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Rezensionen zu
Zartbittertod

Elisabeth Herrmann

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Inhalt: Die 19-jährige Mia möchte Journalistin werden und muss für die Aufnahmeprüfung die Geschichte eines alten Familienfotos erzählen. Mia entscheidet sich für ein Foto, das in der kleinen Chocolaterie ihrer Eltern hängt. Zu sehen ist darauf ein lebensgroßes Nashorn aus Schokolade, daneben ihr Urgroßvater Jacob und sein Lehrherr. Jakob ist schwarz und Mia will nun recherchieren, wie und warum er aus Deutsch - Südwestafrika nach Deutschland gekommen ist. Sie besucht die Nachkommen von Jakobs ehemaligen Lehrherrn und stößt bei ihren Nachforschungen unverhofft auf Widerstand. Meine Meinung: Der Schreibstil von Elisabeth Herrmann ist lebendig, bildhaft und sehr unterhaltsam. Auch der Sprecherin Laura Maire kann man gut zuhören (das ist für mich ein ganz wichtiges Kriterium bei Hörbüchern). Das Thema, die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika und der Völkermord an den Herero, fand ich sehr interessant. Darüber liest man eher selten etwas. Allerdings fand ich den Bezug zum Heute, vor allem zu den Ereignissen in der Geschichte, etwas weit hergeholt und auch die Aufklärung eher unrealistisch. Obwohl ich „Zartbittertod“ nicht als Thriller bezeichnen würde, sondern eher als Krimi, gibt es einige spannende Elemente und viel Rätselraten bis zum Schluss. Die Protagonistin Mia hat mir von Anfang an gut gefallen und auch Will, der sie bei ihren Nachforschungen unterstützt, fand ich ganz symphatisch. Auch die kleine Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden entwickelt, ist zwar vorhersehbar, aber ganz nett und unaufdringlich. Fazit: Trotz kleiner Kritikpunkte hat mir das Buch / bzw. Hörbuch, das für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen wird, ganz gut gefallen.

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Würdet ihr auch mal gerne einem Familiengeheimnis auf der Spur sein? _________________ *** REZENSION von ©Flotte Buchlotte*** _________________ Angaben zum Buch: Elisabeth Herrmann Zartbittertod Cbt Verlag 480 Seiten 19.03.2018 erschienen 978-3-570-16513-3 18,00 € Gebunden _________________ Angaben zum Cover: Das Cover mit seiner Messerklinge und zartgeschnittener Schokolade macht Lust auf mehr. Und zwar nicht nur auf das Buch :) _________________ Angaben zum Autor: Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur auf dem Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman "Das Kindermädchen" ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Vernau sehr erfolgreich mit Jan Josef Liefers vom ZDF. Elisabeth Herrmann erhielt den Radio-Bremen-Krimipreis und den Deutschen Krimipreis 2012. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin. _________________ Klappentext: Zart wie die Liebe, bitter wie die Schuld Mia ist in dem kleinen Chocolaterie-Geschäft ihrer Eltern aufgewachsen - mit den wunderbaren Rezepten, aber auch mit dem rätselhaften Familienfoto, auf dem ein lebensgroßes Nashorn aus Schokolade zu sehen ist, zusammen mit ihren Urgroßvater Jakob und seinem Lehrherrn. Der Lehrherr ist weiß, Jakob schwarz. Mia ist zwar bekannt, dass ihr Vorfahr als kleiner Junge aus dem damaligen Deutsch-Südwestafrika nach Deutschland gekommen ist. Aber warum? Und wie? Als Mia den Nachkommen von Jakobs Lehrer unbequeme Fragen stellt, sticht sie in ein Wespennest. Liebe und Verrat, sie ziehen sich durch die Generationen, und als Mia endlich versteht, wer sie zum Schweigen bringen will, ist es fast zu spät... _________________ Meine Meinung: Mein erstes (Jugend) Buch der Autorin. Da ich das Buch angefangen habe zu lesen, wo schon einige Bewertungen geschrieben waren, konnte ich mich gut darauf einstellen was mich denn erwarten würde. Allerdings wurde ich dennoch positiv überrascht. Die historischen Aspekte in diesem Buch haben mich beeindruckt und mir gut gefallen. Auch die Spannung fande ich, war gegeben. Die Hauprprotagonistin Mia (19 Jahre alt) kam mir sehr sympathisch rüber, keineswegs zu kindlich. Sie möchte Jornalistin werden, und als sie das Portrait von ihrem Urgroßvater und einem anderem Mann mit einem Nashorn betrachtet, ist ihr Interesse geweckt. Schnell findet sie den Namen des zweiten Mannes heraus und macht sich auf die Suche. Den Schreibstil fande ich angenehm flüssig zu lesen, die Kapitel hatten eine normale Länge. Auch die Charaktere in diesem Buch - insbesondere der der Mia - hat mir sehr gut gefallen. Aber auch die anderen Charaktere der Familie Herder sowie der der Arnholts konnten mich überzeugen. Neben Mia gibt es noch den jungen Herr Wilhelm Herder, kurz Will, mit dem sich Mia von Anfang an versteht und er ihr bei der Suche und den Recherchen in die Vergangenheit behilflich ist. Ich schaute den beiden gerne über die Schulter und konnte mir die Gegend und den Garten mit seinen Bäumen gut bildlich vorstellen. Für einen Jugendthriller fande ich das Buch total angemessen. Das es hier nicht hart zur Sache geht wie in einem üblichen Thriller ist denke ich klar, trotzdem empfande ich es als sehr guten Thriller, eben für die jüngeren Leser :) Was ich allerdings sehr schade fande, war, dass die eigentliche Geschichte um das „Nashorn“ nicht aufeklärt wurde. Im Vordergrund stand die Zeit der deutsche Kolonialgeschichte in Afrika. Dies hat keineswegs die Spannung an der eigentlichen Story genommen, im Gegenteil: es war interessant einen Einblick in diese Epoche der Geschichte zu bekommen. Ob Mia das Familiengeheimnis um ihren Urgroßvater Jakob lüften konnte, erfahrt ihr in >Zartbittertod<. _________________ Fazit: Dieses Jugendbuch von E. Herrmann hat mir sehr gut gefallen, vor allem der historische Aspekt der doch hier sehr im Vordergrund gestanden hat sowie die spannende Seite dieses Thrillers. Allerdings fehlte mir die Aufklärung um das „Nashornbild“ wo ich bis jetzt drüber nachgrübele... --> 4 von 5 Sterne <--

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Laura Maire liest gekonnt und mit ihrer sehr wandelbaren Stimme die Geschichte vor: Achtung Spoiler: Mia recherchiert für eine Aufnahmeprüfung ihre Familiengeschichte, zu der ihr dunkelhäutiger aus Deutsch-Südwestafrika stammender Urgroßvater Jakob gehört. Da es nur wenig Andenken von ihm gibt, die Aufschluss über das Wie und Warum er nach Deutschland kam, erhofft Mia sich von Jakobs Lehrherrn einige Auskünfte darüber. Der Enkel von Jakobs Ausbilder hatte offenbar schon über die Jahre mehrfach versucht Kontakt zu Mias Familie aufzunehnen und so lädt er sie zu sich ein und er kündigt ihr an, dass er ihr etwas Wichtiges zu erzählen hat. Als Mia dann kurze Zeit später bei ihm eintrifft, ist er nicht mehr am Leben... Spoiler Ende Ich lese gern spannende Familiengeschichten, besonders wenn sie düstere Geheimnisse verbergen oder wo plötzliche Todesfälle auftreten, wie auch in diesem Fall. Bei den vielen Mitwirkenden hatte ich etwas Mühe alle richtig einzuordnen. Dass Mia dann nicht unbedingt nach dem Ableben des Patriarchen mit offenen Armen in der Familie aufgenommen wird um in der Vergangenheit zu wühlen, ist gut nachvollziehbar, die eingebaute Kriminalhandlung bringt Spannung und die aufkeimende Liebesgeschichte ein wenig Knistern ins Geschehen. Aber ich muss sagen, obwohl die geschichtliche Aufarbeitung der Vergangenheit hier wichtig ist, konnte mich die Gesamthandlung nicht besonders fesseln und deshalb würde ich hier nur 3 von 5 möglichen Punkten geben, denn irgendwie fehlt mir hier insgesamt das gewisse Etwas.

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Lesegenuss

Von: Tintenhain

28.03.2018

Mia Arnholt ist klar, dass es nicht sie sein wird, die zukünftig die Geschicke der kleinen, familiengeführten Schokoladenmanufaktur in Meißen lenken wird. Also braucht sie eine interessante Familiengeschichte, um sich für die Journalistenschule zu bewerben. Als ihr ein Foto in die Hände fällt, auf dem ihr Urgroßvater Jakob mit seinem Lehrherrn, dem bekannten Schokoladenfabrikanten Gottlob Herder nebst lebensgroßem Nashorn aus Schokolade abgebildet ist, ist ihr Interesse geweckt. Wie wäre es, wenn sie herausfinden könnte, wie und warum ihr dunkelhäutiger Urahn vor über hundert Jahren aus dem damaligen Deutsch-Westafrika nach Deutschland kam? Als sie bei dem alten Wilhelm Herder anruft, scheint dieser geradezu auf ihren Anruf gewartet zu haben. Mia macht sich sofort auf ins niedersächsische Lüneburg und muss schnell feststellen, dass ihre Wissbegier auf eine Mauer von Ablehnung stößt und zunehmend zur tödlichen Gefahr wird. Was genau verbergen die Herders? Und welchem streng gehüteten Geheimnis ist Mia auf der Spur? Klingt doch nach einem richtig spannenden Krimi mit einem Geheimnis, Mord und Totschlag und Dramatik! Ist es auch und dazu noch so viel mehr. Elisabeth Herrmanns neues Jugendbuch „Zartbittertod“ ist nicht nur eine actiongeladene Kriminalgeschichte mit einem Familiengeheimnis und tödlicher Bedrohung. Vielmehr vermittelt die Autorin ganz nebenbei interessante und genussvolle Einblicke in die Schokoladenherstellung und beleuchtet die Kolonialzeit um 1900 in Deutsch-Westafrika. Der Aufstand der Herero, der inzwischen auch von der Bundesregierung als Völkermord anerkannt wurde, bekommt zunehmend Bedeutung und mit Mias Vorfahren Karl und Jakob sowie deren Nachfahren im heutigen Namibia auch ein Gesicht. Ein Kapitel deutscher Geschichte, das im Geschichtsunterricht wenn überhaupt nur eine Nebenrolle spielt, wird aus der dunklen Ecke des Vergessens geholt, ein Jugendbuch, das sicher schon überfällig war. Mias mitreißende Suche nach ihrer eigenen Herkunft ist packend und lebendig geschrieben. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin und auch wenn ich eines der Rätsel bereits sehr früh lösen konnte, so blieben doch genug Geheimnisse, um die Spannung aufrecht zu erhalten. Denn wer so sehr bestrebt war, das die Familiengeschichte der Herders und der Arnholts unter dem Deckmantel des Schweigens verborgen bleiben sollte, das er über Leichen geht, kam dann doch überraschend, auch wenn es viele Verdachtsmomente in verschiedene Richtungen gab. Dabei halten sich die turbulenten Ereignisse im Haus des Schokoladenfabrikanten Herder und die fortschreitende Enthüllung des Familiengeheimnisses die Waage. Eine zarte, unaufdringliche Liebesgeschichte rundet den Roman ab. Herrmanns Appell an den für alle beteiligten fairen Umgang mit Rohstoffen wie Kakao und das Bestreben den Genozid an den Herero und Nama ins rechte Licht zu rücken, erreichen den Leser eher beiläufig und unaufdringlich, jedoch mit bleibenden Bildern. Die Einblicke in die Kolonialzeit werden von Tagebuchausschnitten von 1904, mit Originalzitaten gespickt, untermalt und führen in die Vergangenheit. Elisabeth Herrmann schreibt gewohnt dynamisch und bildhaft. Es entsteht ein hervorragendes filmreifes Kopfkino, das mich mithoffen und -bangen ließ. Die der Zielgruppe entsprechend jugendlich angehauchte Sprache ist locker, jedoch ohne in der Wortwahl zu übertreiben. Hier setzt Herrmann eher auf flapsige, ironisch-humorvolle Bemerkungen vor allem Erwachsenen gegenüber als auf „typische Ausdrücke“, die morgen schon keiner mehr kennt. Es steckt so viel in diesem Roman, den man einfach als spannenden Krimi lesen kann oder aber auch als einen Beitrag gegen das Vergessen. Ich fand „Zartbittertod“ einfach großartig, weil ich so viel mehr bekommen habe als ich erwartete und wenn man nach der Lektüre eines Buches beginnt, ausgiebig zu recherchieren, dann muss es wohl ein richtig gutes Buch gewesen sein! Ich jedenfalls habe anschließend einiges zur Kolonialpolitik Deutschlands gelesen und im Speziellen zum Herero-Aufstand Anfang des 20. Jahrhunderts, der als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts in die Geschichte einging. Nicht, dass ich nicht schon davon gehört hätte, aber wirklich beschäftigt habe ich mich damit bisher nicht. Auch meiner Schulzeit spielte die Kolonialpolitik Deutschlands im Geschichtsunterricht nur eine geringe Rolle. © Tintenhain

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„…der absolute Wahnsinn!“ Mit diesen Worten bezeichnete ich im Oktober vorletzten Jahres ihr Vorgängerwerk „Die Mühle“ von Elisabeth Herrmann. Nun legt sie, zwei Silvester später, ihren nächsten Thriller „Zartbittertod“ nach. Selbstverständlich war meine Erwartungshaltung, mit der ich dem Buch begegnet bin, ziemlich hoch. Ob meine Hoffnungen an das Werk erfüllt wurden, das erfahrt ihr in der folgenden Rezension. Verging nicht alles irgendwann einmal, wurde zermahlten von diesem knirschenden, unaufhaltsamen, nie endenden Sandstrom der Zeit? („Zartbittertod“, Seite 313) Historischer Krimi, kein Thriller Die größte Enttäuschung, die sich in mir breitgemacht hat, war die darüber, dass der Klappentext dem möglichen Konsumenten in voller Unverschämtheit ins Gesicht lügt. Das Buch wird als „neuer Thriller der Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann“ betitelt – und das ist doch nur die halbe Wahrheit. Dass das Buch von einer Bestsellerautorin ebendieses Namens stammt, ist klar. Aber bei diesem Schriftstück handelt es sich zu keiner Zeit um einen Thriller. Das Buch beginnt relativ ruhig und es braucht seine Zeit, den Leser in das Szenario einzuweihen. Lange Zeit wird mir nicht geläufig, auf welches Ziel das Buch hinaus möchte. Die Autorin schafft es von der ersten Seite an nicht, den Leser am Ball zu halten. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, das Geschehen auch nicht uninteressant und doch habe ich nie das Bedürfnis verspürt, die Protagonisten auf ihrer Spurensuche zu begleiten und ihr meine Zeit zu schenken. Das mag jetzt ziemlich harsch klingen, aber das Einzige, was ich damit ausdrücken möchte, ist, dass mich das als „Thriller“ ausgegebene Buch nicht packen konnte. Interesse an Kolonialzeit unverständlich Das, was ich für einen spannungsgeladenen Pageturner gehalten habe, entpuppt sich etwa ab der Hälfte des Buches als eine Geschichtsstunde über eine dunkle Zeitepoche, die der deutsche Unterricht nur leicht andockt: die Kolonialzeit. Die Figuren begeben sich auf eine Reise in die Vergangenheit, indem sie auf den Spuren ihrer Vorfahren sind. Das plötzliche Interesse v.a. durch die Protagonistin für diese Epoche ist größtenteils nicht nachvollziehbar. Erst wenn sie tief in den Ermittlungen steckt und handfeste Erkenntnisse erlangt, die auch für sie heute noch von Bedeutung ist, kann man als Leser erahnen, weshalb sie diese Risiken auf sich nimmt. Der Figurenausarbeitung stehe ich zweigespalten gegenüber. Es gibt zweifelsohne einige interessante Personen, über die man als Leser gerne mehr erfahren möchte. Andererseits tauchen in dem Szenario auch einige Charaktere auf, mit denen ich mich weder identifizieren noch sie in ihrer Eigenart nachvollziehen kann. Hier hätte ein wenig mehr Tiefgang sicherlich nicht geschadet. Vorhersehbarer Twist, schwaches Ende Die kleine Wendung, die sich in den letzten Kapiteln ergibt, fand ich vorhersehbar und verhältnisweise schwach. Das Motiv hinter der Tat zwar nachvollziehbar, aber auch nullachtfünfzehn, schon tausende Male gehört. Auf den letzten zehn Seiten jedoch hält die Autorin es für eine gute Idee, die Geschichte mit einer gehörigen Portion Kitsch und Zucker zu versüßen, anstatt die Geschichte zu beenden. Auf die Kapitelzahl bezogen: Zu viele Köche verderben den Brei. Bisher habe ich erst ein Buch derselben Autorin vorher gelesen, und da dieses für mich ein absolutes Lesehighlight war, ist hoffentlich im Ansatz verständlich, weshalb „Zartbittertod“ eine herbe Enttäuschung für mich war. Schokolade steht nicht im Vordergrund, sondern dient nur als Mittel zum Zweck Die Handlung des Buches dreht sich voll und ganz um Schokolade – und andererseits auch überhaupt nicht. Sie wird bloß als Mittel zum Zweck genutzt, um eine Geschichte aufzurollen, die sich um Vergangenes dreht. Die Schriftstücke aus der Kolonialzeit sind zweifelsohne stimmig geschrieben, aber konnten auch nicht mein Interesse wecken. Es ist einfach nicht das, was man erwartet hat, nachdem man den Klappentext gelesen hat. Letztendlich lässt sich sagen, dass… „Zartbittertod“ ist kein schlechtes Buch, nur eines, das meine Erwartungen nach dem spannenden Klappentext nicht erfüllen konnte. Für diejenigen, welche sich für die genannte Zeitepoche interessieren und Lust auf einen historischen Jugendroman haben, vielleicht einen Blick wert, wenn sie die Erwartungshaltungen herunter schrauben.

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Mia ist in dem kleinen Chocolaterie-Geschäft ihrer Eltern aufgewachsen – mit den wunderbaren Rezepten, aber auch mit dem Familienfoto, auf dem ihr Urgroßvater Jakob und sein Lehrherr zu sehen sind. Der Lehrherr ist weiß, Jakob schwarz. Mia weiß, dass ihr Vorfahr als kleiner Junge aus dem damaligen Deutsch-Südwestafrika nach Deutschland gekommen ist. Aber warum? Und wie? Als Mia den Nachkommen von Jakobs Lehrer unbequeme Fragen stellt, sticht sie in ein Wespennest. Liebe und Verrat ziehen sich durch die Generationen, und als Mia endlich weiß, wer sie zum Schweigen bringen will, ist es fast zu spät … Schon die Inhaltsangabe klingt spannend, voller Geheimnisse und nach einem tollen Krimi. Und das hält sie auch, aber sie ist auch noch so viel mehr und für mich der beste Jugendroman, den Elisabeth Herrmann bisher geschrieben hat. Neben Spannung und Unterhaltung rüttelt sie den Hörer auch auf und scheut sich nicht, ihn mit der deutschen Vergangenheit zu konfrontieren. Neben der temporeichen Geschichte voller Geheimnisse gewährt die Autorin auch Einblicke in die Schokoladenherstellung und erzählt von der Kolonialzeit der Deutschen in Westafrika. Mias Suche nach ihrer Vergangenheit ist mitreißend und aufwühlend, dabei stets lebendig und mitreißend geschrieben und die Spannung steigt noch, als jemand der auch über Leichen geht, um Geheimnisse zu wahren, auf den Plan tritt. Als kleines Bonbon gibt es eine zarte, beginnende Liebesgeschichte, die charmant, aber unaufdringlich ist und der eigentlichen Handlung genug Raum zur Entwicklung lässt. Der Erzählstil ist dynamisch und bildgewaltig, so dass sich beim Zuhören echtes Kopfkino entwickeln kann. Trotz des ernsten Hintergrunds ist der Erzählstil locker und jugendlich, was gut zur Hauptfigur passt und die Geschichte noch authentischer macht. Gelesen wird „Zartbittertod“ von Laura Maire, die mich mit ihrer jugendlichen, frischen Stimme schon in anderen Produktionen begeistern konnte. Die Sprecherin, die bereits für ihr „virtuoses Sprachspiel“ ausgezeichnet wurde, beweist auch in dieser Produktion ihr ganzes Können und spielt voller Inbrunst und Gefühl. Für mich eine der besten Sprecherinnen, die derzeit tätig sind. Das Cover in rot und schwarz zeigt Schokoladenkrümel, was hervorragend zur Geschichte passt, aber noch nichts von der Handlung verrät. Verpackt ist die MP3-CD in einem Digipac aus Pappe, das im Inneren kurze Informationen zu Autorin und Sprecherin enthält. Fazit Ausgezeichnete Geschichte, die so viel mehr als ein bloßer Krimi ist und zum Nachdenken und Recherchieren anregt. Spannung, Atmosphäre und die tolle Sprecherin verbinden sich zu einem erstklassigen Hörbuch, das unbedingt gehört werden sollte. Volle Punktzahl!

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https://lalesbuecherwelt.blogspot.de/2018/03/rezension-zartbittertod.html Zartbittertod von Elisabeth Herrmann https://www.randomhouse.de/content/edition/cover/350px/9783570165133.jpg Informationen zum Buch: Name: Zartbittertod Autor: Elisabeth Herrmann Verlag: Der Hörverlag Umfang: 1 CD Spieldauer: 11h 38min gelesen von: Laura Maire Version: Ungekürzte Ausgabe Erscheinungsdatum: 19. März 2018 ASIN: B079TSFDVD ISBN-13: 978-3570165133 Inhalt: Die gerade volljährig gewordene Mia kommt aus einer Chocolaterie-Familie, dessen Geschäft leider nicht sie, sondern ihr älterer Bruder übernehmen wird. Als Alternative plant sie sich für ein Journalismus Studium an einer Hamburger Universität zu bewerben. Doch dafür muss sie die Geschichte eines Familienfotos recherchieren. Und das gestaltet sich als gar nicht so einfach. Als Mia beginnt Nachforschungen anzustellen und Fragen zu stellen, sticht sie damit in ein hoch-pulsives Wespennest. Tatsächlich kommt es zu Mordfällen, Verrat und Verdächtigungen... Meine Meinung: Das Cover wirkt sehr interessant, da man viele Möglichkeiten hat etwas hineinzu interpretieren. Die Inhatlsangabe gibt Auskunft über den Titel und einen Teil des Covers, allerdings hätte sie meiner Meinung nach etwas treffender formuliert sein können. Die Geschichte wird bis auf einige Tagebucheinträge, durchgängig aus der Sicht der Protagonistin Mia erzählt. Das junge Mädchen liebt die Chocolaterie, das Familienunternehmen, das ihr Bruder übernehmen wird. Aus diesem Grund plant sie ein Journalismus Studium zu beginnen, allerdings ist für die Bewerbung die recherchierte Geschichte eines Familienfotos notwendig. Mia entscheidet sich die Geschichte ihres schwarzen Urgroßvater Jakobs zu recherchieren und reist dafür nach Lüneburg, zu Bekannten ihres verstorbenen Verwandtens. Dort angekommen darf Mia glücklicherweise im Gästehaus einer angesehenen Familie, Bekannte ihrer Familie, wohnen und beginnt Nachforschungen anzustellen. Dabei begleitet sie der Sohn der Familie, der durchaus attraktiv ist, aber doch auch ziemlich überheblich. Als es zu Mordfällen kommt, Verdächtigungen und immer wieder neuen Fragen, muss Mia ganz schön aufpassen, denn plötzlich schwebt sie in Lebensgefahr... Die Handlung gefällt mir sehr gut, denn aus der ursprünglichen Recherche des Familienfotos, hat sich noch ein echter Krimi mit viel Spannung entwickelt. Es gibt immer wieder neue und überraschende Wendungen, die ein vorhersehbares Ende also eher nicht möglich machen, von daher: top! Die Stimme von Laura Maire passt sich den verschiedenen Situationen an, man kann sich super in Mia hineinversetzen und hört ihre unterschiedlichen Stimmungen gut heraus. Es kommen sehr viele Charaktere in der Geschichte vor, die teilweise etwas verwirrend sein können, aber im großen und Ganzen gut gestaltet sind. Was mir bei Mia und Will noch etwas gefehlt hat, ist die Tiefe der Emotionen und Gedanken. Fazit: Spannend bis zur letzten Sekunde, es werden überraschend viele Themen abgedeckt und eignet sich somit perfekt für Leser bzw. Hörer für Jung und Alt! 💙💙💙💙🎵 /💙💙💙💙💙 (4,5 von 5 Sternen)

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Inhalt: Mias Eltern haben eine kleine Chocolaterie in Meißen – wie bereits ihr Urgroßvater Jakob. In dem Geschäft hängt ein Foto, das den jungen Jakob und seinen Lehrherrn mit einem lebensgroßen Schokoladennashorn zeigt. Für die Aufnahmeprüfung an einer Journalistenschule versucht Mia, die Geschichte des Familienfotos zu recherchieren. Sie fährt nach Lüneburg, um mit den Nachkommen von Gottlob Herder zu sprechen, mit dem Jakob vor über hundert Jahren aus Deutsch-Südwestafrika ins Deutsche Reich gekommen ist. Die genauen Umstände sind Mias Familie unbekannt, und ganz offensichtlich hat irgendjemand ein Interesse daran, dass sie nicht ans Licht kommen. Mias Recherchen bringen sie in große Gefahr. Meine Meinung: Elisabeth Herrmann hat ein unrühmliches Kapitel deutscher Kolonialgeschichte aufgegriffen. Genau wie Mia habe auch ich in der Schule nur wenig darüber gehört. Der Völkermord an den Herero findet im Lehrplan üblicherweise nicht viel Platz. Umso mehr freut es mich, dass die Autorin dieses Geschehen nicht totschweigt, sondern den Lesenden nahebringt, wohin Nationalismus und Rassenhass führen können. Die Handlung kommt ein klein wenig zögerlich in Gang. Anfangs passiert noch nichts allzu Aufregendes. Doch je mehr Mia herausfindet und je mehr Menschen sie kennenlernt, die irgendwie in ihre Familiengeschichte verwickelt sind, desto mehr konnte die Erzählung mich fesseln. Bald schon gibt es einen Toten und es bleibt nicht bei dem einen. Im Hause Herder ist man über Mias Auftauchen nicht nur erfreut. Während der junge Will versucht, Mia zu unterstützen, schlägt ihr von Seiten seiner Eltern nichts als Ablehnung entgegen. Hier erweist Mia sich als toughe junge Frau, die sich nicht so leicht einschüchtern lässt. Und auch wenn sie nicht gerade heldenhaft agiert, nimmt Mia doch ihren ganzen Mut zusammen, wenn es darauf ankommt. Sie ist eine sehr menschliche und sympathische Protagonistin, mit der man sich gut identifizieren kann. Je weiter die Handlung fortschreitet, umso spannender wird sie auch. In der zweiten Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich nun unbedingt wissen musste, wer hinter allem steckt und vor allem, welches Interesse derjenige hat. Elisabeth Herrmann führt die Lesenden immer wieder auf eine falsche Spur und konnte mich am Ende wirklich überraschen. Fazit: Mit „Zartbittertod“ hat Elisabeth Herrmann wieder mal ein sehr lesenswertes Jugendbuch geschrieben, das eine dunkle Seite der deutschen Geschichte mit einer fesselnden Handlung verbindet. Die Spannung dürfte allerdings gerne schon von Anfang an ein wenig höher sein. Da die Todesfälle nicht allzu blutig beschrieben werden, ist das Buch auch schon für junge Leser ab ca. 14 Jahren geeignet.

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