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Rezensionen zu
Hitze, Dreck und Erleuchtung

Hella Schwerla

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Hella Schwerla war früher Journalistin. Im Vorwort schreibt sie, dass sie dadurch vielen komischen bunten Vögeln im Laufe ihres Berufslebens begegnete – auch Schamanen, Heilern und Medizinmännern. Anfangs fand sie das selbst komisch und sie spottete in ihren Artikeln darüber. Aber nach und nach wuchs ihre Achtung vor diesen Dingen, vor der Naturmedizin und dem Heilen. Sie begann dann auf verschiedenen Schamanengipfeltreffen als ehrenamtliche Mitarbeiterin zu helfen. 1989 auf einem Schamanenkongress in Österreich begegnete ihr der Sangoma Jambolane. Sie beschreibt die Begegnungen auf dem Kongress und die Schwierigkeiten. Zum Beispiel, dass der Sangoma nicht die Knochen werfen wollte, da dies ein heiliges Ritual sei und nicht einfach so vorgeführt werden könne. Hella Schwerla unternimmt daraufhin mit dem Sangoma und seinem Übersetzer ein paar Ausflüge und spricht mit ihnen. Sie klärt ihn darüber auf, dass die Leute, die hier seien, ja schon etwas erwarten für ihr Geld, dass das ein Geben und Nehmen sei. Sie frägt auch, warum er gekommen sei, ob das Geld ein Anreiz gewesen wäre. Er bejahte, denn sein Stamm sei schon ziemlich arm. Außerdem sagte er, dass er einen Traum hatte, dass er auf dem Kongress einen Menschen treffen würde, der ihn und sein Volk retten würde. Als Hella Schwerla frägt, ob sie ihn schon gefunden hätten, lachen die beiden und fragen: „Weißt du das denn nicht selbst?“ Es vergeht über ein Jahr, bis sie wieder an die Sache denkt. Mit dem Gedanken daran, einen Dokumentarfilm dort zu drehen, reist sie schließlich in den Kral des Schamanen. (Ein Kral laut Wikipedia: ursprünglich eine kreisförmige Siedlung mit einer streng sozialen Struktur.) Der Kral ist fünf Autostunden vom nächsten Ort entfernt, also mitten im Nirgendwo. Es ist am Anfang gar nicht so leicht für sie. Der versprochene Übersetzer ist nicht da, die Frauen dürfen nicht auf Stühlen sitzen, sondern knien auf dem Boden (was für sie sehr komisch ist) und dass so schlecht mit den Hunden umgegangen wird, ist für sie als Tierfreund nicht vereinbar. Nach einer schweren Krankheit, verändert sich die Situation. Anstelle weiterhin auf eine Einladung des Sangomas zu warten, stürmt sie einfach in sein Zelt. Er freut sich und sagt: „Endlich kommst du!“ Sie merkt, dass zwei der Frauen ein wenig Englisch können – endlich findet sie Anschluss. Hella Schwerla nimmt an einem Ritual teil, bei der eine Ziege geschlachtet und gefeiert wird. Außerdem wirft der Sangoma ihr die Knochen und prophezeit ihr die Zukunft – und dass sie noch einmal wiederkommen würde. Hella Schwerla beschreibt uns wie die Reise sie geprägt und verändert hat. SIe hat sehr viel in dieser Zeit gelernt. Es war eines der wahnsinnigsten, verrücktesten Dinge, die sie in ihrem Leben getan hat. Außerdem erfahren wir einige Anekdoten aus ihrem Leben und wie sie schon früh Heilungskräfte in sich verspürte, diese aber lange unterdrückt hat. Auch von ihrer Rückkehr zum Stamm und ihrem endgültigen Abschied erzählt sie uns. Im Epilog erfahren wir, was nach dem Tod des Sangomas aus dem Stamm wurde und inwieweit sich die Prophezeiung für sie erfüllt hat. Mir hat das Buch sehr gut gefallen – der Schreibstil ist sehr angenehm und man merkt, dass Hella Schwerla schreiben kann. Es ist hautnah und sehr lebendig geschildert und auch mit viel Gefühl. Das Buch ist die ganze Zeit über spannend und keineswegs langatmig. Für mich war es spannend, zu lesen, wie der Stamm lebt und mit was für Problemen er zu kämpfen hat. Ein Buch, das mich berührt hat. Ich kann es jedem empfehlen, der für Themen wie Schamanismus offen ist. Wobei das nicht das vorherrschende Thema ist, denn es geht im Buch vielmehr um Hella Schwerla‘s Erlebnisse und die inneren Prozesse, die dadurch bei ihr angestoßen wurden. Der Bildteil im Anhang rundet das Buch eindrucksvoll ab. Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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