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Rezensionen zu
Nebelkind

Emelie Schepp

Jana Berzelius (1)

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Das Cover und der Titel waren der Hauptgrund, warum das Buch mich für sich eingenommen hat. Das Cover ist stimmig zum Titel und einerseits unglaublich düster und andererseits schimmert Hoffung durch. Ich mag das Coverbild sehr. Der Klappentext klang sehr spannend und ich war sehr interessiert daran, dass Buch lesen zu dürfen. Durfte ich dann auch. Und? Der Klappentext hat mir etwas anderers suggeriert - vollkommen, auch wenn relativ schnell klar war, dass hier sich etwas ganz anderes abspielt, als ich zunächst angenommen hatte. Hatte ich hier etwas im Bereich von Psychosen, Ritualen, Mythen etc. erwartete, hatte es tatsächlich eher wenig damit zu tun. Der Plot war ideenreich ausgesponnen. Wenn das Thema (das ich hier nicht unbedingt nennen will, sonst muss ich spoilern) auch hier und da in anderen Büchern breitgetreten wurde, fand ich es hier dennoch interessant aufgefasst und es wurde mal eine neue Sichtweise und eine neues Schreckensbild aufgeworfen. Zum Ende hin wurde ein bisschen geschustert, das fällt etwas auf. Der Schreibstil ist spannend und erzählerisch, hier und da noch ein wenig unausgereift, für ein Debüt aber absolut gut. Emelie Schepp hat eine erzählerische, mitreißende Art einerseits, wenngleich sie andererseits manchmal ein wenig zu sporadisch und knapp erzählt. Die Charaktere fand ich nett ausgearbeitet, sie zeigten menschliche Schwächen auf. So richtig authentisch erschienen sie mir aber nicht. Außerdem hat mich das Geplänkel zwischen Jana Berzelius und Mia Bolander, die (in meinen Augen) etwas an Kindergartenstreitereien grenzten. Insgesamt war mir zum Beispiel Mia Bolander eher unsympathisch, während ich bei Jana eine zwiegespaltene Meinung hatte - mag ich sie oder eher nicht? Hier und da zeigten sich überraschende Wendungen, sowohl bei den Charakteren und der Charakterzügen, sowie auch im Plot des Buches selber. Fazit: Ich habe das Buch rasch ausgelesen gehabt. Emelie Schepps Debüt hat hier und da ein paar kleine Schwächen, insgesamt fand ich das Buch dennoch lesenswert und werde es weiterempfehlen. Ich freue mich bereits auf weitere Bücher der Autorin!

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Mich haben sowohl Cover wie auch Klappentext und Titel angesprochen. "Nebelkind"... Das hört sich so diffus, ungreifbar und geheimnisvoll an - und ausserdem passt es in die Jahreszeit. ;-) Die Geschichte beginnt vielversprechend und nach den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, nicht mehr mit dem Lesen aufhören zu können (wie bei den meisten Büchern...). Ein unerklärlicher Mord an einem Angestellten des Migrationsamtes, ein kleiner Junge, der ebenfalls tot aufgefunden wird und aufgrund der Umstände in Verdacht gerät, für den ersten Mord verantwortlich zu sein. Der Nacken des toten Kindes wird vom eingeritzten Namen eine Totengottheit verunstaltet, was den Ermittlern Rätsel aufgibt. Was hat es mit dem Namen "Thanatos" auf sich? Auch die für den Fall zuständige Staatsanwältin, Jana Berzelius, trägt seit ihrer Kindheit den Namen einer Totengottheit im Nacken. Wer ihr das angetan hat und weshalb, daran kann sie sich nicht mehr erinnern. Aber natürlich gibt es für Jana nun nichts Wichtigeres mehr, als herauszufinden was in ihrer Vergangenheit passiert ist und welche Zusammenhänge zwischen ihr und dem toten Jungen bestehen. Die anfängliche Spannung hält leider nicht durchwegs an sondern lässt schlagartig nach, um ebenso plötzlich wieder aufzuleben. Durch das ganze Buch hinweg hatte ich abwechselnd das Gefühl, nicht mehr mit dem Lesen aufhören zu können, nur um ein paar Seiten später ziemlich gelangweilt zu werden (einmal bin ich wirklich und wahrhaftig eingeschlafen...). Die Autorin geht für meinen Geschmack häufig zu sehr ins Detail, zieht Dinge in die Länge die für die Handlung nicht relevant sind und verliert sich in "Nebenkriegsschauplätzen", die nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben. So interessieren mich beispielsweise die finanziellen Probleme der Polizistin Mia Bolander nicht ansatzweise und es hat sich mir auch nicht erschlossen, weshalb diese doch recht ausführlich thematisiert werden (oder arbeitet die Autorin vielleicht schon an einer Fortsetzung? Eine Polizistin in Geldnöten eröffnet einem als Autorin sicher viele Möglichkeiten für eine spannende Story!). Die Hauptperson, Jana Berzelius, war mir schon fast zu Beginn weg recht unsympathisch, gleichzeitig fand ich aber eigentlich die Szenen, in denen sie vorgekommen ist, am spannendsten.Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass Jana die einzige Person im Buch ist, die für meinen Geschmack überhaupt sowas wie Charakter hatte. Die anderen Figuren empfand ich alle als ziemlich flach und oberflächlich. Dennoch ist es aber ein Buch, das sich ziemlich gut lesen lässt - wenn man keine allzu hohen Erwartungen hat und auch nicht darauf aus ist, sich mit den Protagonisten anzufreunden. :-) Gute Lektüre, die sich auch problemlos mal zur Seite legen lässt und bei der man den Faden auch nach einigen Tagen Pause prima wieder aufnehmen kann.

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Meine Meinung Dieser Klappentext spricht mich total an und somit landete dieses Buch in meinen Händen. Vor allem die Idee mit der Narbe in dem Nacken, welche den Namen einer Todesgottheit trägt, ist für mich unheimlich interessant. Denn ich mag solche speziellen Verbindungen unter Opfern/Tätern. Jana Berzelius ist schon eine besondere, eigenartige Person. Ihr Lebensstil kann man als zurückhaltend bezeichnen. Zunächst wusste ich nicht, wo mich ihre Geschichte hingeführt hat. Weiblichen agierenden Charakteren stehe ich immer ein wenig skeptisch gegenüber, denn Thrillerleser kennen diesen Fall, dass diese immer entführt werden oder so und dann dem bösen Täter gegenüber stehen. Auch hier war das zunächst meine Angst, doch Jana zeigt dem Leser schnell, dass sie so nicht ist. Sie hat Biss, Mut und ihren eigenen Willen. Als Staatsanwältin wird ihr der Fall übertragen, bei dem der kleine Junge der Täter gewesen sein soll und dann diese Narbe im Nacken. Jana sieht in diesem Fall einen Lichtblick um in ihre eigene Vergangenheit Licht ins Dunkle zu bringen, denn sie kann sich nicht an ihre Kindheit erinnern und trägt ebenfalls eine solche Narbe im Nacken. Sie lässt ihre Arbeit Arbeit sein und ermittelt heimlich auf eigene Faust und wie das macht und wie die Autorin das umgesetzt hat, war genau nach meinem Geschmack. Wie bei Ermittlergeschichten meist nicht nur ein Charakter im Mittelpunkt steht, so ist es auch hier. Allerdings wirkte das Einbringen der anderen Ermittler hier anders auf mich, besser! Man bekommt einen Einblick in das Leben fast jeden Ermittlers und da hat jeder so seine eigenen Probleme. Ich habe diese sehr gerne verfolgt und muss sagen, dass da noch so einiges im Dunkeln bleibt. Absolut positiv Schreibstil Plot unvorhersehbare Umsetzung Charaktere Den Punkt Spannung weiß ich nicht so recht hier unterzubringen. Mich konnte es schon mitreißen und da ich nie wusste was passiert bzw. wie es weitergeht, war es schon spannend, was im weiteren Verlauf passiert. Highlight für mich waren die Erzählstränge in der Vergangenheit, welche kursiv dargestellt werden, dh. optisch super abgegrenzt sind. Genau und hier kann ich sagen, jaaa war das spannend. Emelie Schepp gab schon sehr viele Einblicke in diesen Abschnitten, aber so richtig wusste man lange nichts. Super toll gemacht! Nach Versuchen mit finnischen Autoren, tendiere ich hier eher zu Schweden. Auch das Setting hatte mich hier viel mehr im Griff. ____________________________________________________________ Ich kann es selbst kaum glauben, weil ich dieses Jahr so häufig bei Thrillern irgendwas auszusetzen hatte. Hier kann ich nichts nennen. Dieses Buch ist genau nach meinem Geschmack, aber diese sind ja bekanntlich unterschiedlich. Mein Fazit Für mich wieder ein Buch mit Überraschungseffekt. Der Plot klang super, aber ich dachte es geht eher in eine typische Richtung, aber da lag ich falsch. Ich habe schon gestalkt und hoffe, dass dies eine Reihe wird, konnte jedoch noch nichts finden. Gespannt, wie ein Flitzebogen.

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Wer bin ich? Staatsanwältin Jana Berzelius wird zu einem rätselhaften Mord an einem Mann hinzugerufen. Die Polizei ermittelt fieberhaft. Alles deutet auf ein Kind als Mörder hin. Als dieses Kind auch tot aufgefunden wird findet Jana einen Zusammenhang zu ihrer eigenen Vergangenheit, verschweigt diesen aber und fahndet fortan auf eigene Faust weiter. Durch ihr Hintergrundwissen ist sie der Polizei voraus, gerät aber selbst in Gefahr. Was hat es mit den geheimnisvollen Götternamen, die Kindern in den Nacken eingeritzt wurden auf sich? Jana hat diese Narben auch, kann sich aber nicht an ihre Kindheit erinnern. Wohlbehütet wächst sie bei Adoptiveltern auf, hat aber immer wieder schlimme Albträume, die sie quälen. Als sie eine Buchstabenkombination aus ihren Träumen im realen Leben wieder erkennt, wird einiges klarer. Ein sehr brisantes Thema, das die Autorin hier zu einem Thriller verwebt. Menschenschmuggel und Abrichtung zu Mordmaschinen. Das ist ganz schön heftig. Einmal tief schlucken war angesagt bei der Szene als das Mädchen aus dem Container befreit wird. Die Hoffnung auf ein neues, schöneres Leben, erfüllt sich nur bedingt. Der Spannungsbogen beginnt gleich auf der ersten Seite und zieht sich bis zum Schluss. Dadurch, dass der Leser mit der Staatsanwältin schon mehr weiß, als die ermittelnden Kommissare, bleibt die Spannung sehr hoch und endet in einem eher kleinen Finale. Kursiv geschrieben wechselt die Handlung immer wieder in die Vergangenheit und wie es Jana früher ergangen ist. Auch dadurch erhält der Leser einen Wissensvorsprung, der die Dramatik nur noch weiter steigert. Allerdings bleiben die handelnden Personen leider etwas oberflächlich. Es sind zudem auch recht viele und ständig tauchen neue auf. Auch Jana, als Protagonistin, konnte ich nicht wirklich vor meinem inneren Auge sehen. Dennoch hat mich der Roman sehr gut unterhalten, für ein Erstlingswerk allemal ein Lob wert und ein interessantes Thema überzeugend umgesetzt

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Ich finde mordende Kinder immer super spannend. Normalerweise tauchen diese ja eher in Horror-Romanen auf, aber der Thriller "Nebelkind" zeigt, dass es auch ohne Grusel geht. Die Story: Hans Juhlén, der Leiter des Amtes für Migration wurde erschossen und am Tatort konnte man lediglich die Spuren eines Kindes feststellen. Da die Familie keine Kinder hat, werfen diese Spuren Rätsel auf. Laut seiner Frau Kerstin war Hans ein Bilderbuch-Ehemann ohne irgendwelche Feinde. Doch die zuständige Staatsanwältin Jana Berzelius will diesen Schilderungen nicht so ganz glauben. Als dann die Leiche des Mörders auftaucht ist die Verwirrung komplett: Es handelt sich um einen neunjährigen Jungen, der den Namen des Todesgottes "Thanatos" im Nacken tätowiert hat. Wo kommt der Junge her uns was ist sein Motiv? Meine Meinung: Neben den Ermittlern Hendrik und Mia verfolgt man vor allem die Aufklärungsarbeit der Staatsanwältin Jana. Sie ist eine sympathische junge Frau mit einer dunklen Vergangenheit, die immer weiter aufgelöst wird. Das Buch hat mich durch den rätselhaften Mordfall und der tollen Atmosphäre schnell in den Bann gezogen. Die spannenden Ideen und der fesselnde, schnörkellose Schreibstil der Autorin runden das Buch ab. Man sollte allerdings keinen rasanten Thriller erwarten, sondern vielmehr einen intelligenten und überraschenden Schweden-Krimi. Fazit: Ein ebenso intelligenter wie überraschender Schweden-Krimi. Ich vergebe 5 Sterne!

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Nebelkind

Von: MimiBook

21.09.2015

Ein Mann wird ermordet in seinem Haus aufgefunden,Tage später ein Junge ohne Identität mit einem eingeritzten Namen im Nacken. Die Mordfälle gehören zusammen,aber warum? Mir hat der Thriller richtig gut gefallen. Die Thematik die sich dahinter verbirgt und zu was Menschen immer wieder in der Lage sind lässt einen erschauern!

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Meinung Schon als ich dieses Buch das erste Mal gesehen hatte, wusste ich, ich muss es lesen. Da der Klappentext dann auch noch auf einen spannenden Thriller deutete, fragte ich bei Blanvalet an. Sofort bekam ich es und machte mich voller Spannung ans Lesen und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht. Schon ab der ersten Seite an merkte ich, dass dies ein komplexer Fall mit viel Spannung und deutlichen Greueltaten werden würde. Gebannt verfolgte ich Seite um Seite, der spannende und fesselnde Schreibstil der Autorin taten das seine noch dazu, und konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Die 448 Seiten hatte ich somit schnell durch und war dann am Schluss auch etwas erleichtert. Eine einfache Kost ist dieses Werk beileibe nicht. Viele grausame Szenen, vor allem weil die Taten von Kindern durchgeführt wurden, schockierten mich und ließen ein Gänsehautgefühl entstehen. Zur Handlung selbst. Ein Mann wird erschossen aufgefunden. Staatsanwältin Jana Berzelius wird hinzugezogen. Viele Hinweise deuten auf ein Kind. Aber kann ein Kind einen Mann ermorden? Durch übersinnliche Eingebungen ermittelt Jana selbst auch und macht erschreckende Entdeckungen. Die Kinder haben im Genick eingeritzte Namen von Todesgottheiten und auch sie trägt so einen. Warum? Langsam kehren ihre Erinnerungen an ihre Kindheit zurück, diese wurden im Buch kursiv gehalten, zum besseren Verständnis, und Jana ist nur noch erschüttert. Die Charakteren wurden von Frau Schepp ausgezeichnet in Szene gesetzt. Sympathie und Antipathie gaben sich die Hand und ich konnte mich gut mit ihnen identifizieren. Nur mit einem wurde ich nicht warm und zwar war das Mia, eine Polizeibeamtin. Über sie regte ich mich ständig auf und fragte mich, was so eine Person überhaupt bei der Polizei zu suchen hat. Sie passt da überhaupt nicht hin. Aber das ist wahrscheinlich Geschmackssache. Auch die Umgebungsbeschreibungen wurden toll dargestellt, ein Kopfkino konnte entstehen. Der Schluss…..ja der Schluss war überhaupt nicht nach meinem Geschmack. Einige Warums und viele Weshalbs blieben bei mir stehen….schade drum, denn im Großen und Ganzen war dieses Buch ein echt perfekter Thriller, außer diesem kleinen Manko…… Cover Für mich ein absolut ansprechendes, aber auch düsteres Cover. Der Titel ist orangefarben und höher gestellt darauf gedruckt. Cover und Titel passen perfekt zum Inhalt des Buches. Fazit „Nebelkind“ ist ein spannender, düsterer und teilweise auch grausamer Thriller ganz nach meinem Geschmack. In jeder Hinsicht perfekt ausgearbeitet. Einen Punktabzug gibt’s für mich für das Ende, das mir so gar nicht gefallen hat. Somit bekommt dieses Werk 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

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Dieser Thriller wurde ursprünglich in Schweden veröffentlicht, und zwar als von der Autorin in Eigenregie publiziertes Buch. Nachdem es sich dort aber als unerwarteter Verkaufsschlager herausstellte, wurde der Titel von Verlagen aufgegriffen und in diverse Sprachen übersetzt, unter anderem in Dänisch, Norwegisch, Polnisch und natürlich Deutsch. Daher war ich sehr gespannt auf das Buch, und meine Erwartungen waren hoch! Intelligente Hochspannung sollte es sein, packende Entwicklungen und interessante, lebendige Charaktere. Wurden diese Erwartungen erfüllt? Die kurze Antwort ist: jein. Die lange Antwort: Die Grundidee der Geschichte ist durchaus spannend und originell. Es geht um Menschenhandel - und um Kinder, die sozusagen als Abfallprodukt dieses Handels durch das soziale Netz fallen. Niemand vermisst sie, sie existieren offiziell nicht einmal, und deswegen sind sie leichte Beute für einen Ring skrupelloser Krimineller, die ihre ganz eigenen Pläne mit den Kindern haben. Die Handlung an sich hat mir sehr gut gefallen. Sie hat viele interessante Wendungen und unverbrauchte Ideen zu bieten. An sich sehr gut. An sich sehr spannend. An sich sehr originell. Leider konnte mich all das nicht wirklich erreichen, da ich immer eine gewisse Distanz zum Geschehen spürte, und das lag vor allem an den Charakteren. Ich hatte große Schwierigkeiten, einen Bezug zu ihnen zu entwickeln! Ich lese gerne über schwierige, sperrige Charakter, und ich habe auch nichts gegen solche, die moralisch fragwürdige Entscheidungen treffen. Aber ich brauche wenigstens einen Charakter, der mir ans Herz wächst und mit dem ich mich bis zu einem gewissen Grad identifizieren kann, und das hat mir hier gefehlt. Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht die Staatsanwältin Jana, die als Kind selber Schreckliches erlebt hat. Danach wurde sie in die Obhut von emotional distanzierten Adoptiveltern gegeben, die eigentlich nur ein perfektes Vorzeigekind wollten und ihr daher weder Trost noch Halt gaben, und das hat sie emotionslos, abgebrüht und erschreckend skrupellos gemacht. Sie hat sich antrainiert, nach außen halbwegs normal zu wirken, hat aber nur wenig Interesse an zwischenmenschlicher Interaktion, geschweige denn echten Freundschaften. Es macht durchaus Sinn, dass ihre Hintergrundgeschichte sie zum emotionalen Krüppel gemacht hat, aber das macht es mir eben sehr schwer, in ihre Geschichte wirklich einzutauchen. Auch die beiden ermittelnden Kommissare Henrik und Mia konnten mich nicht wirklich berühren. Henrik war mir vage sympathisch, wirkte auf mich aber sehr blass und wird mir wahrscheinlich nicht lange in Erinnerung bleiben. Und Mia war mir tatsächlich unglaublich unsympathisch. Sie hat einen Hass auf alle Menschen, die es scheinbar besser im Leben haben als sie, und urteilt schnell auf Basis von ignoranten Vorurteilen. Oft wirkte sie auf mich wie ein bockiges, neidisches Kind. Sie stürzt sich in Schulden, um sich das neuste Spielzeug zu kaufen, wie z.B. einen riesigen Flachbildfernseher. Ständig, auch vor Arbeitstagen, macht sie maßlos Party, besäuft sich und hat schon am dritten Tag des Monats kein Geld mehr für Lebensmittel, weswegen sie schnorrt, lügt und klaut. Darüber hinaus trägt sie nichts Wichtiges zur Ermittlung bei. Sie ist unmotiviert, faul und unverschämt. Die Bösen sind mir oft zu einseitig und übertrieben böse. Es reicht nicht, dass jemand Menschenhandel betreibt, er muss auch noch seine Katzen lebendig in die Gefriertruhe stecken...? Der Schreibstil ist sicher nicht schlecht, aber sehr karg, mit meist kurzen Sätzen. Besonders die Dialoge sind oft abgehackt und eher nüchtern. Das ist zwar durchaus realistisch, denn Menschen sprechen nun mal im echten Leben nicht druckreif und literarisch wertvoll, aber es wirkte auf mich sehr blutarm. Gerade in hochdramatischen Szenen zieht der Schreibstil selten mit dem eigentlich nach emotionaler Wucht schreienden Inhalt mit! Das Ende hat mich nicht komplett zufrieden gestellt. Auf einmal geht alles sehr schnell, und vieles bleibt offen und ungeklärt. Jana hat viel riskiert und viel Schuld auf sich geladen, und für was? Mir fehlte eine Weiterentwicklung der Charaktere, ich hatte nicht das Gefühl, dass sie am Ende der Geschichte etwas gelernt hatten oder emotional gereift waren. Und diese Reises, dieses Wachstum, das ist es, was eine Geschichte für mich wirklich packend macht. Fazit: Drogen. Menschenhandel. Kinder, die zu Mördern werden... Die Geschichte an sich ist hochspannend und originell, aber mir fiel es schwer, wirklich mitzufiebern, da ich mit den Charakteren einfach nicht warm werden konnte. Auch der Schreibstil wirkte auf mich ziemlich unterkühlt und konnte mich nicht in die Geschehnisse hineinziehen. Im Ganzen war "Nebelkind" für mich immer noch ein interessantes Buch, aber keines, das mich begeistern konnte.

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