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Rezensionen zu
Anna und der Schwalbenmann

Gavriel Savit

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Klappentext Krakau, 1939. Anna ist noch ein Kind, als die Deutschen ihren Vater mitnehmen, einen jüdischen Intellektuellen. Sie versteht nicht, warum. Sie versteht nur, dass sie allein zurückbleibt. Und dann trifft Anna den Schwalbenmann. Geheimnisvoll ist er, charismatisch und klug, und ebenso wie ihr Vater kann er faszinierend viele Sprachen sprechen. Er kann Vogellaute imitieren und eine Schwalbe für sie anlocken. Und er kann überleben – in einer Welt, in der plötzlich alles voller tödlicher Feindseligkeit zu sein scheint. Anna schließt sich dem Schwalbenmann an, lernt von ihm, wie man jenseits der Städte wandert, sich im Wald ernährt und verbirgt. Wie man dem Tod entkommt, um das Leben zu bewahren. Aber in einer Welt, die am Abgrund steht, kann alles gefährlich werden. Auch der Schwalbenmann. Der Autor Gavriel Savit ist Autor und Schauspieler. Nach seinem Abschluss an der Universität von Michigan - als Musicaldarsteller - zog er nach New York, um dort seine Bühnenlaufbahn zu verfolgen. Als Schauspieler und Sänger ist Gavriel Savit inzwischen auf drei Kontinenten aufgetreten, von New York bis Brüssel und Tokyo. Er lebt in Brooklyn. "Anna und der Schwalbenmann" ist sein erster Roman. Meine Meinung Story Krakau / Polen 1939 :Die siebenjährige Anna verliehrt ihre Eltern. Noch nicht den Verlust überwunden schließt sie sich dem Schwalbenmann an. Mit diesen geheimnisvollen Fremden zieht Anna nun die nächsten Jahre durch das vom Krieg zerrüttete Polen. Eine Wanderung ums Überleben so wie Hunger, Kälte, Einsamkeit und Angst bestimmen ab da den Alltag von Anna. Schreibstil Das Buch ist in einem sehr poetischen, geradezu merkwürdigen Schreibstiel verfasst und ist nicht gerade einfach zu lesen, was manchen Lesern, so auch mir Probleme bereitet hat. Die wenigen Gespräche zwischen Anna und dem Schwalbenmann sind mir ziemlich wirr vorgekommen. Der ganze Roman wird aus der Sicht von Anna erzählt. Charaktere Es ist schwer mit den Charakteren warm zu werden.. Während Anna für eine siebenjährige sehr erwachsen denkt, bleibt der Schwalbenmann bis zuletzt ein Geheimnis. Also große Sympathie kam leider nicht auf. Ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht. Mein Fazit Ich habe mich durch die knapp 270 Seiten der Geschichte gequält. Das Buch liest man nicht in einem durch, es soll zum Nachdenken anregen, die Frage :“ was soll dem Leser das nun sagen“ steht ständig im Raum. Die eigentliche Geschichte wäre in drei Sätzen erzählt und ist eigentlich völlig belanglos. Ich hatte mir hier ein Buch wie zb. "Das Tagebuch der Anne Frank" erhofft. Das was Anna denkt, was sie sagt, die paar Gespräche mit dem Schwalbenmann, die für sich zum Teil recht konfus wirken, sind das, was das Buch ausmachen soll. Am Ende bleiben Fragen offen, bei mir u.a „was sollte das jetzt? Bei mir hat das Buch leider nicht gezündet, ich musste mich steht’s zum weiterlesen zwingen. Das Buch wird mit der Bücherdiebin verglichen, da ich nun beide Bücher gelesen habe kann ich nur sagen, dass das Buch der Roman um die Bücherdiebin in keinster Weise gerecht wird . Deshalb gibt es von mir nur knappe zwei von fünf Sternen. Ich kann das Buch nicht wirklich weiterempfehlen.

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Ann ist 7 Jahre alt, als sie ihr Vater an der Apotheke absetzt und nicht wieder abholt. Niemand möchte dem Mädchen helfen, da die Angst vor einer Bestrafung zu groß ist. Ihr müsst wissen das es 1939 und Anna von jüdischer Abstammung ist. Doch dann trifft Anna auf den Schwalbenmann. Anna weiß nicht wieso, aber sie fühlt sich zu ihm hingezogen und folgt ihm. Gemeinsam durchqueren sie das ganze Land und treffen dort Freunde und Feinde. Anna erfährt Freundlichkeit, aber muss auch schlimme Dinge mitansehen. Auf ihrer langen Reise durch Polens Wälder treffen Anna und der Schwalbenmann auch auf Reb Hirschl...einen liebenswerten und lebenslustigen Juden, der gern Wodka trinkt und Klarinette spielt. Gemeinsam setzen sie nun ihre Reise fort. Doch eines Tages verändert sich der Schwalbenmannund Anna weiß nicht wieso. Nun liegt es an ihr, schnell erwachsen zu werden. "Anna und der Schwalbenmann" ist einer von vielen Romanen über den Holocaust und doch so anders. Die Erzählweise, die der Autor hier benutzt ist...wie sag ich es...so lieterarisch, poetisch, sanft und doch auf eine gewisse Weise erbarmungslos. Das Buch liest sich wirklich sehr gut. Für uns leser bleibt der Schwalbenmann bis zum Ende ein geheimer Mensch. Wir erfahren weder seinen echten Namen oder was er arbeitet oder überhaupt etwas über ihn. Aber man könnte sagen, er ist Annas Schutzengel. Ohne ihn wäre sie wahrscheinlich in einem der Arbeitslager gelandet...oder schlimmeres. Das Buch und seine besondere Erzählart ist wieder ein wunderbares Werk "Gegen das Vergessen" und zeigt auch wieder sehr schön, dass es auch in der dunkelsten Stunde, noch helle Lichter gibt...Lichter die für Hoffnung und Freude stehen. Was ich noch anmerken muss: Ich finde es super, dass hier das Cover vom Original komplett beibehalten wurde!

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Die Schrecken des dritten Reichs aus naiven Kinderaugen zu beobachten und mich damit zu fesseln, schafften bisher eigentlich nur Boyne und Zusak. Ab heute kommt nun ein dritter Jugendroman dazu, denn Herrn Savit gelingt es, mich, trotz der Vielzahl an thematisch ähnlichen Büchern, doch wieder neu zu fesseln, indem er seine Geschichte mal etwas anders aufrollt und nicht auf die detailreiche Beschreibung von Grausamkeit setzt, sondern viel subtiler und metaphorischer herangeht, dabei aber nicht weniger erschütternd. Da werden die deutschen Soldan zu Wölfen, die russischen zu Bären, ein Fremder zum Vater. Den Ausgang der Geschichte kann man nur erahnen, die Identität des Schwalbenmannes nach vielen kleinen Hinweisen irgendwann erraten. Seine Beziehung zu der jungen Anna war es auch, die mir an diesem Buch besonders gut gefiel, weil sie einerseits sehr streng, andererseits auch unfassbar herzlich dargestellt wird. Einzig und allein die wiederkehrenden Beschreibungen ihrer Wanderschaft erschienen mir an einigen Stellen doch etwas zu lang, was jedoch die Wirkung des Romans nicht mindert.

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"Anna und der Schwalbenmann" ist der Debütroman von Gavriel Savit. Da ich bei Bücher.de einer der Buchflüsterer bin, wurde mir dieser Roman zugesendet, denn sonst wäre ich wohl überhaupt nicht darauf aufmerksam geworden. Es ist immer schwierig, wenn das Genre, in dem ein Buch geschrieben ist, nicht unbedingt eines der Lieblingsgenres darstellt, denn dann habe ich meist große Mühe, mich überhaupt an das Buch heranzuwagen. Auch bei diesem Roman war dies der Fall und leider sehe ich mich dadurch nur noch mehr darin bestätigt, dass dieses Genre einfach nichts für mich ist. Schon kurz vor Erscheinungsdatum traf dieses Buch bei mir ein und seitdem versuche ich eigentlich, damit warm zu werden, doch für mehr als ein paar Seiten am Stück hat es nie gereicht. Schon der Sprachstil, welchem sich der Autor bedient, war einfach nicht meiner, denn ich empfand beispielsweise Annas Gedankengänge als unwahrscheinlich langatmig und so einschläfernd, dass ich schon nach kurzer Zeit das Bedürfnis hatte, das Buch zuzuklappen. Auch die Tatsache, dass die 7-jährige Anna schon am zweiten Tag, nachdem ihr Vater nicht nach Hause gekommen ist, mit einem fremden Mann mitgeht, den sie überhaupt nicht kennt und jahrelang mit ihm durch die Länder zieht, fand ich völlig utopisch. Auch, als ich mich endlich bis zum Ende durchgequält hatte, blieben viele Fragen offen und die Logik der Geschichte suchte ich noch immer vergebens. An sich ist das Buch phasenweise sehr unrealistisch und konnte mich aus diesem und den anderen genannten Gründen nicht sonderlich überzeugen. Wertung: 1 von 5 Sterne

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Meine Meinung: Erst vor kurzem habe ich ein anderes Jugendbuch zum Thema Zweiten Weltkrieg gelesen: "Winterpferde" von Philipp Kerr, das ebenfalls im Osten Europas spielt und den Überfall der deutschen Wehrmacht aufzeigt. Dieser Roman hier ist noch etwas märchenhafter und meiner Meinung nach für jüngere Leser oder Teenager geeignet, die über den Weltkrieg lesen wollen, da er auch weniger Brutalität aufzeigt, aber trotzdem die Atmosphäre spüren lässt.. Die erst siebenjährige Anna ist ein sehr intelligentes Mädchen. Ihr Vater ist Professor für Fremdsprachen an der Jagiellonen Universität und so lernt sie spielerisch von klein auf die Sprachen Russisch, Deutsch, Französisch, Englisch, Jiddisch und Ukrainisch. Die Muttersprache Polnisch lernt er ihr nicht, denn die kommt von ganz alleine, meint ihr Vater. Doch eines Tages kommt er nicht mehr von der Universität nach Hause. Gemeinsam mit anderen jüdischen Gelehrten wurde Annas Vater von der Gestapo abgeholt und wurde nie mehr gesehen. Anna wartet stundenlang vor der Tür des Apothekers, der sie normaler Weise immer unter seine Fittiche nimmt, bis der Vater sie abholt. Doch diesmal ist es anders und er will das Mädchen nach dem Verschwinden des Professors nicht mehr in seine Apotheke lassen. Dort vor der Eingangstür trifft sie eines Tages auf den Schwalbenmann. Er ist elegant gekleidet, groß gewachen und spricht ebenfalls mehrere Sprachen, wie ihr Vater. Aber was Anna am meisten an ihm fasziniert....er spricht mit den Vögeln. Sie folgt dem faszinierenden Mann. Es ist eine Wanderschaft ins Ungewisse. Bald sind die Beiden in ganz Polen unterwegs und kommen sogar bis in die Ukraine. Dabei macht ihnen der Winter schwer zu schaffen, aber Anna lernt wie man in der Wildnis überlebt, Gefahren umgeht und sich von der Stadt fernhält. Eines tages treffen die Beiden auf den Juden Reb Hirschel, mit dem Anna sofort Freundschaft schließt. Er stellt jedoch für Beide eine große Gefahr dar, da er keine Ahnung vom Überleben im Wald hat und außerdem ein Jude ist. Es gab nur eine negative Anmerkung von meiner Seite, deshalb auch keine 5 Sterne: Das Ende blieb mir zu offen. Das liegt nicht an der Frage, wer nun der Schwalbenmann eigentlich ist, denn hier kann jeder seine eigenen Vermutungen anstellen. Aber das offene Ende bezüglich Anna's Schicksal hat mich dann doch etwas gestört. Charaktere: Die Protagonisten sind sehr anschaulich beschrieben, mit allen Eigenheiten und einer Portion Magie. Und trotz der bildhaften Charakterbeschreibungen sind diese schwer greifbar. Auch der Schwalbenmann bleibt für den Leser ein Geheimnis. Man erfährt weder seinen wahren Namen, noch seinen Beruf oder warum er sich Anna annimmt. Der Leser bleibt Betrachter und lässt sich von der märchenhaften Erzählung ganz einfach faszinieren. Schreibstil: Der Schreibstil ist ruhig, sehr poetisch und bildhaft. Er hat mich sofort verzaubert und mich auf eine Reise mitgenommen, die mal voller Hoffnung und Liebe war und dann wieder düster und verwirrend. Hier wird der Krieg auf ganz andere Art erklärt....die Deutschen sind z. Bsp. die Wölfe, die Russen die Bären und natürlich muss sich Anna in den Tiefen des Waldes von Beiden verstecken. Es gibt viele Metapher, die jedoch leicht verständlich sind. Fazit: Eine etwas andere Geschichte über den Zweiten Weltkrieg, ruhig und poetisch, die sich langsam und leise in das Herz des (jungen?) Lesers schmuggelt. Fasziniert hat mich auch, dass "Anna und der Schwalbenmann" ein Debütroman ist. Von diesem Autor möchte ich gerne noch mehr lesen!

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Heute fange ich mal mit einer kleinen Geschichte an. Dieses Buch war ein Spontankauf. Ich bin eigentlich nicht so der Kriegsgeschichten-Leser, aber dieses Buch war wirklich großartig. Ich habe mich wirklich spontan dafür entschieden, weil ich einfach mal aus meinen "typischen" Genre raus wollte. Der Krieg steht hier aber auch, meiner Meinung nach, nicht im Vordergrund sondern eher die Geschichte und die Beziehung zwischen einen kleinen Kind und einen Erwachsenen Mann. Der Schreibstil ist wirklich bezaubernd. Es ist eine sehr bildliche Sprache, die dennoch nicht ausschweifend wirkt. Generell bin ich ja eher der "Fan" von direkten Aussage und nichts verblümtes etc. aber hier war es einfach grandios. Das lag natürlich vor allem daran, weil unser Protagonistin Anna am Anfang der Geschichte erst 7 Jahre alt ist. Deshalb passte diese bildliche und teilweise poetische Sprache hier sehr gut. Besonders überrascht war ich dann, als ich am Ende des Buches las, dass es sich hier um ein Debüt Roman handelt. Ich hatte mir den Autor eher als einen älteren erfahrenen Mann vorgestellt aber genau das Gegenteil ist hier der Fall. Die Charaktere sind wirklich gut ausgearbeitet, auch wenn vom Schwalbenmann doch nicht alle Geheimnisse gelüftet wurden. Aber genau das hat das Buch sehr spannend gemacht. Zudem werden wir hier auch nicht von Charaktere überschüttet, so dass das ganze doch recht übersichtlich bleibt und man alles gut auf sich wirken lassen kann. Auch die Geschehnisse und die Orte sind gut beschrieben. Besonders mochte ich auch hier wieder die Sprache in der, der Schwalbenmann den Krieg einer 7 jährigen erklärt. Einen Punkt Abzug habe ich jedoch gegeben, weil ich das Ende blöd fand. Es lies mich doch etwas unbefriedigt zurück. Fazit: Ein sehr märchenhafte, etwas andere Kriegsgeschichte die verzaubert.

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HÖRBUCH Anna und der Schwalbenmann . „Ein Fluss fließt immer dahin, wohin ihn das Flussbett trägt. Es muss nie nach dem Weg fragen, sondern folgt immer der vorgegebenen Form.“ Wir schreiben das Jahr 1939. Anna wächst bei ihrem Vater in Krakau auf, einem liebevollen Mann, dem nichts auf der Welt wichtiger ist als seine Tochter. Wenn er Verpflichtungen nachzukommen hat, möchte er nicht, dass Anna alleine zuhause bleibt. So bringt er sie auch jetzt bei einem Freund unter. Als Annas Vater das Mädchen nicht abholt, sieht sich der „Freund“ außerstande, seine Pflicht weiter zu erfüllen. Die Zeiten sind gefährlich und er setzt Anna vor die Tür. Wer nun denkt, dass dieser Roman wie so viele andere fortfährt, irrt sich. Der Autor schaut nicht in die Stadt, um als stiller Beobachter des Grauens zu fungieren. Er zeigt nicht an konkreten Inhalten, wie die kalte Hand des Nazi-Regimes seinen Griff immer mehr verstärkt. Man bekommt keinen Blick in die Veränderungen des gewohnten Alltags der Menschen, der nach und nach an Inhalt und Substanz verliert. Der Hörer wohnt weder Massentötungen noch Frontkämpfen in großem Ausmaß bei. Nein, Gavriel Savit schreibt und Laura Maire liest eine andere Geschichte des Krieges, die dennoch eine sehr eindringliche Wirkung auf mich hat. Anna trifft auf einen geheimnisvollen Mann, den sie nach einiger Zeit den Schwalbenmann nennen darf, und schließt sich ihm an. Das Hörbuch bietet kaum Handlung, es schildert überwiegend den Weggang des ungleichen Paares aus Krakau. Während der jahrelangen Flucht, die von vielen bunten, Unterhaltungen in vielerlei Sprachen geprägt ist, begreife ich gemeinsam mit Anna, warum es so wichtig ist, wie der Schwalbenmann sie sich zu verhalten lehrt. Er schult sie in der Kunst des Überlebens, ist aber – das wird im späteren Verlauf der Geschichte deutlich – ebenso sehr von ihr abhängig. Auf leichte, aber sehr eindringliche Weise baut der Autor das Voranschreiten des Krieges in Polen während der lange währenden Wanderung der beiden mit ein. Obwohl sich der Hörer so gut wie nie mitten im Krieg befindet, begreift er dennoch intuitiv dessen Verlauf und Entwicklung. Der Schwalbenmann ist eine mysteriöse Figur im Roman. Während man alle anderen Charaktere ganz eindeutig der Spezies Mensch zuordnen kann, war ich mir zum Ende hin bei diesem Protagonisten nicht mehr sicher. Er wirkte phasenweise unmenschlich, aber auch übermenschlich, sogar magisch. Immer wenn ich glaubte, seine Figur begriffen zu haben, entglitt er meinen Händen wieder wie ein glitschiger Fisch. Die Geschichte von Anna und dem Schwalbenmann hat mich in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg – und Krieg überhaupt – sehr viel tiefer getroffen als viele andere Schilderungen der „Tatsachenberichte“. Da es kaum konkrete Beschreibungen gab, blieb sehr viel Raum für eigene Gedanken und Gefühle. Dazu passte der eigenwillige, poetische, manchmal gar sanfte Sprachstil des Autors, der mich mit seinen metapherhaften Schilderungen sehr häufig zum Sinnieren einlud und mir teils starke Empfindungen entlockte. Der Autor zeichnet äußerst sorgsam das Gefühlsskelett des Krieges – zumeist grausam, aber was wären wir ohne die Hoffnung? Laura Maire liest diese Geschichte äußerst sanft und einfühlsam und die überwiegende Zartheit ihrer Interpretation unterstreicht, wie wichtig die vom Autor fokussierte Hoffnung ist. Auch Erzählung und taucht immer wieder tief in die Empfindungswelt der Protagonisten ein. Für mich ist Laura Maire die perfekte Wahl für dieses Hörbuch. „Anna und der Schwalbenmann“ ist dem Bereich Jugendbuch (empfohlenes Lese- und Höralter ab 14 Jahren) zugeordnet. Auch wenn die sprachliche Umsetzung manchmal sehr anspruchsvoll ist, empfinde ich diese Kategorisierung als gut gewählt. Dieses Buch muss man inhaltlich nicht zu hundert Prozent sezieren, nicht jeden Satz konkret verstehen. Krieg ist ein Geflecht aus Gefühlen . Diese Empfindungen halte ich für sehr treffend umgesetzt und sie sind ganz sicher auch von jugendlichen Lesern erspürbar. Inhalt Krakau, 1939. Anna ist noch ein Kind, als die Deutschen ihren Vater mitnehmen, einen jüdischen Intellektuellen. Sie versteht nicht, warum. Sie versteht nur, dass sie allein zurückbleibt. Und dann trifft Anna den Schwalbenmann. Geheimnisvoll ist er, charismatisch und klug, und ebenso wie ihr Vater kann er faszinierend viele Sprachen sprechen. Er kann Vogellaute imitieren und eine Schwalbe für sie anlocken. Und er kann überleben – in einer Welt, in der plötzlich alles voller tödlicher Feindseligkeit zu sein scheint. Anna schließt sich dem Schwalbenmann an, lernt von ihm, wie man jenseits der Städte wandert, sich im Wald ernährt und verbirgt. Wie man dem Tod entkommt, um das Leben zu bewahren. Aber in einer Welt, die am Abgrund steht, kann alles gefährlich werden. Auch der Schwalbenmann. Das Hörbuch zu „Anna und der Schwalbenmann“ von Gavriel Savit ist im Februar 2016 unter der ISBN-Nr. 978-3-8445-2140-5 bei „der Hörverlag“ (Randomhouse) erschienen. Die ungekürzte Version des Audiobooks umfasst 5 CDs mit einer Gesamtlaufzeit von 6h 18 min. Autor Gavriel Savit ist Autor und Schauspieler. Nach seinem Abschluss an der Universität von Michigan – als Musicaldarsteller – zog er nach New York, um dort seine Bühnenlaufbahn zu verfolgen. Als Schauspieler und Sänger ist Gavriel Savit inzwischen auf drei Kontinenten aufgetreten, von New York bis Brüssel und Tokyo. Er lebt in Brooklyn. “Anna und der Schwalbenmann” ist sein erster Roman. Sprecherin Laura Maire, geboren 1979 in München, absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt. Bekannt wurde sie durch eine Hauptrolle in der ARD-Vorabendserie “Verdammt verliebt”. Sie ist u.a. die Stimme von Kirsten Dunst und synchronisiert Ashley Greene (als Alice Cullen) in der “Twilight”-Reihe. Daneben war sie immer wieder in “How I Met Your Mother” zu hören. Maire erhielt 2011 den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin. 2014 las sie für den Hörverlag den Thriller “Schattengrund” von Elisabeth Herrmann und erhielt für ihr “virtuoses Sprach-Spiel” noch einmal den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin. Quelle: Randomhouse

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Meine Meinung Romane, die im Zweiten Weltkrieg angesiedelt sind, ziehen mich magisch an. So war es keine große Überraschung, dass es sich mit „Anna und der Schwalbenmann“ genauso verhielt – kaum hatte ich erfahren, dass das Buch erscheint, wollte ich es schon lesen. Ich gebe zu, dass der letzte Weltkriegsroman, den ich gelesen habe, die Messlatte ziemlich hoch gesetzt hat („Salt To The Sea“ von Ruta Sepetys), aber auch „Anna und der Schwalbenmann“ konnte mich von sich überzeugen – wenn auch mit ein paar Schwächen. Zunächst gefiel mir die Sprache und der Schreibstil unglaublich gut. Savit kann schreiben, keine Frage. Nicht nur bildlich, und tiefsinnig, sondern auch metaphorisch, auf eine unkomplizierte Art und Weise – genau so, wie ich es mag. "Anna wusste, dass verschiedene Sprachen mit ihren Ausdrucksnuancen verschiedene Grade an Direktheit erzeugten. In einer Sprache sagte man klipp und klar, was man wollte, in einer anderen waren Taschenspielertricks nötig, geheimnisvolle Metaphern, um die Tiefe von Gefühlen oder Metaphern nur anzudeuten." (S.35) Auch die Charaktere haben mir gefallen und für einige Grüblerei gesorgt. Besonders Anna selbst war sehr beeindruckend, mit ihrer Sprachbegabung und ihrem scharfen Verstand, und obwohl eigentlich gar nicht so viel passiert und sie und der Schwalbenmann „nur“ versuchen, in den Wäldern zu überleben, war das Buch durchweg spannend. Im Laufe des Buches vergehen viele Jahre und der Leser kann mitverfolgen, wie Anna heranwächst, sich weiterentwickelt und zur jungen Frau wird - und damit verbunden noch anderen Gefahren trotzen muss. Schade fand ich, dass Anna aber keinen Gedanken mehr an ihren verschwundenen Vater verschwendet hat und dieser auch nicht nochmal erwähnt wurde. Natürlich war sie zu Beginn des Buches sehr jung und womöglich hat sie ihn einfach vergessen, aber dafür schien mir deren Bindung zu stark. Eine weitere Sache, die mich unbefriedigt zurückgelassen hat, war, dass das ganze Buch sehr vage ist. Der Schwalbenmann ist ein unheimlich interessanter Charakter, aber man erfährt quasi nichts über ihn. Die wenigen Häppchen, die Savit einem reicht, machen nicht satt. Wenige Sätze mehr hätten mir schon gereicht und das Ende weniger abrupt erscheinen lassen, aber so war es doch eher unzufriedenstellend. Dabei hatte das Buch wirklich viel Potenzial, makellos zu sein. Doch auch, wenn Savit das in meinen Augen nicht geschafft hat, ist sein Debütroman absolut lesenswert – sogar eher für ältere, als für jüngere Leser, da ich denke, dass diese die bedrückende Atmosphäre und die unterschwellige Tragik besser erfassen können. Was Sprache und Schreibstil angeht, ist das Buch jedoch auch durchaus für ein jüngeres Publikum geeignet. Wahrscheinlich ist eine Altersbeschränkung ohnehin überflüssig; jeder Leser wird hier auf seine Kosten kommen. Zumal auch jüngere Leser nicht zu unterschätzen sind, wie auch im Buch klug gesagt wird: "(...) Menschen, die versuchen, ohne Hilfe der Kinder die Welt zu verstehen, sind wie Menschen, die ohne Hilfe von Hefe Brot backen." S. 52 Fazit „Anna und der Schwalbenmann“ hat mich beeindruckt. Was Sprache und Schreibstil angeht, habe ich rein gar nichts auszusetzen. Im Gegenteil – der Roman besticht durch ein wunderschönes Spiel mit selbigen. In Bezug auf die Handlung und die Charaktere hatte ich ein paar Kritikpunkte zu vermerken und hätte mir einfach ein paar mehr Informationen gewünscht. Insgesamt war ich aber trotzdem zu keinem Zeitpunkt gelangweilt und habe das Buch verschlungen. Savit ist es gelungen, auf minimalistische Art und Weise viel zu vermitteln – bis hin zur bedrückenden Atmosphäre. Wer gerne tiefgründige Kinder- & Jugendliteratur über den Zweiten Weltkrieg liest, wird mit „Anna und der Schwalbenmann“ auf seine Kosten kommen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen für dieses gelungene Debüt.

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