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Rezensionen zu
HERKUNFT

Saša Stanišić

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Buchrezension Herkunft

Von: Linus aus Schweiz

31.03.2023

Das Buch"Herkunft" von Sasa Stanisic ist ein autobiographisches Werk, das die Geschichte des Autors erzählt, der als Kind aus Bosnien nach Deutschland kam. Das Buch ist eine Mischung aus Erinnerungen und Reflexionen, die sich mit Themen wie Identität, Heimat und Sprache auseinandersetzen. Stanisic nutzt seine eigenen Erfahrungen, um seine Geschichte zu erzählen. Er beschreibt seine Kindheit in Bosnien und seine Ankunft in Deutschland als Flüchtling, sowie seine Erfahrungen mit der deutschen Sprache und Kultur. Der Autor erzählt auch von seinen Beziehungen zu seiner Familie und Freunden und den Herausforderungen, die er als Migrant in Deutschland erlebt hat. Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, die unterschiedliche Themen und Erfahrungen behandeln. Stanisic nutzt die Sprache und zum Beispiel Metaphern, um die Leser in seine Welt hineinzuziehen und eine emotionale Verbindung herzustellen. Sein Stil ist humorvoll und wirkt teils auch melancholisch. Eine besondere Stärke des Buches ist seine Fähigkeit, komplexe Themen auf eine zugängliche Art und Weise zu behandeln. Insgesamt ist "Herkunft" ein interessantes Buch, das eine bewegende Geschichte erzählt und gleichzeitig viele wichtige Themen anspricht. Es ist eine Mischung aus Erinnerungen, die auf eine sehr zugängliche Art und Weise geschrieben sind. Das Buch, welches eine Reflexion über die Bedeutung von Heimat, Identität und Sprache ist, ist für Menschen mit ähnlichen Erfahrungen als auch für diejenigen, die diese Themen besser verstehen möchten, sehr empfehlenswert.

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Rezension

Von: Edith

31.03.2023

Obwohl Herkunft als eine Autobiografie gilt, hat Sasa Stanisic es gekonnt erreicht mehrere aktuelle Themen anzusprechen und zu integrieren. Emigration, Ausgrenzung, Literatur und Sprache sind nur einige der Themen, welche in Herkunft reflektiert werden. Die sehnsüchtige, nostalgische Stimmung und die Frage nach der Herkunft wird durch die Geschichten versucht zu lösen aber eine eindeutige Antwort wird nicht gefunden. In dem sich Sasa Stanisic fliessend zwischen Erinnerung und Fantasie bewegt ohne den Humor zu vergessen, wird eine reiche Geschichte erschaffen, welche zum Nachdenken anregt und den Leser tief berührt in seiner Ehrlichkeit. Stanisic verfügt über die Fähigkeit die emotionale Komplexität und Emotionale Reichweite der Charaktere und Situationen zu erfassen und als Leser verspürt man tief, wie sehr ihm die Themen und seine Familiengeschichte am Herzen liegen. Der Leser begleitet Sasa Stanisic in seine Gedanken und die Fantasie erobert einen grossen Teil der Geschichte. Auch der Übertritt in eine neue Kulturelle Sphäre wird geschildert mit der fast schon poetischen Sprache und die Erinnerungen an ein vom Krieg zerissenes Land ermöglichen dem Leser ein Fenster als Zeuge der Vergangenheit. Herkunft ist eine Autobiografie, die sich wie ein Roman lesen lässt über das Suchen von der eigenen Identität, über Heimat, Verlust und Liebe in jeder Form. Es ist für jeden der Qualität zu schätzen weiss empfehlenswert zu lesen.

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Nicht schlecht.

Von: Michael aus Zürich

31.03.2023

Sasa Stanisics Buch "Herkunft" beschäftigt sich mit der Suche nach den eigenen Wurzeln und der Bedeutung von Herkunft, indem er den Leser auf eine Reise durch seine eigene Familiengeschichte mit engen Verbindungen zu Jugoslawien und Deutschland mitnimmt. Trotz des interessanten Themas ist die Struktur des Werks desorganisiert. Zwischen den verschiedenen Kapiteln springt der Autor zwischen verschiedenen Themen und Zeiten hin und her, was den Lesefluss erschwert und zu Verwirrung führen kann. Dennoch ist Sasa Stanisic ein talentierter Schriftsteller mit einem fesselnden Schreibstil, der es dem Leser ermöglicht, sich in die Geschichte hineinzuversetzen und sich mit den Gedanken und Emotionen des Autors zu identifizieren. Seine vielschichtige, aber zugängliche Sprache erleichtert das Nachvollziehen komplexer Gedanken und Ideen. Zusammenfassend ist "Herkunft" ein beeindruckendes Werk, das jedoch aufgrund seiner desorganisierten Struktur möglicherweise nicht für jeden Leser geeignet ist.

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Rezension Herkunft

Von: Gyorgy Szucsany aus Wallisellen 8304

31.03.2023

Rezension Herkunft Viele sehnen danach die frage der Herkunft zu beantworten. Die Frage der Herkunft begleitet uns durch jede Lebenssituation und ob jung oder alt streben wir danach sie zu beantworten. Wie auch Sasa Stanisic in seiner Autobiographie «Herkunft». Obwohl die Geschichte Autobiografie genannt wird, hat sie viele Aspekte eines Romans. Stanisic berichtet in einer ironischen/poetischen Sprache über sein Leben, historische Ereignisse und Migration. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit seiner Heimat, Familie und persönliche Hindernisse, welche er erlebt hat. Der Roman wird in der Perspektive des lyrischen-Ich geschrieben und ist durch seine poetische und Metapher reiche Sprache gekennzeichnet. Sie wirkt schon fast ironisch. Die ironische Erzählweise macht das Buch sehr angenehm zu lesen. Stanisic hat eine Fähigkeit die emotionale Komplexität der Figuren und Situationen zu erfassen. Der Leser kann sich so mit dem geschehenen identifizieren und sich darauf einlassen. Der Autor greift regelmässig auf die Flucht aus seiner Heimat zurück. In Bezug zu dem lernen wir viele historische Ereignisse kennen. Wir erfahren vom Zerfall Jugoslawiens, das Heimatland von Stanisic und wie die Bürger aus den neu entstandenen Nationen vertrieben wurden. Unteranderem auch der Autor und seine Familie. Obwohl Stanisic nicht in seinem geliebten Heimatland bleiben konnte, bleiben ihm die Erinnerungen an seine Familie und Heimat, welche in seinen Gedanken weiterleben. Der Autor beginnt langsam von sich zu erzählen. Wir erfahren bereits früh von seiner Grossmutter Kristina, die mit der Zeit ihre Erinnerungen verliert. Neben der Grossmutter erfahren wir auch von der schwierigen Situation seiner Eltern. Dies deutet darauf hin, dass die Erinnerungen an seine Familie für den Autor eine zentrale Rolle spielen. Der Text stösst uns zu viele Gedanken zu unserer Identität und ist darum ein wichtiger und aktueller Roman. Die Frage nach der Herkunft scheint, für viele von uns leicht zu beantworten zu sein. Es ist sehr klar, man ist in einem Land geboren und somit Deutscher, Inder, Australier oder einer anderen Nation zugehörig. Doch woher kommt man eigentlich, wenn sich das Herkunftsland in Einzelstaaten zersplittert? Die Frage nach der Herkunft und Identität hat daher für Sasa Stanisic eine Spezielle Bedeutung. Im Zentrum seiner Erinnerungen ist seine Familie, vor allem seine Grossmutter Kristina, die an Demenz erkrankt ist. Stanisic pflegt eine sehr enge Beziehung zu seiner Grossmutter und will uns anhand von ihr eine klare Aussage mitteilen. Erinnerungen müssen weder vollständig noch chronologisch sein. Sie entstehen durch die Bindung an bestimmte Orte und Menschen aus der Umgebung. Stanisic sagt uns damit, dass er sich kein detailliertes Bild seiner Herkunft machen kann, ihm bleiben aber die Erinnerungen an Orte und Menschen, die ihn zu seiner Herkunft und Identität als Person führen werden. Herkunft ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und tief berührt. Es geht, um das Suchen uns finden von Identität, über Heimat und Fremdsein, über Liebe und Verlust. Der Roman bringt dem Leser zum Nachdenken und man fragt sich «woher komme ich und was ist meine Identität ? » Ich kann es jedem empfehlen, der sich für dieses Thema interessiert oder einfach ein gutes Buch lesen möchte.

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Um was gehts? In dem mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Buch geht es um das Thema „Herkunft“. Haha, bei dem Titel kann man sich das schon denken 😀 Saša erzählt darin von seinem Aufwachsen in Višegrad, der Flucht nach Heidelberg und von seiner über die Welt verstreuten Familie. Wie hat es mir gefallen? Stanišić‘ Sätze „Ich werde einige Male ansetzen und einige Enden finden, ich kenne mich doch. Ohne Abschweifung wären meine Geschichten überhaupt nicht meine. Die Abschweifung ist Modus meines Schreibens.“ beschreiben mein Leseempfinden ziemlich gut. Es hat mir schon einiges an Konzentration abverlangt, damit ich den Faden nicht verliere und verstehe, in welcher Zeitebene, welchem Land, welcher familiären Situation ich mich gerade befinde. 🤓 Außerdem ist mir aufgefallen, wie wenig ich über die Geschichte von Jugoslawien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien etc. weiß. Das Wissen hätte mir das Lesen sicherlich erleichtert und ich weiß jetzt, was ich mir unbedingt nochmal genauer anschauen muss. 😉 Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, da er trotz der eher traurigen und bedrückenden Thematik mit Humor gespickt ist. Gerade die Geschichte rund um die demente Oma hat mich zum Nachdenken gebracht. Wie wichtig ist Herkunft? Was ist Heimat? Ist Herkunft familiärer Zusammenhalt? Oder andersherum? Gibt es nur eine Herkunft? Und wie gehen andere mit unserer Herkunft um? All diese Fragen geistern nun in meinem Kopf und ich versuche sie für mich zu beantworten. Ich kann verstehen, warum dieses Buch den deutschen Buchpreis gewonnen hat, da es so wichtige Themen behandelt, mit denen sich jeder auseinandersetzen sollte!🤓

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Was war ich neugierig auf Herkunft von Saša Stanišić, der Roman, der 2019 mit den Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Die fiktionale Autobiografie, die den Anfang für dieses Buch als handschriftlicher Lebenslauf für die Ausländerbehörde nahm, erzählt von Saša Stanišić Flucht vom Balkankrieg in Jugoslawien nach Deutschland. Der erst 14-jährige Junge flieht mit seiner Mutter, eine bosnisch-muslimische Politologin, nach Heidelberg, wo sie zuerst bei einem Onkel unterkommen. Der Vater, ein serbischer Betriebswirt, kam später nach. Als Flüchtlinge bekommen seine Eltern Jobs, die weit unter ihrem Niveau sind. Die Mutter arbeitete als Wäscherin, der Vater fuhr in die ehemalige DDR um auf einer Großbaustelle Rohre zu verlegen. Die Angst abgeschoben zu werden, bereitet den Eltern permanent Kopfzerbrechen. Saša trifft sich währendessen mit anderen ausländischen Jungs an einer Tankstelle, die zum Jugendtreffpunkt wird. Der Wille, die deutsche Sprache perfekt zu erlernen, hilft dem Jungen nach dem Abitur eine Zulassung an die Uni zu erhalten. Ein verständiger Sacharbeiter bei der Ausländerbehörde erteilt ihm das Bleiberecht und in späterer Folge die deutsche Staatsbürgerschaft, während seinen Eltern diese später verwehrt wird und sie nach Bosnien zurückkehren müssen. Višegrad in Bosnien-Herzegowina, nur acht Kilometer von der serbischen Grenze entfernt, ist der Geburtstort des Autors und bleibt neben Heidelberg und Hamburg, wo es Saša Stanišić später hinführt, als Hauptsetting bestehen. Denn ein Besuch in seiner ehemalige Heimatstadt lässt den Autor wiederholt in Gedanken zurückkehren an den Ort an der Drina. Dabei gibt es immer wieder große Zeitsprünge. Manchmal weiß man nicht, in welcher Zeit man sich gerade befindet, was aber nur ganz kurz andauert. Es sind Momentaufnahmen. Stanišić vermischt dabei reale Begebenheiten mit fiktiven Visionen. Gedankensprünge aus dem Hier und Jetzt in die Vergangenheit und wieder zurück begleiten den Leser die ganzen 368 Seiten über. Darauf muss man sich einlassen können. Die innige Beziehung zu seiner Großmutter Kristina, die an Demenz leidet und auf die Rückkehr ihres bereits vor zwanzig Jahren verstorbenen Mannes wartet, half Saša Stanišić noch vor der Erkrankung bei der Erforschung seiner familiären Herkunft. Je mehr sie ihre Erinnerungen verliert, desto mehr muss er sie sammeln. Saša Stanišić fabuliert mit einer Liebe zur deutschen Sprache über seine Herkunft zu einem Land, das es nicht mehr gibt. Dabei spielt auch das Märchenhafte immer wieder eine Rolle. Kritisieren muss ich jedoch die oftmals fehlende Spannung. Der Start war für mich etwas zäh, aber sobald man in der Geschichte drinnen ist, möchte man gerne weiterlesen und mehr erfahren. Ich hatte allerdings nie den Drang unbedingt sofort weiterlesen zu müssen. Obwohl das Thema eher schwer ist, baut der Autor viele humorvolle Metapher ein. Unwillkürlich vergleicht man beim Lesen die Erzählungen und die Flüchtlingsproblematik von damals und heute und entdeckt leider nicht wirklich viel Unterschied. Die essentielle Frage "Nach welchen Kriterien lässt sich die Herkunft bestimmen?" ist dem Autor wichtig. “Jedes Zuhause ist ein zufälliges: Dort wirst du geboren, hierhin vertrieben, da drüben vermachst du deine Niere der Wissenschaft. Glück hat, wer den Zufall beeinflussen kann. Wer sein Zuhause nicht verlässt, weil er muss, sondern weil er will.” Doch Heimat ist nicht immer Herkunft. Für die letzten Kapitel bzw. den letzten Abschnitt, den er "Der Drachenhort" nennt, hat sich der Autor noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Er lässt den Leser zwischen verschiedenen fantastischen Erzählungen wählen, wie die Geschichte ausgehen soll. Diese Variation kenne ich nur aus einem Kinderbuch (Mats und die Wundersteine), bei dem sich die Kinder ihr eigenes Ende aussuchen dürfen. Ich bin nicht wirklich ein Freund davon und mochte diese Varianten schon beim Vorlesen der Kindergeschichte nicht....aber jeder wie er möchte. Schreibstil: Der Schreibstil ist sowohl poetisch und fließend, als auch stakkatomäßig. Der Autor baut viele humrvolle Methapher ein, einiges erscheint märchenhaft. Die Kapitel sind kurz gehalten. Fazit: Ein Roman, der viel Autobigraphisches enthält. Eine Ansammlung von Gedanken und Rückblienden, sowie der Frage nach Herkunft und Identität. Interessant und unterhaltsam, nachdenklich und leider auch mit einigen kleinen Längen versehen. Trotzdem bin ich froh das Buch gelesen zu haben

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Saša Stanišić hat mit seinem Buch "Herkunft" versucht, eine Antwort auf die Frage "Wo kommst du her?" zu finden. Dass diese Antwort darauf nicht immer einfach ist, hat er damit gezeigt, dass er darüber ein ganzes Buch schreiben konnte. Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte er in Bosnien, der Jugoslawienkrieg Anfang der 90er Jahre veranlasste die Familie nach Deutschland zu flüchten. Ab da wurde die Frage für ihn kompliziert. Das Buch ist Aufarbeitung der Vergangenheit, Familiengeschichte und (in kleinen Teilen) Biografie zugleich. Vor einer Woche wurde es im Rahmen der Frankfurter Buchmesse mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. In kurzen Anekdoten erzählt Stanišić von seinem Leben. Dies macht er stellenweise mit sehr viel Humor, bleibt aber dadurch auch sehr an der Oberfläche und es wirkt sehr sprunghaft. Die einzelnen Geschichten - manche echt, manche Fiktion - verbinden sich mit der Zeit, auch wenn auf mehreren Ebenen erzählt wird. Vor allem der Anfang ist geprägt von einem ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart und das fand ich sehr verwirrend und auch nervig, vor allem als Einstieg. Da war für mich keine Ordnung drin und ich wusste nicht immer worum es ging. Irgendwann wurde das aber um einiges besser und ich konnte seinem Lebenslauf einfacher folgen. Im Buch geht es ganz viel um Erinnerungen, um Großeltern, um eine demente Großmutter, um das Erlernen einer neuen Sprache, um das Finden einer Heimat in einem anderen Land. Das Ganze hat der Autor literarisch verpackt. Er schreibt stellenweise sehr poetisch, aber mit einfacher Sprache, manchmal emotionslos, aber mit einer Wichtigkeit in den Sätzen, die einzufangen versuchen, was es heißt, einen Krieg zu erleben und vor ihm zu flüchten. Dann wird es auch mal sehr ausschweifend und hin und wieder auch langweilig. Trotz allem hat mir "Herkunft" sehr gut gefallen. Es ist eine Annäherung an den Begriff "Heimat" und was damit zusammenhängt. Dass es eigentlich eine Summe aus den Geschichten ist, die man selbst erlebt und überhaupt nicht leicht zu definieren ist. Das Buch endet mit einer Entscheidungsgeschichte, also man kann während des Lesens immer wieder selbst entscheiden, wie es weitergehen soll, was ich sehr spannend fand und so noch nicht wirklich selbst gelesen hatte. Fazit Herkunft ist kein klassischer Roman, auch keine klassische Biografie mAn. Es sind viele kurze Geschichten, die sich irgendwann verbinden und so versuchen, eine Antwort auf die Frage "Wo kommst du her?" zu geben. Denn Stanišić' Herkunft ist viel: Familie, Kultur, Land, Beziehungen, Erinnerungen.

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Woher kommst du eigentlich? - manchmal kann und will man diese Frage nicht in einem Satz beantworten. Saša Stanišić nutzt seinen Roman um von seiner vielschichtigen Herkunft zu berichten. . Darum geht’s: HERKUNFT ist ein Buch über den ersten Zufall unserer Biografie: irgendwo geboren werden. Und was danach kommt. HERKUNFT ist ein Buch über meine Heimaten, in der Erinnerung und der Erfindung. Ein Buch über Sprache, Schwarzarbeit, die Stafette der Jugend und viele Sommer. Den Sommer, als mein Großvater meiner Großmutter beim Tanzen derart auf den Fuß trat, dass ich beinahe nie geboren worden wäre. Den Sommer, als ich fast ertrank. Den Sommer, in dem Angela Merkel die Grenzen öffnen ließ und der dem Sommer ähnlich war, als ich über viele Grenzen nach Deutschland floh. HERKUNFT ist ein Abschied von meiner dementen Großmutter. Während ich Erinnerungen sammle, verliert sie ihre. HERKUNFT ist traurig, weil Herkunft für mich zu tun hat mit dem, das nicht mehr zu haben ist. In HERKUNFT sprechen die Toten und die Schlangen, und meine Großtante Zagorka macht sich in die Sowjetunion auf, um Kosmonautin zu werden. Diese sind auch HERKUNFT: ein Flößer, ein Bremser, eine Marxismus-Professorin, die Marx vergessen hat. Ein bosnischer Polizist, der gern bestochen werden möchte. Ein Wehrmachtssoldat, der Milch mag. Eine Grundschule für drei Schüler. Ein Nationalismus. Ein Yugo. Ein Tito. Ein Eichendorff. . Ein sehr beeindruckender Roman, der einen zum nachdenken, staunen und schmunzeln bringt. Die Frage nach der Herkunft versucht Staniśić in seinem Roman mit vielen Anekdoten, Erlebnissen und Familiengeschichten zu verdeutlichen. Sein Sprachstil ist treffend, direkt und wirklich besonders. Es zeigt einem auf, wie vielschichtig das Wort „Herkunft“ ist und das sich die Frage danach, nicht in einem Satz beantworten lässt. Nicht mit einem erhobenen Zeigefinger, sondern teils sachlich-neutral werden verschiedene Situationen geschildert. Dieses Buch regt zum nachdenken. Was bedeutet Herkunft für mich? Für andere? Besonders spannend fand ich das Eintauchen in die jugoslawische Geschichte. Viele Konflikte und Tatsachen waren für mich absolutes Neuland, da ich mich bis dato damit noch kaum beschäftigt habe. Absolut spannend. Insbesondere der letzte Teil der Geschichte hat mich begeistert - da möchte ich aber nicht zu viel verraten. Ich denke, dass das Buch für Personen geeignet ist, die anspruchsvoll-verständliche Literatur lieben und sich mit dem Begriff Herkunft hinterfragen möchten.

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