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Rezensionen zu
Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford

James McBride

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€ 11,99 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 16,90* (* empf. VK-Preis)

Kansas im Jahre 1857: Hier, im Mittleren Westen der USA, lebt der junge Sklave Henry Shackleford. Hier tobt auch der Krieg zwischen überzeugten Sklavenhaltern und bibeltreuen Abolitionisten besonders wüst. John Brown ist einer derjenigen, die beseelt davon sind, Gottes Willen durchzusetzen und die Schwarzen in die Freiheit zu führen. Als er zufällig in einer Kneipe auf Henrys grausamen Master trifft – einen weithin bekannten und berüchtigten Sklavenhalter –, kommt es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung, in deren Folge beide fliehen müssen: sowohl John Brown als auch der junge Henry, der irrtümlicherweise für ein Mädchen gehalten wird und schnell begreift, dass dies seine Vorteile hat … Eine Mischung aus Skurril, Lustig, Traurig, Ernsthaftigkeit und einer großen Portion amerikanischer Geschichte, die in dieser fasziniernden Geschichte skurril und lustig zugleich umgesetzt wurde. Die Story ist so vielschichtig, dass ich da gar nicht weiter drauf eingehen möchte. Vielmehr auf das Drumherum wie Schreibstil, etc.: Denn eben erwähnter ist wirklich gelungen und unterstützt diese Geschichte total. Leider führt er auch dazu, dass dieses Buch nicht um Längen und Langatmigkeit herum kommt, denn nicht alles was Henry erlebt ist so lustig, berührend oder fesselnd zugleich. Das ist etwas schade und gibt in der Endnote Punktabzug. Alles in allem jedoch trotzdem mal ein Weg, der etwas anders an die amerikanische Geschichte heran geht. Denn diese Form nimmt einiges vom historischen Kontext auf und setzt diesen dann kreativ um. Das ist definitv nichts für jeden und auch sehr speziell, sodass man es entweder mag oder nicht. Mir hat es größtenteils dann doch recht gut gefallen - es war einfach mal eine etwas andere Umsetzung eines ernsten und realen, wenn auch schon älteren Themas, von dem man trotzdem immer lernen kann. Fazit: Gut und vor allem kreativ - dennoch nichts für Jedermann.

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Ein Schelmenstück

Von: Bibliomarie aus Düsseldorf

30.11.2015

John Brown’s body lies a-mouldring in the grave – but his soul goes marching on Jeder kennt diesen berühmten Marsch, aber außerhalb der USA kennen wenige den Mann, dem er gewidmet ist. John Brown war ein bibelfester strenger Mann, der aus tiefster gläubiger Überzeugung ein Gegner der Sklaverei, ein Abolitionist war, aber für seine Überzeugung vor keiner Gewalt und Gräueltaten zurückschreckte, heute würde man ihn vielleicht einen Fundamentalisten und Terroristen nennen. Nach dem berühmt-berüchtigten Massaker von Pottawatomie und einem erfolglosen Sklavenaufstand wurde er 1959 gefangengenommen und hingerichtet. Auch wenn sein Aufstand gegen die Sklaverei anfangs erfolglos war, legte er doch den ersten Grundstein zur Abschaffung der Sklaverei. In Dutch Henry’s Kneipe verbringt der Sklavenjunge Henry seine Tage. Er ist dort Schuhputzer, während sein Vater als Barbier arbeitet. Sie gehören Dutch Henry Sherman, genau wie die Kneipe und die Möbel darin. Dutch ist ein gewalttätiger Mann, wie man wie Westen eben gewalttätig sein muss, um nicht unterzugehen. Keiner stellt das in Frage, nicht mal der kleine Henry. Der schaut, was er kriegen kann, egal ob Brot oder Bier und erzählt schlitzohrig davon. Henry erinnert an Huck Finn, im Leben zwar zu kurz gekommen, aber davon lässt man sich nicht unterkriegen. Sein Vater ist ein Prediger vor dem Herrn, wirft mit eigenwilligen Bibelsprüchen um sich, während er in der Kneipe die Gäste rasiert. Das gehört zum Amüsement der wilden rauen Trinker, die dieses Etablissement zum Huren, Saufen und Kartenspielen aufsuchen. In diesen Tagen ist viel die Rede von John Brown, einem Yankee, der den Südstaatlern doch glatt das Recht auf Sklavenhaltung streitig machen möchte. Dazu bedient er sich nicht nur der Bibel, er ist gewaltig und schreckt vor keiner Grausamkeit zurück, um seine Ziele durchzusetzen – mit alttestamentarischer Billigung – wie er überzeugt ist. Grade in dieser Kneipe treffen John Brown und Henry aufeinander. John Brown will die Sklaven, auch gegen ihren Willen, befreien und ist dabei mit Pulver und Blei nicht wählerisch, dass Henry’s Vater dabei stirbt, ist halt Pech. Wie alle Sklavenjungs trägt Henry einen alten Kartoffelsack und weil sich mit seinen Vorfahrinnen schon öfters ein weißer Sklavenhalter vergnügte, ist Henry auch ziemlich hell ausgefallen, auch sein Haar kräuselt sich nicht ganz stark. Aber dass John Brown ihn deswegen für ein Mädchen hält, ist ein starkes Stück. Doch bald erkennt Henry - jetzt Henrietta, dass das Ikognito ganz praktisch ist. Henrietta, inzwischen mit dem Spitznamen Onion gerufen, wird zum Glücksbringer für John Brown und zieht also mit dem alten Abolitionisten. Er trifft auf die absonderlichsten Menschen, lauscht den Predigten John Browns. Er freundet sich mit immer mehr mit ihm an, hängt an seinen Lippen und beginnt, sein Sklavenleben zu hinterfragen. Für ihn war sein Leben bisher so, wie es sein sollte. Dutch Henry war nicht schlimmer als andere, er kannte seine Stellung, Recht und Unrecht definierten andere und für Henry gab es keinen Grund sich dagegen aufzulehnen. In einem Tagebuch hält er seine Gedanken fest und erst als junger Mann ist er bereit aus seinem Kleid zu schlüpfen und sich der Welt zu stellen. Einige Jahre nach „Die Farbe des Wasser“ ist James McBride erneut mit einem großen Roman in Erscheinung getreten. Ganz zurecht wurde das Buch mit dem National Book Award ausgezeichnet. Großartig wie er Henry zu Wort kommen lässt, ungeschminkt, derb, manchmal auch zotig, aber immer echt und wahrhaftig. Es ist ein Stück lebendiger, amerikanischer Geschichte, die den meisten Europäern fremd sein dürfte, Henry ist ein Bruder im Geiste von Huck Finn, vielleicht auch vom Simplicissimus. Fremd und etwas langatmig sind John Browns Predigten ausgefallen, das hat mir den Lesefluss immer wieder unterbrochen. Das ist aber fast der einzige Kritikpunkt. Henry Shakleford hat mich von der ersten Seite an gefesselt und in Bann gezogen. Eins finde ich schade, der deutsche Titel ist so austauschbar, das englische Original „The Good Lord Bird“ hätte mir auch übersetzt besser gefallen.

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Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford

Von: dorli aus Berlin

09.11.2015

Kansas-Territorium in den 1850er Jahren. Der Abolitionist John Brown zieht durch die Lande, um Sklaven zu befreien. Bei einer Auseinandersetzung mit dem Sklavenhalter Dutch Henry Sherman wird der Vater des jungen Farbigen Henry Shackleford getötet. Brown nimmt Henry - den er irrtümlicherweise für ein Mädchen hält - in seine Truppe auf… Als Abolitionismus wird eine Bewegung bezeichnet, die die Abschaffung der Sklaverei zum Ziel hatte. Die Mitglieder verlangten die sofortige Freilassung aller Sklaven, wobei sie zur Durchsetzung ihrer Forderungen auch vor blutigen Übergriffen nicht zurückschreckten. Ein berühmter Anführer der Abolitionisten war der US-Amerikaner John Brown. Brown war äußerst gottesfürchtig und wirkt in seinem Tun sehr fanatisch. Beharrlich und zielgerichtet kämpfte er mit unerbittlicher Gewalt gegen die Sklaverei. James McBride macht den kleinen Henry Shackleford zu einem Mitreisenden in Browns Gefolge und lässt ihn Browns kämpferische Aktivitäten – von der Schlacht von Black Jack 1856 bis hin zu dem Überfall auf Harpers Ferry im Oktober 1859 – miterleben. Henry berichtet als Ich-Erzähler von seinen Erlebnissen mit Browns „Pottawatomie Rifles“. Dafür hat der Autor ihm eine lockere Sprache in den Mund gelegt, die authentisch wirkt und sehr unterhaltsam ist. Seine lebhaften Schilderungen und die wortwitzigen, manchmal etwas derben Beschreibungen haben mich durchweg begeistert. Henry ist ein gewitztes Kerlchen, etwas naiv, aber durchaus in der Lage, seine Möglichkeiten zu durchdenken, bevor er handelt. So entdeckt er schnell, dass es von Vorteil ist, als Mädchen mit der Truppe um John Brown umherzuziehen und klärt dieses Missverständnis daher nicht auf. Henry unternimmt einige Fluchtversuche, denn er hat sich als Sklave bei Dutch Sherman recht wohl gefühlt, weil er, anders als in Browns Truppe, nie unter Hunger und Kälte gelitten hat. Doch die Versuche misslingen. Nach und nach empfindet er das Leben in der Armee des „Alten Mannes“ als angenehm und irgendwann vergisst er einfach, ans Weglaufen zu denken. „Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford“ ist ein amüsant erzählter Roman aus der Zeit vor der Sklavenbefreiung. Mir hat dieser Ausflug in die amerikanische Historie sehr gut gefallen. Man fühlt sich an die Bücher von Mark Twain erinnert - James McBride hat Henry Shackleford mit einem ähnlichen Humor ausgestattet, wie man ihn von Twains Protagonisten kennt.

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Das verrückte Tagebuch

Von: MeloftheShell aus Hiddenhausen

16.10.2015

Seufz, was soll ich schreiben? Gestern habe ich traurigerweise das Buch beendet und würde gerne wieder durch den Wilden Westen mit dem selbst ernannten “Sklavenbefreier” Old John Brown (das ist schon ein interessanter Kauz) und dem Jungen Henry Shackleford, auch genannt Henrietta, auch genannt “kleine Zwiebel” reisen. Das “Tagebuch” ist das erste Buch von James McBride, welches ich lesen durfte und es hat mir, trotz der oft übertrieben flapsigen Sprache und so mancher Längen, sehr gut gefallen. Die Sklaverei ist das zentrale Thema dieses Buches und auch wenn James McBride die Charaktere allesamt etwas skurril erscheinen lässt und hier und da dem ein oder anderen der Schalk im Nacken sitzt, kommt McBride nicht vom Hauptthema ab. Es kommen so einige Charaktere im Buch vor, die meisten von ihnen werden zwar hochlobend und detailliert beschrieben, spielten dann nur eine kleine Nebenrolle, was ich schade fand. Bis zuletzt habe ich auf den einen oder anderen Charakter gewartet, ob er denn nun nochmal in Erscheinung treten würde.. Zum Ende hin fielen mir leider oftmals unnötige Dialoge auf, die die Geschichte nicht vorantrieben und weder witzig noch informativ waren, sondern anscheinend einfach nur dazu dienten, das Buch etwas in die Länge zu ziehen. Letztendlich hat mir das Gesamtprodukt des verrückten Tagebuchs aber gut gefallen und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen. Mein Fazit Dieses Buch hat mir ein Stück traurige, amerikanische Geschichte näher gebracht. Wer Bücher über den Wilden Westen, die Sklaverei und noch dazu verrückte Geschichten mag, der mag vielleicht auch “Das Tagebuch des Henry Shackleford”.

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Von: leseratte1310

11.10.2015

Kansas 1857: John Brown ist Abolitionist und daher gegen die Sklaverei. Ihm ist jedes Mittel recht, um den Worten der Bibel zu folgen und die Sklaven zu befreien. Bei seiner Aktion gegen Henry Sherman wird der Vater von Henry Shackleford getötet. John Brown nimmt sich des Kindes an in dem Glauben, ein Mädchen befreit zu haben. Henry erhält Kleider und wird Zwiebel genannt. Er tut nichts, um den Irrtum zu klären und erkennt sehr bald, dass die neue Rolle für ihn vorteilhaft ist. Er bleibt bei John Browns Gruppe und zieht mit ihnen durchs Land. Eigentlich interessiert mich das Thema Sklaverei sehr, doch dieses Buch hat es mir nicht leicht gemacht. Wir lernen diese Geschichte aus der Sicht Henrys/Henriettas kennen. Der Schreibstil ist nicht einfach zu lesen, ich fand ihn sehr verwirrend und streckenweise ziemlich langatmig. Die Ausdrucksweise ist sehr deftig, aber auch sehr authentisch. Während ich Henrys Geschichte interessant fand, haben mich die Predigten von John Brown gestört, da sie zu ausschweifend sind. John Brown kennt die Bibel und beruft sich darauf, er schreckt auch nicht vor Gewalt und Mord zurück, um seine Überzeugungen durchzusetzen. Er will das Gute und tut deswegen viel Böses. Auch wenn er zu Lebzeiten sein Ziel nicht erreicht hat, denn seine Gefangennahme und Hinrichtung beendete 1859 seine Aktivitäten, so ist die Abschaffung der Sklaverei doch auch ein gutes Stück ihm zu verdanken. Henry fügt sich seinem Schicksal sowohl als Eigentum von Sherman (er kennt es ja nicht anders), sowie auch als Mitglied von Browns Truppen. Die Predigten bringen ihn dazu über sein Leben nachzudenken. Doch erst als junger Mann hat er seine Identität gefunden und ist bereit sie anzunehmen. Ein interessantes Buch über die Sklaverei und den Kampf dagegen.

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"Verrückt" ist ein gutes Stichwort, mit dem ich beginnen möchte, denn verrückt sind sie wirklich: Henry Shacklefords Tage bei den Abolitionisten. Allen voran John Brown - oder auch: der Alte Mann - ist ein irrer Kauz. Mit seinem Fanatismus, alle Sklaven in die Freiheit führen zu wollen, und seiner fast schon wahnsinnigen Art, immer und überall zu beten oder von Gott zu referieren, ist er mir ganz besonders in Erinnerung geblieben. Old John Brown brennt für diese eine Sache und nichts und niemand kann sich ihm in den Weg stellen. Deswegen war der Alte Mann auch weitestgehend so gefürchtet: mit seiner zielgerichteten und überzeugten Art hat ihn eine unerschütterliche Aura umgeben. Und wo ist Henry bei der ganzen Sache? - Während John Brown daran arbeitet, im Namen Gottes, eine "Armee" auf die Beine zu stellen und den ultimativen Sklavenbefreiungs- und Kampfplan auszuhecken, überlegt Henry immer mal wieder, ob und wie er abhauen soll, denn eigentlich ist es ihm als Sklave bei seinem Master ja gar nicht so schlecht gegangen. Zumindest Hungerleiden musste er nicht. Denn seit er ein befreiter Sklave ist, so sagt er selbst, wisse er erst, was richtig-Hunger-haben bedeutet ... Klingt schon alles ein bisschen irrwitzig und zum Schmunzeln, nicht? Nun, das ist es auch. Es fängt ja schon damit an, dass alle Henry für ein Mädchen halten und er deswegen von Zeit zu Zeit in Situationen kommt, die sich als sehr lustig gestalten. Auch Henrys Spitzname "die kleine Zwiebel" begleitet uns durchs gesamte Buch, weil ihn fast jeder so nennt, seitdem John Brown ihm (bzw. ihr) diesen Namen gegeben hat. Die Dümmlichkeit so mancher Charaktere und Old John Browns Wesen sind ebenfalls Dinge, die das Lesevergnügen erheblich vergrößern. - Also, der Spaß kommt hier definitiv nicht zu kurz. Sehr gut hat mir auch die Atmosphäre, die die Geschichte hervorgerufen hat, gefallen. Ich musste beim Lesen immer an den Wilden Westen aus diesen typisch amerikanischen Filmen denken. - Kopfkino pur! Dass dieses Buch jedoch keine völlig frei erfundene Geschichte ist, sondern es zumindest den gottesfürchtigen Abolitionisten John Brown gegeben hat, wusste ich aber erst, als ich nach dem Beenden des Buches seinen Namen gegoogelt habe. Da hätte ich mir doch gerne noch eine Anmerkung vom Autor gewünscht, wenigstens am Ende eine kurze. Ein wenig anstrengend fand ich die Mundart der meisten Charaktere. Oft wurde einfach das "t" am Ende eines Wortes weggelassen oder zwei Wörter mit "’n" abgekürzt (z. B.: "Du wirs’ dir da keine Sorgen machen müssen ..." und "... war rumgekommen und hatte’n bisschen was gesehen."). Diese Tatsache hat meinen Lesefluss leider negativ beeinflusst, aber ansonsten kann ich nichts nennenswert Negatives über dieses Buch sagen. Ob John Browns Plan, die Sklaven zu befreien, geglückt ist und ob Henry es doch irgendwann geschafft hat, sein wahres Geschlecht zu offenbaren, werde ich jetzt hier nicht vorwegnehmen, aber ich kann euch versichern, dass ihr das Kennenlernen dieser verrückten Charaktere bestimmt nicht bereuen werdet.

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