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Rezensionen zu
Glück und Glas

Lilli Beck

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Meine Meinung und Zusammenfassung zum Buch und der Autorin. Ich konnte so richtig Abtauchen in diese Geschichte, beschreibt sie doch gerade meine Generation. Ich bin Jahrgang 1952 und ich konnte mich an vieles erinnern und vergessenes kam wieder an die Oberfläche. Es hat mir Große Freude bereitet das Buch zu Lesen und in die Welt von Hannelore und Marion abzutauchen. Sehr schön hat sie das Leben dieser zwei Frauen beschrieben. So unterschiedlich auch ihre Herkunft waren die eine Fabrikkantentochter , die andere Arbeiterkind, so waren sie auch schon als Kinder vom Wesen her sehr unterschiedlich, die eine Still und Vernünftig, die andere Wild und Widerspenstig, aber beide wurden vom Ehrgeiz getrieben die eine wollte Jura Studieren, die andere wollte nach ganz oben Fotomodell werden um ihrer Armut zu entfliehen. Aber an ihrem gemeinsamen 22. Geburtstag , zerbricht diese innige und Geschwisterliche Liebe und Freundschaft. Aber doch kreuzen sich immer wieder ihre Wege. Auch lässt sie in verschiedenen Handlungssträngen uns eintauchen in das Leben der Kommunen die an der Tagesordnung sind, ob kalter Krieg, Studentenkrawalle,Anti Babypille, Demos gegen den Atom usw. Ein Land im Aufbruch in eine neue Ära, Altes wird auf den Kopf gestellt. Eine wilde Zeit damal und mitten drin Hannelore und Marion. Der Erzählstil ist Packend , Klar und sehr Kraftvoll. Eine Geschichte die einem sehr neugierig mach und mitreißt, Alte Erinnerungen Weckt. Sehr schön hat sie alles aus den verschiedenen Perspektiven und Ansichten der Protagonisten erzählt. Sie wirken sehr real und Plastisch , man konnte sich sehr gut in die einzelnen Charaktere, ihre Gedanken, Gefühle und Emotionen hinein versetzen. Einige waren einem sehr Symphatisch man gewann sie Lieb , andere hingegen erschienen einem als Fieslinge und Betrüger, wenn man hinter ihre wahre Fassade blickte. Ein sehr gutes und gelungenes Buch , man kann es nur weiter empfehlen. " Facettenreich, Stark und sehr Packend . Zwei Frauen auf ihrem Weg zur Selbstverwirklichung "

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07. Mai 1945, in einer Frauenklinik in München kommen zwei Mädchen zur Welt. Marion, Tochter einer mittellosen Frau, deren Vater in Kriegsgefangenschaft geriet und Lore, Tochter eines großen Schuhfabrikanten. Trotz ihrer so unterschiedlicher Herkunft wachsen die beiden Mädchen gemeinsam auf und sind beste Freundinnen, es scheint, als könnte sich niemand zwischen ihnen stellen, selbst als sie in der Mittelstufe zumindest schulisch getrennt werden, sind sie in jeder freien Minute zusammen. Doch dann beginnt Lore ein Jurastudium und Marion gerät immer wieder auf Abwegen, auch wenn sie ein erfolgreiches Model ist, hat sie nicht immer Glück. Gerade die Liebe meint es nicht gut mit der jungen Frau und sie gerät auch dadurch immer wieder in Schwierigkeiten. Meist ist Lore für sie da, doch dann geschieht etwas, was die Freundinnen für lange Zeit entzweit. Heute feiern die Beiden ihren siebzigsten Geburtstag und Marion, genannt Moon, wartet auf Lore. Finden die Freundinnen nach all den Jahren wieder zueinander? Meine Meinung: Ich muss ja zugeben, dass ich anhand des Klappentextes noch so gar nicht einschätzen konnte, was hier auf mich zukam und im nachhinein kann ich sagen: es war einfach großartig. Schon mit dem Einstieg konnte mich Lilli Beck in kürzester Zeit an ihre Geschichte fesseln und so blieb es auch über die gesamte Zeit. Das Buch habe ich an einem Tag komplett durchgelesen und war in einer anderen Zeit, gemeinsam mit den Protagonistinnen Moon und Lore. Der Schreibstil ist lebendig und leicht verständlich, dadurch wird das Buch zu einem Pageturner, dessen Seiten nur so vorüberflogen. Aber dabei hat die Autorin auch ganz viel Gefühl für ihre Charaktere, man spürt ihre Verbundenheit mit den Personen regelrecht durch die Seiten und es ist, als würde ich einen schwarz-weiß Film sehen, der immer moderner und farbiger wird. Was hier wirklich richtig gut umgesetzt wurde, ist das immer wieder Einfangen der Zeiten. Lilli Beck verknüpft ihre Geschichte mit kleinen Einstreuungen des damaligen Zeitgeschehens, wie z. B. durch Zeitungsmeldungen oder Erwähnungen der Personen, z. B. James Dean im Kino. Dadurch wird die Geschichte natürlich und glaubhaft und man hat hier das Gefühl, gemeinsam mit Marion, Moon, alles zu erleben. Erzählt wird das Geschehen von einem Erzähler in der dritten Person, allerdings aus der Sicht Marions. Erst nach einem gewissen Zeitraum bemerkt der Leser, dass die ältere Marion von ihrem Leben erzählt, denn auf einmal ist man gemeinsam mit ihr im Jahre 2015 und wartet mit ihr in einer Wohnung auf Lore. Während des Wartens hat man genügend Zeit, mit Marion gemeinsam an vergangene Tage zu denken und mitzuerleben, was ihr alles widerfahren ist. Kurze Zeiteinblendungen zu Beginn der Kapitel zeigen dem Leser, in welcher Zeit man sich gerade befindet und so begleitet man die beiden Frauen, allerdings hauptsächlich Marion, durch ein gesamtes Leben. Marion ist ein unglaublicher Charakter, der in mir die unterschiedlichsten Gefühle hervorgerufen hat. Mal hab ich mit ihr mitgefiebert, mal mich mit ihr geängstigt und es gab auch Momente, in denen ich sie einfach nicht mochte. Sie ist ein wirklich lebendiger Charakter, absolut authentisch und einfach immer sie selbst. Sie lässt sich nicht verbiegen und sie wächst immer mehr und selbst in Momenten, in denen es scheinbar keinen Ausweg gibt, ist sie doch authentisch. Es ist, als würde ich diesen Charakter als Person kennen und das durch und durch. Lore lernt man hier mehr oder weniger durch Marion kennen und man spürt hier deutlich die Unterschiede zwischen den beiden Frauen. Während für Lore das Leben läuft, muss Marion oft kämpfen, allerdings ist sie nie verbittert und genau das mag ich an ihr. Aufstehen, Krone richten, weitermachen, das beschreibt Marion - Moon perfekt. Mein Fazit: Ein wunderbares, lebendiges Buch über das Leben, über ein Leben, über Freundschaft, Liebe, Erfolg und am Boden liegen und doch wieder aufstehen. Man spürt die Liebe der Autorin zu ihren Charakteren und man ist mitten im Geschehen. Mit viel Gefühl erzählt Lilli Beck von zwei Freundinnen und deren gemeinsamen Leben, aber auch von deren getrennten Wegen. Die Zeiten werden lebendig und liefen wie ein Film vor mir ab. Danke Lilli Beck für diese wundervolle Geschichte!

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07. Mai 1945, in einer Frauenklinik in München kommen zwei Mädchen zur Welt. Marion, Tochter einer mittellosen Frau, deren Vater in Kriegsgefangenschaft geriet und Lore, Tochter eines großen Schuhfabrikanten. Trotz ihrer so unterschiedlicher Herkunft wachsen die beiden Mädchen gemeinsam auf und sind beste Freundinnen, es scheint, als könnte sich niemand zwischen ihnen stellen, selbst als sie in der Mittelstufe zumindest schulisch getrennt werden, sind sie in jeder freien Minute zusammen. Doch dann beginnt Lore ein Jurastudium und Marion gerät immer wieder auf Abwegen, auch wenn sie ein erfolgreiches Model ist, hat sie nicht immer Glück. Gerade die Liebe meint es nicht gut mit der jungen Frau und sie gerät auch dadurch immer wieder in Schwierigkeiten. Meist ist Lore für sie da, doch dann geschieht etwas, was die Freundinnen für lange Zeit entzweit. Heute feiern die Beiden ihren siebzigsten Geburtstag und Marion, genannt Moon, wartet auf Lore. Finden die Freundinnen nach all den Jahren wieder zueinander? Meine Meinung: Ich muss ja zugeben, dass ich anhand des Klappentextes noch so gar nicht einschätzen konnte, was hier auf mich zukam und im nachhinein kann ich sagen: es war einfach großartig. Schon mit dem Einstieg konnte mich Lilli Beck in kürzester Zeit an ihre Geschichte fesseln und so blieb es auch über die gesamte Zeit. Das Buch habe ich an einem Tag komplett durchgelesen und war in einer anderen Zeit, gemeinsam mit den Protagonistinnen Moon und Lore. Der Schreibstil ist lebendig und leicht verständlich, dadurch wird das Buch zu einem Pageturner, dessen Seiten nur so vorüberflogen. Aber dabei hat die Autorin auch ganz viel Gefühl für ihre Charaktere, man spürt ihre Verbundenheit mit den Personen regelrecht durch die Seiten und es ist, als würde ich einen schwarz-weiß Film sehen, der immer moderner und farbiger wird. Was hier wirklich richtig gut umgesetzt wurde, ist das immer wieder Einfangen der Zeiten. Lilli Beck verknüpft ihre Geschichte mit kleinen Einstreuungen des damaligen Zeitgeschehens, wie z. B. durch Zeitungsmeldungen oder Erwähnungen der Personen, z. B. James Dean im Kino. Dadurch wird die Geschichte natürlich und glaubhaft und man hat hier das Gefühl, gemeinsam mit Marion, Moon, alles zu erleben. Erzählt wird das Geschehen von einem Erzähler in der dritten Person, allerdings aus der Sicht Marions. Erst nach einem gewissen Zeitraum bemerkt der Leser, dass die ältere Marion von ihrem Leben erzählt, denn auf einmal ist man gemeinsam mit ihr im Jahre 2015 und wartet mit ihr in einer Wohnung auf Lore. Während des Wartens hat man genügend Zeit, mit Marion gemeinsam an vergangene Tage zu denken und mitzuerleben, was ihr alles widerfahren ist. Kurze Zeiteinblendungen zu Beginn der Kapitel zeigen dem Leser, in welcher Zeit man sich gerade befindet und so begleitet man die beiden Frauen, allerdings hauptsächlich Marion, durch ein gesamtes Leben. Marion ist ein unglaublicher Charakter, der in mir die unterschiedlichsten Gefühle hervorgerufen hat. Mal hab ich mit ihr mitgefiebert, mal mich mit ihr geängstigt und es gab auch Momente, in denen ich sie einfach nicht mochte. Sie ist ein wirklich lebendiger Charakter, absolut authentisch und einfach immer sie selbst. Sie lässt sich nicht verbiegen und sie wächst immer mehr und selbst in Momenten, in denen es scheinbar keinen Ausweg gibt, ist sie doch authentisch. Es ist, als würde ich diesen Charakter als Person kennen und das durch und durch. Lore lernt man hier mehr oder weniger durch Marion kennen und man spürt hier deutlich die Unterschiede zwischen den beiden Frauen. Während für Lore das Leben läuft, muss Marion oft kämpfen, allerdings ist sie nie verbittert und genau das mag ich an ihr. Aufstehen, Krone richten, weitermachen, das beschreibt Marion - Moon perfekt. Mein Fazit: Ein wunderbares, lebendiges Buch über das Leben, über ein Leben, über Freundschaft, Liebe, Erfolg und am Boden liegen und doch wieder aufstehen. Man spürt die Liebe der Autorin zu ihren Charakteren und man ist mitten im Geschehen. Mit viel Gefühl erzählt Lilli Beck von zwei Freundinnen und deren gemeinsamen Leben, aber auch von deren getrennten Wegen. Die Zeiten werden lebendig und liefen wie ein Film vor mir ab. Danke Lilli Beck für diese wundervolle Geschichte!

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Handlung: Marion und Hannelore werden in der gleichen Klinik am gleichen Tag geboren. Marions Mutter wird später im Krieg ausgebombt und die beiden flüchten zu Hannelores Eltern. Die beiden wachsen zusammen auf, doch entwickeln sich so unterschiedlich, wie es extremer nicht mehr geht, dadurch verlieren sie sich irgendwann aus den Augen. Später gibt es ein Wiedersehen, doch es ist fraglich, ob man die Lücke füllen kann, die zwischen den Frauen entstanden ist. Die Handlung erscheint trotz der Ereignisse auf den ersten Blick eher leicht und unterhaltsam zu sein, doch die Tiefe der Geschichte kommt auf eine leise Art und Weise daher, was ich sehr angenehm empfand. Ich konnte mich gut fallen lassen und doch waren die Ereignisse spannend, denn gerade bei Marion habe ich die Dinge fast hautnah miterlebt. Das hat mich wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurück geholt und mir deutlich gemacht, wie gut ich es doch eigentlich in meinem Leben habe. Figuren: Marion nennt sich später Moon. Mal ist sie wohlhabend und mal nicht, mit jeder Situation kann sie scheinbar gut umgehen. Leider macht sie sich das Leben selbst schwer, weil sie sich immer mit den "falschen" Männern einlässt. Hannelore, Lore genannt, ist eher zielstrebig und weiß, dass sie studieren und Karriere machen will. Dieser Gegensatz der beiden ist das Salz in der Geschichtesuppe. Beide Mädels, später Frauen mochte ich gerne, nur hätte ich Moon des Öfteren gerne mal geschüttelt und zur Vernunft gebracht. Schreibstil: Der Schreibstil ist wie die Geschichte eher ruhig, aber sehr tiefgehend, was dem Leser die jeweiligen Ereignisse sehr nahe bringt. Auch die geschichtlichen Hintergründe spielen eine Rolle, was mir persönlich sehr zugesagt hat, weil ich mich für diese Zeit sehr interessiere. Fazit: Eine wirklich großartige Geschichte über die Freundschaft. Was mich hier leider gestört hat , war die Vorhersehbarkeit durch den Klappentext, deswegen gebe ich keine 5 Sterne. Trotzdem mochte ich den Roman gerne und kann ihn auch ruhigen Gewissens weiter empfehlen, wenn man sich als Leser für diese Zeit und das Setting interessiert.

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„Glück und Glas, wie leicht bricht das?“ Der auf diesem Sprichwort basierende Buchtitel hätte nicht treffender gewählt sein können. Denn die ungleichen Freundinnen Marion und Hannelore werden beide am 7. Mai 1945 in Deutschland geboren, durchleben entbehrungsreiche Nachkriegsjahre, Studentenunruhen, erste Emanzipationsschritte, Aufstieg und Fall, Lieben und Entlieben. Eine wunderbare Frauenfreundschaft und eine nostalgische Zeitreise durch Deutschland. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein: Hannelore stammt aus einer wohlhabenden Schuhfabrikantenfamilie, Marions Mutter muss sich hochschwanger – durch Bombardements obdachlos geworden und mit einem Ehemann in Kriegsgefangenschaft – allein durchschlagen. Im Krankenhaus treffen die beiden Mütter aufeinander. Marions Mutter wird von Hannelores Familie aufgenommen und als Haushaltshilfe engagiert, die beiden Mädchen können die ersten Lebensjahre gemeinsam unbeschwert miteinander aufwachsen. Bis Marions kriegstraumatisierter Vater nach Hause kommt. Nun folgt eine entbehrungsreiche Kindheit zwischen Notunterkünften und Ein-Zimmer-Wohnungen, oftmals Hunger und Kälte ausgesetzt. Marion schwört sich, reich zu werden, damit sie niemals mehr in solche Notlagen gerät. Während Lore Abitur macht und studiert, erhält die bildungsferne Marion, die sich als Friseurlehrling und Bardame durchschlägt, ihre Chance auf Reichtum als Fotomodell. Mit ihren flammend roten Haaren und ihrem tollen Aussehen steht ihr eine internationale Modelkarriere offen. So gabeln sich die Lebensläufe der Freundinnen immer weiter: Lore wird politisch aktiv, möchte Juristin werden, verlobt sich, wählt den bürgerlichen Weg. Marion nennt sich nun Moon, tingelt für Fotoshootings um die Welt, lebt in wilder Ehe und in einer Kommune. Sie beschreitet den abenteuerlichen Weg. Dennoch reißt der Kontakt nie ab. Erst ein Mann stellt ihre Freundschaft auf eine harte Probe. Die Geschichte wirkt mitten aus dem Leben gegriffen. Kein Wunder, kann die Autorin Lili Beck doch selbst auf Erfahrungen als Fotomodell und Kommunenbewohnerin zurückblicken. Sie zierte schon Cover von Brigitte und räkelte sich auf Pirelli-Kühlerhauben. Auf ihrer Zeitreise schafft sie eindrückliche Szenen: die Not der Nachkriegsjahre, zwischen Kartoffelschalensuppe und Samstagsbad im Gemeinschaftskeller, die Studentenproteste in Schwabing und die gesellschaftlichen Umbrüche zwischen Rolling Stones, Bhagwan und Anti-Babypille. Beide Frauen erleben schwere Schicksalsschläge, doch sie blicken stets nach vorne und beißen sich weiter durchs Leben. Oder um den im Buch verwendeten Kierkegaard-Ausspruch zu zitieren: „Leben lässt sich nur rückwärts betrachtet verstehen, muss aber vorwärts gelebt werden.“ Fazit: Glück und Glas mögen brechen, echte (Frauen-) Freundschaft nicht! Eine schöne Zeitreise, ideal auch zum Verschenken an die beste Freundin. Zudem empfehlenswert für die jüngere Generation, die oft allzu selbstverständlich die Pfade beschreitet, welche mutige Frauen (und Männer) zuvor mühsam ebnen mussten.

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Leben lässt sich nur rückwärts betrachtet verstehen, muss aber vorwärts gelebt werden Søren Kierkegaard Es war der 7. Mai 1945 und endlich das Ende des Zweiten Weltkriegs. Die junge Frau Elsa,. die als "Hochschwangere" in der Frauenklinik in München in der Maistraße untergekommen war, war in dieser untergekommen. Sie arbeitete in der Großküche und als Gegenleistung hatte sie sich verpflichtet, vor Schülerinnen und Studenten im Hörsaal ihr Kind zur Welt zu bringen. Sozusagen als Schauobjekt. Erst im letzten Oktober war ihr Mann zurück an die Ostfront. Sie hatte so viel verloren und um das Kind nicht in den Trümmern zur Welt zu bringen, hatte sie diesen Schritt gewagt. Als sie merkt, dass die Geburt in Gang setzt flüchtet sie aus der Küche. In einem Privatzimmer findet sie Unterschlupf und Hilfe von Hilde Lemberg. Diese wurde ihre Lebensretterin. Hilde bekam am gleichen Tag ihr Kind, Hannelore. Später geht Elsa mit Marion zu den Lembergs und kann dort bleiben. Sie macht sich überall nützlich. Die beiden Mädchen wachsen zusammen auf. Sie sind unzertrennlich. Doch es kommt der Zeitpunkt, da sich ihre Wege trennen. Sehr beeindruckend die Schilderungen der damaligen Lebensumstände, sowohl die Nachkriegszeit als auch die Entwicklung der beiden jungen Frauen. Im Vordergrund steht Marion, die sich im weiteren Leben Moon nennt. Beeindruckend und in allem vorstellbar ihr Werdegang. Beide Frauen treffen sich zu ihrem 70. Geburtstag in Monikas Wohnung. Als Kind der 50er Jahre war es eine ganz besondere Lesereise, die ich mit "Glück und Glas" unternommen habe. Die damalige Stellung der Frau in der Gesellschaft, es hat sich viel getan, aber dennoch nicht genug. Was kann eine Freundschaft aushalten? Übersteht die innige Verbindung von Marion und Hannelore die Stürme des Lebens? Die Autorin Lilli Beck überzeugt durch einen klaren Schreibstil und ihrem Gespür dafür, Szenen emotinal sehr gut auf den Leser zu übertragen. "Glück und Glas" - eine Zeitreise ins letzte Jahrhundert, über die Liebe, Verlust, Ängste und Hoffnung, der Bedeutung, was Freundschaft heißt. Es berührt, erinnert, meine Leseempfehlung! Für mich ein weiteres Lesehighlight in diesem Jahr!

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Die beiden Mädchen Hannelore und Marion werden am selben Tag im Jahr 1945 in der Münchner Frauenklinik geboren. Während Hannelore aus einer wohlhabenden Industriellenfamilie stammt, die ihr Geld seit Generationen mit einer eigenen Schuhfabrik verdient, kommt Marion aus ärmlichen Verhältnissen. Marions Mutter ist mittellos und zu ihrem Vater, der zunächst in Kriegsgefangenschaft ausharrt, hat das Arbeiterkind ein liebloses und distanziertes Verhältnis. Durch einen glücklichen Zufall findet Marions Mutter bei Hannelores Familie Arbeit als Haushaltshilfe und so wachsen „Lore“ und „Moon“, wie sich die beiden Mädchen nennen, wie Schwestern auf und werden zu unzertrennlichen Freundinnen. Den Mädchen sind finanzielle und soziale Unterschiede völlig gleichgültig, denn sie spüren eine tiefe Verbundenheit und von Hannelores Eltern wird Marion ebenfalls liebevoll unterstützt. Doch bald trennen sich die Wege der beiden! Während die bildhübsche Moon, die mit ihren feuerroten Locken alle Blicke auf sich zieht, von einer Karriere als erfolgreiche Modeschöpferin träumt und die Welt erobern möchte, entscheidet sich die bodenständige Lore Anwältin zu werden. Welche Pläne das Leben für die Mädchen schlussendlich bereithält, dass kann der Leser auf rund 500 Seiten gespannt mitverfolgen. Wir begleiten die beiden auf ihrem Lebensweg und sind Zeuge vieler Höhen und Tiefen. Wir lesen über Schicksalsschläge, Liebschaften, gemeinsame Erinnerungen, aber auch über Zeiten in denen Funkstille zwischen den Freundinnen herrscht.Von der schwierigen Nachkriegszeit über die wilden Siebziger bis ins Jahr 2015, unternehmen wir eine interessante Zeitreise durch die deutsche Geschichte. Die Autorin hat in ihrem Roman einige Aspekte aus ihrem eigenen Leben einfließen lassen und so ist es ihr besonders gut gelungen bildhafte Szenen entstehen zu lassen und die verschiedenen Stimmungen der unterschiedlichen Jahrzehnte gekonnt einzufangen.Wir bekommen Einblicke in die Lebensart der jeweiligen Dekade und können Entwicklungen und Neuerungen miterleben. Die Rolle der Frau, die Wohn- und Arbeitssituation, Farbfernsehen, Aids und die Erfindung der Anti-Baby-Pille, sind nur einige Themen die in „Glück und Glas“ aufgegriffen werden. Auch die Modetrends der verschiedenen Jahrzehnte werden anschaulich beschrieben. Hannelore und Marion sind mir sofort ans Herz gewachsen und auch die Nebencharaktere wurden äußerst authentisch gezeichnet und waren verantwortlich für viele schicksalshafte Entscheidungen der beiden Mädchen. Der Roman konnte mich von Beginn an fesseln, denn ich wollte unbedingt wissen für welchen Lebensweg sich Lore und Moon entscheiden werden und ob es zu einem Bruch der Freundschaft kommen wird. Ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt, denn neben der berührenden Schilderung dieser besonderen Verbindung, konnte mich das Buch mit gelebter Geschichte und einem Streifzug durch die Vergangenheit äußerst gut unterhalten. Lediglich das Ende des Buches konnte mich leider nicht ganz überzeugen, doch an dieser Stelle sei natürlich nicht zu viel verraten.

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Das Cover des Buches ist zeitgemäß, schlicht und dennoch ansprechend. Die zwei Mädchen sollen die Freundinnen im Buch darstellen und wie es zu der Zeit aussah. Deswegen ist das Foto schwarz-weiß und diese weiße große Blase mit dem Titel passt gut dazu. In diesem Buch geht es um Marion und Hannelore, welche beide am gleichen Tag - am 7. Mai 1945 - im gleiches Geburtshaus geboren werden. Es ist ein oder zwei Tage her, dass erzählt wurde, dass endgültig Frieden herrscht. Die Geschichte spielt in München. Dort wachsen die Mädchen auch auf. Die meiste Zeit begleiten wir Marion auf ihrem Weg. Sie ist ein armes Mädchen. Ihre Mutter arbeitet für Hannelores Mutter, da sie sonst mit ihrer Tochter auf der Straße leben müsste. Sie sind froh, wenn sie etwas zu Essen bekommen, haben kein Geld und weder Hab noch Gut. Marions Vater ist lange ein Kriegsgefangener in einem anderen Land und wird erst Jahre später frei gelassen. Hannelore ist ein verwöhntes Mädchen. Ihre Eltern haben viel Geld, ein großes Haus und immer ausreichend Essen und Kleidung. Doch obwohl sie nicht unterschiedlicher sein könnten, wachsen sie wie Schwestern auf und sind beste Freundinnen. Als sie größter werden, spalten sich ihre Leben immer weiter voneinander ab, doch sie verlieren nie den Kontakt. Doch irgendwann spalten sie sich ganz voneinander an, da einige unschöne Dinge geschehen. Was genau, müsst ihr selbst lesen. Das Buch beginnt mit Marions Mutter, die sich im Geburtshaus befindet. Sie beschreibt genau ihre ganze Situation, es ist sehr bewegend. Als sie mit Baby entlassen wird, bekommt man einen Einblick in die Umgebung, durch die Mutter und Tochter laufen. Überall Schutt und Asche. Zwischendrin viele Bombenlöcher und noch mehr Menschen ohne Dach über dem Kopf. Wie es beschrieben wird, merkt man, dass es wahr ist. Da ist diese Traurigkeit und das wahre Erlebnis in den Worten, anders kann ich es nicht beschreiben. Durch diese vielen negativen Erlebnisse und Gedanken, die sich Seite um Seite schlängeln, kam ich anfangs sehr schlecht durch das Buch. Das Buch ist gestaffelt aufgebaut. Manchmal sind nur Tage zwischen den Kapiteln, später Monate und am Ende Jahre. Außerdem erzählt uns Marion - später Moon genannt- von Anfang an ihre Geschichte. Man springt immer wieder zu ihr in die Gegenwart. Sie schwelgt in Gedanken und findet einige Erinnerungen. Es hat Spaß gemacht, die Entwicklung zweier Mädchen über die Jahre zu begleiten und den Aufbau der Welt zu verfolgen. Auch über viele Jahre hinweg, denn wir begleiten sie von Geburtstag bis zum 70. Geburtstag. Die Gedanken ändern sich, ihre Denkweise und ihre Sicht auf die Welt und deren Bewohner. Sie erleben Schicksalsschläge, die wahre Liebe, Freundschaft, Trauer und vieles mehr. Es quillt über vor Emotionen. Sehr gelungen wie ich finde. Aus diesen Gründen habe ich einen halben Stern abgezogen und bin bei 4,5 Sternen. Leider bin ich zu schwer rein gekommen. Es ist aber auch ein sehr emotionaler Anfang. Wahrscheinlich einfach zu viel auf einmal.

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