stammvater der Duniazát bestimmt. Jener spanische Philosoph Ibn Ruschd, der auch als selbsterwählter Namensgeber für Rushdies eigenen Vater diente. Man könnte also vermuten, dass Rushdie sich selbst als Mitglied der Duniazát sieht. Salman Rushdie schafft es, wie schon zuvor in seinen Werken, wunderbar der Strömung des magischen Realismus zu entsprechen. Seine Verbindung von Märchen und Gesellschaftskritik könnte nicht besser sein, auch wenn man sie nicht immer sofort entdeckt. Dennoch muss ich sagen, dass ich seinen Stil, mehrere miteinander verwobene Geschichten innerhalb der eigentlichen Geschichte anzufangen bevor eine beendet wurde, hier zuweilen als sehr verwirrend und anstrengend empfand. Durch die häufigen Wechsel des Schauplatzes ist die Komplexität des Romans an vielen Stellen deutlich zu spüren und erschwert es, weiterhin konzentriert zuzuhören. Zudem gerät Rushdie immer wieder in Versuchung seine Beschreibungen von Personen oder der Welt der Dschinn zu sehr auszuführen und damit die Handlung zu unterbrechen. Simon Jäger, als Hörbuchsprecher bereits für Sebastian Fitzek, John Katzenbach, Markus Heitz und weitere Autoren tätig und auch als Synchronsprecher für Matt Damon und Jet Li bekannt, ist ohne Zweifel ein hervorragender Sprecher - meiner Meinung nach aber hier nicht der Richtige. Ich hätte mir einen Sprecher gewünscht, der eine tiefere, ruhige Stimmlage hat und dem man, eher als Jäger, das Märchenhafte abnimmt. So bleibt zwar ein exzellent gelesenes Werk, jedoch fehlt mir das gewisse Etwas. Alles in allem habe ich ganze zwei Monate damit verbracht mir dieses Hörbuch komplett anzuhören, was zum einen daran lag, dass ich mit Jäger nicht so richtig warm wurde und zum anderen daran, dass ich beim Hören häufiger durch die Komplexität herausgeworfen wurde. So kann ich dem Werk als Hörbuch leider nur 3 von 5 Herzen vergeben und es bleibt der Wunsch zurück, ich hätte es lieber gelesen als gehört. Daher würde ich auch jedem, der sich für "Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Tage interessiert, raten, es eher zu lesen!

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Das Buch von Salman Rushdie ist abgedreht, skurril und oft satirisch. Mir gefällt die Idee, unsere heutige Gesellschaft in einer fantastischen und durchgedrehten Weise zu parodieren. Rushdies Charaktere sind schillernd und sehr unterschiedlich, bleiben aber manchmal doch zu weit am Rande, als dass sie einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen könnten. Die Gesellschaftskritik des Buches ist oft im Nachhinein erkennbar, doch bei Hören, ist sie mir selten sofort aufgefallen. Außerdem scheint es, als würde Rushdie seiner eigenen Geschichte Tribut zollen: In der Handlung des Buches taucht eine Box auf, die Geschichten erzählt. Sie besteht aus vielen verschiedenen Lagen, die jeweils eine andere Geschichte darstellen. Oftmals öffnet sich die nächste Lage, ohne dass die vorherige Geschichte beendet wurde. Genau das scheint auch Salman Rushdies Konzept dieses Buches zu sein. So sehr ich die Idee mag, sowohl inhaltlich als auch stilistisch stimmig zu arbeiten, umso mehr führte es dazu, dass ich beim Hören des Buches nicht mehr mitkam und den Faden verlor. Leider ging es mir die längste Zeit so – erst zum Schluss fand die Geschichte einen einheitlichen Weg und es wurde leichter, der Erzählung zu folgen. Zu oft wechseln Schauplätze und Charaktere, zu oft beginnt ein neuer Erzählstrang, ohne dass der vorherige abgeschlossen oder zumindest logisch zur Seite gelegt wurde. Nachdem ich also sehr lange Zeit nicht wirklich mitgekommen bin, hat mich das Hörbuch zum Ende hin wieder gütig stimmen können. Es ist auf jeden Fall einen Blick wert, denn Salman Rushdie schafft es, scheinbar unpassende Sachen gekonnt zusammenzuführen. ~Sprecher~ Simon Jäger macht seinen Job als Sprecher ausgezeichnet. Er synchronisierte bisher Matt Damon und Heath Ledger fürs Fernsehen und wer die Stimme kennt, weiß, dass er sehr vielseitig und interessant spricht. Dass mich das Hörbuch nicht überzeugen konnte, liegt also nicht an Simon Jäger. Mir hat seine Stimme sehr gut gefallen und es war sehr angenehm, ihm zuzuhören. ~~Fazit~~ Alles in allem gebe ich dem Hörbuch 3 Sterne. Besonders die Vertonung von Simon Jäger hat mich bei meiner Bewertung positiv beeinflusst. Ich denke, dass das größte Hindernis die Umsetzung als Hörbuch ist. Nicht wegen des Inhaltes, den ich sehr spannend und abwechslungsreich fand, sondern wegen der Art der Erzählung. Ich denke, dass „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ als gedrucktes Buch besser funktioniert, da man sich Zeit lassen kann, die geschriebenen Worte wirken zu lassen, nachzudenken und die Zusammenhänge besser zu erkennen. Daher bereue es ein wenig, nicht das gedruckte Buch gelesen zu haben. Da ich aber noch nichts anderes von Salman Rushdie kannte, weiß ich nun, dass er ein komplexer Erzähler ist, der Form und Inhalt verbindet. Somit weiß ich für die Zukunft, dass ich seine Bücher lieber in gedruckter Form lesen sollte.

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