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Rezensionen zu
All die verdammt perfekten Tage

Jennifer Niven

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Nachdem ich überall nur Gutes über das Buch gehört hatte, wollte ich es gerne selbst lesen. Leider hat meine Euphorie schnell einen Dämpfer bekommen und ich musste mich immer wieder motivieren die Geschichte bis zum Ende zu lesen. Die Grundidee des Buches ist durchaus interessant. Es geht um Finch, der überall als Freak bezeichnet wird, aber sich damit irgendwie arrangiert hat. Ist heute ein guter Tag zum Sterben? ist sein Mantra. Die Themen Tod und Selbstmord sind für Finch allgegenwärtig und beschäftigen ihn den ganzen Tag. Er ist sarkastisch und selbstzerstörerisch. Dem Leser wird schnell klar, dass Finch unter einer psychischen Erkrankung leidet, was ihm einerseits bewusst ist (er weiß das er anders ist), andererseits möchte er nicht in eine bestimmte Schublade gesteckt werden. Violet wirkte auf mich zuerst sehr verwöhnt und oberflächlich. Sie hat ihre Schwester durch einen Unfall verloren und damit auch ihren ganzen Lebenswillen. Es ist für sie als Überlebende unerträglich geworden. Durch das Zusammentreffen mit Finch fängt sie an ihre Ansichten zu überdenken. Während Finch weiter abrutscht, saugt Violet Kraft aus der Beziehung und gewinnt immer weiter ihren Lebenswillen und Mut zurück. Das hat sie für mich etwas greifbarer und sympathischer gemacht. Die Nebencharaktere blieben leider etwas zu blass, obwohl ich besonders Kate und Brenda sehr interessant fand. Aber für mich spielten sie eher unbedeutende Statistenrollen. Der Schreibstil ist temporeich und flüssig. Die Autorin hält sich nicht lange an einer Szene auf, was auf mich teilweise sehr abgehackt wirkte. Trotzdem bekommt man einen guten Einblick in die Hauptcharaktere, da die Kapitel abwechselnd aus Violet und Finchs Sicht erzählt werden. Doch so erschütternd das ganze Thema auch war, die Geschichte hat mich nicht für sich einnehmen können. Die ersten 200 Seiten waren einfach langweilig umgesetzt. Es passierte kaum etwas und wenn doch, dann konnte ich es nicht wirklich nachvollziehen. Durch die schnellen Szenenwechsel kam für mich keine gelungene Atmosphäre und Stimmung auf. Zwar erlebten Violet und Finchs durchaus süße und interessante Momente, aber die waren immer so schnell vorbei, dass sie mir nicht lange im Gedächtnis geblieben sind. Auch als Liebesgeschichte hat das Buch versagt, denn alles passierte Hals über Kopf, so dass es quasi null Romantik gab. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt eher auf Finchs Verhalten und seinen verqueren Ansichten, als auf der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten. Finchs wilde Theorien sind natürlich Teil seiner Krankheit, jedoch hat es mich stellenweise wirklich genervt und ich hätte ihm so gerne mal persönlich die Meinung gesagt. Er blieb mir immer fremd und niemand mit dem ich mit identifizieren konnte. Durch die fehlende Verbundenheit zu der Hauptfigur fehlte mir auch lange die Lust das Buch weiterzulesen. Violet und Finch sind wie eine offene Schere, sie kommen aus verschiedene Richtungen, treffen sich am Schnittpunkt und driften dann wieder auseinander. Und auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass Finch mehr von Violet profitiert und sich seine eigene Ratschläge zu Herzen nimmt, konnte mich die zweite Hälfte des Buches noch am ehesten überzeugen. Ja, es hätte noch tiefer gehen können, aber andererseits ist es wie es ist und man kann nicht alles erklären und analysieren. Das Buch ist nicht schlecht, aber für mich auch nicht so ein Highlight wie überall erwähnt. Vielleicht waren meine Erwartungen aber auch einfach zu hoch. Fazit: In dieser Geschichte liegt der Schwerpunkt eher auf Finchs Verhalten und seinen Ansichten, als auf der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten. Man muss Finch mögen, um das Buch zu lieben. Obwohl ich die Grundidee des Buches toll finde, konnte mich die Umsetzung nur bedingt begeistern. Ich denke jeder sollte sich selbst ein Bild machen. Das Buch ist Geschmackssache, doch für mich zog es sich wie Kaugummi. Von mir gibt es daher nur zwei Sterne für die außergewöhnliche Idee und den Schreibstil.

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