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Rezensionen zu
Die Toten vom Djatlow-Pass

Alexej Rakitin

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€ 15,00 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

„Ende der 50er verschwindet eine Gruppe junger Wanderer auf einer Tour durch die verschneite Landschaft rund um den Berg Kholat Syakhl spurlos. Erst Wochen späten werden ihre Leichen gefunden. Trotz umfangreicher Ermittlungen ist das Geheimnis um den heute sogenannten Djatlow-Pass noch immer nicht vollständig gelöst.“ Zum ersten hatte ich von der Djatlov Tragödie in einem Podcast erfahren. Zugegeben, da konnten natürlich nicht alle Fakten bearbeitet und erwähnt werden, und es wurde natürlich eher in eine Geschichte verpackt, als nur die Fakten an sich darzustellen. Vielleicht hat mich die Geschichte auch deswegen fasziniert. So was es also kein Wunder, dass ich mir „Die Toten Vom Djatlow-Pass“ unbedingt holen musste. Ich muss gestehen, dass es mir schwerviel in das Buch hineinzukommen. Was allerdings nicht am Buch selber lag, denn der Autor hat mit seinen Recherchen ganze Arbeit geleistet, aber ich bin Jemand, der eher selten Sachbücher liest und so musste ich mich erst an die unzähligen Fakten, die auf einen einprasseln, gewöhnen. Das Buch enthält sämtliche Details aller Autopsie Berichte und Ermittlungen und oft musste ich diese Fakten zweimal lesen um sie zu verstehen. Gebessert hat es sich allerdings, als es schließlich um die verschiedenen Theorien zum Unglückshergang drehte, die vom Autor alle samt wiederlegt wurden, bevor er schließlich seine eigene, nicht uninteressante, Theorie zu dem Mysterium um Igor Djatlow und seine Gruppe an Wanderern aufstellte. ( Wenn ich allerdings noch einmal den Satz „Darauf kommen wir noch zurück“ in jeglicher Form lese werfe ich irgendwas aus dem Fenster! ) Alles in allem kann ich Fans von True Crime dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen, da es sich in aller Sorgfalt mit einer Tragödie befasst, über die zwar viele Theorien aufgestellt wurden, von denen aber, selbst mit der Gründlichkeit des Autors, wirklich bewiesen wurde.

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Die Toten vom Djatlow-Pass ist in diverse Kapitel aufgeteilt, was die Übersicht auf jeden Fall erleichtert. Es beginnt mit einer sehr ausführlichen Vorstellung der Teilnehmer der Bergtour. Ihre Namen, ihre Stärken und Schwächen, ihr Verhältnis untereinander und ihre Zielsetzungen werden sehr akribisch untersucht und vorgestellt. Das kann manchmal ein bisschen schwierig sein, denn ich konnte mir z.B. die vielen russischen, und daher recht fremd klingenden, Namen nicht so gut merken. Den russischen Lesern dürfte das allerdings viel leichter gefallen sein :-) Unklare Auffindesituation Anschließend geht es weiter mit der Auffindesituation der Leichen, den gerichtsmedizinischen Unterlagen und den, nach heutigen, westlichen Standard, sehr lückenhaften Untersuchungen des gesamten Vorfalls. Man vergisst beim Lesen schnell, dass das alles schon mehr als fünfzig Jahre her ist und viel Untersuchungsmethoden einfach noch nicht entdeckt oder erforscht waren. Andererseits wollte man auch auf dieser Seite des eisernen Vorhangs manche Dinge gar nicht so genau wissen - diese Art der Ignoranz war leider nicht auf die russische Seite beschränkt. Verschwörungstheorien en masse Danach widmet sich Aleksey Rakitin sehr ausführlich den unzähligen Verschwörungstheorien die es um diesen Fall gibt. Dieser Teil war mir entschieden zu langatmig. Man muss nicht jede irre Theorie bis ins Kleinste darlegen und diskutieren, nicht jede Missetat des KGB aus der Mottenkiste hervorkramen und Spione gab und gibt es auf beiden Seiten. Damals genau wie heute. Aber ich schätze, er wollte sich dann auch nicht vorwerfen lassen, er habe auch irgendwas unterschlagen - aber trotz aller Längen, die dieser Teil hatte, war vieles auch hier wirklich spannend zu erfahren. Bilder einer fremden Welt Kapitelübergreifend mochte ich vor allem die vielen Bilder in diesem Buch. Es machte es mir einfacher, mir diese jungen Menschen noch lebend vorzustellen und Mitgefühl zu entwickeln. Auch die Bilder der Landschaft und Orte fand ich spannend. Ich war noch nie in Russland und konnte mir so viel besser vorstellen, so wie es damals dort ausgesehen hat. Sie vermitteln oft einen, wenn auch kleinen, Einblick in das Leben der Menschen dort zu dieser Zeit. Aleksey Rakitins Schlussfolgerungen zu den Geschehnissen klingen logisch und nachvollziehbar und ich neige dazu, ihm zu glauben. Aber natürlich kann ich das alles gar nicht überprüfen und muss mich da auf den Autor verlassen. Mein Fazit: Die Toten vom Djatlow-Pass ist eine spannende Spurensuche in der Vergangenheit. Trotz diverser, kleinerer Längen fand ich das Buch sehr spannend und aufschlussreich, man muss sich allerdings schon ein bisschen für Politik und jüngere Geschichte interessieren.

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