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Rezensionen zu
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Jean-Christophe Rufin

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Es gibt Reiseberichte vom Jakobsweg, wie Pilger in Santiago. Daher braucht es schon ein gewisses Etwas, um aus der Menge der Pilgerberichte herauszustechen. Dieses Buch schafft das für mich aus zwei Gründen: Zum einen, weil der Autor hier den von mir geliebten nördlichen Jakobsweg wählt, zum anderen, da seine skeptische, ja anfangs teils auch sehr distanzierte Sichtweise irgendwie interessant daherkommt und erfrischend anders im Vergleich mit den üblichen Schmökern vom Camino.

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Inhalt Aufgrund des Titels ist es wohl nicht überraschend, dass es um den Jakobsweg geht. Da mag man sich fragen, ob es da nicht schon genügend andere Erfahrungsberichte gibt. Die gibt es sicherlich, aber dieser hier ist von einem erfahrenen Autor geschrieben – und das spürt man beim Lesen deutlich. Es ist wohl in erster Linie der Schreibstil, der dieses Buch von anderen Jakobswegbüchern abhebt. Mit mehr oder weniger distanzierter Sprache vermittelt Rufin wohl seine eigene Distanz zum Weg und zu seinem Vorhaben, ihn zu gehen. So spricht er vom Pilger oder Wanderer, er spricht von man, dann auch von wir. Hin und wieder spricht er von eigenen Erlebnissen, seltener in der reinen Ich-Form des Erlebten. Am Anfang des Buches überwiegen die eher distanzierten Stilformen, gegen Ende werden es mehr und mehr die näheren Formen. Es ist fast, als würde damit die eigene Annäherung an den Weg und auch an sich selbst spürbar. Das Buch lässt sich gut lesen. Die vielen sprachlichen Bilder geben eine plastische Vorstellung von Land und Leuten und lassen Raum für eigene Interpretationen. Es ist keine reine Wanderbeschreibung von Station zu Station. Es werden selektiv Punkte herausgegriffen, die dann mit zunehmender Nähe beschrieben werden. Auch wenn Rufin nicht in spiritueller oder gar religiöser Absicht aufgebrochen ist, findet er sich mit seinen Erlebnissen aber doch in der Nähe des Buddhismus wieder. Wen die Verbindung zum eigentlich christlichen Anliegen des Weges und die Interpretation des Autors dazu erfahren möchte, der lese das Buch. Subjektive Eindrücke Ich habe das Lesen aufgrund der schönen Sprache sehr genossen. Den Anfang des Buches fand ich sehr distanziert, eher eine Art Meta-Betrachtung über den „Pilger an sich“. Allerdings habe ich mich in vielen dieser allgemeinen Aussagen über das Pilgern und den Pilger nicht wiederfinden können. Vielleicht sind persönliche Eindrücke doch nicht so stark verallgemeinerbar? Es machte den Eindruck, als würden Schubladen aufgebaut und zu oft war keine für mich dabei. Die detaillierteren Beschreibungen von Orten, Personen, Umständen etc. hat mir sehr gut gefallen. Davon hätte ich mir (im Austausch mit allgemeinen Ergüssen?) deutlich mehr gewünscht. Fazit Wen das Pilgern oder die Pilgerwege interessieren oder reizen, der sollte sicherlich zu diesem Buch greifen. Selbst wenn man schon viele Erlebnisbeschreibungen gelesen hat, lohnt sich dieses Buch, weil es eben in einer ganz anderen Art geschrieben ist. Die Verallgemeinerungen sind meiner Meinung nach etwas mit Vorsicht zu genießen. Ich danke dem Verlag sehr herzlich für dieses (für mich) streitbare Rezensionsexemplar.

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Wie so viele andere hat sich auch Jean-Christophe Rufin auf den berühmten Jakobsweg begeben und seine Erfahrungen in diesem Roman zusammengetragen. Der Arzt und Autor ist die Route vom französischen Hendaye an den Zielort Santiago de Compostela gegangen. Wie er berichtet, werde auf der Route nicht gefragt "wer bist du?" oder "wohin gehst du?" (da der Zielort immer Santiago wäre), sondern "woher kommst du?" - es gäbe beinahe eine Art Wettbewerb darum, wer die noch längere Strecke zurücklege. Rufin gibt viele interessante Einblicke in das Pilgern auf dem Jakobsweg, beleuchtet Orte, Unterkünfte, Menschen und Organisatorisches (wie etwa den Pilgerpass). Obwohl er selbst anfangs keine spirituellen Erwartungen an seine Pilgerreise hatte, wird er doch mit vielen berührenden Momenten belohnt und kehrt mit einem reichen Erfahrungsschatz zurück. Und doch bleibt der Jakobsweg für ihn ein unbegreifliches Phänomen: "Ich wüsste nicht zu erklären, auf welche Weise der Jakobsweg wirkt und was er wirklich darstellt. Ich weiß nur, dass er lebendig ist und dass man über ihn nichts erzählen kann, als einfach alles." Subjektive Eindrücke Ich habe mich auf dieses Buch gefreut, da der Jakobsweg für mich einfach eine anziehende Wirkung hat - ich war nie dort, mag aber Berichte anderer über ihre Pilgerreise. Von diesem Buch hatte ich mir offen gesagt etwas mehr Spiritualität erwartet. Es ist eher technisch und mit unterkühlten Humor geschrieben - an vielen Stellen fehlte mir das Emotionale. Dennoch gibt es sehr schöne Einblicke in Landschaft, Leute und Pilgern. Ich könnte mir vorstellen, dass es für Menschen, die bereits dort waren, besonders interessant zu lesen ist. Herzlichen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

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Ein weiterer Reisebericht vom Jakobsweg! Das musste natürlich sofort auf meine Wunsch- und Leseliste. Und wollte auch vor meinem persönlichen 'Abenteuer Jakobsweg' gelesen werden. Zwar gehöre ich nicht zu den skeptischen Pilgern, jedoch wollte ich mir diesen Bericht über den 'nördlichen Jakobsweg' nicht entgehen lassen. Das Buch beginnt bei der Vorbereitung und der Idee auf Reise zu gehen, anschließend begleiten wir den Pilgerer dann auf eine witzige und charmante Art von Tag zu Tag, wobei später seine Frau hinzukommt und die beiden Santiago gemeinsam erreichen. Das Buch endet zurück in der Heimat mit der Idee ein Buch über das erlebte zu verfassen. Das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Es liest sich schnell und hat immer wieder witzige und interessante Stellen. Ich persönlich hätte mich ein bisschen ausführlichere Beschreibungen gewünscht - aber das Fehlen liegt auch sicher daran, dass der Autor sich während seiner Reise keine Notizen gemacht hat. Ich kann es auf jedem Fall jedem empfehlen, der gern Reiseberichte liest oder vielleicht auch (so wie ich) vor hat demnächst auf einem Pilgerweg zu wandern.

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"Ohne wirklich zum Tier zu werden, ist man doch schon nicht mehr völlig Mensch." (J.-C. Rufin, S. 41) Als Jean-Christophe Rufin in Hendaye seine Reise auf dem Jakobsweg antrat, wollte er eigentlich nichts weiter als wandern. Weder beschäftigten ihn scheinbar unlösbare Probleme, noch war er auf der Suche nach was bestimmten. Und da er eigentlich auch gar nicht vorhatte, später ein Buch darüber zu schreiben, machte er sich unterwegs auch keine Notizen. Doch wie sich das so mit dem Eigentlich verhält, konnte auch er sich dem Sog des Weges nicht entziehen und schrieb darüber später rückblickend dieses Buch. Rufin wählt den nördlichen Weg nach Santiago de Compostela. Dabei beschreibt er nicht nur seine Begegnungen und örtlichen Gegebenheiten, sondern vielmehr berichtet er von den Phasen der Verwandlung zum Pilger. Und vor allem erlangt er die Erkenntnis, dass nicht er den Jakobsweg bezwingt, sondern dieser ihn. Man gehorcht ihm, fügt sich ihm auf seinem eigenen Weg. Auch Rufin als Skeptiker kann sich diesem nicht entziehen. Und selbst, wenn wahrscheinlich jeder Pilger diese Phasen durchlebt, so beschreibt er diese jeweils erlangten Zustände auf einer sehr ehrlichen Art. Der Leser erhält auf seinem über 800 km langen Weg Einblicke in seine manchmal schon fast philosophischen Gedanken und Ausführungen zum Thema Religion samt Wissen über die Hintergründe zum "Pilgertum". Selbst Alchimist, behält Rufin mal mehr und mal weniger Abstand und bewahrt sich seine Ironie. Großes Kino, wie sich Rufin beim Abschluss seiner Pilgerreise in Santiago de Compostela selbst treu bleibt. "Als ich nach Santiago de Compostela aufbrach, habe ich nichts gesucht - und genau das habe ich gefunden." (J.-C. Rufin, S. 165) Großartig und beneidenswert! Ein lesenswertes und mal "etwas anderes Buch" über das Pilgern auf dem Jakobsweg.

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