Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Der Schwarze Schwan

Nassim Nicholas Taleb

(2)
(2)
(0)
(1)
(0)
€ 30,00 [D] inkl. MwSt. | € 30,90 [A] | CHF 40,90* (* empf. VK-Preis)

Die heutige Buchvorstellung dreht sich um den Titel Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse von Nassim Nicholas Taleb. Für mich nach Narren des Zufalls das zweite Buch des Autors. Unvorhersehbarkeit Ereignisse, die niemand vorhersehen kann und für die dementsprechend auch keinerlei Vorkehrungen getroffen werden können. Darunter fallen sowohl Terroranschläge als auch Börsencrashs. Am einfachen Beispiel der Entdeckung schwarz gefiederter Schwäne im 17. Jahrhundert findet das Buch seinen Einstieg. Vor der Entdeckung Australiens und der dort lebenden schwarzen Schwäne hätte niemand deren Existenz für möglich gehalten. Eine der vielen Textpassagen aus dem Buch, die mich zum Schmunzeln brachte, möchte ich hier mit euch teilen: Mir fiel auf, dass sehr intelligente und gut informierte Personen den Taxifahrern bei ihren Vorhersagen nichts voraushatten, dass es aber einen ganz wichtigen Unterschied gab: Die Taxifahrer glaubten nicht, sie würden so viel verstehen wie gelehrte Leute – sie waren ja wirklich keine Experten, und das wussten sie. Niemand wusste irgendetwas, doch die Denkelite glaubte, sie wüsste mehr als die anderen, eben weil sie die Denkelite war – wenn man zur Elite gehört, weiß man ja automatisch mehr als diejenigen, die nicht zur Elite gehören. Der Schwarze Schwan, Nassim Nicolas Taleb, 2018, S. 54 Auch bei diesem Werk muss man sich erst einmal an den Schreibstil oder mehr die Ausdrucksweise des Autors gewöhnen. Teilweise würde ich die beschriebenen Gedankengänge als abschweifend bezeichnen. So fehlte mir stellenweise ein roter Faden zwischen der erfolgreichen, aber fiktiven, Autorin und den persönlichen Erlebnissen Erfahrungen, gemischt mit dem Taxifahrer. Das Buch bewerte ich mit AA+. Im Buch fehlt mir, wie auch im vorherigen Werk des Autors, stellenweise der rote Faden, sodass die Erzählungen etwas Durcheinander wirken. Insgesamt ist es aber definitiv lesenswert für Menschen, die mehr über die psychologischen Effekte und die Denkmuster im Zusammenhang mit der Börse wissen möchten. Das Buch kann den eigenen Horizont enorm erweitern, sofern man sich darauf einlässt. Es regt zum Nachdenken und Hinterfragen an, manchmal auch zum Kopfschütteln. Weitere Buchvorstellungen sind in der Kategorie Bücher zu finden. https://aktiengram.de/der-schwarze-schwan-buchvorstellung/

Lesen Sie weiter

In frommen Zeiten und Jahrhunderten war es eine Art tiefer Leitspruch, das gesagt wurde: „Der Mensch denkt und Gott lenkt“. Ein Spruch, in dem die grundlegende Erfahrung des Menschen zum Ausdruck kam, dass eine noch so gute Planung, ein noch so gutes Einbeziehen aller denkbaren und bekannten Faktoren und eine noch so gute Präparation auf „die Zukunft“ immer wieder eben nicht zum „gewünschten“ und „berechneten“ Ergebnis geführt hat, sondern nicht selten die menschliche Planung durch das Eintreten „unwahrscheinlicher“ Ereignisse sich plötzlich in völlig andere als gedachte und geplante Richtungen hinbewegt hat. Erfahrungen, die nicht nur zu jenen frommen Zeiten zeigten und zeigen, dass das Leben letztendlich nicht „kontrollierbar“ ist. Nassim Nicholas Taleb hat dies erlebt. In der Welt der Zahlen, in der eigentlich logischen, kühlen und scheinbar doch leichter als im zwischenmenschlichen Bereich berechenbaren Welt der Finanzmathematik. Und hat seine Erfahrungen in einer Trilogie von Büchern zusammengefasst, von denen „der schwarze Schwan“ das mittlere Werk bildet. Im Blick auf das Wissen um und das Rechnen mit „“unwahrscheinlichen Ereignissen“ setzt Taleb zwei verschiedene mögliche Herangehensweisen zunächst grundsätzlich in den Raum des Buches. Zum einen kann man versuchen, die Welt besser zu verstehen, die es erlauben würde, Vorhersagen präziser zu formulieren um dadurch ein Mehr an (zumindest gefühlter) Kontrolle zu erwerben. Sozusagen einfach das Wissen um die zugrunde liegenden Fakten von Ereignissen in einem in sich folgerichtigen Ursache-Wirkungs-System zu erweitern. Oder man kann versuchen, dafür zu sorgen, dass man keinen Schaden durch Dinge erleidet, die man nicht versteht und die man trotz größten Bemühens nicht mit „einberechnen“ konnte, weil es eben nicht selten „anders kommt, als man denkt“. Taleb selbst setzt diesen zweiten Weg als den erfolgsversprechend und konzentriert seine Ausführungen für den Leser „weg“ von der Konzentration dessen, „was da passiert“ hin zu einer Konzentration darauf, wie man selbst damit „umgeht, was da passiert“ (ein Denken, dass er in „Antifragilität“, dem nachfolgenden Band auf „Der schwarze Schwan“ noch intensiver und praktischer ausführt). „Wenn man keine Vorhersagen machen kann, ist es besser, von zufälligen Ereignissen zu profitieren und den Zufall als Treibstoff für Verbesserungen zu nutzen“. Das dem so ist, mit der letztlichen Unkontrollierbarkeit nicht nur finanzmathematischer Berechnungen und Prognosen, nicht nur mit Wirtschaftsprognosen im allgemeineren Sinne, sondern auch mit dem „Leben an sich“, das führt Taleb in diesem Buch breit und überzeugend argumentiert, immer auch anhand vielfacher praktischer Beispiele auf und zeigt damit auf, wie sehr die Menschheit immer schon fast zwanghaft unter dem Druck sich bewegte, die „Kontrolle“ gerade über die Zukunft, über das Risiko, über die Unwägbarkeiten des (Geschäfts-) Lebens zu erlangen. Und wie wenig das letztendlich wirklich gelungen ist und das Leben „gesichert“ hat, Und er verweist auf jene Strömungen und Möglichkeiten, dies eben „fahren zu lassen“ und sich mehr in Richtung einer persönlichen „Resilienz“ zu bewegen, um mit „unwahrscheinlichen Ereignissen“ einen positiven, konstruktiven Umgang zu finden. Um eben nicht vorher in seinen Verhaltensweisen festgelegt zu sein und durch eine Störung der eigenen Berechnungen so ins Schwimmen zu geraten, dass man den Kopf verliert und für sich zumindest Schaden anrichtet. Sehr pointiert und auch polarisierend legt Taleb seine Erkenntnisse auch Teils polemisch vor. Das mag dem ein oder anderen gefallen und dem ein oder der anderen im Stil nicht zusagen, aber .die Quintessenz seiner Überlegungen zur nicht funktionierenden Quadratur des Kreises, als bekannten Fakten die (unbekannte) Zukunft abzuleiten stimmen doch sehr nachdenklich und greifen feste Grundüberzeugungen der Planbarkeit der Ereignisse grundlegend an. Und, vor allem, die Geschichte der letzten Jahre hat Taleb durchaus Recht gegeben, schaut man allein nur auf die wirtschaftlichen Krisen der Welt, auf politische, terroristische Entwicklungen und die mangelnde Vorbereitung der Entscheidungsträger auf diese Krisen. Eine mangelnde Vorbereitung, die laut Taleb nicht an den Personen liegt, sondern im System selbst verankert ist. Wobei die „schwarzen Schwäne“ gar nicht unbedingt einmal mehr so unglaublich selten sind, wie es lange Jahrhunderte den Anschein hatte. Eine sehr interessante Lektüre.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.