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Rezensionen zu
Lazy Guru

Laurence Shorter

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€ 13,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,99 [A] | CHF 20,00* (* empf. VK-Preis)

Ich habe schon länger keine Buchempfehlung mehr mit euch geteilt, daher möchte ich heute mit Lazy Guru das Wochenende einläuten. Denn auch wenn es unter meinem Wellness Post von vergangenem Samstag vernichtende Kritik hagelte, bin ich der Ansicht, dass es der Menschheit im Gesamten durchaus dienlich wäre, wenn jeder einzelne besser für sich sorgt. Meiner Meinung nach hat das nämlich so rein gar nichts mit Hedonismus zu tun. Wer bei dem Titel Lazy Guru jetzt eine Anleitung zum „faul Abhängen“ erwartet, irrt sich allerdings ganz gewaltig. Es geht so ein bisschen in die Richtung von Sag‘ Fuck it. Das heisst, wir haben es hier keineswegs mit einem klassischen Lebenshilfe-Ratgeber in Textform zu tun, sondern mit einem Bilderbuch mit Tiefgang. Glaubt man Laurence Shorter, so wohnt ein weises, friedliches Wesen an einem ruhigen Fluss in einer verborgenen Ecke unserer Seele. Der Lazy Guru. Und mithilfe dieses Lazy Gurus soll es uns gelingen, Probleme zu lösen, ohne in Stress oder Panik zu geraten. Es geht um große Gefühle, die wir nur allzu oft „in Kisten stecken“, um sie nicht fühlen zu müssen und es wird aufgezeigt, was diese Taktik für Auswirkungen auf unser Bewusstsein hat. Es geht um die Kompensation unterdrückter Energien und wie wir versuchen, diese innere Leere mithilfe anderer Menschen wieder zu füllen. Wir lernen, dass dieses Handling mit Gefühlen von der Gesellschaft zu Gunsten eines reibungslosen Funktionierens befürwortet und zur Norm erklärt wurde, aber dass wir auf kurz oder lang alle an dem Punkt landen werden, an dem wir uns leer fühlen. Wir sind in der Lage, tadellos in dieser Gesellschaft zu funktionieren, indem wir unsere Gefühle kontrollieren. Aber diese Kontrolle ist das Gegenteil des natürlichen Flows, in dem wir entspannt und kreativ sind. Und wie schaffen wir es, wieder in den natürlichen Flow zu kommen? Indem wir Raum schaffen und uns mit all‘ den unangenehmen Gefühlen auseinandersetzen, die wir in die Kisten gepackt haben, um sie nicht fühlen zu müssen. Hallo Achtsamkeit! Innehalten, Raum schaffen und das zulassen, was dann von ganz alleine passiert, ist der erste Schritt hin zu einem Leben im natürlichen Flow, denn so entsteht Raum für Perspektiven und nicht selten wird einem während des Innehaltens klar, wie engstirnig und beschränkt man im eigenen Denken gerade unterwegs ist. Der zweite Schritt ist das „Hören“ und meint, dass alles, was da ist, wahrgenommen und beobachtet wird, und zwar ohne, dass irgendetwas zu tun wäre. Alles, was dabei so hochblubbert, darf einfach angenommen werden. Ohne Wertung. Es gilt, den Gedanken und Empfindungen freien Lauf zu lassen. Im dritten Schritt geht es um das Loslassen und hierin liegt die eigentliche Challenge, da wir an Gefühlen wie Wut, Ablehnung, Traurigkeit oder Stolz absurderweise gerne festhalten, obwohl sie sich unangenehm anfühlen. Das Loslassen stellt also die Paradedisziplin für jeden Lazy Guru dar. In diesem Buch geht es also darum, die fest verschlossenen Kisten zu öffnen, ihrem Inhalt Raum zu geben und ihn wohlwollend anzunehmen. Denn je häufiger und konsequenter wir so agieren, desto mehr werden wir wieder mit uns selbst in Kontakt kommen und feststellen, dass die Gefühle sich mit der Zeit verändern. Besonders gut gefällt mir auch der Ratschlag: „Statt Yoga zu machen, sich einen Smoothie zuzubereiten oder laufen zu gehen, machen Sie gelegentlich nichts.“ Denn mal ehrlich: All‘ diese Kisten lassen sich besser in den dunklen Ecken verstauen, wenn wir uns unentwegt beschäftigen und sich mit Yoga, einem Smoothie oder Joggen abzulenken ist natürlich besonders perfide, weil wir uns mit dieser Ablenkungsstrategie ja selbst auf die Schulter klopfen können, indem wir einen „healthy Lifestyle“ praktizieren. Dabei ist es das gesündeste, was wir tun können, uns selbst wieder den Raum zu geben, bejahend zu fühlen. Lazy Guru ruft dazu auf, sich mit seinem „inneren Stressmonster“ auseinanderzusetzen, aufmerksam zu beobachten, was für einen Irrsinn es so treibt und es dann und wann auch einfach mal liebevoll in den Arm zu nehmen. Es ist ein Buch, das dazu aufruft, sämtliche Ablenkungsstrategien kritisch zu hinterfragen, zu atmen und wieder in den ganz natürlichen Flow zu kommen. Denn je weniger wir versuchen, ein Projekt, eine Aufgabe, eine Partnerschaft oder whatever zu kontrollieren, desto besser wird es gelingen. Und das hat nichts, aber auch so rein gar nichts, mit Hedonismus zu tun. Eine Welt voller Lazy Gurus wäre zweifellos ein sehr viel entspannterer und friedlicherer Ort. Also: Worth reading! Jenny

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