Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Dreamwalker - Der Zauber des Drachenvolkes

James Oswald

Die Dreamwalker-Reihe (1)

(0)
(1)
(0)
(0)
(0)
€ 12,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

<em>Drachen sind grausame Monstrositäten, die ohne Rücksicht auf ihre Umwelt alles niederbrennen und Tod und Verderben säen. Sie sind gefürchtet und gehasst, und einem Ritter gebührt große Ehre, wenn er eines der Monster erschlägt. Gesetzt den Fall, Drachen wären doch vernunftbegabte und rücksichtsvolle Wesen: Würden sie dann immer noch gehasst und verfolgt? </em> Die letzten Drachen der Welt leben zurückgezogen in einem Wald. Ein Zauber schützt ihre Siedlung, doch als eine junge ehrgeizige Drachendame ein mächtiges Zauberbuch findet, bringt sie alle in Gefahr. Gleichzeitig wird der Junge Errol gegen seinen Willen zu einem Kriegerpriester ausgebildet, dessen Bestimmung es sein wird, Drachen zu töten. Dabei ist es doch sein Wunsch, so viel wie möglich über Drachen zu lernen. Zu allem Unglück auch noch der alte König, welcher bis jetzt seine schützende Hand über die Drachen gehalten hatte, und seine Tochter Beulah lechzt nach Blut. Sie unterstützt den kriegerischen Orden des Hohen Fryd unter der Leitung des Inquisitors Melyn und nutzt ihn, um sowohl auf die Drachen Jagd zu machen als auch die angrenzenden Königreiche anzugreifen und zu erobern. Der Drache Benfro und Errol, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch nur gemeinsam ihren Feinden entkommen können, müssen lernen, Freund von Feind zu unterscheiden und die Zwistigkeiten ihrer Völker zu überwinden. Bücher, die Drachen thematisieren, stellen diese meist in der üblichen Symbolik als Feinde dar, in der sie auch in der klassischen Mythologie zu finden sind. Daher präsentiert sich die Reihe James D. Oswalds als angenehme Abwechslung und wirft gleichzeitig einige interessante Fragen auf. Seine Drachen sind weder stumpfsinnige Tiere noch verschlagene und grausame Jäger. Vielmehr sind sie kluge Wesen, die nichts mehr wollen, als in Frieden zu leben. Die Menschen halten jedoch die Erinnerungen an die blutigen Konflikte der Vergangenheit in ihren Sagen und Legenden wach. Erst königliche Edikte der jüngeren Vergangenheit haben eine Koexistenz von Mensch und Drache ermöglicht. Inquisitor Melyn ist jedoch an einem friedlichen Miteinander nicht interessiert und verteufelt die Drachen zu Bestien, die es auszurotten gibt. Wenn es keinen Feind gibt, wird eben einer geschaffen. Klingt vertraut, oder? Leider nimmt der Prolog des ersten Bandes die besondere Herkunft Errols vorweg, sodass der Leser in diesem Moment schon mehr weiß als der Protagonist. Auch wenn sich damit von Anfang an ein Konfliktherd abzeichnet, nimmt es doch die Spannung, da man nicht mehr mit Errol gemeinsam herausfinden kann, wer er eigentlich ist. Der erste Band der Reihe, „Der Zauber des Drachenvolkes“, ist ein Aufgalopp. Die Handlung braucht lange, um in Fahrt zu kommen und tritt teilweise auf der Stelle. Dadurch fehlt die Spannung, da lange nicht ersichtlich wird, wo der Konfliktherd liegt. Der letzte Teil ist dafür umso rasanter und gipfelt in einem sehr gelungen Cliffhanger hin zum Folgeband. Stattdessen verwendet der Autor viel Zeit, um seine Welt aufzubauen und dem Leser nahezubringen. Lobend sind die Texte zu Beginn eines jeden Kapitels hervorzuheben, die Auszüge aus der Literatur seiner Welt darstellen und dieser dadurch mehr Substanz verleihen. J.D. Oswalds Sprache ist gelungen. Er schreibt sehr bildhaft, sodass Umgebung und Charaktere deutlich vor die Augen des Lesers treten. Insbesondere das Aussehen seiner Drachen beschreibt der nicht, sondern macht deutlich, was sie tun. Dies ist definitiv eine angenehme Abwechslung zu einer stupiden Aneinanderreihung von Eigenschaften. Band 2, „Das Geheimnis des Magierordens“, knüpft nahtlos an den ersten Teil der Reihe an. Wurde Benfro am Ende des ersten Bandes gerade mit Inquisitor Melyn konfrontiert, so ist er hier sogleich auf der Flucht. Der Leser ist von Anfang an mitten im Geschehen und hofft natürlich, dass es dem jungen Drachen gelingt, seinen Häschern zu entkommen. Leider ist es dem Autor dieses Mal nicht so gut gelungen, den Leser bei der Stange zu halten. Prinzipiell ist es immer gut, wenn etwas Sonderbares passiert und das Geschehen nicht gleich auf den nächsten Seiten aufgelöst wird. In diesem Fall häufen sich jedoch rätselhafte Dinge, von denen die Protagonisten zudem auch jedes Mal aus dem Schlamassel gerettet werden. Mehrmals droht Errol unmittelbar der Tod und doch entkommt er auf eine Weise, die er selbst nicht erklären kann. Leider geht dadurch einiges an Spannung verloren, wenn Errol wieder und wieder dem Tod von der Schippe springt. Benfro kann plötzlich auf wundersame Weise fliegen, und es wird leider viel zu spät erklärt, wie er diese Fähigkeit bekam. Bis dahin bleibt nur Verwunderung über die scheinbare Unlogik, was den Lesegenuss trübt. Klare Kritik am dritten Band, „Die Gefangene des Drachenturms“: Das Lektorat hat hier schlicht geschlampt. Da werden immer wieder Kommata oder Anführungszeichen vergessen, ganze Wortgruppen wiederholen sich direkt hintereinander und Namen werden vertauscht. Bereits in den ersten Bänden fielen gelegentlich kleine Fehler auf, hier jedoch häufen sie sich so sehr, dass sie stören. Inhaltlich ist hier jedoch nichts auszusetzen. Da jetzt noch eine zweite Welt ins Spiel kommt, wird der Weltenbau komplexer als in den Vorgängerteilen. Plötzlich sind die Drachen der anderen Welt wieder eine Bedrohung sowohl für die Menschen als auch für die letzten ihrer Artgenossen. Man fragt sich als Leser, woher die Drachen plötzlich auftauchen. Das Buch wirft allerhand Fragen auf für die kommenden Bände, die noch nicht auf Deutsch vorliegen – und das macht viel Lust. Auch charakterlich tut sich einiges. Nachdem Beulah am Anfang der Reihe vor allem als skrupellose Königin gezeichnet wurde, die in erster Linie an ihrer eigenen Macht und weniger am Wohlergehen anderer interessiert ist, wandelt sich diese Haltung zunehmend mit ihrer Liebe zu Clun. Er stammt aus einfachen Verhältnissen, Beulah jedoch riskiert eine Menge, als sie ihn in den Adelsstand erhebt und ihn heiratet. Sie zeigt ihm gegenüber sogar romantische Attitüden, was ihr mehr Vielschichtigkeit verleiht und sie als Charakter interessanter macht. Das Buch endet wie Band 1 mit einem ähnlich gelungenen Cliffhanger, der dazu animiert, sogleich Band 4 zu lesen. Nachdem die ersten beiden Bände durchaus gute, wenn auch nicht die allerbeste Unterhaltungsliteratur waren, weist Band 3 eine deutliche Tendenz nach oben auf. Er lässt die Ernüchterung nach dem zweiten Teil rasch wieder vergessen und darauf hoffen, dass die Reihe sich einem packenden Finale entgegenneigt. Die Autorin der Rezension, Maria Schönberg, schreibt für den Autorenpool von [Der Mann für den Text] Detlef M. Plaisier, Leipzig.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.