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Rezensionen zu
Laut und Luise

Ernst Jandl, Klaus Siblewski

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"Einmal ist die Freude so groß dass sie die Zeit beim Genick packt in einen Sack steckt und in den Fluß wirft." Das Werk Ernst Jandls ist ein wunderbarer Glücksfall für jeden Freund des Übermuts, der schnarrenden Spielerei, der gewandten Artistik und der heftigen sprachlichen Auseinandersetzung. Im ersten Band der neuen Jandl Werkausgabe befinden sich einige seiner heftigsten und einige seiner unbekanntesten, sanftesten Schriften. Der erste, fast noch konventionelle, aber schon mit dem Übermut und der speziellen jandlschen Wachsamkeit angereicherte Gedichtband “Andere Augen” (schon der Titel sagt es) bildet den Anfang, bevor Jandls – bis ins Spätwerk hinein oft herausgefordertes, aber letztlich unerreichtes Werk – der zweite Gedichtband und sein eigentliches Debüt, “Laut und Luise” folgt, dem wir so unsterbliche Gedichte wie “schtzngrmm” oder “lichtung” und viele andere, für manche noch zu entdeckende Schätze der Wortverdrehung und der angewandten subversiven Sprachästhetik verdanken. Auch enthalten ist der dritte Gedichtband “sprechblasen”, der die Experimente des direkten Vorgängers konzentriert und gleichzeitig auch hier und da ein wenig überspitzt und karikiert – was ebenfalls auf eine wichtige Qualität von Jandls Lyrik hinweist: sie nimmt alles sehr ernst, aber nichts nimmt sie zu ernst, auch nicht sich selbst. Was immer wieder jene schöne Ambivalenz bedingt, ohne die Jandls Lyrik mit der Zeit wohl entweder ins Gezwungene oder in die bloße Artistik abgedriftet wäre. Was aber nie geschehen ist. Außerdem enthalten sind auch die verstreuten publizierten Gedichte aus der Zeit vor der Veröffentlichung von “Laut und Luise” und der Teil “aus ordnern und mappen”. Letzterer besteht aus unveröffentlichten Gedichten, Experimenten, Fragmenten, Ideen und nebenbei Geschriebenem. Klaus Siblewski hat ein schmales, in seiner Kürze bestechendes Nachwort verfasst, das gut in Aufbau und Inhalt einführt und auch die verstreuten und nicht publizierten Gedichte in den Kontext der drei Gedichtbände stellt. Man kann sich hier an der ganzen Fülle und Breite von Ernst Jandls Frühwerk erfreuen – eine klare Kaufempfehlung!

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