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Rezensionen zu
Der Tanz ums Ich

Jens Bergmann

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€ 11,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,99 [A] | CHF 17,00* (* empf. VK-Preis)

Psychologie - das ist die Wissenschaft vom Verhalten und Erleben des Menschen. Das ist die Religion unserer Zeit. Denn sie gibt Antworten auf Fragen, die uns sehr beschäftigen. Psychologen fühlen sich in allen gesellschaftlichen Sphären für alles zuständig. Sie behaupten Intelligenz messen zu können ebenso wie Persönlichkeit und Kreativität. Sie deuten Emotionen, geben Anleitungen zu glückender Kommunikation und Selbst-management. Sie konstruieren Tests zur angeblich optimalen Online-Partnerwahl, sagen und, wie wir unsere Ehe führen, unsere Kinder erziehen und welche Ziele wir im (Berufs-)Leben anstreben sollen. [...] Als ich dieses Buch in der Hand hielt, habe ich viel erwartet. Allerdings nicht das, was beim Lesen auf mich zukam. Die Psychologie ist breit gefächert und erschließt ein breites Spektrum an Antwortmöglichkeiten. Jens Bergmann geht auf die Probleme ein, unter denen die Psychologie leidet. Dabei hinterfragt er die Psychologie und gibt Anreize zu Fragestellungen, die uns Menschen schon lange bewegen. Durch die Psychologie lässt sich vieles erklären. Allerdings besteht das Grundproblem psychologischen Denkens auch, dass wirklich niemand in den Kopf von jemandem schauen kann. Wie kann es also sein, dass dann trotzdem über Menschen geurteilt und beurteilt wird? "Der Tanz ums Ich" klärt auf eine sehr interessante Art und Weise die Risiken und Nebenwirkungen auf. Dabei geht Bergmann auch auf den Anfang der Psychologie ein. Erzählt von Sigmund Freud, der sich sehr intensiv mit der Tiefenpsychologie beschäftig hat und der Begründer der Psychoanalyse ist. Aufgrund meines psychologischen Vorwissens verstand ich sehr gut um was es sich handelt. Allerdings denke ich, dass einige Leser recherchieren müssen, was sich hinter dem einen oder anderen Begriff versteckt. Die Inhaltsanalyse gibt einen sehr guten Überblick über die Themenfelder. Oftmals habe ich mich verstanden gefühlt und bekam Antworten auf persönlichen Gedanken. War erstaunt über die Perspektive von Bergmann und begeistert, dass jemand auch kritisch hinter die Fassade dieser Wissenschaft blickt. Für dieses Buch muss man sich Zeit nehmen. Auch im Nachhinein beschäftigt man sich noch mit dem Werk und zieht daraus wichtige Erkenntnisse. Der Autor hat einen sehr flüssigen Schreibstil. Seine Aussagen werden mit Belege präsentiert. Diese finden sich in einem ausführlichen Anhang wieder. "Der Tanz ums Ich" von Jens Bergmann wurde im September 2015 im Pantheon Verlag veröffentlicht. Das Buch bekommt 5 von 5 Punkte.

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Psychologen fühlen sich in allen gesellschaftlichen Sphären für alles zuständig. Sie behaupten Intelligenz messen zu können ebenso wie Persönlichkeit und Kreativität. Sie deuten Emotionen, geben Anleitungen zu glückender Kommunikation und Selbstmanagement. Sie konstruieren Tests zur angeblich optimalen Online-Partnerwahl, sagen und, wie wir unsere Ehe führen, unsere Kinder erziehen und welche Ziele wir im (Berufs-)Leben anstreben sollen. [...] Jens Bergmann schildert, was den Reiz dieser Disziplin ausmacht und mit welchen Folgen der Glaube an sie verbunden ist. (Auswahl Klappentext) Mit seinem Buch gelingt Bergmann ein umfassender Bericht zur Geschichte der Psychologie, sowie den Problemen ihrer modernen Form. "Der Tanz ums Ich" enthält nicht nur gut recherchierte Eindrücke zur Geburtsstunde dieser beliebten Wissenschaft und ihrer weiteren Entwicklung im Laufe der Zeit, sondern auch, wie sie uns in unserem alltäglichen Leben beeinflusst. Was ich sehr schätze, ist, dass der Autor seine kritischen Aussagen argumentativ präsentiert und durch Fakten untermauert. Es gibt einfach zu viele Bücher, in denen der Autor willkürlich Anschuldigungen vorbringt, ohne nachweisbare Begründungen. Eine wirklich angenehme Überraschung, da ich aufgrund der deutlichen Kritik in der Buchbeschreibung eben solches "Gemecker" befürchtet habe. Alle Belege und Literaturverweise finden sich im ausführlichen Anhang des Buches. Meiner Meinung nach, ist "Der Tanz ums Ich" eine Pflichtlektüre, wenn man sich mit der Wissenschaft der Psychologie beschäftigt. Ein kritischer Blickwinkel ist absolut notwendig, um auch die Schattenseiten dieses interessanten Themas zu beleuchten, denn sonst läuft man Gefahr mit jedem weiteren Fachbuch in einen bleibenden Zustand des "Nicht-hinterfragens" zu gleiten. Kurzum: sehr informativ, gut recherchiert und augenöffnend - auch für den Laien.

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Psychologen unterteile ich in zwei Gruppen: Die mit dem großen und die mit dem etwas weniger großen Knall. Wahlweise in die, bei denen der Gehirndurchschuss allzu offensichtlich ist und denen, die man etwas länger kennen muss, um dahinter zu kommen, was mit ihnen nicht stimmt. Und das, so muss man es leider sagen, massiv. Bereits an der Uni waren die Psychologiestudenten als diejenigen verrufen, die Psychologie studieren, um sich selbst therapieren zu können. Was natürlich als Kunde so vertrauenswürdig ist, wie zu einem Arzt zu gehen, der Medizin studiert, um sich selbst von einer schweren Krankheit befreien zu können. Kein Mensch würde wohl zu einem Hausarzt mit Tuberkulose gehen, aber bei Psychologen macht man genau das und keiner stört sich daran. Der Autor zeigt sehr gut auf, wie unsere ganze Gesellschaft von dieser recht fragwürdigen *Wissenschaft* durchdrungen ist und welche Auswirkungen dies auf die Partnerwahl, auf das zwischenmenschliche Verhalten, Stichwort Küchenpsychologie, und nicht zuletzt das berufliche Dasein hat: Nicht die Gesellschaft versagt oder der Arbeitgeber, sondern der dann zu therapierende Arbeitnehmer. Er verdeutlicht, wie Mode-Begriffe wie Trauma oder Burn-Out regelgerecht Karriere gemacht haben. Schön auch das Kapitel über gefakte Studien, die niemand in Zweifel zog. Oder, schon oft gelesen, dass die Psychologen lieber bei leichten Fällen Händchen halten und das leisten, was ein wirklich guter Freund ebenfalls leisten könnte, nämlich zuhören. Das ist weniger anstrengend als nicht mit schwereren Fällen herumzuschlagen, was ich allerdings genauso machen würde. Ein wenig übers Ziel hinaus schießt der Autor, wenn er behauptet, es gäbe keine vererbbaren Geisteskrankheiten, was sowohl Fallon, an dem er sich abarbeitet, wie auch Benecke in *Sadisten* anderes belegen. Fazit Das Buch zeigt sehr gut die Fallstricke einer Durchpsychologisierung unserer Gesellschaft auf.

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