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Rezensionen zu
Der Lange Mars

Terry Pratchett, Stephen Baxter

Lange Erde (3)

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Weiterhin toll

Von: JK

03.01.2019

Nach dem Ausbruch des Supervulkans im Yellowstone Nationalpark im Jahr 2040 wird die Erde immer unbewohnbarer. Anfangs war es der Ascheregen, der den Menschen in Amerika zu schaffen machte. Glücklicherweise konnten diesem viele Leute entkommen, indem sie auf eine der angrenzenden Erden gewechselt sind. Rettungsteams, denen sich auch Joshua Valienté und Sally Linsay anschlossen, halfen zusätzlich bei der Evakuierung. Doch nach der initialen Katastrophe plagten verheerende Winter die Erde und die Kälte erstreckte sich fast über das gesamte Jahr. Der Anbau von Lebensmitteln wurde so nahezu unmöglich und die Menschheit begann mit der dauerhaften Umsiedelung in die Lange Erde. 5 Jahre später erhält Sally eine Nachricht von ihrem Vater Willis. Willis war es, der im Jahr 2015 der Welt die Stepper-Technologie schenkte. Nun will er sich mit Sally an der Lücke treffen. Als Lücke wird die Lange Erde bezeichnet, die von einer stellaren Katastrophe vollständig zerstört wurde. Wer hier steppt, landet direkt im freien Raum, bevor er einen Schritt weiter wieder festen Boden unter den Füßen hat. Forscher arbeiten an diesem Ort seit Jahren an einem Weltraumprogramm. Es nutzt den Vorteil der Lücke, dass die Raketen nur eine Welt weiter gesteppt werden müssen, um im freien Raum zu landen. So sparen sie die Energie, die üblicherweise benötigt wird, um der Anziehungskraft der Erde zu entkommen. Von ihrem Vater erfährt Sally nun, dass auf dem Mars in der Lücke gänzlich andere klimatische Bedingungen herrschen, als man es vom Mars der ursprünglichen Erde gewohnt ist. Es gibt Regen und Vegetation. Er möchte, dass Sally ihn zum Mars begleitet. Seiner Einschätzung nach gibt es einen Langen Mars auf dem sie steppen können und da er glaubt, dass Lange Planeten erst durch das Vorhandensein von intelligenten Leben entstehen, will er sich auf die Suche nach den Marsbewohnern machen. Er scheint sich schon ganz sicher zu sein, was er dort finden wird. Trotz der spärlichen Informationen, die ihr Vater ihr gibt, beschließt Sally, Teil der Expedition zu werden. Unterdessen bricht Kapitän Maggie Kauffman zu einer neuen Forschungsreise auf. Mit zwei neuen, größeren und schnelleren Luftschiffen, sollen sie und ihre Crew für die Amerikaner über 200 Millionen Erden weit nach Westen steppen. Das ist deutlich weiter, als der bisherige Rekord einer chinesischen Expedition, die 20 Million Erden nach Osten gesteppt ist. Hier warten auf Maggie ungewöhnlichere Welten und Lebensformen, als sie je ein Mensch zuvor gesehen hat. Bald muss sie jedoch feststellen, dass sich an Board ein blinder Passagier versteckt hat. Es handelt sich dabei um niemand geringeres als Douglas Black, dem vermutlich reichsten Menschen, der praktisch alleine für die Finanzierung der Reise verantwortlich war. In der weiten Ferne der Langen Erde hofft er etwas zu finden, dessen Details er Kapitän Kauffman jedoch vorerst noch nicht mitteilen möchte. Lobsang bittet Joshua um ein Gespräch und unternimmt mit ihm einen Ausflug zum Yellowstone-Krater. Hier erzählt er ihm von seiner Theorie, dass sich eine neue, höher entwickelte Spezies von Menschen herausbildet. Er vermutet Zusammenhänge mit dem Bereisen der Langen Erde und der Not durch die gewaltige Katastrophe auf der ursprünglichen Erde. Außerdem scheint jemand daran interessiert zu sein, diese neuen Menschen irgendwo zusammenzubringen. Lobsang möchte, dass Joshua sich auf die Suche nach ihnen macht. Joshua hat bereits eine genaue Vorstellung, wo er mit der Suche beginnen soll und wird auch schnell fündig. Was er dabei entdeckt, könnte sich jedoch als Gefahr für die gesamte Menschheit herausstellen. Ich fand Der lange Mars äußerst interessant und konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, welche Eigenschaften der Langen Erde noch entdeckt werden. Obwohl es sich bereits um den dritten Band der Langen Erde-Reihe handelt, hat die Lange Erde noch sehr viele ihrer Geheimnisse nicht preis gegeben und es bleibt abzuwarten, welche von den beiden Autoren vor ihrem Abschluss noch gelüftet werden. Derzeit sind insgesamt fünf Bücher geplant. Allerdings ist auch dieser Band wieder nicht aufregend und spannend, sondern eher faszinierend und mitreißend. Es werden keine großen Schlachten geschlagen und es gibt auch nur einen kleinen Wettlauf um die Zeit. Stattdessen werden Entdeckungen gemacht. Lesern von Terry Pratchett wird da vielleicht die Krabbenzivilisation aus Die Gelehrten der Scheibenwelt bekannt vorkommen und das Nachwort bestätigt diese Anlehnung auch. Wie dort ist in Der lange Mars der wissenschaftliche Grundlagenteil schön ausgearbeitet und wurde dann realistisch weitergesponnen. Insgesamt erinnert mich dieser Band stärker an die Bücher, die Terry Pratchett mit Ian Stewart und Jack Cohen zusammen veröffentlicht hat. Es handelt sich sozusagen um eine Fortsetzung der darin begonnenen Spekulationen. Erneut gibt es im Buch Abschnitte, bei denen Momente detailliert miterlebt werden können und andere Abschnitte in denen größere Zeiträume übersprungen werden. Das Ziel scheint die langfristige Entwicklung der Menschheit zu sein, die sich nicht dadurch erzählen lässt, dass man die Hauptcharaktere für ein oder zwei Jahre ständig begleitet. Stattdessen ist man bei prägenden Momenten für sie und für die Zivilisation mit dabei. So entgehen jedoch auch viele Chancen die Bücher aufregender zu gestalten, da Situationen in denen schnelles Handeln gefragt ist, zum Teil auch übersprungen werden. Dies könnte jedoch mit voller Absicht geschehen, um den Fokus stärker auf die von den Autoren für wichtiger erachteten Konsequenzen und das Nachdenken über das eigene Handeln zu legen.

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