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Rezensionen zu
Bastian Pastewka und Komplizen in Paul Temple und der Fall Gregory

Francis Durbridge

Paul Temples Fälle (7)

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Die von Francis Durbridge für das deutsche Nachkriegsradio verfassten zahlreichen Fälle des Paul Temple sind heutzutage Kult. Als vor einer Weile der erste Fall, “Paul Temple und die Affäre Gregory”, in Form eines Textfragmentes wieder auftauchte nachdem die Aufnahmen des Falls 1949 verschwunden waren, beschloss Bastian Pastewka, diesen zu vertonen. Zusammen mit Janina Sachau, Kai Magnus Sting, Alexis Kara und Inga Busch inszenierte er das Stück mit ” viel Witz, der Originalmusik von Hans Jönsson, schmissigen neuen Arrangements von Mike Herting und vielen weiteren Überraschungen”, wie versprochen wird. Natürlich war ich ganz gespannt auf den Fall Gregory und konnte es kaum abwarten, das Hörbuch zu starten. Der Inhalt ist schnell zusammengefasst: Eine Mordserie an jungen Frauen – scheinbar wahllos gewählt – versetzt Scotland Yard in Aufruhr. Offensichtlich handelt es sich stets um den selben Täter, schließlich hinterlässt er jedes Mal einen Zettel mit der Aufschrift “Mit den besten Empfehlungen von Mister Gregory”. Da die Polizei an dem Fall verzweifelt und ein Opfer nach dem nächsten gefunden wird, bittet man den Londoner Kriminalschriftsteller und Privatdetektiv Paul Temple um Hilfe. Auch seine Hüte liebende Frau Steve unterstützt den Ermittler wo sie nur kann. Doch der Mörder spielt mit dem Meisterdetektiv, welcher auch selbst in Gefahr geraten wird… Wird er den Täter finden und somit weitere Mädchenmorde verhindern können? Wer ist Gregory? Von dem Fall an sich war ich durchaus enttäuscht, muss ich gestehen… Kaum eine Erkenntnis, die Temple ohne einen Zufall zuteil wird. Alles wirkt sehr konstruiert und extrem weit hergeholt. Selbstverständlich kommt man nicht vor dem Meisterermittler auf die Lösung dieses herausfordernden Falles – wie auch, wenn diese an den Haaren herbeigezogen zu sein scheint. Ich habe selten einen derart unrealistischen Fall gelesen/gehört. Was mich aber wirklich störte waren der krampfhaft-schlecht eingebrachte “Humor” auf der einen und die unangenehmen Synchronstimmen auf der anderen Seite. Natürlich ist Pastewka als Comedian bekannt, jedoch ist dies für mich keine Erklärung für die möchtegern-witzigen Einwürfe der Sprecher. Denn immer wieder wird das eigentliche Hörbuch unterbrochen, damit die Sprecher sich gegenseitig loben, Paul Temple kritisieren und einfach um des Redens Willen reden können. Dabei wurde man jedes Mal aus der Geschichte gerissen, was mich sehr gestört hat. Auch beinhalteten diese Zwischensequenzen Gesangseinlagen oder Absprachen, wer welche Rolle übernehmen darf und Ähnliches, ohne die ich auch problemlos ausgekommen wäre. Wenn Telefonate mit einem “Blablabla” widergegeben werden, weil der Inhalt ja sowieso nicht von Belang sei, finde ich das ebenso befremdlich. Als nächstes möchte ich auf die Stimmen eingehen. Selbstverständlich kann man nicht erwarten, dass alle Sprecher genauso klingen wie jene von 1949-1967 – das ist ja auch gar nicht von Nöten. Allerdings finde ich einen schlechten Marcel Reich-Ranicki-Immitator als Nachtclubbesitzer ebenso unangebracht wie die Zwischensequenzen. Es ist ja prinzipiell lobenswert, wenn wenige Sprecher die Rollen von vielen Charakteren übernehemen, aber dabei sollte es doch noch anspruchsvoll bleiben… Alles in allem kann ich sagen, dass ich von diesem Hörbuch schwer enttäuscht bin. Ich hatte ein Retro-Hörspiel erwartet und, da Pastewka Hauptsprecher ist, vielleicht mit dem ein- oder anderen Gag gerechnet, aber wurde dann doch eines besseren – oder schlechteren – belehrt. Ich finde es sehr schade, dass ein Straßenfeger wie Paul Temple auf so enttäuschende Art neu vertont wird. Am besten hat mir am Hörbuch die Originalmusik gefallen, mehr ist dazu nicht zu sagen.

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Paul Temple wird um Hilfe gebeten, bei einem mysteriösen Fall. Ein unbekannter Mann, der sich Gregory nennt, ermordet scheinbar wahllos Frauen und hinterlässt stets eine Karte mit einem rätselhaften Spruch darauf und seinem Namen. Selbst Temples Frau Stevie ist erschüttert und hat so einige neugierige Fragen, mit denen sie ihren Mann bombardiert. Paul Temple, wäre aber nicht derselbe, wenn er nicht schnell Licht ins Dunkel bringen und die Fragen seiner Frau zur Gänze beantworten könnte… Schon als Kind liebte ich alte Krimihörspiele und so war ich ganz gespannt darauf, ob es Bastian Pastewka gelingen würde, einen alten Radio- Hörspiel- Klassiker nach Francis Durbridges Romanen, wieder zum Leben zu erwecken und dazu etwas entstauben zu können. Erschwerend kam bei “Paul Temple und der Fall Gregory“ hinzu, dass nicht mehr das komplette Stück von damals als Hörspiel vorlag, sondern nur noch diverse Fragmente. Mit einer gewitzten und wie ich finde, ziemlich genialen Idee, ist es Herrn Pastewka und seinen Komplizen dann doch gelungen, diese Klippe zu umschiffen und zwar auf amüsante und äußerst unterhaltsame Art und Weise. So bekommt es der, wahrscheinlich zunächst erstaunte Hörer, nicht nur mit Paul Temples Fall zu tun; zwischenzeitlich unterhalten sich die Sprecher nämlich auch über ihre Rollen und ihr aufzuführendes Hörspiel. Zugegeben, man läuft dadurch schnell Gefahr, aus dem Hörspielflow geworfen zu werden und der Fall, den ich leider nur mäßig spannend fand, gerät dabei fast zur Nebensache, da es halt über weite Strecken recht klamaukig wird. Mir persönlich hat das Hörspiel dennoch sehr gut gefallen und ich fand die Pastewkas Interpretation, weil ich sie halt nicht bierernst genommen habe, abwechslungsreich und unterhaltsam zugleich. Humorlose Puristen, oder Menschen, die mit Pastewkas Humor nicht viel anfangen können, werden womöglich enttäuscht sein, doch alle anderen haben sicherlich viel Spaß mit dem Hörspiel, dass auch musikalisch wunderbar und stimmungsvoll untermalt wurde. Zu den Sprechern möchte ich sagen, dass man diese in gleich mehreren Rollen zu hören bekommt. So manches Mal, mag die ein oder andere Sprecherin ein wenig quietschig von der Stimmlage her wirken oder zu übertrieben betont, doch im Großen und Ganzen fand ich die Sprecherleistungen gelungen. Ich würde mir definitiv weitere Krimihörspiele des Herrn Pastewka wünschen, allerdings vielleicht beim nächsten Mal mit ein wenig mehr Spannungselementen gewürzt. Kurz gefasst: Amüsante Hommage an alte Francis Durbridge Radio-Hörspielklassiker…

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Fünf Wochen nach dem Verschwinden von Barbara Wallace kontaktiert Sir Graham Forbes den Schriftsteller Paul Temple und bittet um Mithilfe. Während Wallaces Verschwinden noch keine besondere Nervosität bei der Polizei ausgelöst hatte, wird es nun kritisch. Gerade ist auch Mildred Dawson verschwunden und in beiden Fällen tauchte nach dem Verschwinden eine geheimnisvolle Grußbotschaft von einem gewissen Mr. Gregory auf. Zufällig hatten beide offensichtlich auch Kontakt zu demselben Arzt, auch, wenn sie aus unterschiedlichen Orten stammten. Da steckt Methode dahinter und das Ehepaar Temple greift ein. Sie machen sich auf den Weg nach Seabourne, um an dem Ort nachzuforschen, an dem die tote Wallace vor wenigen Tagen aufgefunden wurde. „So fangen die Paul Temple-Hörspiele immer an. Irgendwo wird zufällig eine kaputte Frauenleiche gefunden und los geht die wilde Fahrt." Der Fall Gregory bietet alles, was einen Paul Temple ausmacht: Unzählige Verdächtige, mehrere Tote, verängstigte Zeuginnen, verschiedene Möglichkeiten, wer wen kennt oder nicht kennt, wer welche Vergangenheit verschweigt, Cliffhanger, seltsame Telefonanrufe, Schwindeleien, geheimnisvolle Botschaften und am Ende ist der große Bösewicht niemals eine Frau. Eine rasante und oft verwirrende Story, bei der man gut zuhören muss oder sich gar nebenher Notizen machen sollte, will man Paul Temple halbwegs gut durch das Indizien- und Verdächtigengewirr folgen. Die Rekonstruktion dieses verschollenen Hörspiels ist eine Geschichte voller Zufälle: Nicht nur die deutsche Fassung verlor man nach der Erstausstrahlung (vermutlich wurde das teure Aufnahmematerial für eine andere Produktion überspielt), auch das englische Original gilt als verschollen. Der Text blieb gleichfalls über Jahrzehnte verschwunden und als er endlich auftauchte, fehlten einige Seiten. Bei der Rekonstruktion half eine erhaltene Aufnahme aus Norwegen (aus der man sogar eine kurze Passage hören kann). Wie macht man aus einem Jahrzehnte alten Script nun etwas Besonderes? Nein, die Handlung wird keineswegs verändert oder modernisiert. Es bleibt, wie es sich gehört, bei exakt dem Text, den Durbrige geschrieben hat. Auch die Musikauswahl folgt dem Original. Leonhard Koppelmann und Bastian Pastewka haben dem Stück statt dessen eine Rahmenhandlung verpasst. Der Temple-Fan Pastewka kommentiert die Passagen („… der Fall Spencer, da gibt es dieselbe Szene! …“) und füttert den Hörer begeistert mit Fakten aller Art. Wie viele Hörspiele es zum Beispiel gab und wer die Rollen sprach. Überhaupt die Rollen! Früher war die Besetzungsliste ein Who is Who der namhaften deutschen Schauspieler und jede Rolle bekam einen eigenen Sprecher. Heute ist das etwas anders, wie man mit einem Augenzwinkern erfährt. Neben Bastian Pastewka in der Rolle des Paul Temple gibt es „vier Topschauspieler, die alles sprechen, weil der Sender nicht mehr so viel Geld hat.“ Die Verlesung der Rollenliste und ihrer Sprecher am Ende fällt daher mindestens ebenso humorvoll aus wie das Hörspiel an sich. Man zähle zum Beispiel einfach mal mit, wie viele Searganten Inga Busch zu sprechen hatte. Die Wahl der Stimmen ist gelungen und die Sprecher treffen die Originalstimmen ziemlich gut (was Pastewka immer wieder lobend erwähnt): „Alexis, dein Charlie ist wunderbar. Du klingst genau wie damals Herbert Hennies in den klassischen Temple-Hörspielen ab 1951.“ Auch Kai Magnus Sting bekommt bescheinigt, dass der Originalsprecher Kurt Lieck gewiss stolz auf seinen Nachfolger wäre. Janina Sachau klingt wie Steve und „singt" den typischen Singsang von Annemarie Cordes (etwas stärker als das Original). Sie macht Pastewka eine ganz besondere Freude, als sie in einer Aufnahmepause nachfragt: „Du, Bastian, was ich nicht begreife ..." „Janina, du bist die perfekte Steve! ‚Also, was ich nicht begreife, ist‘ ist in jedem Hörspiel, das ist IHR Satz, weil sie nie etwas begreift." Im Vergleich zu den Originalaufnahmen ist die Neuaufnahme gekürzt. Pastewka erwähnte in einem Interview, die zehn Folgen mit fünfeinhalb Stunden Spielzeit in eine „knappe, spannende Form“ gebracht zu haben. Wie viel Handlung herausgefallen ist, lässt sich daraus allerdings nicht ablesen. Viele längere Musikstücke waren im Original untergebracht, jede Folge begann mit der Wiederholung von Szenen der vorigen Woche (worauf die Neufassung natürlich verzichtet) und der fehlende Text im Originalmanuskript wird konsequenterweise nicht rekonstruiert, sondern auf Basis der norwegischen Fassung kurz und bündig in wenigen Sätzen nacherzählt. Mag auch die eine oder andere Passage der Schere zum Opfer gefallen sein, dem neuen Temple fehlt es auf Grund der bewusst gewählten akustischen Nähe zum Original an nichts. Im Gegenteil, er hat der nonchalanten Ausstrahlung des Klassikers entsprechend eine lässige Ergänzung in Gestalt der Rahmenhandlung verpasst bekommen. Dank der Auswahl der Stimmen und der Musik ist das Original präsent, die Geschichte bleibt mit verschiedensten Fährten gespickt, die für ausreichend Verwirrung und Spannung sorgen. Und weil es nun mal ein Temple-Hörspiel ist, wurde der Fall Gregory im November 2014 erstmals beim Radiosender WDR ausgestrahlt, also dem Sender, der seit 1949 mit zwei Ausnahmen die Originalfälle von Paul Temple gesendet hatte. Ein Konzept aus einem Guss.

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Die Neuinszenierung eines verschollenen Francis-Durbridge-Krimialhörspiels aus dem deutschen Rundfunkjahre 1949 ist ein Muß und ein Genuß für alle Kenner und für alle Neulinge ein verführerischer Einstieg in Mythos und Kult der straßenfegenden Paul-Temple-Hörspiele. Die rekonstruierte Paul-Temple-Version wartet mit einem geschickt choreographierten Drehbuch im Drehbuch auf, das sowohl mit der Hommage an die Krimianlrezeptur Francis Durbridges als auch mit den metafiktiven Kommentaren und der inszenierten Gruppendynamik der gegenwärtigen Darsteller einen ganz eigenen Reiz entfaltet. Diese "moderne" Reinszenierung von "Paul Temple und der Fall Gregory" bietet zugleich eine amüsant-informative Spurensuche, ehrwürdigende radiohistorische Reflektionen, humorige Randbemerkungen und vergnüglich-spannende Unterhaltung, garniert mit schönen Nostagieeffekten und vielen erhörenswerten Details. Die vollständige Rezension (dies hier ist nur ein kleiner Auszug) können Sie unter nachfolgendem Link auf meinem Buchbesprechungs-Blog nachlesen: https://leselebenszeichen.wordpress.com/2015/05/13/paul-temple-und-der-fall-gregory/ ‎

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