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Rezensionen zu
Krisenfest

Olav Meyer-Sievers

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Nachdem ich schon von Angélique Mundt das Buch "Erste Hilfe für die Seele - Einsatz im Kriseninterventionsteam" gelesen habe, hat mich die Arbeit eines Kriseninterventionsteams erst recht interessiert und ich wollte einen weiteren Blick hinter die Kulissen werfen. Nach kurzer Suche bin ich dann auch fündig geworden. Der Autor Olav Meyer-Sievers ist als Kriseninterventionshelfer im Team des Roten Kreuz der Stadt Hamburg tätig. Seine ehrenamtliche Arbeit führt er mit hohem Engagement aus. Er betreut Angehörige, Unfallhelfer sowie auch Zeugen, die an einem Unfall, einem Suizid oder aber auch an einem Kapitalverbrechen beteiligt sind. Umstände, die für jeden der beteiligten Personen von so hoher Belastung sind, dass es insbesondere in den ersten Stunden nach derart traumatischen Situationen wichtig ist, Unterstützung zu finden, um das Geschehene erst einmal zu begreifen. Für seine Mitmenschen in derart belastenden Situationen da zu sein, mag sich nicht jedermann zutrauen und so gelangt auch Meyer-Sievers an seine Grenzen. Wie tritt man jemandem entgegen, der so eben seinen Partner verloren hat? Was wird auf ihn einprasseln? Mit welchen Gefühlen wird er konfrontiert? Derartige Situationen sind auch für die Kriseninterventionshelfer nicht leicht zu verkraften und so lässt der Autor den Leser insbesondere an seinen eigenen Gefühlen und Gedanken teilhaben, wie er das Erlebte verarbeitet, was ihn beschäftigt, was ihm Halt gibt und was für ihn von besonderer Wichtigkeit ist. Da schmerzhafte Erlebnisse unweigerlich zu unserem Leben dazu gehören, zeigt uns Meyer-Sievers aber auch auf, wie wir Helfer in der Not werden können, ohne gleich einem Kriseninterventionsteam anzugehören. Wichtig ist es für uns alle, dass wir in den Stunden und Tagen größter Not nicht allein sind. Jeder von uns kann Angehörigen, Freunden aber auch Bekannten in dieser Zeit eine helfende Hand reichen, ein offenes Ohr bieten oder ganz banal gesagt, einfach nur für den Anderen da sein. Nichts ist wichtiger, als das Gefühl zu haben, dass wirklich jemand für einen da ist, um sich eben nicht allein durch die schwarzen Zeiten quälen zu müssen. Ein berührendes Buch, in dem der Autor nicht nur von seiner Arbeit als solches erzählt, sondern den Leser auch auffordert, füreinander da zu sein. Und sollten wir einmal nicht wissen, wie wir vielleicht der Nachbarin gegenüber treten sollen, deren Sohn sich für den Suizid entschieden hat, dann fragen wir sie doch einfach, was wir für sie tun können. Schon so zeigen wir dem Nächsten, dass er uns nicht egal ist und wir mit ihm ein Stück des viel zu mächtigen Leids teilen wollen.

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