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Rezensionen zu
Als die Sonne im Meer verschwand

Susan Abulhawa

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n einem malerischen Dorf in Palästina wachsen die Geschwister der Familie Baraka auf. Doch an einem Tag im Jahr 1948 geht ihre Kindheit jäh zu Ende. Israelische Soldaten stecken ihr Haus in Brand und zwingen sie gewaltsam zur Flucht. Nazmiyya versucht, dem Leid der Flüchtlingslager zu trotzen, Mamduh zieht bis ans andere Ende der Welt. Sie verlieren ihre Familie, ihre Heimat und einander – nie aber die Hoffnung. Und Hoffnung ist es auch, die sechzig Jahre später Mamduhs Enkelin aus Amerika nach Gaza führt … Meine Meinung: Anfangs hat mich die Geschichte schier erschlagen und die vielen ausländisch und damit fremd klingenden Namen haben mich verwirrt, aber durch den Stammbaum, den man im Buch findet, ist dieses Problem sehr gut gelöst. Was ich persönlich auch unglaublich gut finde, sind die arabischen Begriffe, die mit in die Geschichte eingebaut sind, wodurch man sich noch ein wenig mehr in die Geschichte hereindenken kann. Aber keine Angst für diese gibt es auch ein Glossar. 😉 Nachdem ich mich an die vielen Personen gewöhnt hatte und die einzelen Personen kennengelernt hatte, konnte ich mich immer mehr in die Geschichte hineindenken und diese verstehen. Susan Abulhawa schildert die Geschichte der Familie Barak in Palästina von 1948 bis in die Jetztzeit und geht über 4 Generationen des Familienlebens, dabei gibt sie einen tiefen Einblick in das Leben in Gaza. Wenn man eine Hauptperson auswählen müsste, wäre dies Nazmiyya, die auf ihrer Flucht durch Palästina sehr viele grausame Sachen miterlebt, vom Tod ihrer Verwandten bis hin zu Vergewaltigungen und anderen einschneidenen Erlebnissen. Doch egal was ihr passiert, sie bleibt mutig und standhaft und ein echtes Vorbild für Frauen in ihrer Situation. Später stehen Nur, die Tochter ihres Neffen, die aus Amerika zurück nach Gaza kommt und dort auf ihre Familie stößt und deren ganzes Leben verändert und ihr Enkelsohn Khaled im Vordergrund. Das Buch stellt einem vors Auge, dass es nicht allen Menschen so gut geht, wie uns in Deutschland oder Europa und ich finde gerade durch die Flüchtlinge ist dieses Thema uns auch näher gekommen. Ich fand das Bcuh sehr interessant, um einen Einblick in dieses Leben zu bekommen. Meine Bewertung: Das Buch ist duch die einzelnen Teile, die kurzen Kapitel und Erklärungen von Khaled sehr schön strukturiert, aber leider hat es keinen durchgehenden roten Faden, was sehr schade ist. Aber Susan Abulhawa schreibt unheimlich schön und malerisch, dass es unheimlich viel Spaß macht zu lesen, auch wenn die Welt, in die man eintaucht zeitweise sehr grausam ist. Es ist ein unheimlich emotionales Buch, das von mir 4 von 5 Punkten bekommt.

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Klappentext: In einem malerischen Dorf in Palästina wachsen die Geschwister der Familie Baraka auf. Doch an einem Tag im Jahr 1948 geht ihre Kindheit jäh zu Ende. Israelische Soldaten stecken ihr Haus in Brand und zwingen sie gewaltsam zur Flucht. Nazmiyya versucht, dem Leid der Flüchtlingslager zu trotzen, Mamduh zieht bis ans andere Ende der Welt. Sie verlieren ihre Familie, ihre Heimat und einander – nie aber die Hoffnung. Und Hoffnung ist es auch, die sechzig Jahre später Mamduhs Enkelin aus Amerika nach Gaza führt … (Quelle: Diana Verlag)   Über die Autorin: Susan Abulhawa, ….geboren als Kind palästinensischer Flüchtlinge wuchs Sie in Kuwait, Jordanien und Jerusalem auf. Als Teenager ging sie in die USA, wo sie heute gemeinsam mit ihrer Tochter lebt. Die Autorin engagiert sich aktiv für die Menschenrechte und Lebensumstände von palästinensischen Kindern in besetzten Gebieten. Ihre Romane Während die Welt schlief und Als die Sonne im Meer verschwand erscheinen in über zwanzig Ländern und standen in Deutschland monatelang auf der SPIEGEL – Bestsellerliste. (Quelle: Diana Verlag)     Meine Meinung: Da ich mich bereits in meinem Politik – Studium eingehend mit dem Nahost –Konflikt beschäftigt habe, war ich auf dieses Buch und die Darstellung rund um Gaza äußerst gespannt. In „Als die Sonne im Meer verschwand“ erfährt der Leser von Morden, Flucht  und Vertreibung, Flüchtlingslagern und Gefangenschaft. In Kürze: vom Alltag einer vertriebenen Familie. Unsere Hauptprotagonistinnen sind hierbei zwei Frauen: Zu Anfang die Pälästinenserin Nazmiyyah und später die Enkeltochter ihres Bruders: Nur. Wie man an der Konstellation der Hauptprotagonistinnen bereits erkennen kann, erstreckt sich der Roman über mehrere Generationen, wodurch eine Zeitreise von 1948 bis in die heutige Zeit vollzogen wird. Zu Beginn begleiten wir Nazmiyyah und erfahren auf schonungslose Weise ihren Leidens- und Werdegang. Später wechselt es dann in die Gegenwart zu Nur, die, nachdem ihr Großvater (der sie auch aufgezogen hat) verstorben ist, „heimatlos“ ist und von einer Familie zur anderen geschoben wird. Nur ist in Amerika aufgewachsen, da ihr Großvater damals Gaza verlassen hatte. Im „Land der Freiheit“ rastlos fühlend, besinnt sich Nur auf Ihre Wurzeln und macht sich auf den Weg nach Gaza, um ihre Wurzeln kennen zu lernen…. In diesem Buch erfährt der Leser viel von Morden, Flucht und Vertreibung, Flüchtlingslagern und Gefangenschaft, sprich vom Alltag einer vertriebenen Familie. Zugegebenermaßen gab  es Szenen in diesem Buch, die mir den Atem stocken ließen. Von der Darstellung des Konfliktes her muss jedoch beachtet werden, dass es sich hierbei um eine einseitige (emotionale) Darstellung aus palästinensischer Sicht (im Rahmen eines Romans) handelt und nicht um eine „neutrale“ Darstellung des Sachverhalts. Wer mehr über den Konflikt und seinen Ursprung erfahren möchte, sollte zusätzlich Sachbücher zu diesem Thema heranziehen.   Fazit: „Als die Sonne im Meer verschwand“ ist ein ergreifendes Buch, das mir jedoch an manchen Stellen zu überladen mit Schicksalsschlägen und Klischees vorkam. Es ist sicherlich kein Buch, was man bei einer Tasse Tee mal „nebenbei“ lesen kann und sollte. Es ist ein gutes Buch mit Tiefgang, welches die volle Aufmerksamkeit des Lesers verdient.   Vielen Dank an den Diana Verlag für das Rezensionsexemplar.

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1948 in Beit Daras, einem kleinen Dorf in Palästina. Israelische Soldaten verwüsten das Dorf, so dass die Bewohner gezwungen sind zu fliehen. Auch die Geschwister der Familie Baraka gehören zu den Flüchtenden und finden schließlich Zuflucht in einem Flüchtlingslager. Nazmiyya versucht das Beste aus ihrer Situation im Lager zu machen, während ihr Bruder Mamduh sein Glück in der Ferne sucht. Doch ihre Hoffnung auf ein gutes Ende verlieren sie nie. Als eine halbe Ewigkeit später Mamduhs Enkelin Nur aus Amerika nach Gaza fährt, scheint sich der Kreis zu schließen... Susan Abulhawa beschäftigt sich in diesem Buch vor allem mit dem Schicksal der Familie Baraka und zwar von 1948 an bis in die Jetztzeit. Sie vermittelt dem Leser dabei sehr gute Einblicke in das Leben in Gaza gestern und heute - und zwar aus der Sicht der ganz normalen Bevölkerung, die niemandem etwas zuleide tut. Im Mittelpunkt steht Nazmiyya. Sie erlebt die Gewalt und Vertreibung durch Israel am eigenen Leib. Ein Wunder, dass sie daran nicht zerbrochen ist. Das gilt auch für alle anderen palästinensischen Frauen, die versuchen ihren entbehrungsreichen Alltag zu meistern und so etwas wie Normalität entstehen zu lassen. Bewundernswert über so einen langen Zeitraum nicht den Mut und die Hoffnung zu verlieren. Nazmiyya ist aber auch für Nur ein Glücksfall, als diese aus Amerika nach Gaza reist. Dort findet sie im Schoss der Familie endlich die Zuneigung und Fürsorge, die ihr bisher gefehlt haben. Durch den Wechsel in eine andere Kultur wird aber auch deutlich, wie schnell Traditionen und Verhaltensweisen in einem anderen Umfeld verloren gehen und erst wieder nähergebracht werden müssen. Durch den authentischen und klaren Schreibstil der Autorin konnte ich mir Nazmiyya und all die anderen bildhaft vorstellen. Sie alle sind mir - wie auch schon ihre Charaktere in "Während die Welt schlief" - absolut ans Herz gewachsen. Erneut ist es Susan Abulhawa sehr gut gelungen dem Leser Palästina näher zu bringen und Aufmerksamkeit für die Probleme zu wecken. Ich kann dieses Buch allen Lesern empfehlen, die gerne auch mal über den eigenen Tellerrand hinausschauen möchten. Das Gleiche gilt für ihr wunderbares Werk "Während die Welt schlief". Das ist auch ein absoluter Gewinn für jeden Bücherfreund.

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Worum es geht: In Amerika aufgewachsen, kennt die Palästinenserin Nur die malerischen Dörfer ihrer Heimat bloß aus den Erzählungen ihres Großvaters. Doch dann trifft sie Jamal, der als Arzt in Gaza arbeitet und sie dorthin einlädt. Zum ersten Mal reist Nur zu ihrer Familie und erlebt, wie eng deren Geschichte mit der Israels und Palästinas verflochten ist. Sie ist überwältigt von den Eindrücken, erfährt aber auch eine bittere Wahrheit über Jamal. Stehen lediglich die strengen Regeln seiner Kultur zwischen ihnen? Nur muss herausfinden, wohin sie und ihre Liebe gehören. Meine Meinung: Das Leseexemplar, bereitgestellt vom Bloggerportal, lag schon ziemlich lange auf meinem SuB als ich es endlich zu lesen begann. Nicht aus fehlender Motivation oder Desinteresse. Ich bin Mitglied eines Internationalen Buchclubs und ich wollte genau dieses Buch im Buchclub lesen. Nun haben die Umstände des Clubs leider dafür gesorgt dass das Buch fast ein Jahr warten musste, gelesen zu werden. Meine Geduld sollte sich auszahlen: Der Buchclub war sich einstimmig einig, dass "Als die Sonne im Meer verschwand" das bisher Beste gelesene Buch ist. Und wir haben schon einige gelesen. "Als die Sonne im Meer verschwand" ist mein erstes Buch der Autorin, wird aber definitiv nicht das Letzte bleiben. Die Geschichte erinnert an ein Märchen, welches sich schnell zum Alptraum entwickelt. Man fühlt sich als könne man den glücklichen Momenten zu keinem Zeitpunkt über den Weg trauen. So hart die Handlung auch wird, der Ton bleibt zuversichtlich, die Hoffnung bleibt und reisst den Leser mit. Die Familiengeschichte die sich über mehrere Generationen erstreckt, erlebt einen Schicksalsschlag nach dem Anderen. Alles in der Kulisse Gaza's und ein winziger Teil in Amerika, aber auch nicht friedlicher. Neben Dschinns, Prophezeiungen, Eheschließungen und Sterbefällen, kriegen wir auch Aufstände in den Camps und Überlebenskampf. Politisch wird hier ein wenig enttäuscht, auch wenn man einen schönen Einblick in das muslimische Leben bekommt. Hauptfokus ist die Beziehungen zwischen den Frauen. Die mütterliche Liebe, die Schwesterliche, die Freundschaftliche, hier kommen alle Varianten zum Scheinen. Menschen werden durch mehr als Blut verbunden, was Nur und die spätere Beziehung zu ihrer Sozialhelferin, oder die Imkerwitwe und ihre spätere geschwisterliche Liebe zu Nazmiyya dem Leser deutlich zeigen. Das Drama innerhalb der Familien über mehrere Generationen hinweg, sowie der Schreibstil, erinnerte mich Stellenweise an Lucinda Riley. Mit stellenweise unpassend eingefügten Gesprächen über Sex, hauptsächlich eingeleitet durch Nazmiyya, hatte ich ebenfalls das Gefühl die Autorin wolle etwas beweisen. Wie cool und hip auch Omas im Gaza sein können?! Teilweise fand ich diese Abschnitte recht unpassend. Der Klappentext liess für mich auf große Liebesgeschichte schließen, welche allerdings nie im Vordergrund steht. Tatsächlich ist der Klappentext reichlich irreführend was den Inhalt des Buches betrifft und sollte wen möglich ignoriert werden. Die Familienzusammenführung der amerikanischen Nur mit ihrer Familie in Gaza steht im Mittelpunkt, mit der Hoffnung des Lesers, dass sich nun aller Leben bessert. Jede Figur hat mehrere Namen mit der sie angesprochen wird, ein Umstand, der es manchmal nicht leicht macht der Handlung zu folgen. Ein schöner, und manchmal harter, Ausflug in eine andere Kultur!

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Der erste Satz: „Von allem, was in Gaza verschwand, fehlten mir die Überraschungseier am meisten.“ S. 7 „Als die Sonne im Meer verschwand“ ist ein Roman über eine palästinensische Flüchtlingsfamilie, der über drei Generationen hinweg spielt. Die Geschichte beginnt im Jahr 1948, als das palästinenische Dorf Beit Daras von israelischen Soldaten überfallen wird und Nazmiyyas Familie fliehen muss. Ihre Schwester und ihre Mutter kommen bei der Flucht um, ihr Bruder wird angeschossen und Nazmiyya mehrmals vergewaltigt. Nazmiyya lebt von da an in einem Flüchtlingslager in Gaza, wo auch ihre Kinder und Enkelkinder geboren werden und aufwachsen. Ihr Bruder geht dagegen zuerst nach Kuwait und dann in die USA, sodass dessen Enkeltochter Nur in Amerika aufwächst. „Das Schicksal war zersprengt, und einige Teile gingen auf der anderen Seite des Atlantiks und des Pazifiks verloren.“ S. 89 Die Menschen in Gaza kämpfen um ihr Überleben: Hunger und Elend sind allgegenwärtig und der Tod lauert an jeder Ecke. Nur wächst dagegen in der wohlhabenden und sicheren westlichen Welt auf und hat scheinbar alles, was ihrer Verwandtschaft in Gaza fehlt. Doch fühlt sie sich vollkommen entwurzelt, ihre palästinensischen Verwandten väterlicherseits sind allesamt gestorben, ihre spanischen Verwandten mütterlicherseits kümmern sich nicht um sie. Sie wird von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben und stößt wegen ihrer muslimischen Religion auf große Ablehnung in einer Gesellschaft, in der der Großteil dem Christentum angehört. Als erwachsene Frau reist Nur schließlich nach Gaza, um sich um einen Patienten im Wachkoma zu kümmern. Dabei trifft sie auf ihre Familie väterlicherseits, die seit Generationen in einem Flüchtlingslager in Gaza lebt. „Jeden Abend, wenn Nur meine Schwester Rhet Shel ins Bett brachte, zog Teta Nazmiyya den Himmel zurecht, und Mama stickte die Sterne und den Mond darauf. Und am Morgen, wenn Rhet Shel erwachte, hängt sie die Sonne auf. So war es, als Nur zurückkam. Das waren die Frauen in meinem Leben, die Lieder meiner Seele. Die Männer, die sie liebten, waren alle auf die eine oder andere Art verloren, bis auf mich. Ich blieb, so lange ich konnte.“ S. 9 Der erste Teil des Buches handelt überwiegend von der Vertreibung der Palästinenser aus ihren Dörfern, dem Krieg zwischen den Israel und Palästina, und der Einlebung im Flüchtlingslager. Im zweiten Teil des Buches steht das arabische Familienleben im Vordergrund. „Ohne dass es den zänkischen Frauen bewusst gewesen wäre, schweißte Haja Nazmiyya sie zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen, die in schweren Zeiten füreinander einstand; etwa in dem Moment, als Haja Nazmiyya die Nachricht vom Ableben des Bruders bekam, oder auch später, als der Himmel einstürzte und der Tod auf ihre Dächer hinabregnete.“ S. 17 Wenn die arabische Familie kocht und reihenweise köstlich klingender Gerichte auftischt, wäre ich am liebsten dabei gewesen und hätte mit ihnen gegessen. Abulhawas Roman ist gekennzeichnet durch eine poetische Schreibweise, die die Tragik der Geschichte unterstreicht. „Wir waren in Gaza eingeschlossen. Von anderthalb Millionen Menschen gelangten jeden Tag höchstens fünf oder sechs nach Ägypten und wieder zurück. Das Elend ergoss sich auf die Straßen und gärte noch jahrelang in der heißen Sonne vor sich hin.“ S. 353 Der englische Originaltitel „The Blue Between Sky and Water“ trifft es sehr viel besser als die deutsche Übersetzung „Als die Sonne im Meer verschwand“. Denn dieses Blau zwischen Himmel und Wasser wird in dem Roman öfters thematisiert. Außerdem könnte ich mir auch gut vorstellen, dass dieser poetische Titel auch im deutschen Buchmarkt gut ankommen würde, zumal es sich um ein sehr emotionales und aufwühlendes Thema handelt. Im Gegensatz zu ihrem ersten Werk „Während die Welt schlief“, welches auch die israelische Perspektive auf den Nahost-Konflikt beleuchtete, ist „Als die Sonne im Meer verschwand“ rein aus palästinenischer Perspektive geschrieben und zudem vermutlich sehr autobiografisch, da die Autorin selbst Palästinenserin ist und in Flüchtlingslagern im Nahen Osten aufwuchs. „Teta Nazmiyya spürte, dass Palästina immer weiter in die Ferne rückte, während Israel immer näher kam. Sie besetzten die Hügel und bauten rein jüdische Siedlungen auf den fruchtbarsten Boden. Sie entwurzelten die eingeborenen Lieder und pflanzten Lügen in die Erde, die zu einer ganz neuen Geschichte heranwachsen sollten.“ S. 81 Während die Autorin in ihrem ersten Buch willkürlich die Erzählperspektiven wechselte, ist dieses Buch deutlich strukturierter. Die Sprache ist gewählter und driftet nicht ins Schwülstige, wie es bei „Während die Welt schlief“ stellenweise der Fall war. Das Buch ist durchaus interessant und seine Geschichte einzigartig in der Literaturwelt. Doch es fehlt der rote Faden, die Geschichte wirkt wie eine ungeordnete Erzählung von bestimmten Geschehnissen. Es ist schwer, sich all die arabischen Namen zu merken, vor allem da sich diese Namen durch Heirat, Geburten etc. ständig ändern. Ein detailliertes Personenverzeichnis wäre hier gut gewesen. Außerdem hat der Name „Nur“ den Erzählfluss sehr gestört. Besonders wenn der Name am Satzanfang stand, bin ich häufig über ihn gestolpert und musste den Satz noch einmal lesen. Im Deutschen wird das Wort „Nur“ eben nicht zuerst als ein Name wahrgenommen. Hier hätte man für die deutsche Übersetzung besser einen anderen Namen wählen sollen, beispielsweise den ebenfalls arabischen Namen „Noor“. Fazit: „Als die Sonne im Meer verschwand“ kommt zwar nicht als Abdulhawas erstes Werk „Während die Welt schlief“ heran, aber es ist trotzdem ein außergewöhnlicher Roman eingerahmt mit einem wunderschönen Schreibstil und einer interessanten Erzählperspektive mit einem Hauch von Mystik. Wer sich für den Nahostkonflikt interessiert, für die arabische Kultur oder das Leben in Krisengebieten und Flüchtlingslagern, wird bestimmt Gefallen an dem Buch finden.

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Dies nenn ich mal schwere Kost und es fällt mir schwer eine richtige Inhaltsangabe zu schreiben. Es beginnt in der Vergangenheit wo der Konflikt zwischen Palästina und Israelis noch nicht ausgebrochen ist. In dieser Vergangenheit leben beide Gruppen noch in Gebieten, wo heute kein Palästina mehr hin kann. Das Ganze geht über 3 Generationen und zeigt wie die Fronten sich immer mehr verhärten. Zwischendrin immer die Kinder, Frauen und Alten, die sich der Willkür der Israelis stellen müssen. Das alles ist in Briefform geschrieben, an einen Freund der aber noch unerkannt bleiben will. dabei wird hin und her gesprungen zwischen den Charakteren wie auch in die Vergangenheit und zurück. Da muss man dran bleiben um zu erkennen wer gerade wann, wo erzählt. Die Charaktere erleben zum Teil so furchtbare Sachen, dass ich manches Mal froh war dies nicht mit ansehen zu müssen. Das Lesen dieser Folterungen war schon hart an der Grenze. Vergewaltigungen, Quälereien und zwischendrin Bombenangriffe, waren schon echt grausam. Dabei war aber der Erzähl Stil sehr flüssig weg zu lesen und das Buch auch schnell zu Ende. Man hat viele Eindrücke durch diese Familie bekommen und nun einen kleinen Einblick in den Konflikt zwischen diesen beiden Religionsgruppen. Wenn man sich auf das Buch ganz einlässt und sich für das Thema interessiert, dem darf ich das Buch ans Herz legen, gerade weil es einen leichten Erzählstil hat, aber allein zur Unterhaltung ist es nichts.

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Eine bewegende Geschichte um die Familie Baraka, die in dem kleinen Dorf Beit Daras in Palästina lebt, bis dieses 1948 von israelischen Soldaten verwüstet und angezündet wird. Die Familie muss fliehen, wird zerrissen, nicht alle überleben diese Flucht ... Jedoch das Leben muss und wird irgendwie weiter gehen. Irgendwie. Doch das unbeschwerte Familienleben hat ein Ende gefunden. Während Nazmiyya in Gaza bleibt zieht es Mamduh ins ferne Amerika, wo auch seine Tochter Nur zur Welt kommt. Niemand kann seine Wurzeln verleugnen, ein jeder spürt im Inneren, wo er/sie wirklich hingehört, wo das Herz, die Familie ist. Auch Nur spürt es und macht sich auf, ihre Familie zu finden. Sie reist nach Gaza trotz aller politischer Widrigkeiten und nimmt uns Leser mit, gewährt uns einen Einblick in die Kultur und das Leben in Gaza. Susan Abulhawa widmet Ihre Aufmerksamkeit zum Großteil den Frauen aus Gaza und natürlich der dem Mädchen Nur, deren Erwachsenwerden wir mitverfolgen. Dennoch tritt der junge Khaled quasi als allwissender Erzähler auf. Eine faszinierende Taktik, da er direkt und indirekt erzählt. Seine direkte Ansprache an uns Leser erfolgt zu jedem Kapitelbeginn in kursiver Schrift, oftmals in einer sehr poetischen, schwärmerischen Sprache. Das Buch verlangt viel Aufmerksamkeit, möchte mit Ruhe und Bedacht gelesen werden. Dass man genau dies tut, dafür weiß die Autorin zu sorgen. Die springt in der Zeit hin und her, wechselt den Ort plötzlich und man muss kurz überlegen, innehalten und nachdenken, wo genau man sich gerade befindet. Das mag erst verstörend wirken aber letztlich sorgt es tatsächlich dafür, dass man sich sehr intensiv mit dem Gelesenen beschäftigt. Wer Probleme hat, sich die Namen bzw den Familienstammbaum zu behalten, der findet im Glossar eine kurze Aufstellung. Dies hätte ich mir persönlich sehr gerne an den Anfang des Buches gewünscht, denn es ist eine kleine Hilfestellung und wird so leider zu spät entdeckt. Das Glossar enthält zudem ein alphabetisch sortiertes Vokabular für das bessere Verständnis mach verwendeter Wörter und Ausrufe. Was die Aufmachung des Buches betrifft muss ich gestehen, dass mir das Original mehr zusagte. Der Originaltitel des Romans "The Blue Between Sky and Water" finde ich persönlich viel passender, treffender für den Inhalt und dementsprechend verhält es sich auch mit der Covergestaltung. Fazit: Susan Abulhawa erzielte mit ihrem Debütroman "Während die Welt schlief" große Erfolge. Ihren neuen Roman "Als die Sonne im Meer verschwand" widmet sie den Menschen in Gaza, erzählt auf sehr poetische Art von einer verstreuten Familie auf der Suche und Finden ihrer Heimat, ihren Wurzeln, nach Halt und Geborgenheit. Auf der Suche nach Frieden mit der nie endenden Hoffnung auf ein Ende des Krieges. Sehr berührend und nachdenklich stimmend. © Rezension: 2015, Alexandra Z. / BücherKaffee

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Die Palästinenserin Nazmiyyah lebte glücklich mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf, bis zu jenem Tag an dem Soldaten aus Israel angriffen und sie zur Flucht zwangen. Ihre Schwester und ihre Mutter ermordet, ihr Bruder verstümmelt und sie selbst von den Soldaten geschändet, versucht sie an der Seite ihre Mannes wieder ins Leben zurückzufinden. Dabei hilft ihr eine Vision ihrer kleinen Schwester, in der sie Nazmiyyah bittet eine Tochter zur Welt zu bringen um ihr einen bestimmten Namen zu geben. Gleichzeitig sucht ihr Bruder Mamdouh das große Glück in der Ferne und schafft es am Ende sogar nach Amerika auszuwandern. Jahre später reist seine Enkeltochter, die einiges in ihrem jungen Leben auszuhalten hatte, zurück in seine Heimat um dort den Jungen Khaled zu helfen, der schwer krank ist. Gleichzeitig ist sie auch auf der Suche nach der Familie ihres Großvaters und nach einem Ort an dem sie ihr Leben verbringen kann. Wird sie ihre Ziele erreichen? Das Cover zeigt eine Frau, die den Blick in den Himmel gerichtet hat. Vom Aussehen her ist das höchstwahrscheinlich Nur, die sich ihre ersten Eindrücke vom Heimatland ihres Großvater macht. Im Hintergrund ist eine Stadt zu sehen und auch das Meer, dass in diesem Buch eine große Bedeutung spielt. Die Schnörkeleien am oberen Rand geben dem Cover noch das gewisse Etwas und man riskiert in der Buchhandlung vielleicht auch einen zweiten Blick. Das Cover passt zu dem Buch und ist gut gewählt. Der deutsche Titel hat zwar einen gewissen Bezug zu dem Buch, aber nicht annähernd den, welcher der englische Titel “The blue between sky and water” hat. Warum man diesen nicht eins zu eins ins Deutsche übersetzt hat, gibt mir ein Rätsel auf, denn meiner Meinung nach, würde so ein kryptischer Titel auch für Interesse sorgen. Ebenso ist der Klappentext ein wenig irritierend, denn er impliziert, dass sich dieses Buch rein um Nur drehen würde, was allerdings nicht der Fall ist. Es erzählt die Geschichte der Familie Bakara, der Familie ihres Großvaters, und was diese in vier Generationen durchzustehen hatte. Nur ist zwar ein Teil davon, aber sie steht keinesfalls im Mittelpunkt der Geschichte, sondern ist ein Charakter von vielen dessen Geschichte erzählt wird. Einen wirklichen Protagonisten ausfindig zu machen ist relativ schwierig, aber für mich sind das Nazmiyyah und Nur. Nazmiyyah ist eine resolute Frau, die sich durchsetzte und das Herz auf der Zunge trägt, sich aber auch zu benehmen weiß und die Sitten und Gebräuche der Familie achtet und ehrt. Sie ist der Mittelpunkt der Familie Bakara, hält diese zusammen, schlichtet Streit und ist immer für sie da. Nazmiyyah hatte einiges in ihrem Leben zu ertragen, aber sie hat ihre Güte und ihre Lebensfreude niemals verloren und ist eine sympathische Person, über die man auch das ein oder andere Mal schmunzeln muss. Auch Nur hatte es in ihrem Leben nicht wirklich einfach. Nach Jahren der Liebe und des Glücks mit ihrem Großvater, steht sie nach seinem Tod ganz alleine da und wird von einer Familie zur anderen geschoben. Sie hat keine Heimat und keinen Ort an den sie zurückkehren könnte, was sie innerlich aushöhlt. Ihre Probleme stehen in einem gewaltigen Kontrast zu jenen der Menschen in Gaza, was in diesem Buch auch thematisiert wird. Das Buch gewährt einen guten Einblick in das Leben der Menschen in Gaza, was diese alles zu ertragen haben und wie sie trotzdem ihr Leben leben und glücklich sein können. Es handelt von starken Frauen, die ihren Weg gehen und Schicksalsschläge ertragen, und es werden Probleme der westlichen Welt angesprochen, welche diese Menschen nicht einmal im Ansatz kennen. Es regt zum Nachdenken an und die Einblicke in das Leben und die Kultur der Menschen in Gaza ist sehr authentisch geschrieben. Was ein bisschen gestört hat, ist der Name Nur. Natürlich ist es in Englisch kein Problem, aber in der deutschen Fassung, die ich gelesen habe, gerät man doch ein wenig aus dem Fluss, weil man “Nur” nicht mit einem Namen verbindet. Vor allem bei den Sätzen bei dem der Name am Anfang stand, bin ich öfter rausgekommen. Allerdings kann da niemanden die Schuld geben, denn die Autorin hat das sicherlich nicht bedacht und die Übersetzerin konnte nicht einfach den Namen ändern. Trotzdem wollte ich es erwähnen. Abgesehen von dem Namen ist der Stil leicht und flüssig zu lesen und deshalb hatte ich das Buch aus relativ schnell durch. Es gab zwar keine nennenswerten Höhe- bzw. Tiefpunkte, aber durch die Beschreibungen und den angenehmen Stil wurde es nie langweilig. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle, die gerne Beschreibungen eines anderes Landes bzw. einer anderen Kultur mögen, welche in eine Geschichte über die Suche nach dem Glück des Lebens verwoben ist und 4 von 5 Punkten.

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