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Rezensionen zu
Die Kälte im Juli

Joe R. Lansdale

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Väter und Söhne

Von: Jessi

01.03.2019

Schreibstil "Die Kälte im Juli" war nun mein fünfter Roman von Lansdale und wieder einmal habe ich diesen bei einer schönen gemütlichen Leserunde mit lieben Bloggerkolleginnen gelesen. Wir sind mittlerweile alle zu großen Lansdale-Fans geworden und stellten bei diesem Werk schnell fest, dass es hier doch ähnlich wie in "Kahlschlag" eine ernstere Thematik anschneidet. So fehlt hier der typische schwarze Humor und die derbe Sprache. Lange Zeit habe ich mich nicht einmal so gefühlt, als würde ich einen "echten" Lansdale lesen. Erst ab der Hälfte entwickelt sich dieser Roman dann doch in eine halbwegs typische Lansdale-Geschichte, die auch hier mit einigen unerwarteten Wendungen daherkommt. Auch wenn mir die Geschichte seichter und vielleicht auch weniger atmosphärisch vorkam, war ich dennoch gefesselt. Lansdale lässt sich auch hier nicht in die Karten schauen und genau das macht seine Bücher so einzigartig. Charaktere Richard Dane Das Geschehen erfahren wir hier aus der Sicht von Richard Dane, der eigentlich ein liebender Ehemann ist und einen Sohn namens Jordan hat. Gleich auf den ersten Seiten wird er mit einem Einbrecher konfrontiert, den er, um seine Familie zu beschützen, erschießt. Richard muss sich nun erst einmal damit abfinden, zum Mörder geworden zu sein! Hinzu kommt die Tatsache, dass der Vater des getöteten Einbrechers nun Rache will. Allerdings entwickelt sich die Geschichte dann doch in eine ganz andere Richtung und Richard gerät in eine Geschichte, die eigentlich gar nichts mit ihm zu tun, die ihn aber enorm beeinflussen wird. Richard war für mich ein angenehmer Protagonist, der allerdings nicht mit den doch teilweise sehr verrückten Charakteren aus anderen Lansdale-Werken vergleichbar ist. Richard kam mir sehr harmlos, brav und vielleicht auch ein klein wenig "zu normal" vor. Meine Meinung "Die Kälte im Juli" beginnt mit einem Paukenschlag - beziehungsweise einem Mord. Richard Dane tötet einen Einbrecher und wird zum Mörder. Obwohl es eindeutig Notwehr war, gibt er sich selbst die Schuld. Als plötzlich Ben Russel, der Vater des Ermordeten auf der Bildfläche erscheint und Rache will, gerät Richard in ein recht typisches Lansdale-"Abenteuer". Natürlich gibt es hier wieder Gewalt, ein klein wenig Biss in den Dialogen und ein paar Überraschungen, allerdings ist all das nicht so ausgeprägt wie in anderen Büchern Lansdales. So geht es hier lange Zeit doch recht ernst und beinahe zu ruhig und harmlos zu. Richard als Protagonist war mir hier vielleicht eine Spur zu "normal". Erst als weitere Personen auf der Bildfläche erscheinen, wird dieses Buch wirklich interessant. Die Geschichte entwickelt sich nämlich in eine ganzz andere Richtung als der Klappentext vermuten lässt. Im Nachwort gibt Joe R. Lansdale an, dass "Die Kälte im Juli" eins seiner intensivsten Schreiberfahrungen war und er dieses Werk für sein Stärkstes hält. Ich mochte das Buch ebenfalls, besonders da es wieder nicht einem Genre zugeordnet werden kann. Vielmehr ist ein toller Genremix und damit wieder einmal "typisch Lansdale"! Es gibt einige interessante Wendungen und einen Showdown, der es mal wieder in sich hatte. Besonders der letzte Teil des Buches war für mich ein echtes Highlight und überaus spannend. Für mich war "Die Kälte im Juli" auf jeden Fall ein absolut interessanter und lesenswerter Roman, der allerdings nicht an "Das Dickicht" oder "Ein feiner dunkler Riss" heranreicht! Fazit "Die Kälte im Juli" schlägt ernstere Töne an, entwickelt sich aber schließlich in eine typische Lansdale-Richtung. Ich bewundere ihn nach wie vor für seine Art, verschiedene Genres zu vermischen und eine überaus originelle und nicht vorhersehbare Geschichte zu verfassen. Dieses Buch ist für mich zwar nicht das Beste aus seiner Feder, aber dennoch absolut lesenswert!

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Vor etwas längerer Zeit kam bei mir ein neuer Roman von Joe R. Lansdale an. Es handelte sich um "DIe Kälte im Juli" (1997 auch unter dem Namen "Die Sonne brennt über Texas erschienen). Nachdem sich die beiden Bücher "Drive-In" und "Im Dickicht" bei mir etwa im mittelmäßigen Teil der Skala wiederfanden, habe ich beschlossen mir noch ein anderes Buch von ihm zu holen. Richard und seine Frau Ann führen ein ganz normales Leben und sind gerade in ihrem Bett und schlafen, als sie auf einmal aus dem Schlaf hochschrecken. Ein Albtraum, wie ihn praktisch jeder schon mal gehabt hat. Ein Einbrecher ist in ihrem Haus. Richard nimmt sich einen Revolver, um seine Familie zu beschützen. Er geht nach unten, sieht den Eindringling, der gerade eine Waffe zückt und schießt auf ihn, woraufhin der ungebetene Gast seinen Verletzungen erliegt. Die Familie Dane wiegt sich in Sicherheit, bis der Vater des erschossenen Jungen auf einmal auftaucht und dem Ehepaar, als erstes subtil, aber dann offensichtlich und angetrieben von Rache klar macht, dass er seinen Sohn rächen würde. Was hat die Familie nun zu erwarten? Joe R. Lansdale schafft es auf 250 Seiten eine Geschichte sowohl glaubwürdig, als auch spannend und gut zu erzählen. Was mir bei den anderen Büchern schon aufgefallen ist, dass sein Scheibstil extremst gut und überzeugend ist, obwohl die Geschichte an manchen Stellen schon etwas absurd war. Allgemein handelt es sich bei dem Buch um einen tollen, aber leider schon etwas alten Plot, der aber noch lange nicht ausgelutscht ist. Ich werde auf alle Fälle in nächster Zeit mehr von Lansdale lesen und gebe dem Buch 3 von 5 Sternen.

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Rezension - Die Kälte im Juli (Joe R. Lansdale) Also... Die Kälte im Juli kommt mit einer Länge von 250 Seiten daher, TB-Ausgabe und ist grundsätzlich in drei Teile gegliedert: Teil 1: Söhne / Teil 2: Väter / Teil 3: Väter und Söhne. Alle in diesen Abschnitten vorkommenden Geschehnissen passen sauber zur Hauptthematik bzw. zu den auftretenden Personen. Das Buch ist von Angang bis Ende spannend und vor allem sehr gut geschrieben. Mit "sehr gut geschrieben" meine ich in diesem Fall die Tatsache, dass Figuren gut dargestellt und keine langatmigen Passagen vorzufinden sind. Da der Thriller bereits 1997 als deutsche Ausgabe erschienen ist, findet man sich zwar mit der alten Rechtschreibung konfrontiert (hätte man bei der Neuauflage durchaus korrigieren dürfen, sie hemmt aber keineswegs den Lesefluss/Lesespaß und stört daher nicht weiter. Die Dialoge der Personen sind sehr ungeschönt und realitätsnah dargestellt, sodass man beim Lesen wirklich das Gefühl hat, die könnten das durchaus so gesprochen haben. Viele, viele, viele positive Eindrücke, leider gibt es ein unausweichliches ABER: Ungefähr ab Seite 100 trifft die Hauptfigur dann eine saudumme Entscheidung, die den Verlauf der Geschichte komplett umkrempelt. An diesem Punkt kam die Logik viel zu kurz und es wurde absurd. Ich dachte mir: "Hä? So dämlich ist doch niemand, oder??" Als man dann auch noch die eigene Ehefrau problemlos ins Boot holt, wurde es für mich richtig unverständlich! Muss leider für diesen eigenartigen Handlungsumschwung Punkte abziehen! Komisch aber: Spannend war es weiterhin; mein Interssse war noch da. Der Autor muss also einiges auf dem Kasten haben, wenn er es schafft, seine Story trotz des kleinen Schönheitsfehlers, so gekonnt weiterzuführen. Fazit: Äußerst unterhaltsamer, kurzweiliger Thriller mit kurzen Kapiteln zum Luftholen. Wem diese Schlüsselszene in der Mitte nicht groß stört, darf sich auf ein rasantes Abenteuer mit viel Tempo freuen. Alles in allem hatte ich meinen Spaß daran und möchte daher die diversen Logikbrüche in den Handlungen der Figuren nicht unbedingt auf die Waagschale packen. Der Fokus liegt eher auf der rasanten Schreibe und da gibts viele, viele Pluspunkte.

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Richard Dane erschießt einen Einbrecher – klarer Fall von Notwehr. Sieht die Polizei auch so. Der Vater des Einbrechers, Ben Russell, sieht das aber ganz anders. Kurz vorher aus dem Gefängnis entlassen sucht er Rache für seinen toten Sohn… Hört sich nach einer einfachen Geschichte an, nicht? Ein durchgedrehter Verbrecher, der Rache für seinen getöteten Sohn sucht. Naaaa, wir wären ja nicht bei Lansdale, wenn das so einfach wäre. Ich hatte das fast verdrängt, und so schafft es Lansdale wieder einmal, mich zu überraschen, in dem das Buch eine völlig andere Wendung nicht. Ein spleeniger Privatdetektiv spielt noch eine Rolle, das Zeugenschutzprogramm und ein Roadtrip. Doch schon bevor diese überraschende Wendung eintritt, gelingt es Lansdale seine Leser in Bann zu schlagen. Das Gefühl, wenn jemand die Privatsphäre verletzt, in die Räume eindringt, in denen man sich gibt, wie man ist, in denen man schläft und träumt. Die Angst, dass das Zuhause nicht mehr sicher ist. Der Einbrecher war nur kurz da, doch was er hinterlässt ist ein Gefühlschaos. Weder Richard noch seine Frau Ann fühlen sich noch sicher. Alarmanlagen und Gitter werden angeschafft, aber so ein richtiges Gefühl von Sicherheit will sich einfach nicht mehr einstellen. Eine permanente diffuse Angst liegt über dem ersten Drittel des Buches. Einzig Jordan, Richards Sohn, ist unbesorgt, da er den Angriff nicht mitbekommen hat. Dabei ist er das Ziel von Ben Russell, der nach dem Leitsatz „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ vorgeht. Und das – das ist nur der Anfang. Danach wird die psychologische Raffinesse nach und nach mit Spannung gesteigert, um zu einem knallharten Hardboiled Krimi zu werden. Lansdale schickt den Leser, nach einer überraschenden Wendung auf einen Roadtrip mit einem abtrünnigen Familienvater, einem alten, verzweifelten Mann und einem leicht irren, schrulligen Privatdetektiv, der aber verdammt viel auf dem Kasten hat. Und natürlich gibt es ein fulminantes Ende mit vielen Waffen. Ganz nebenher flicht Lansdale dabei aber noch ein wichtiges Thema ein: die Vater-Sohn-Beziehung. Schon das Buch ist in die Abschnitte Söhne, Väter und Väter und Söhne aufgeteilt. Und so verbindet diese übergeordnete Beziehung mehrere zutiefst unterschiedliche Menschen und bietet dem Leser ein Potpourri an Charakteren, die wie immer liebevoll ausgearbeitet sind, und immer mit ein wenig Schrulligkeit bereit stehen. Ich bin tendenziell eher skeptisch gegenüber von Vor- bzw. Nachworten, doch diesmal fand ich es sehr interessant. Lansdale erzählt darin, wie er die Idee zu diesem Thriller gefunden hat und wie sie in ihm gereift ist. Er erwähnt auch, dass „Die Kälte im Juli“ anders für ihn war, als seine anderen Romane. Der Einblick des Autors war für mich beeindruckender, als die Worte, die oft von anderen über den Autor angefügt werden. Fazit: Das erste Drittel ist eher ruhig und unterschwellig, während dann ein verrückter Trip beginnt, der in einem hardboiled Ende gipfelt – ein tolles Lesevergnügen, welches mich letzten Sonntag überrascht und gefesselt hat.

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Auf rund 250 Seiten gelingt Joe R. Lansdale in seinem Roman 'Die Kälte im Juli' das Kunststück, eine ganz und gar unvorhersehbare, von Wendungen und schockierenden Ereignissen geprägte Handlung voranzutreiben, die kaum noch dazu befähigt, das Buch auch nur eine Minute aus der Hand zu legen und einmal mehr unter Beweis stellt, weshalb der Texaner unbestreitbar zu den Größen seiner Zunft zählt und das, obwohl seine Geschichte mittlerweile mehr als 25 Jahre alt ist.

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Meine Meinung: Ich hatte etwas Schwierigkeiten mit diesem Buch und kann micht jetzt am Schluss auch nicht recht entscheiden ob ich es ein 3 oder 4 Sterne Buch finde. Es fängt ziemlich schockierend und sehr detailreich an mit wenig Tiefgang. Die Story läuft so ein bisschen oberflächlich dahin, aber irgendwie entsteht auch eine ungewisse Spannung die man nicht einteilen kann. Vielleicht ist es auch der Schreibstil oder die derbe Sprache, was mir alles ein bisschen unangenehm machte. Aber nie so dass ich aufgeben wollte zu lesen. Es kommt dann eine ungeahnte Wendung in die Story, die die Verhältnisse nochmals neu stellt. Eine neue Figur kommt dazu die Dynamik entstehen lässt und auch mit derben Humor glänzt. Auch die Gespräche und Gedanken der Figuren werden zunehmend tiefer, man sieht dass nicht jede Person aus nur einem Winkel betrachtet werden sollte. Es ist ein Zusammenspiel von Schichten. Dennoch flacht das Potenzial im Mittelteil wieder ab, was mich aber auch ein wenig an Action-Filme erinnert und dieses Buch wurde ja dann auch verfilmt, passt also ganz gut. Irgendwie noch ein Versuch irgendetwas an Spannung heraus zu holen. Fazit: Ein Thriller der einen im unangenehmen Limbo stehen lässt, dennoch flott und spannend zu lesen ist, aber zum Schluss nicht ganz zufrieden stellt.

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"Wer immer gegen Monster kämpft, sollte dabei möglichst nicht selbst zum Monster werden." [S.5] Es ist Nachts. Alle liegen im Bett und träumen vor sich hin. Nur Ann nicht. Sie hat etwas gehört. Etwas ungewöhnliches, etwas was sie aufgeweckt hat. Sofort ist sie sich sicher: Dass da war kein normales Geräusch. Jemand machte sich an ihrer Tür zu schaffen. Kurzerhand weckt sie ihren Mann Richard leise auf, der sofort handelt und auf leisen Sohlen in das gemeinsame Wohnzimmer schleicht. In der Hand eine Waffe. Und tatsächlich, da stand ein Einbrecher in seinem Haus und schaute sich in aller Seelenruhe nach Beute um. Kurz darauf löst sich ein Schuss und danach noch einer. Richard steht noch. Der Einbrecher liegt tot auf der Couch. Notwehr wird man ihm später sagen. Alles ist in Ordnung. Er braucht keine Konsequenzen fürchten. Das war ein bekannter Verbrecher und er hat somit dem Staat quasi etwas Gutes getan. Doch so leicht ist Richard nicht zu beruhigen und erst recht nicht, als er erfährt, dass dieser Mann der Sohn eines Verbrechers ist, der frisch entlassen wurde. Ob er auf Rache aus sein wird? Es dauert nicht lange und die beiden Männer treffen aufeinander. Sofort ist klar, dass das nicht ohne besagte Rache enden wird. Notwehr ist das eine, aber einen Sohn zu ermorden etwas anderes und so fängt Richard an, um seinen kleinen Sohn zu bangen. Wer weiß zu was Ben Russel fähig ist? Seine Sorge ist auch nicht ganz unbegründet. Kurze Zeit später kommt es erneut zu einem Aufeinandertreffen, was nicht nur ein Gespräch beinhaltet und Russel landet letztlich im Gefängnis. In der Zwischenzeit macht Richard eine Entdeckung, die ihm an dem Geschehen der letzten Tage zweifeln lässt. Irgendetwas passt hier hinten und vorne nicht zusammen. Doch wer hat ihn angelogen? Wer will hier etwas vertuschen? Und vor allem warum? Somit schlägt das Buch kurzerhand eine Wende ein und eine neue Rachetour wird geplant, nur eben komplett anders als zunächst gedacht, um die neue Wahrheit an das Tageslicht zu bringen. Bis zu diesem Punkt - dieser kleinen überraschenden Wende - liest sich das Buch super spannend. Es hat genau das richtige ruchige Flair, was man bei dem Klappentext erwartet hat. Derbe Sprüche fallen, es wird schonungslos zur Tat geschritten und auch Ekelszenen, werden ohne mit der Wimper zu zucken beschrieben. Man möchte sich am liebsten zurücklehnen und dem Autor sagen: Oh, Ja! Gib mir mehr davon! Entsprechend hoch ist die Erwartungshaltung an die kommenden Seiten nach so einem starken Einstieg. Doch nun folgt das böse "aber". Leider kann der Autor dieses Level nicht halten. Zunächst merkt man nichts davon. Man schreitet den neuen Pfad entlang. Zu bekannten Gesichtern kommen Neue dazu, die dem Texaner-Klischee in nichts nachstehen und mit Sprüchen unter der Gürtellinie versuchen zu punkten. Selbst als neue brisante Fakten ans Tageslicht kommen, ist man noch erschüttert und glaubt an den "Kampf, der alle Grenzen überschreitet". Nur irgendwie kommt dieser nicht. Natürlich kommt es zu Kämpfen und gemeinen Wortklaubereien. Auf diesem Level bleibt sich Lansdale treu. Allerdings wirken diese fad und zeitweise unglaubwürdig. Spannung will irgendwie nicht mehr so recht aufkommen nachdem man die Wahrheit weiß, denn automatisch kennt man das Ende und das will so gar nicht in das Genre "hardcore" passen. Ins Detail gehen kann ich in vielen Punkten nicht, sonst könnte ich hier eine Menge schöner Beispiele bringen, die das unterstreichen. Nur so viel: Wenn man die drei Unterteilungen des Buches sich anschaut, kann man sich theoretisch schon eine Menge denken. Vor allem den Weg den die Handlung einschlagen wird. Die Figuren helfen leider auch nicht dabei, den Thriller ein wenig zu pushen. Richards Frau ist etwas schräg drauf und hat Denkweisen, die ich nicht immer nachvollziehen kann. Der gemeinsame Sohn hat wohl eine Aufmerksamkeitsübersteuerung und macht viel Blödsinn um sich seiner Beobachtung gewiss zu sein. Die Polizisten stinken schon zehn Meilen gegen den Wind nach Korruption und auch das Umfeld der Familie ist recht strange drauf. Einzig Mister Russell, wirkt zunächst wie das reine Böse, wie ein Hoffnungsschimmer. Doch auch hier wendet sich das Blatt. Alles in allem war ich enttäuscht von dem Buch. Es war nicht mein erster Joe R. Lansdale, diesen Rang hat "Akt der Liebe" der "Kälte im Juli" bereits abgelaufen. Dieses Buch hat mich auf jeden Fall mehr überzeugt gehabt. Von daher hoffe ich hiermit nur einen Fehlgriff gelandet zu haben und werde mich nach weiteren Büchern von Lansdale umschauen. Wer einen Thriller lesen möchte, der derbe sein kann, aber schnell den Weg eines Krimis einschlägt, darf zugreifen. Allen anderen Extrem-Lesern rate ich davon ab.

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Richard Dane ist selbstständiger Rahmenbauer, liebender Ehemann und Vater. Eines Nachts wird er von seiner Frau geweckt, da diese ein Geräusch aus dem unteren Stockwerk vernommen hat. Richard macht sich auf den Weg und ertappt einen Einbrecher auf frischer Tat. Doch bevor er diesen stellen kann, zieht dieser eine Waffe und schießt auf Richard. Dieser ist aber ebenfalls bestens vorbereitet und erschießt den Einbrecher kurzerhand. Die eintreffende Polizei identifiziert den fremden Mann relativ schnell und der Fall scheint, bis auf die Schuldgefühle von Richard, geklärt zu sein. Doch plötzlich tritt der Vater des Verstorbenen auf den Plan und will Rache. Und nun ist nicht nur Richard in Gefahr, sondern auch seine Familie… Das Original stammte bereits aus dem Jahre 1989 und wurde das erste Mal 1997 unter dem Namen „Kalt brennt die Sonne über Texas“ veröffentlicht. Die Neuauflage, die nun bei Heyne Hardcore erschienen ist, stach mir sofort ins Auge. Der Klappentext weckte sofort mein Interesse und ich war gespannt auf eine tolle Story. Tja, und damit ging es dann auch schon los. Aufgrund des Klappentextes hatte ich eine andere Vorstellung von dem Buch und guckte etwas bedröppelt aus der Wäsche, als die Geschichte eine ganz andere Wendung nahm. Die Grundidee selber fand ich richtig gut, gerade im Bezug auf das Verhältnis was Richard und Russel entwickeln. Um nicht zu spoilern, möchte ich an dieser Stelle aber nicht näher darauf eingehen. Auch die Charakterzeichnungen sind gut und teilweise echt fies und bitterböse, ABER aus irgendeinem Grund für mich nicht zugänglich oder ansprechend. Was hingegen wieder richtig Spaß gemacht hat, war die düstere und beklemmende Atmosphäre, die dem Leser von den ersten Seite an bildlich beschrieben wurde und einem bis zum Schluss unbehaglich auf der Schulter hockte. Ich denke meine 3 Sterne lassen sich durch die fehlende Spannung erklären. Ob es die Erzählweise oder der Verlauf war, kann ich nicht so genau sagen. Aber der dümpelnde Geschichtenverlauf machte es mir gerade am Anfang des Buches schwer mit seiner Geschichte und den Protagonisten warm zu werden. Fazit: Aus irgendeinem Grund bin ich mit zu hohen Erwartungen an das Buch gegangen und etwas enttäuscht worden. Auch wenn ich teilweise diebischen Spaß an den derben Charakteren hatte, konnte mich das Gesamtwerk nicht überzeugen. Aufgrund der für mich fehlenden Spannung, minderte es den Lesegenuss und ich hatte es schwer durch die Geschichte zu kommen. Leider nur 3 Blutsterne.

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