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Rezensionen zu
Charlotte

David Foenkinos

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1942, mit den Worten :“ Das ist mein ganzes Leben “ – übergibt Charlotte Salomon einer vertrauten Person ihre Gemälde. Diese Bilder erzählen vom gar so kurzen Leben der jungen Künstlerin. Charlotte wächst in Berlin auf. Schon früh verstirbt ihre geliebte Mutter. Sie hat den Freitod gewählt, ebenso wie deren Schwester, der Namensvetterin von Charlotte. Charlottes Vater, ein Arzt, verliebt sich in eine neue Frau. Paula, eine sehr gefragte Sängerin, inspiriert Charlotte zu einem Studium an der Berliner Kunstakademie. Dies ist schon sehr erstaunlich, da sich die Nationalsozialisten, mit großen Schritten, zu diesem Zeitpunkt – 1935/36 – an die Macht manipulieren. Nachdem, bei einem Wettkampf an der Kunstschule, ihr, durch ihre jüdische Herkunft, der erste Platz versagt wird, verlässt sie diese Schule. Ihre Stiefmutter Paula wird es untersagt weiter als Sängerin aufzutreten. Sie legt sich einen Gesangslehrer zu um nicht aus der Übung zu kommen. Alfred. Charlotte und er kommen sich näher und verlieben sich. Doch Charlotte muss fliehen, sie soll sich in Frankreich bei ihren schon emigrierten Großeltern, in Sicherheit bringen. Auch in Frankreich bleibt Charlotte vor Katastrophen und Repressalien nicht verschont. In diesen Wirren lernt sie den österreichischen Emigranten Alexander Nagler kennen und lieben. Als sie schwanger wird, heiraten sie, Alexander konvertiert. Doch das Schicksal schlägt ungehindert weiter zu. Charlotte Salomon, verstirbt im 5. Monat schwanger , 1943, vermutlich in Ausschwitz. Ihr Mann stirbt Anfang 1944 an den Folgen der unmenschlichen Haftbedingungen. Meine persönliche Meinung: Das Hörbuch wird von Devid Striesow besprochen, mit der Story, wie auch mit dem Sprecher hatte ich zu Beginn so meine Bedenken. Zum einen, mit dem sehr oft anmutenden lakonischen Stil des Autors und zu anderen mit der Interpretation von Devid Striesow. Doch mich faszinierte Charlotte Salomon, ihr kurzes Leben. Ich wurde belohnt für meine Treue ! Dieses Hörbuch hat mich sehr nachdenklich und berührt zurück gelassen. Ein großer Teil von Charlotte Salomons Bilder sind im Joods Historisch Museum in Amsterdam zu sehen. Wobei viele auch im Keller gelagert werden. 800 Bilder und Zeichnungen hat sie in ihrem ach so kurzen Leben geschaffen. 2012 wurde an ihrem ehemaligen Haus in Berlin – Charlottenburg ein > Stolperstein <verlegt.

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David Foenkinos hat es geschafft einen außergewöhnlichen biographischen Roman über die jüdische Künstlerin Charlotte Salomon zu schreiben. Die Jüdin Charlotte wächst in den 20ern und 30ern in Charlottenburg auf. Das Leben der Künstlerin war nicht immer einfach. In ihrer Familie haben sich mehrere Angehörige das Leben genommen, so auch ihre Mutter Franziska, die ihrer Tochter den Namen ihrer Schwester Charlotte gegeben hat, die auch Suizid begangen hat. "An einem Grabstein lernt Charlotte ihren Namen lesen / Es hat also schon eine andere Charlotte vor ihr gegeben / Ihre Tante, die Schwester ihrer Mutter Franziska" Anstatt in Depressionen zu versinken entdeckt sie die Malerei für sich und wird als letzte jüdische Künstlerin an einer Akademie aufgenommen. "Malen, um nicht verrückt zu werden." Sie gewinnt einen Preis, den sie als Jüdin allerdings nicht entgegen nehmen darf. Ihre Stiefmutter und ihr Vater raten ihr nach Frankreich ins Exil zu gehen. Aber auch dort dauert es nicht lange bis die deutschen Soldaten auftauchen. Im Exil arbeitet sie an ihrem Lebenswerk "Leben? Oder Theater". Wir begegnen Charlotte Salomon in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Sie hat Spuren hinterlassen. Meine Meinung bezieht sich auf das Hörbuch. Den Roman habe ich bereits 2016 gelesen und es zählt zu meinen Jahreshighlights. Leider hat mich das ungekürzte Hörbuch etwas weniger begeistern können. Die Umsetzung war grandios, die Hörbuchsprecherin hat mir gefallen, aber die tiefen Gefühle, welche der Roman bei mir ausgelöst haben, sind mir beim Hören leider nicht aufgekommen. Literarisch ist es grandios. Der Zugang zu diesem doch sehr schweren Thema ist mir bei dem Hörbuch schwer gefallen. Anders als beim Lesen sind bei mir keine Tränen geflossen und ich habe auch weniger mitfühlen können. Ich liebe die Geschichte nach wie vor, jedoch ist es für mich persönlich schöner, die Geschichte durch selbstständiges Lesen zu erkunden. Ich weiß, dass ich diese traurige und tragische Geschichte immer wieder lesen werde und es hat meiner Lust an dem Buch nicht geschadet, die Vertonung zu hören. Für Menschen, die gerne Hörbuch hören und weniger Lust haben, die Geschichte als Roman zu lesen, kann ich es sehr empfehlen. Besonders gefallen hat mir die Charakterzeichnung der Personen und die Beziehungen untereinander. Wir begleiten eine junge jüdische Künstlerin als Kind bis hin zu ihrem Tod. Es gibt viele Geschichten, die dieser ähneln, insbesondere Erfahrungsberichte aus dem Holocaust. Jedoch hat mich selten ein Roman mit dieser Thematik so berühren können wie dieser. Wer gerne sowas liest, ist mit diesem Roman oder Hörbuch wirklich gut bedient und kann sich ganz in die tragische Geschichte von Charlotte Salomon fallen lassen.

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Charlotte hatte kein leichtes Leben – stets vom Tode überschattet verliert sie ihre Mutter sehr früh. Doch erst spät wird sie erfahren, dass es ein Selbstmord war. In Zeiten, wo sich der kommende Nationalsozialismus mehr und mehr andeutet, spürt Charlotte nach und nach schließlich das Bedürfnis Künstlerin zu werden und schafft es, obwohl nur eine Hand voll Juden an der Universität angenommen werden dürfen, ihre Leidenschaft zu studieren. Dort, unter Künstlern und Musikern, lernt sie bald einen Mann kennen, der etwas zuvor unbekanntes in ihr regt. Ich gebe zu, ich kannte Charlotte Salomon zuvor nicht, doch der französische Autor Foenkinos hat es geschafft, mich mit seiner Begeisterung anzustecken. Zunächst sei gesagt: Dieses Buch liest sich ganz besonders. Aufgebaut wie ein Gedicht, beim kurzen Blick über die Seiten glaubt man, es sei in Versen – doch halt, er schreibt in kurzen, prägnanten Parataxen. Im Zuge des Lesens begründet Foenkinos auch seine Entscheidung diese Biografie auf so außergewöhnliche Weise zu verfassen. Was zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist, entpuppt sich schnell als sicheres Stilmittel, Dinge klar auf den Punkt zu bringen, schmerzhafte Worte direkt auszusprechen und mitten ins Herz zu treffen. Schon mit dieser Besonderheit zog mich das Buch an, doch der Inhalt schlägt wie eine Bombe zu. Charlottes trauriges Schicksal, vom schrecklichen Tod ihrer Mutter, über die heimliche Liebe und das bittere Exil in Frankreich, zu ihrem größten künstlerischen Erfolg, und letztendlich ihrem grausamen Tod in Auschwitz. Keine leichte, aber unglaublich bewegende Lektüre. Nun stellt sich eine wichtige Frage: Ist es Charlottes Biografie, die einen schon bewegt, wenn man sie kurz googelt, oder ist es tatsächlich Foenkinos, der einen das Herz aus dem Leibe reißt? Natürlich ist es auch die Biografie, aber die spezielle Weise, sich Charlotte zu nähern und sich ihr nah zu fühlen, macht das Buch so lesenswert. So beschreibt Foenkinos in seinen knappen prosaischen Versen nicht nur Charlottes Interaktionen, sondern auch, wie er ihrem Weg folgt – nach Berlin und Frankreich, wie er sie kennengelernt hat. Hie eine Brise Humor, da großer Herzschmerz. Das Buch „Charlotte“ strotzt vor Leben und fasziniert, ja brachte mein Herz zum Klopfen, so dass ich dieses kurze (aber nicht zu kurze!) Büchlein in einer Nacht durchlas. Wer sich dieses wortstarke, aber auch schmerzhafte Buch zu Gemüte ziehen will, dem empfehle ich, vorher einen Blick in den Zyklus „Leben? Oder Theater?“ zu werfen, in dem sie mit musikalischen, prosaischen und vor allem malerischen Elementen ihr Leben dokumentiert. Leider liegt hier meines Erachtens nach auch die Schwäche in der Biografie: Die Malerei, die besonderen künstlerischen Charakteristika ihrer Werke bleiben unbekannt – so viel, wie von „Leben? Oder Theater?“ gesprochen wird, so wenig erfährt man eigentlich über die Technik, über Themen und Motive. Ich hätte gerne mehr über die Künstlerin Charlotte erfahren, wo ich nun so viel zum Menschen kenne – natürlich kann man das nicht ganz trennen, aber ein bisschen Tiefe in diesem Aspekt hätte dem Buch noch ein Sahnehäubchen aufgesetzt. Zu guter letzt das Cover: Eine Teilabbildung von Charlottes Selbstporträt, sie blickt zur Seite, aber nur fast, aus den Winkel ihrer Augen starrt sie einen geheimnisvoll an: Wer ist diese Frau? Schlicht, effektiv und passend. Ein großes Dankeschön an den Penguin Verlag, der mir dieses Rezensionsexempalar zur Verfügung gestellt hat. THE VERDICT: Wie ein Stoß direkt in mein Herz und meine Faszination traf mich David Foenkinos Biografie zu Charlotte Salomon. Sprachlich sehr schlicht und trotzdem ergreifend geschrieben, geht man mit Charlotte auf eine schrecklich traurige, aber auch insprierende Lebensreise. 8 von 10 Sternen.

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So hieß eines der bedeutendsten Werke der Malerin Charlotte Salomon. Der französische Schriftsteller David Foenkinos war so überwältigt von diesem gemalten Theaterstück sowie von ihren übrigen Gemälden, dass er den Drang verspürte, ein Buch über sie zu schreiben. Er begab sich auf Spurensuche der in Berlin geborenen und in Ausschwitz ermordeten Künstlerin, bereiste die Orte, an denen sie gelebt hatte, unter anderem Villefranche-sur-Mer bei Nizza. Seine literarische Annäherung an die Malerin in seinem Buch "Charlotte" ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich. Zum einen ist es fast in Gedichtform geschrieben. Jeder Satz beginnt in einer neuen Zeile und verdichtet die Handlung, dass man das Gefühl hat, kein Wort ist zu viel. Irritierend ist, dass im Laufe der Geschichte der Erzähler stellenweise ganz plötzlich in Erscheinung tritt und seine Spurensuche beschreibt. Den Einsatz dieser Stilmittel fand ich äußerst gelungen, da er deutlich macht, wie aufgewühlt und fassungslos er angesichts seiner Erkenntnisse und Entdeckungen über die Künstlerin war. So findet man in diesem Roman viele starke Momente, zum Beispiel als Charlotte bewusst wird, dass sie malen muss, um nicht verrückt zu werden, oder die immer wiederkehrende Sehnsucht nach ihrem Vater, der von seinen medizinischen Forschungen besessen ist und sie vernachlässigt. Umso intensiver entwickelt sich Charlottes Beziehung zu ihrer Stiefmutter Paula, einer begehrten Sängerin, die sie vergöttert und ganz für sich vereinnahmt. Bei der Schilderung der Naziherrschaft genügen einige kurze, prägnante Szenen, um das ganze Ausmaß des Grauens erahnen zu lassen. Auch das Liebesverhältnis zwischen Charlotte und dem Gesangslehrer Alfred Wolfsohn werden sehr eindringlich beschrieben. Eine sehr lesenswerte Biografie, die nicht nur zeitgeschichtliche Hintergründe, sondern auch die Seelenlandschaft der Malerin auf eindrucksvolle Weise erforscht.

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