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Rezensionen zu
Ein Jahr auf dem Land

Anna Quindlen

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Man taucht ein in das neue Leben der Rebecca Winter, einer Künstlerin, die sich den Lebensstil in New York nicht mehr leisten kann und deswegen "erst einmal" aufs Land zieht. Dort lernt sie natürlich neue Leute kennen, erlernt neue Dinge und findet zu sich selbst zurück. Hat es mir gefallen? Definitiv Ja!!! Ich wollte mal wieder eine leichte Lektüre lesen, ohne viel Aufregung, Tamtam und so weiter. Und das habe ich definitiv gefunden! Ein sehr sehr angenehmes Buch, dass ich gerne weiterempfehlen kann.

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Hin und wieder muss man sich neu erfinden, sich fragen, ob die Schuhe die man trägt eigentlich noch passen. Ob die Überzeugungen noch gelten, die man seit Jahren wie selbstverständlich vertritt. Ob es noch das Leben ist, das man leben möchte. Nicht selten bescheren besondere Umstände uns die Notwendigkeit, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Für die Fotografin Rebecca wird ihr Jahr auf dem Land zum Anlass sich neu zu erfinden. Sie muss aus finanziellen Gründen für eine Weile raus aus der Großstadt und findet sich in einem sehr einfachen Landhaus wieder. Plötzlich ist da ein Waschbär auf dem Dachboden und ein Hund, der beschlossen hat, bei ihr zu leben. Dabei ist sie doch eigentlich gar kein Hundemensch. Ihr Leben dort hat so gut wie nichts mehr mit dem Leben in New York zu tun und auch ihr Blick auf die Fotografie und die Motive ändert sich. Anna Quindlen hat eine leichte und erfrischende Sprache in ihrem Roman. Die Erfahrungen, die ihre Protagnoistin Rebecca fernab ihres eigentlichen Wohnsitzes in New York macht, sind so lebendig und bunt beschrieben, dass ich mir das alte Haus, das Cafe mit den besten Scones und die Wälder in der Umgebung wunderbar vorstellen konnte. Was für ein beruhigendes Gefühl es doch immer wieder ist, dass das Leben uns manchmal einen Schubs gibt, um uns zu hinterfragen und uns neu zu erfinden. Und wie schön, wenn man in Büchern anderen Menschen dabei zusehen darf, wie sie diese Aufgabe meistern.

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Dieses Buch ist auf unspektakuläre Weise schön. Wir lernen Rebecca Winter kennen. Eine ehemals erfolgreiche Photographin in Geldnot, die kurzerhand ihr schickes Upperclass Appartement in New York gegen ein vermeintlich einfaches Haus auf dem Land eintauscht und so ihren Kontostand zu „renovieren“ erhofft. Wir sprechen hier allerdings nicht von einer jungen Dame in den 20igern, die a la Rebecca Bloomwood in Sophie Kinsellas Roman „Die Schnäppchenjägerin“ durch den Kauf von Designer-Klamotten ihren Dispo ins unendliche trieb, sondern von einer gestandenen 61 Jahre alten Frau, deren großen beruflichen Erfolge nachgelassen haben und die deshalb nach finanziellen Alternativen Ausschau halten muss. Dieses Buch handelt von Abschied und Neubeginn mit allen Höhen und Tiefen. Von Erfahrungen, die jeder im Laufe des Lebens sammelt und den persönlichen Lehren, die man daraus zieht – wie im wahren Leben. Ich glaube, genau deshalb kann sich der Leser auch so gut mit Rebecca Winter identifizieren…   Fazit: „Ein Jahr auf dem Land“ ist der erste Roman, den ich von Anna Quindlen gelesen habe. Und ich muss sagen, dass mich die Geschichte beeindruckt hat. Kurz: Es ist eine rundum schön zu lesende Geschichte.

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"Eines Morgens entdeckte sie ein weiteres Kreuz. Es war ein klägliches Gebilde, die Querstange ganz schief, und Rebecca fragte sich, wie lange es wohl schon dort stand. Am Fuß des Kreuzes lehnte ein Foto, die Tautropfen darauf wie Perlen. Ein kleines Mädchen stand neben einer Frau und hielt ihre Hand. " Die einstmals sehr erfolgreiche Photographin Rebecca kann sich aus finanziellen Gründen das Leben in ihrer Wohnung in New York nicht mehr wirklich leisten. Die Honorare für ihre Photos fließen seltener, die Belastungen sind, durch den studierenden Sohn und ihre alten Eltern, gestiegen. Deshalb entschließt sie sich, ihr Leben zu verändern, und Ein Jahr auf dem Land zu verbringen, um Geld zu sparen. Im Internet findet sie ein hübsches, kleines Häuschen auf dem Land, das sich bei näherer Betrachtung als ziemliche Bruchbude, dazu schlecht eingerichtet ( drei Betten, eine Bettdecke!) heraus stellt. Aber da ist es bereits zu spät. Sie ist da, ihre Wohnung in New York ist untervermietet, die Miete für das Häuschen für ein Jahr im Voraus bezahlt. Sie kommt sich vor, als sei sie auf einer Dating Seite auf ein geschöntes Photo herein gefallen, und als sie die Bar betritt, erkennt sie ihre Verabredung nicht, weil er seinem Photo nicht ähnelt. So wie das Haus. Es entspricht überhaupt nicht der Beschreibung. Bei ihren Streifzügen durch die umliegende Natur auf der Suche nach neuen Motiven und Inspiration, auch mit der Hoffnung, noch einmal mit einem Photo oder einer Serie einen Erfolg zu landen, der ihr aus der finanziellen Klemme hilft, stößt sie eines Tages auf ein Kreuz, mitten im Wald, mit einer Trophäe von einer Sportlerin davor, die im Licht glitzert. Sie macht Photos von diesem Kreuz. Als sie in den nächsten Tagen weitere Kreuze findet, jeweils mit einem zusätzlichen Gegenstand dazu, weiß sie, dass sie auf der Spur von etwas ist. Ich habe bislang circa 120 Seiten gelesen und bin schon so ein bisschen gefangen. Die Geschichte spricht mich an, weil Rebecca eine extrem sympathische und interessante Person ist, Künstlerin, verrückt (oder auch verzweifelt genug, einfach so für ein Jahr aufs Land zu gehen. Da ich einen Garten in der Uckermark habe und ständig davon träume, dort einmal ein ganzes Jahr zu verbringen, spricht mich die Thematik persönlich an. Auch fand ich schon immer Geschichten spannend, in denen Menschen für ein Jahr ihre normale Umgebung verlassen. Es kann soviel geschehen in einem Jahr, in dem man plötzlich alles anders macht. Man möchte wissen, wie es ihr dort geht, in diesem so anderen Setting. Das Buch ist sprachlich leicht gehalten, extrem gut lesbar. Auch wenn ich mich manchmal ein wenig an der Übersetzung stoße und denke: ach, das war im amerikanischen sicher so und so und ist nicht überzeugend gelöst...obwohl ich dies hin und wieder denke, ist das resultierende Unbehagen nicht groß genug, mich von der Lektüre abzuhalten. Zu neugierig bin ich geworden und möchte erfahren, was es mit den Kreuzen auf sich hat und welche Rolle der Dachdecker Jim Gates noch spielen wird. Ich möchte auch wissen, was mit Jack, dem Hund geschieht und mit dem wertvollen Bild in der Wohnung von Rebeccas Vater. Gute Unterhaltung, die einen Sog entwickelt und dennoch nicht oberflächlich ist, erschienen bei der Deutschen Verlags Anstalt. (c) Susanne Becker

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Achterbahn

Von: wal.li

30.08.2015

Der Stern der einstmals so bekannten Fotografin Rebecca Winter ist am verblassen. Die Tantiemen fließen nicht mehr so, doch die Kosten fallen nicht. Deshalb vermietet die 60jährige Rebecca ihr Apartment in New York und zieht aufs Land. Es soll nur für eine Übergangsfrist sein. Allerdings kann Rebecca es nicht ganz vermeiden, die Bewohner des kleinen Ortes kennenzulernen, an den es sie verschlagen hat. Da ist zunächst der Dachdecker Jim, der ihr hilft, den Waschbären loszuwerden, und Sarah, die Inhaberin des lauschigen Cafés, deren Mundwerk manchmal nicht stillsteht und die doch so warmherzig ist. Durch eine wohlwollende Besprechung war die Neugier geweckt und die Ankunft dieses Buches mit Spannung erwartet. Die Lektüre entwickelte sich dann zu einer kleinen Achterbahnfahrt zwischen etwas öde und grandios. Momente recht trockener Beschreibungen wechseln sich ab mit Szenen großer Emotionen. Zu Beginn scheint Rebecca fast mit ihrer Kunst abgeschlossen zu haben, nicht in der Lage ihre berühmteste Serie aus frühen Zeiten in irgendeiner Form neu zu erschaffen. Sehr unwohl fühlt sie sich in dem kleinen Häuschen, wo alles knackt und knirscht. Nur langsam erschließt sie sich ihre Umgebung und nimmt dabei auch die Kamera zur Hilfe. Doch wenn es richtig ist, sieht man es und zunächst ist nicht viel zu sehen. Mit der Zeit beginnt Rebecca, sich auf den Ort und seine Menschen einzulassen und als ob der Ort etwas zurückgeben wollte, zeigt er ihr ein Motiv. Und so entwickelt sich schließlich eine etwas bittersüße Wandlung einer fast vergessenen Fotografin in eine in sich ruhende Persönlichkeit, die wieder wirkungsvolle Fotos hervorbringt. Ein spätes Glück, das Hoffnung auf einen überdauernden neuen Anfang macht. Ein neuer Anfang, der Zeit benötigt und die Fähigkeit Verluste betrauern zu können, ohne in der Trauer zu versinken, den Mut, die Wärme des Neuen zu empfangen und im richtigen Moment festzuhalten.

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Die große Zeit der New Yorker Fotografin Rebecca Winter ist schon paar Jahre vorbei. Mit 60 fließt das Geld nicht mehr von alleine, die Ausgaben aber steigen. Und so findet sich Rebecca in einem herunter gekommenen Cottage auf dem Lande wieder, voller Ängste und Skepsis, aber mit der Hoffnung, dass ein Jahr auf dem Land ihre Finanzen sanieren wird, sodass sie nach New York zurückkehren kann. Der Schuss, der Rebecca eines Nachts weckt und mit dem der Roman beginnt, ist gar kein Schuss, sondern das Zuschnappen der Falle auf dem Dachboden, mit der dem Waschbären der Garaus gemacht werden soll. Vieles in dem alten Cottage ist kaputt, dreckig, abstoßend – aber Rebecca sieht keine andere Möglichkeit finanziell zu überleben: sie hat ihre Wohnung in New York teuer vermietet und ist dafür in das viel billigere Cottage gezogen. Geldsorgen Zu ihren Belastungen gehören die Heim-Kosten für ihre Mutter, die Wohnungsmiete für ihren Vater, Unterstützung für ihren Sohn Ben. Psychisch sind die Probleme eigentlich noch größer. Ihre Eltern so alt, krank und hilflos zu sehen, schmerzt sie, ihr eigenes Versagen als Künstlerin, als Ehefrau wagt sie kaum zu überdenken. Ihre Ehe, längst geschieden, war ein kompletter Reinfall. Das zufällig entstandene Foto “Still Life With Bread Crumbs” (auch der Titel der amerikanischen Originalausgabe) zeigte eigentlich symbolisch den desolaten Zustand ihrer Ehe, doch die Kunstwelt hatte ihre eigenen Interpetationen. Sie liebte das Foto und zahlreiche Reproduktionen sorgten lange Zeit für ein sicheres Einkommen. Seit dieses Einkommen langsam versiegt, Rebeccas Ausgaben aber immer weiter steigen, macht sie sich Sorgen um das Geld, um das Alter, um ihre Kunst. Neue Faszination Der Wohnungswechsel soll Geld sparen, außerdem hofft Rebecca, mit neuen Fotos wieder Aufnahme in den Kunstbetrieb zu finden und Geld zu verdienen. So richtig planvoll geht sie dabei nicht vor. Das Cottage lässt sie reparieren, damit es für sie als verwöhnte New Yorkerin erträglich wird. Sie unternimmt jeden Tag lange Wanderungen mit ihrer Kamera, auf der Suche nach Ablenkung genauso wie auf der Suche nach Fotomotiven. Sie findet beides, merkwürdige kleine Holzkreuze mit Erinnerungsstücken, rätselhaft und sehr fotogen. Landmenschen In dem kleinen Ort lernt sie natürlich auch neue Menschen kennen: Sarah, die Besitzerin des lokalen Cafés – geschwätzig, aber mit dem Herz am rechten Fleck, Tad, der lokale Clown – als Sänger eine gescheiterte Existenz, aber mit dem Herz am rechten Fleck, Jim Bates – Dachdecker, Seele der Gemeinde und erst recht mit dem Herz am rechten Fleck. Besonders Jim wird wichtig für Rebecca, erst für die Beseitigung des Waschbärs und anderer Mängel des Cottages, dann in Geldangelegenheit, als beide gemeinsam für eine Naturschutzorganisation Vögel beobachten und fotografieren, und letztlich auch in Sachen Liebe. Denn Jims Herz ist so groß, dass er nicht einmal darüber nachdenkt, dass Rebecca 16 Jahre älter ist als er. Happy End Ganz klassisch müssen auch Jim und Rebecca erst noch ein paar Missverständnisse aus dem Weg zum Happy End räumen. Die Fotos der Holzkreuze und die des Hundes, der eines Tages einfach vor der Tür steht und bleibt, sorgen für neuen Erfolg, auch finanziell, trotzdem bleibt es erwartungsgemäß nicht bei dem einem Jahr auf dem Land für Rebecca. Erwartungen erfüllt Vieles im Roman Ein Jahr auf dem Land verläuft erwartungsgemäß oder bedient gängige Klischees: natürlich lernt Rebecca das Landleben schätzen, weil es so viel menschlicher zugeht; natürlich kommt sie finanziell wieder auf die Beine, künstlerisch erst recht und natürlich findet sie eine neue Liebe zu dem Naturburschen / Handwerker… natürlich kommt alles ganz zufällig zu ihr, ohne dass sie einen konkreten Plan verfolgt. “Ziehe aufs Land und das Leben meint es wieder gut mit dir” – aber das wäre eine zu zynische Moral des Romans, die bestimmt nicht beabsichtigt ist. Wunderbar erzählt Was den Roman trotz Klischees und vorhersehbarer Handlung so gut macht, ist die Erzählweise, die Sprache. Die Geschichte ist einfach hervorragend und originell erzählt, in einer klaren (dem Bild des Landlebens im Roman entsprechenden) Sprache, recht sachlich und gut beobachtend, teilweise in eigenwilligen Ausschnitten und Bruchstücken, selten in kurzen Zusammenfassungen, kleinen Rückblicken. Der Leser folgt Rebecca, erhält Einblicke in ihre Gedanken, weniger in ihre Gefühle, die die Protagonistin selber lieber gar nicht zur Kenntnis nimmt. Faszinierende Frauenfigur Mit Rebecca ist der Autorin darüber hinaus eine sehr interessante Frauenfigur gelungen. Besonders am Anfang, als sie spröde und leicht zynisch mit sich selber und ihren Sorgen kämpft, aber fest entschlossen ist, eine Wende in ihrem Leben zu schaffen, auch wenn ihr Plan recht vage ist. Ihre magische Wandlung durch das Landleben (oder durch die Liebe? durch den Hund? durch die Angst vor dem Altwerden?) hin zu einer glücklichen Frau und Künstlerin bleibt eher vages Nachwort. Denn “das kam später.”

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Aufgrund der vielen Stadt-Land-Bücher könnte man auch bei „Ein Jahr auf dem Land“ annehmen, dass es sich um einen locker-leichten Roman mit einer etwas schrägen Hauptfigur handelt. Erstaunlicherweise ist dies hier etwas anders. Rebecca zieht zwar aus ihrer New Yorker Wohnung in ein altes, heruntergekommenes Haus auf dem Land, aber schon der Charakter der Hauptfigur und die Bedingungen sind anders als bisher gelesene Geschichten. Die einst sehr bekannte Fotografin muss feststellen, dass ihre Einnahmen, ihre Tantiemen kaum noch ihre Kosten decken, die nicht nur sie selbst, sondern auch ihren Sohn, den Vater samt Haushälterin, die Mutter mit Pflegeheim betreffen. Aus diesem Grund muss sie ihre Wohnung vermieten, um mit den Mieteinnahmen die Kosten zu decken. Glücklich ist sie darüber nicht, aber realistisch genug, um nicht ständig darüber zu jammern. Rebecca ist keine 25 Jahre und konsumsüchtig, sondern 61 Jahre und eine erfahrene, gestandene und sympathische Frau. Sie legt ihre "Berühmtseineinstellung" ab und freut sich auch über die kleineren Aufträge, sie nimmt Freundschaften mit Nichtmedienmenschen an und erfährt so eine neue Art der Zuneigung und Freundschaft. Anna Quindlin hat eine sympathische und realistische Person geschaffen. Sie hat den Hauptfiguren Charakterzüge gegeben, die sich leicht nachvollziehen lassen, weil sie tagtäglich auftauchen. Auch die Familiensituation fand ich gut. Einmal nicht die heilige oder urkomische Welt. Auch die "Randfiguren" hatten ihren Charme und waren liebenswert. Aber am Ende rutscht sie leider dann doch wieder in das amerikanische Finale. Alles wird gut. Schade, denn zu der Geschichte hätte auch ein offenes Ende gut gepasst.

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Eine Frau auf der Suche nach dem Sinn des Lebens

Von: Christiane Petra

19.03.2015

Unter der Handlung habe ich mir einen klassischen Frauenroman vorgestellt, der mir in leichter, teils humoristischer Art und Weise das Leben der Protagonistin auf dem Land erzählt. Dass dabei nicht immer alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird hatte ich auch beinahe schon erwartet. Anna Quindlen konnte meine Erwartungen dahingehend, aber nur teilweise erfüllen. Sicherlich ist Rebecca ein interessanter Charakter, der die Geschichte dominiert und auch dynamisiert, aber es gab auch einige Längen im Buch. Die Handlung des Buches beginnt recht unspektakulär und ich hatte immer irgendwie die Erwartung „das da noch was kommen möge“ an interessanten Wendungen und Szenen. Dieser Aha Effekt blieb aber über lange Zeit aus. Die Handlung lebte lange Zeit in der Tat von den Alltagsbeschreibungen und Erlebnissen der Protagonistin. “Der Charme und der trockene Humor der Hauptfigur, würzen dabei die Handlung und Geschichte gleichermaßen.” Dennoch hatte ich das Gefühl, das gerade die Alltagsbeschreibungen manchmal doch ein wenig zu sehr in die Länge gezogen worden sind, während andere markante Szenen in meinen Augen gerne ein paar Worte mehr verdient gehabt hätten. Ich denke aber, das ist nur eine persönliche Meinung und Einschätzung und würde sicherlich je nach Lesegeschmack von jedem Leser unterschiedlich beurteilt werden. Der Fokus der Geschichte liegt ,so wie ich es jedenfalls wahrgenommen habe, ganz klar auf dem Schwerpunkt sich seines Lebens bewusst zu sein, Chancen und Alternativen zu erkennen und die Möglichkeiten, die sich einem bieten für sich positiv zu nutzen. Das dies nicht abhängig vom Alter sein muss und manchmal recht unverhofft kommen kann, beweist diese Geschichte. Das ist auch in etwa die Entwicklung, die der Hauptcharakter in diesem Buch durchmacht. Das dies mal auf eine etwas spannendere Weise und mal recht langweilig oder unspektakulär von statten geht, ist denke ich normal. “Insofern hat die Autorin wirklich ein Buch geschrieben, das aus dem Leben gegriffen sein könnte.” Gerade auf den letzten hundert Seiten ,kommt durch eine Wendung in der Geschichte (ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten) nochmal ein wenig Dynamik und ein anderer Blickwinkel auf. Das hebt die Geschichte aus dem stringenten Blick auf das Alltaggeschehen heraus und bietet mir nochmal neue Möglichkeiten der Betrachtung an, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Die Charaktere kommen ehrlich und authentisch bei mir an und auch die Örtlichkeiten an denen die Geschichte spielt, spiegeln sich mir vor meinem geistigen Auge wieder. Das kleine Dörfchen mit seinem ureigenen Charme passt wunderbar in diese Geschichte hinein. Ich hatte mehrfach den Wunsch auch mal in den kleinen Teeladen einkehren zu dürfen. Die Beschreibungen von der Natur rund um das Dorf ,das Haus und die Szenen die Rebecca fotografiert zu beschreiben, sind der Autorin wirklich einmalig gut gelungen. Auch hier hatte ich das Gefühl, nach den Beschreibungen die Bilder vor meinem geistigen Auge fertig zu sehen. Zu gerne hatte ich so eine Fotoserie mal „live“ gesehen. Die Erzählweise der Autorin ist in klarer leichter Sprache, dem Genre angemessen formuliert. So manches Mal hatte ich kurzzeitig meine Probleme, dem veränderten Blickwinkel durch einen Perspektivenwechsel innerhalb eines Absatzes zu folgen. War sie gerade noch beim Hund am Haus, ist sie dann plötzlich schon wieder im Teeladen – so in etwa muss man sich das vorstellen. Doch auch hier gelang es mir, nach wenigen Sätzen wieder den Anschluss zu finden. Das FAZIT Ich hatte zu Beginn des Buches auf den ersten hundert Seiten so meine Probleme, da ich noch keinen Überblick hatte wo die Autorin mit ihrer Geschichte überhaupt hin wollte. Vielleicht waren es aber auch falsche Erwartungen, die ich unterbewusst mit dem Klappentext verbunden habe. Erst viele Seiten später, erschloss sich mir,wohin die Geschichte führen sollte und ich konnte Zugang zu ihr gewinnen, um ihr dann interessiert bis zum Ende zu folgen. Nicht alle Szenen fanden mein Interesse und der Charakter von Rebecca bei seiner Entwicklung zu erleben, war nicht durchweg spannend aber oft recht unterhaltsam. Gerade der trockene Humor und der Witz der Protagonistin,hat mich aber mehr als einmal wirklich überzeugt.

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